DE546008C - Verfahren zum Leitfaehigmachen von feuergefaehrlichen Reinigungsmitteln - Google Patents

Verfahren zum Leitfaehigmachen von feuergefaehrlichen Reinigungsmitteln

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DE546008C
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    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/02Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents
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Description

Aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Erdöldestillate, sind praktisch elektrisch nicht leitend. Wenn die Kohlenwasserstoffe in Berührung mit Materialien, die elektrisch ge-S laden sind, gelangen, so entstehen Funken infolge der Anhäufung statischer Elektrizität, und es findet eine Entladung in die Luft statt. Läßt man beispielsweise Benzin durch elektrisch geladene Röhren fließen, so entstehen
ίο Funken: auch kommt eine solche Funkenbildung zustande, wenn metallische Flächen in Benzin oder anderen Kohlenwasserstoffen gegeneinandergerieben werden.
Eine Funkenbildung ist bei höheren Kohlenwasserstoffen nicht zu befürchten, da deren Entzündungspunkt bei verhältnismäßig hohen Temperaturen liegt und also Entzündung oder Explosion kaum in Frage kommt. Andererseits jedoch kann sehr wohl eine derartige
ao Entzündung hervorgerufen werden, wenn Entladungen in Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Benzin, stattfinden, da die Entzündungstemperatur dieser Kohlenwasserstoffe ungefähr Zimmertemperatur ist. Die Funken werden
as also diese Stoffe, namentlich aber die Dämpfe . in der Luft, zur Entzündung bringen, und es findet dann eine Explosion statt.
Gerade die leichteren Kohlenwasserstoffe werden jedoch vielfach unter Bedingungen benutzt» in welchen statische Elektrizität erzeugt wird. Sind dann keine Vorrichtungen vorhanden, um die Ladung zu zerstreuen oder abzuleiten, so muß man beständig mit der Funkenbildung rechnen. Beim Versand von Motorbrennstoffen, Benzin o. dgl., in Kraftlastwagen wird beispielsweise zum Zwecke der Entladung eine Kette an den Kessel angehängt, und diese Kette läßt man an der Erde schleifen. In anderen Einrichtungen ist jedoch eine derartige Entladung nicht so leicht zu bewerkstelligen, und deshalb besteht auch eine beständige Gefahr der Entzündung durch Funken. Eine solche Entzündungsgefahr kann beispielsweise vorhanden sein, wenn metallische Gegenstände in Benzin o. dgl. mit metallischen Bürsten gereinigt werden sollen.
Von Benzin wird ferner ausgiebiger Gebrauch für die Reinigung und Färbung von Geweben gemacht. Gerade dieser Kohlenwasserstoff hat sich zur chemischen Reinigung nicht nur gewerbsmäßig, sondern auch im Haushalt eingebürgert. Dabei wird das Gewebe oder Kleidungsstück in unverdünntem Benzin wie beim Waschen unter Reibung behandelt, und gewöhnlich enthält die Flüssigkeit auch eine in Benzin lösliche Seife.
Benzin ist nun elektrisch nicht leitend oder
S460Ö8
so schlecht leitend, daß der spezifische Widerstand ungefähr ι Million Megohm beträgt Seide oder Wolle, die in Form von Geweben oder in anderer Form durch dieses Reinigungsmittel behandelt werden sollen, erzeugen infolge der Reibung statische Elektrizität. Die elektrischen Ladungen häufen sich an und mögen zur Funkenbildung führen. Die Funken entzünden, dann die Dämpfe von ίο Benzin in der Luft, und es findet eine Explosion statt. Unglücksfälle haben sich in den Reinigungsanstalten derartig gemehrt, daß die Versicherungsgebühren infolgedessen unerschwinglich sind. Man hat daher schon vorgeschlagen, für die Reinigung einen flüssigen Kohlenwasserstoff zu benutzen, dessen Siedepunkt beträchtlich höher liegt, z. B. Petroleum. Eine derartige Reinigung macht dann aber ganz bestimmte Trockenvorrichtungen, die ao teuer sind, erforderlich, wegen der geringen Flüchtigkeit des Petroleums und auch weil der dem Petroleum eigene Geruch nur sehr schwer aus den Kleidungsstücken zu entfernen ist. Solche Einrichtungen könnten höchstens in gewerbsmäßigen Reinigungsanstalten benutzt werden; für den Haushaltgebrauch ist diese Reinigungsflüssigkeit ungeeignet.
Vor mehreren Jahren wurde der Vorschlag gemacht, dem Benzin Magnesiumoleat zuzusetzen, um die Leitfähigkeit zu erhöhen. Das Magnesiumoleat ist aber nur schwer löslich in Benzin. Befinden sich Spuren von Wasser in der Flüssigkeit, so wird es ganz niedergeschlagen. Auch wird die Leitfähigkeit nicht wesentlich durch diesen Zusatz erhöht, wenigstens nicht in dem Maße wie nach dem Verfahren, vorliegender Erfindung. Aus diesem Grunde hat sich auch sein Gebrauch durchaus nicht bewährt, und man hat seine Benutzung im allgemeinen wieder aufgegeben. Andere Metallsalze der höheren Fettsäuren wurden ebenfalls ausprobiert, bewährten sich aber noch weniger als Magnesiumoleat.
Nach der vorliegenden Erfindung benutzt man ein organisches Ammoniumsalz einer höheren Fettsäure (beginnend mit C12, d. h. einer zur Seifenbildung geeigneten Fettsäure). Ein solches fettsaures Salz ist leicht löslich in Petroleumkohlenwasserstoffen und erhöht die Leitfähigkeit dieser Kohlenwasserstoffe in viel höherem Grade als die anorganischen Salze der gleichen Fettsäuren. Ersetzt man beispielsweise ein Wasserstoffatom des Ammoniumoleats durch die Methylgruppe, so entsteht Methylaminoleat. Ähnlich kann man auch Äthylaminoleate, Anilinoleate, Oxyalkylaminoleate herstellen. An Stelle der Oleate können Linoleate, Stearate, Palmitate, Laurate, Ricinoleate oder Resinate oder andere organische Ammoniumsalze einer höheren Fettsäure gesetzt werden. An Stelle der Monoderivate können auch mehrwertige Derivate und deren Mischungen treten, Di-, Tri-, Tetraderivate usw. So kann man beispielsweise Triäthylaminoleat, Diäthanolaminresinat usw. bilden.
Als Beispiel sei hier auf eine Verbindung hingewiesen, welche die Eigenschaft dieser neuartigen Stoffe erkennen läßt.
Löst man z. B. einen Teil Triäthylaminoleat in 2000 Teilen Benzin, so erniedrigt sich der Widerstand des Benzins von 1 Million Megohm auf weniger als 10 Megohm; die Leitfähigkeit hat also eine hunderttausendfache Vergrößerung erfahren. Ähnliche Beobac'htungen wurden mit Äthylaminoleaten und anderen Verbindungen derselben Gruppe gemacht,
Ungefähr 30 g Äthylaminoleat wurden ungefähr 601 Benzin zugegeben. In dieser Flüssigkeit wurden dann seidene Kleidungsstücke unter heftiger Reibung ausgewaschen, und es wurde auf jede Weise versucht, statische Elektrizität zu erzeugen. Dabei trat jedoch keine FunkenbEdung ein. Läßt man in gewöhnlichen Motorbrennstoff die Kugeln einer gewöhnlichen Elektrisiermaschine eintauchen, so entstehen nach ein paar Umdrehungen der Maschine Funken in dem Motorbrennstoff, und letzterer kommt zur Entzündung. Nach Versuchen der Erfinder wurde dieselbe Menge von Motorbrennstoff mit der neuartigen Masse zur Verringerung des Widerstandes versetzt und ebenfalls die Kugeln der Elektrisiermaschine eingetaucht. Selbst bei längerem Lauf der Maschine entstehen keine Funken, und zwar weder in der Flüssigkeit noch an den Bürsten der Maschine. Die mit dem Salz der Fettsäure versetzte Flüssigkeit wurde auch als Reinigungsmittel benutzt, indem Metalloberflächen in der Flüssigkeit mit Metallbürsten stark gerieben wurden. Auch hier fand keine Funkenbildung statt. Ein elektrischer ' Motor wurde in die Lösung eingebracht und in Betrieb gesetzt. Die Flüssigkeit ließ keine Funken an den Bürsten aufkommen, obwohl unter gewöhnlichen Verhältnissen eine starke Funkenerzeugung stattfand.
Folgende Formel kann den Zusatzstoff kennzeichnen;
N-FA
Hierin bedeutet R Wasserstoff, eine Alkylgruppe, die Oxyderivate einer Alkylgruppe, X bedeutet eine Alkylgruppe, die Oxyderivate einer Alkylgruppe, N bedeutet Stickstoff, FA bedeutet eine höhere Fettsäure oder eine Harzsäure. In jedem Fall können die R3 und das X der gleichen Gruppe angehören,
oder zu verschiedenen Gruppen gehören. So kann man beispielsweise durch die obige Formel Tetraäthylammoniumoleat, Triäthylaminpalmitat oder Monoäthylaminstearat usw. ausdrücken.
Das Lösungsmittel für diese organischen Säuren muß nicht unbedingt ein Kohlenwasserstoff der Petroleumgruppe sein; es können auch andere organische Lösungsmittel ίο benutzt werden, z. B. Isopropylalkohol, Äthylacetat oder Aceton usw. Diese Lösungsmittel müssen nur in den Kohlenwasserstoffen löslich sein.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Leitfähigmachen von feuergefährlichen Reinigungsmitteln, die praktisch an sich den elektrischen Strom nicht leiten, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Reinigungsmittel ein organisches Ammoniumsalz einer höheren Fettsäure gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das organisch substituierte Ammoniumsalz der höheren Fettsäure die allgemeine Formel hat
^N-FA
worin R "Wasserstoff, eine Alkylgruppe, ein Oxyderivat einer Alkylgruppe, X eine Alkylgruppe, ein Oxyderivat einer solchen Gruppe, N Stickstoff und FA eine höhere Fettsäure bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel oder Reinigungsmittel in an sich bekannter Weise ein leichtes Petroleumdestillat verwendet wird, dessen Leitfähigkeit durch die Zugabe des organisch substituierten Ammoniumsalzes einer höheren Fettsäure hervorgerufen wird.
4. Verfahren nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatz Monoäthanolaminoleat und ein Lösungsmittel Verwendung findet, das kein Petroleumdestillat ist, wobei jedoch die Zusatzlösung in dem Petroleumdestillat löslich ist.
Berlin, gebrückt in der
DE1930546008D 1929-06-20 1930-06-07 Verfahren zum Leitfaehigmachen von feuergefaehrlichen Reinigungsmitteln Expired DE546008C (de)

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