DE542309C

DE542309C - Seilsteuerung fuer Flugzeuge

Info

Publication number: DE542309C
Application number: DER80096D
Authority: DE
Original assignee: Rhoen Rossitten Ges E V
Current assignee: Rhoen Rossitten Ges E V
Priority date: 1929-12-14
Filing date: 1929-12-14
Publication date: 1932-01-22

Description

Zur gemeinsamen Höhen- und Quersteuerung von Flugzeugen durch Flügelklappen sind für das Verstellen einerseits starre Gestängesteuerungen und andererseits Seilantriebe S bekannt, von denen die ersteren den Nachteil hohen Gewichtes haben. Bei Seilantrieben ist es bekannt, die von den Flügelklappen kommenden Steuerseile über einen in Flugrichtung schwenkbaren Rahmen mit dem Steuerknüppel zu verbinden. Hierbei ergeben sich bei Antrieb der Steuerung verschiedene Winkeländerungen der Ruderzüge und damit Zerrungen der Steuerseile. Fernerhin ist es auch bekannt, die Flügelklappen nur gegen den Druck der Luft zwangsläufig verstellbar zu machen, wobei dann jede der Klappen nur an einem Steuerseil aufgehängt ist. Dadurch tritt besonders bei Verwendung doppelt geschweifter Flügelprofile häufig ein Lockerwerden der Flügelklappen auf.

ao Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer verbesserten Seilsteuerung für Flugzeuge mit Verstellung von Flügelklappen als Quer- und Höhenruder mittels eines einzigen Steuerhebels, und das wesentliche besteht darin, daß auf die Schwenkachse des Steuerhebels Seilrollen aufgesetzt sind und rechtwinklig zur Schwenkachse weitere Seilrollen angeordnet sind, die mit den Rollen der Schwenkachse durch ein endloses Seil oder durch Einzelseile gekuppelt sind, wobei eine der rechtwinklig zur Schwenkachse liegenden Rollen mit Handgriffen versehen ist. Diese Ausbildung der Seilsteuerung hat den Vorzug großer Leichtigkeit und ist daher für Leichtflugzeuge besonders wertvoll.

Gegenüber den bekannten Seilsteuerungen wird ein Losewerden der Steuergetriebeseile bei Betätigung des Steuerantriebes vermieden, und das Einhalten der Winkeltreue der Ruderausschläge im Verhältnis zum Steuergetriebe ist bei dieser Einrichtung gewährleistet.

Eine wertvolle Ausgestaltung des neuen Getriebes besteht insbesondere in der Führung der Seilstränge über sämtliche Seilrollen, wobei die einzelnen Stränge um jede der Rollen mindestens einmal voll herumgeschlungen oder am Rollenumfang in einem Festpunkt festgelegt oder durch beide Mittel mit den Rollen vereinigt sind.

Weitere Einzelheiten des neuen Getriebes bestehen insbesondere in einer Ausrüstung der Stellrollen mit Stellhebeln, von denen aus Stoßstangen zu den am Flügel angebrachten Steuerklappen führen können.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung schaubildlich in vereinfachter Darstellung.

Eine quer im Flugzeugrumpf gelagerte Achsei trägt zwei Stellrollen 2, 3, und auf ihr ist ein Träger 4 schwenkbar, der sich aufwärts erstreckt und oben eine Welle 5 gekreuzt zur Querachse 1 enthält. Auf dieser Welle ist einerseits eine Rolle 6 und andererseits eine

Rolle 7 aufgesetzt, und diese letzte ist mit Griffen 8 ähnlich wie bei üblichen Steuerknüppeln ausgerüstet. Ein Seil 9 ist endlos über sämtliche Rollen geführt und dabei um jede von ihnen etwa eiunndeinhalbmal herumgeschlungen und in je einem Festpunkt 10 festgelegt. Übliche Spannschlösser sind in allen vier Seilbahnen eingeschaltet, um sie stramm und die Drehstellung der Rollen genau einstellbar zu machen.

An den Stellrollen 2, 3 sind Stellhebel 11,12 befestigt, von denen aus Stoßstangen 13,14 entweder unmittelbar zu den Stellhebeln vorn oder hinten liegender Steuerklappen oder zu den dargestellten Zwischenhebeln 15,16 weiterer Seilzüge τη, i8 führen, die beispielsweise an den Flügelenden liegende Steuerklappen zu handhaben ermöglichen.
Wie ersichtlich, ergibt ein Schwenken des ganzen Getriebes um die Querachse 1 eine gleichsinnige Bewegung der Stelhrollen 2, 3 und der an sie angeschlossenen Teile, während ein Drehen der Handhabungsrolle 7, etwa im Sinne der beigezeichneten Pfeile, eine gegenläufige Bewegung der SteUrollen 2, 3 und der an sie angeschlossenen Teile ergibt.

Statt der Stellhebel 11,12 können auch Seile oder Drahtzüge unmittelbar um die Stellrollen 2 oder 3 oder um mit ihnen verbundene Rollen herumgelegt sein, oder das Seil 9 kann an den

Stellrollen 2, 3 offen und je nach einem Um-"auf weiter in die zu den Klappen führenden Seile 17,18 unmittelbar übergeleitet sein, so daß dann ein einziges Seilpäar die gesamten Steuerbewegungen überträgt.

Claims

Patentansprüche:

i. Seilsteuerung für Flugzeuge, insbesondere zum Verstellen von Flügelklappen als Quer- und Höhenruder mittels eines einzigen Steuerhebels, dadurch gekennzeichnet, daß auf die nach beiden Seiten verlängerte Schwenkachse (1) des Steuerhebels (4) Seilrollen (2,3) aufgesetzt sind und daß an dem Steuerhebel (4) mit im rechten Winkel zu seiner Schwenkachse (1) liegenden Achsen weitere Seilrollen (6,7) angebracht und sämtliche Rollen durch ein endloses Seil (9) oder durch Einzelseile gekuppelt sind, wobei eine der senkrecht zur Schwenkachse liegenden Rollen (7) mit Handgriffen (8) versehen ist.
2. Seilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das über sämtliche Seilrollen (2, 3, 6, 7) geführte Seil (9) um jede Seilrolle mindestens einmal voll herumgeschlungen oder am Rollenumfang in je einem Festpunkt (10) festgelegt oder durch beide Mittel mit den Rollen vereinigt ist.
3. Seilsteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Antrieb der Ruder dienenden Seilrollen (2, 3) feste Hebel (11,12) tragen, an die zu den Rudern führende Übertragungsmittel (13,14) angeschlossen sind.

Hierzu' 1 Blatt Zeichnungen