DE542179C - Selbsttaetiger Verbrennungsregler - Google Patents
Selbsttaetiger VerbrennungsreglerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen selbsttätig arbeitenden Verbrennungsregler mit elektrischer
Steuerung der Luft- oder Rauchgasströmung bei Kesselfeuerungsanlagen unter Verwendung
eines elektrischen Meßstromkreises und eines Steuerstromkreises, der die Luftzufuhr der
wechselnden Kesselbelastung anpassen und wesentlicheAbweichungenvomrichtigenDampfdruck
verhindern soll.
Es sind Verbrennungsregler bekannt, bei denen die Rauchgasströmung, abhängig von der
Dampfströmung, mit Hilfe eines elektrischen Steuerstromes eingestellt wird. Soll jedoch
dieser Steuerstrom unmittelbar auf die Steuereinrichtung zur Einreglung der Rauchgasströmung
einwirken, so ist ein verhältnismäßig starker Strom erforderlich, um ein einwandfreies
Arbeiten der Regelvorrichtung zu erzielen. Die bekannten Dampfmeßgeräte ar-
ϊο beiten aber mit kleinen Stromstärken, so daß
bei ihrer Verwendung bei Kesselreglern verwickelte Einrichtungen in Verbindung mit
Relais und Schaltkontakten erforderlich sind. Ferner ist es bei Verbrennungsreglern bekannt,
einen getrennten Meß- und Steuerstromkreis in Verbindung mit Kontaktrelais zu benutzen,
die Hilfsmotoren betätigen, wobei die Stärke des Meßstromes mittels eines Transformators
entsprechend den Änderungen der impulsgebenden Größe verändert wird. Dabei laufen
aber die Hilfsmotoren jeweils mit der gleichen Drehzahl, was den Nachteil hat, daß bei den
kurzzeitigen Schwankungen, wie sie in den Dampfleitungen auftreten, die Gefahr des Überregelns
eintritt. Außerdem werden durch dieses Pendeln die Relaiskontakte schnell abgenutzt
und der Hilfsmotor stark beansprucht.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile durch eine besonders ausgebildete, elektrodynamisch
beeinflußte Steuereinrichtung vermieden. Auf einen elektrodynamisch beeinflußten
Drehkörper wirken eine in den Meßstromkreis und eine in den Steuerstromkreis eingeschaltete Spule gegenläufig ein. Die von
den Spulen auf den Drehkörper ausgeübten Drehmomente sind verhältnisgleich mit den
Stärken des Meß- und des Steuerstromes. Bei Änderungen des Verhältnisses zwischen Meßstrom-
und Steuerstromstärke wird der Drehkörper in Drehung versetzt und dadurch der Regelvorgang eingeleitet. Dabei verstellt der
Drehkörper einen elektrischen Widerstand im Steuerstromkreis so lange, bis das Gleichgewicht
zwischen den auf den Drehkörper einwirkenden Drehmomenten wieder hergestellt ist. Ein
Elektromagnet, dessen Spule in den Steuerstromkreis eingeschaltet ist, wirkt auf eine
Steuervorrichtung eines durch' ein Druckmittel betriebenen Motors ein, die auch unter der Einwirkung
der eingeregelten Größe steht. Es wird somit unter der Vermeidung von Kontaktrelais
bei Änderungen der Kesselbelastung die
Stärke des Steuerstromes der Stärke des Meßstromes angepaßt und der Regelvorgang durch
Einwirkung der eingeregelten Größe auf die Verstelleinrichtung beendet. Die Verwendung von
Rückführeinrichtungen bei Verbrennungsreglern ist an sich bekannt. Zum Aufbau der ganzen
Schaltung werden nur wenige, an sich verhältnismäßig einfache und in der Technik bekannte
Geräte benötigt, die ein zuverlässiges Arbeiten ίο des Reglers gewährleisten.
Die Zeichnung zeigt einen Verbrennungsregler, bei dem der Erfindungsgegenstand zur
Anwendung gekommen ist. Bei dem dargestellten Regler wird der Meßstrom und damit
der Steuerstrom abhängig von der Dampfströmung geregelt, außerdem werden bei Änderungen
des Dampfdruckes die beiden Stromkreise durch ein Druckmeßgerät mit Hilfe eines Spartransformators beeinflußt, derart, daß der
ao Druck in der Dampfleitung auf seinen richtigen Wert zurückgeführt wird. Dadurch wird die
Luftzufuhr nach der Feuerung in erster Linie in einem im voraus bestimmten Verhältnis zur
Dampfströmung eingeregelt, und dieses Verhältnis wird bei abweichendem Dampfdruck
noch zusätzlich geändert, wie es an sich bei Verbrennungsreglern bekannt ist.
Ein elektrischer Strömungsmesser r regelt einen Widerstand des elektrischen Meßstromkreises
im umgekehrten Verhältnis zur Dampfströmung in der Rohrleitung 2, welche den vom
Kessel abgegebenen Dampf führt. Zum Meßkreise gehören ferner eine Spule 3 und ein Teil
der Wicklung eines Spartransformators 4. Der Spartransformator 4 wird von einem Wandler 5
beliefert und hat eine Reihe von Abzweigungen 6, von denen aus mittels des Kontaktarmes 7 die
Verbindung nach dem Meßstromkreis herge- : stellt wird. Der Kontaktarm 7 ist durch ein
auf den Dampfdruck ansprechendes Gerät 8 verstellbar, das an die Dampfleitung 2 angeschlossen
ist und so arbeitet, daß die Stromstärke im Meßkreis bei einem fallenden Dampfdruck
ansteigt und beim Ansteigen des Dampfdruckes sinkt. Die Wicklung 3 wirkt induktiv
auf eine drehbar gelagerte Metallscheibe 9 und übt darauf ein zur Stromstärke proportionales
Drehmoment aus. Dies läßt sich dadurch herbeiführen, daß die Wicklung 3 als eine bipolare
Wicklung auf einen geeigneten, gesondert erregten Elektromagneten (der jedoch in der Zeichnung
nicht dargestellt ist) verteilt wird, in der Weise, wie es bei Induktionszählern mit Phasenverschiebung
der Kraftflüsse bekannt ist. Die Scheibe 9 wirkt durch ein geeignetes Getriebe 10
auf einen verstellbaren Widerstand 11 im Steuerstromkreis ein. In diesen Kreis ist ferner eine
Wicklung 12 geschaltet, welche in ähnlicher Weise wie die Wicklung 3 ausgeführt ist und
induktiv auf die Scheibe 9 wirkt, derart, daß ein Drehmoment, proportional zum Steuerstrom
in entgegengesetztem Sinne wie das Drehmoment, welches von der Wicklung 3 ausgeübt
wird, auf die Scheibe 9 einwirkt. Im allgemeinen hat die Wicklung 12 eine kleinere Windungszahl
als die Wicklung 3, so daß ein stärkerer Steuerstrom nötig ist, um das gleiche Drehmoment
auf die Scheibe auszuüben wie der Meßstrom. In dem Steuerstromkreis ist ferner ein Solenoid
13 eingeschaltet, welches auf einen Eisenkern 14 einwirkt, der von einem Hebel 15 herabhängt,
welcher an seinem anderen Ende eine Tauchglocke 16 trägt. Diese Glocke ist teilweise in
eine Sperrflüssigkeit eingetaucht. Es wirkt auf sie die Rauchgasströmung ein entsprechend dem
Druckunterschied an zwei Stellen des Rauchgasweges, der durch die Leitungen 17 und 18 auf
die Tauchglocke übertragen wird. Der Hebel 15 beeinflußt ein Steuerventil 19, welches den Einlaß
eines Druckmittels vom Rohr 20 durch die Rohre 21 oder 22 nach dem einen oder anderen
Ende eines Steuerzylinders 23 freigibt, wodurch die Rauchgasklappe 24 verstellt wird. Ein
Brennstoffanzeiger 26, der in Mengeneinheiten geeicht ist, ist in den Steuerstromkreis eingeschaltet
und zeigt die jeweils der Feuerungsanlage zuzuführende Brennstoffmenge an.
Nimmt beispielsweise die Dampfströmung im Rohr 2 zu, so verkleinert das Strömungsmeßgerät
ι den Widerstand im Meßkreis, so daß die Stromstärke in der Wicklung 3 vergrößert wird.
Die Scheibe 9 beginnt sich zu drehen und verkleinert mittels des Getriebes 10 den Widerstand
11 im Steuerstromkreis, bis der Steuerstrom eine solche Stärke erreicht, daß das von
der Wicklung 12 auf die Drehscheibe ausgeübte Drehmoment gleich dem von der Wicklung 3
ausgeübten Drehmoment ist, so daß die Scheibe 9 aufhört sich zu drehen. Auf diese Weise wird
der Steuerstrom eingeregelt, bis er in einem bestimmten Verhältnis zum Meßstrom steht.
Beim Ansteigen der Steuerstromstärke wirkt das Solenoid 13 mit größerer Kraft auf den
Kern 14 und bringt den Hebelarm 15 aus seiner Gleichgewichtslage, wodurch das Steuerventil 19
verstellt und das Druckmittel auf der einen Seite der Steuervorrichtung 23 eingelassen wird,
wodurch die Zugklappe weiter geöffnet wird. Dies führt aber zu einer Zunahme der Strömung
der Rauchgase, und der auf die Tauchglocke 16 einwirkende Druckunterschied nimmt zu, bis
der Hebelarm 15 sich wieder in seine normale Gleichgewichtslage zurückbewegt hat und das
Steuerventil schließt, worauf eine weitere Bewegung der Zugklappe nicht mehr erfolgt.
Die Zugklappe wird somit so lange eingestellt, bis die Rauchgasmenge verhältnisgleich dem
Steuerstrom und damit verhältnisgleich zur Dampfmenge ist. Denn die auf den Kern 14
wirkende Kraft ändert sich mit dem Quadrat der Steuerstromstärke, vorausgesetzt, daß der
Kern nicht zu hoch magnetisch gesättigt ist,
und dieser Kraft wird von dem auf die Tauchglocke 16 ausgeübten Druckunterschied, der
verhältnisgleich dem Oudrat der Rauchgasmenge ist, das Gleichgewicht gehalten. Eine
Einstellung des Verhältnisses der Luftströmung zur Dampf strömung kann auf verschiedene
Weise vorgenommen werden, z. B. dadurch, daß das Bewegungsverhältnis der Tauchglocke i6
und des Kernes 14 einstellbar ist oder dadurch, daß das Solenoid 13 einen regelbaren Widerstand
im Nebenschluß besitzt oder dadurch, daß die von den Wicklungen 3 und 12 auf die Scheibe 9
ausgeübten Drehmomente beeinflußt werden.
Bei Abweichungen des Dampfdruckes von seinem richtigen Betrag bewegt der Dampfdruckmesser
8 den Kontaktarm 7 so, daß die Kontaktstelle des Spartransformators 4, an welche die Verbindung mit dem Meßkreis gelegt
ist, geändert wird. Die an den Meßkreis gelegte Spannung wird auf diese Weise eingeregelt, und
die sich ergebende Änderung des Stromes im Meß- und im Steuerstromkreis wirkt dahin, daß
das Verhältnis der Luftströmung zur Dampfströmung so geändert wird, daß der Dampfdruck
auf seinen richtigen Betrag zurückgeführt wird. Statt zur Einstellung der Rauchgasklappe
kann der Regler auch zur Reglung der Geschwindigkeit eines Ventilators zur Erzeugung künstlichen
Zuges verwendet werden.
Es kann auch ein weiterer in gleicher Weise ausgebildeter Steuerstromkreis parallel zu dem
ersten Steuerstromkreis vorgesehen sein, der einen Widerstand zur mechanischen Änderung
der Geschwindigkeit der Brennstoffzuführungsvorrichtung oder sonstiger Hilfseinrichtungen
einregelt.
Ferner können statt der Solenoide andere elektromagnetische Vorrichtungen benutzt werden,
um eine Kraft hervorzubringen, die proportional dem Quadrat der Stärke des elektrischen
Stromes ist.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Selbsttätiger Verbrennungsregler mit elektrischer Steuerung der Luft- oder der Rauchgasströmung bei Kesselfeuerungsanlagen in Abhängigkeit von dem Dampfdruck bzw. von der Dampfentnahme oder von beiden unter Verwendung eines elektrischen Meßstromkreises und eines Steuerstromkreises, gekennzeichnet durch einen elektrodynamisch beeinflußten Drehkörper (Drehscheibe 9), der durch eine in den Meßstromkreis und durch eine in den Steuer-Stromkreis eingeschaltete Spule (3 bzw. 12), die vorzugsweise bipolar ausgeführt sind, gegenläufig beeinflußt bei Änderungen des Verhältnisses zwischen Meß- und Steuerstromstärke in Drehung versetzt wird und bei seiner Drehbewegung einen Widerstand (11) im Steuerstromkreis so lange verstellt, bis zwischen den auf den Drehkörper einwirkenden Kräften wieder Gleichgewicht herrscht.
- 2. Verbrennungsregler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Meßstromkreis ein Spartransformator (4) eingeschaltet ist, der, von dem Dampfdruckmesser(8) beeinflußt, die Spannung des Meßstromkreises ändert.
- 3. Verbrennungsregler nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der in den Steuerstromkreis eingeschaltete Elektromagnet (14) und eine von der Luft- oder der Rauchgasströmung beeinflußte Einstellvorrichtung (Tauchglocke 16) an einem gemeinsamen Hebel (15) zur Steuerung des durch ein Druckmittel betriebenen Motors (23) zwecks Verstellung der die Luft- oder Rauch- so gasströmung steuernden Einrichtung (Regelklappe 24) angreifen.
- 4. Verbrennungsregler nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zum Steuerstromkreis ein zusätzlicher, in g5 gleicher Weise mit einer Spule zur Einwirkung auf den Drehkörper mit einem von diesem verstellbaren Widerstand und mit einer Spule eines Elektromagneten zur Einwirkung auf das Regelglied versehener go Steuerstromkreis zur Regelung der Geschwindigkeit der Brennstoffzuführungseinrichtung oder anderer Hilfseinrichtungen geschaltet ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB542179X | 1927-11-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE542179C true DE542179C (de) | 1932-01-21 |
Family
ID=10470308
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE37570D Expired DE542179C (de) | 1927-11-04 | 1928-06-16 | Selbsttaetiger Verbrennungsregler |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE542179C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1170102B (de) * | 1958-07-07 | 1964-05-14 | W Oertli A G Automat Feuerunge | Einrichtung zur Regelung des dem Brennerkopf eines OElbrenners zugefuehrten Verbrennungs-luftstromes in Abhaengigkeit von der dem Brenner-kopf je Zeiteinheit zugefuehrten OElmenge |
DE1258595B (de) * | 1956-05-07 | 1968-01-11 | Max Himmelheber Dipl Ing | Vorrichtung zur gleichmaessigen Zuteilung von Leim od. dgl. an Holzspaene oder aehnliche Schuettgueter im staendigen Durchlauf |
-
1928
- 1928-06-16 DE DEE37570D patent/DE542179C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1258595B (de) * | 1956-05-07 | 1968-01-11 | Max Himmelheber Dipl Ing | Vorrichtung zur gleichmaessigen Zuteilung von Leim od. dgl. an Holzspaene oder aehnliche Schuettgueter im staendigen Durchlauf |
DE1170102B (de) * | 1958-07-07 | 1964-05-14 | W Oertli A G Automat Feuerunge | Einrichtung zur Regelung des dem Brennerkopf eines OElbrenners zugefuehrten Verbrennungs-luftstromes in Abhaengigkeit von der dem Brenner-kopf je Zeiteinheit zugefuehrten OElmenge |
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