DE547035C

DE547035C - Einrichtung zum elektrischen Erhitzen von fortlaufend bewegtem, elektrisch leitendem Gluehgut

Info

Publication number: DE547035C
Application number: DE1930547035D
Authority: DE
Original assignee: VERWERTUNGSGESELLSCHAFT fur M
Current assignee: VERWERTUNGSGESELLSCHAFT fur M
Priority date: 1930-03-09
Filing date: 1930-03-09
Publication date: 1932-03-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum elektrischen Erhitzen von fortlaufend bewegtem, elektrisch leitendem Glühgut.
• Das Erhitzen, insbesondere von Glühgut von größerem Querschnitt, mittels elektrischer Ströme machte erhebliche Schwierigkeiten, da bei Verwendung von Gleichstrom infolge der erforderlichen sehr großen, aber niedrig gespannten Energiemengen, die für

*o die Erzielung einer schnellen Wärmewirkung erforderlich sind, die Einrichtungen zu teuer kommen, so daß eine wirtschaftliche Betriebsart in dieser Weise nicht durchgeführt werden konnte. Ebenso war die Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom zur Erhitzung von ständig bewegtem Glühgut nicht brauchbar, da infolge des verschiedenen Widerstandes der einzelnen Zonen des Glühgutes, der durch die allmähliche Erwärmung des

so Glühgutes bedingt ist, eine ungleichmäßige Phasenbelastung entsteht, die unerwünschte Rückwirkungen auf das primäre Drehstromnetz ausübt.

Der Erfindung gemäß werden nun diese Nachteile beseitigt durch die Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom zur Erhitzung des Gutes und Einschaltung von mit hochfrequentem Wechselstrom gespeisten Induktionseinrichtungen zwischen den einzelnen Phasen, derart, daß die zwischen den Phasen vorhandenen Widerstandsunterschiede ausgeglichen werden. Hierdurch wird es ermöglicht, auch zur Erhitzung von fortlaufend bewegtem leitendem Glühgut zur Erzielung einer schnellsten Wärmewirkung den drei· phasigen Wechselstrom zu verwenden, welcher in billiger Weise durch Transformatoren in der zur Erzielung einer schnellsten Wärmewirkung erforderlichen Weise umgeändert werden kann.

Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Äusführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Abb. ι zeigt schematisch den Anschluß der Heizvorrichtung an ein Drehstromnetz.

Abb. 2 zeigt dasselbe Schema wie Abb. 1 mit der Einrichtung gemäß der Erfindung.

Abb. 3 zeigt in schaubildlicher Darstellung die Ausbildung und Anordnung der Zusatzeinrichtungen.

Der Strom wird von dem Drehstromnetz 1 zu den Rollen oder Walzenkontakten A, B und C geführt, und zwar liegt zwischen den Rollen A-B die eine Phase, zwischen den Rollen B-C die andere Phase und zwischen den Rollen ^4-C die dritte Phase des Drehstromes. Das Glühgut 2, welches sich in Pfeilrirhtung durch die Walzend, B und C bewegt, wird infolge der allmählichen Temperaturerhöhung, die durch die Länge der Einwirkung des Stromes bedingt ist, in der Phase A-B eine geringere Temperatur besitzen als in der Phase B-C. Hierdurch wird sich der spezifische Widerstand, welcher z. B. im

Punkte .4 ο, ι sein kann, im Punkte B auf ι,ο erhöhen und im Punkte C noch höher sein. Infolgedessen wird die Phase A-B, da zwischen diesen beiden Walzen der Widerstand im Verhältnis am niedrigsten ist, stärker belastet sein als die Phase B-C, da infolge der Temperaturerhöhung der Widerstand des Glühgutes auf dieser Strecke erheblich gestiegen ist. Am schwächsten ist die Phase A-C ίο belastet, bei welcher der Widerstand die Summe der beiden vorhergehenden Widerstände beträgt.

Um nun einen Ausgleich der Belastung der einzelnen Phasen zu erhalten, ist, wie in Abb. 2 dargestellt, zwischen die Phasen A-B eine Induktionsspule D eingeschaltet, welche eine zusätzliche Erhitzung des zwischen die Phasen A-B eingeschalteten Glühgutes bewirken soll. Diese Induktionsspule wird mit ao hochfrequentem Wechselstrom gespeist und bewirkt durch schnelle Erhitzung die Erhöhung des Widerstandes des zwischen den Phasen A-B befindlichen Glühgutes, so daß die Belastungsunterschiede zwischen den ein- »5 zelnen Phasen so ausgeglichen werden, daß nur noch eine geringe Rückwirkung auf das primäre Drehstromnetz auftritt.

Wie in Abb. 3 dargestellt, werden die Induktionsspulen vorteilhaft als Flachspulen ausgebildet, die beliebig geformt sein können. Diese Flachspulen werden vorteilhaft gegeneinander versetzt oberhalb und unterhalb des zu erhitzenden Gutes angeordnet und von diesem durch eine isolierende feuerfeste Masse getrennt. Der Induktionsstrom dieser Spulen bewirkt, da sich beide Stromarten im zu erhitzenden Leiter addieren, eine absolut gleichmäßige Verteilung der nunmehr aus zwei Quellen in verschiedenen Richtungen fließenden elektrischen Energie über den ganzen Querschnitt des Glühgutes und damit eine sonst nicht erzielbare gleichmäßige Wärmeentwicklung in demselben.

Claims

Patentansprüche: ^4S

i. Einrichtung zum elektrischen Erhitzen von fortlaufend bewegtem, elektrisch leitendem Glühgut, gekennzeichnet durch die Verwendung von dreiphasigem Wechselstrom zur Erhitzung des Gutes und Einschaltung von mit hochfrequentem Wechselstrom gespeisten Induktionseinrichtungen zwischen den einzelnen Phasen, derart, daß die zwischen den Phasen vorhandenen Widerstandsunterschiede ausgeglichen werden.
2. Einrichtung nach. Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einer oder mehreren Induktionsspulen bestehende Induktionseinrichtung zur zusätzlichen Erwärmung des Glühgutes nur zwischen die am stärksten belasteten Phasen eingeschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen