-
Vorrichtung zum Abschneiden und Einwickeln von Gummibändern aus kalandrierten
Gummiplatten Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von
Gummibändern aus Gummiplatten in unvulkanisiertem Zustand. Die Herstellung der Gummibänder
wurde bisher gewöhnlich in folgender Weise vorgenommen Die kalandrierte Gummiplatte
wird in voller Breite unterschnitten mit einem Mitläuferstoff, der das Aneinanderkleben
der einzelnen Lagen der Gummiplatte verhindert, zu einer großen Rolle aufgewickelt.
Diese Rolle wird zur Schnei.dmaschine gebracht und dort vom Mitläuferstoff wieder
abgewickelt, um in Streifen geschnitten zu werden. Zwischen der Herstellung der
Platte und dem Zerschneiden zu Streifen maß eine längere Zeit verstreichen, damit
der Gummi sich abkühlt und die Bänder beim Aufwickeln nicht mehr aneinanderkleben.
Bei diesem bisherigem: Arbeitsverfahren entsteht viel Abfall an Gummiplattenmaterial,
weil nach dem Vollwickeln einer Rolle erst eine neue Rolle eingesetzt werden maß,
ohne daß hierbei der Kalander stillgesetzt werden kann; das in dieser Zwischenzeit
vom Kalander gelieferte Plattenmaterial wird als Abfall fortge-,vorfen und erst
später nach nochmaligem Vorwärmen kal.andriert. Die bisherige Arbeitsweise ist deshalb
unwirtschaftlich. Hinzu kommt noch, daß die Mitläuferstoffe, die verhältnismäßig
teuer sind, nach kurzem Gebrauch zerreißen und erneuert werden müssen. Infolge .des
Rufwickelns der Platten und des Wiederabwickelns beim Streifenschneiden entsteht
schließlich ein großer Zeit- und Arbeitsverlust.
-
Den Nachteil des Umwickelns der Platten beim Zerschneiden hat man
durch eine Vorrichtung zu beseitigen versucht, mit welcher die Streifen, direkt
am Kalander geschnitten werden, woraufhin sie zu Rollen aufgewickelt werden. Die
Verwendung von Mitläuferstoffen und die Entstehung von Abfall an Gummimaterial beim
Umwechseln der Rollen wird auch durch diese Vorrichtung nicht ganz vermieden, denn
die Bänder sind auf der dritten Kalanderwalze, auf welcher sie sonst zu Streifen
geschnitten werden, noch so weich und klebrig, daß sie auf Mitläuferstofe gewickelt
werden müssen, und das während des Auswechselns der Rollen geschnittene Material
maß fortgeworfen werden.
-
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung sollen alle genannten Nachteile,
welche die bisherige Arbeitsweise unwirtschaftlich machen, vermieden werden, ohne
daß es notwendig ist, den Kalander anzuhalten. Die Herstellung der Gummibänder
aus
Gummiplatten ohne Stillsetzen des Kalanders und ohne jede Unterbrechung ,des. Äxte
beitsverfahrens wird bei dieser Vorricl@tü@g dadurch ermöglicht, daß erfindungsgemä13
die, vom Kalander gezogene Kautschukplätte durch ein übliches endloses Transportband
an ebenfalls bekannten Vorrichtungen zum Pudern, Entstauben und Kühlen entlanggeführt
und von einer Schneidvorrichtung in bekannter Weise in Bänder geschnitten wird,
während eine an dem Wendebock mit mehreren Rollensätzen angeordnete, jeweils ohne
Mitläuferstoff vollgewickelte Rolle durch Drehung des Bockes nach dein Abschneiden
durch die Schneidvorrichtung nebst einer hiermit gekuppelten Einklemmvorrichtung
ohne Anhalten des Kalanders in die Abnahmestellung gebracht wird. Da die Bänder,
bevor sie aufgewickelt werden, gekühlt und gepudert «-erden, können die einzelnen
Lagen nicht mehr aneinanderkleben und die Verwendung von Mitläuferstoffen kann unterbleiben.
Da beim. Umwechseln der vollgewickelten Rollen und der leeren Rollen keine Unterbrechung
des Arbeitsganges mehr erfolgt, entsteht auch kein Verlust an Gummiplattenmaterial.
-
Die Kühlvorrichtung hinter dem Kalander besteht zweckmäßig aus Kühlwalzen,
über welche die Gummibänder geführt werden. Als Vorrichtung zum Einpudern des Gummimaterials
finden vorteilhaft rotierende Siebe Verwendung, welche eine sehr feine Verteilung
des Talkums herbeiführen. Die Anordnung wird zweckmäßig so getroffen, daß die Gummibänder
nach dem Verlassen des Kalanders zunächst gepudert und dann vom überschüssigen Talkum
mit -Hilfe einer Absaugevorrichtung befreit werden, worauf sie über die Kühlwalzen
geleitet werden.
-
Die infolge Einpuderns und Kühlens nicht mehr klebrigen Gummiplatten
werden zwischen den Schneidmessern hindurchgeführt und die entstandenen Streifen
durch die Mehrfachaufwickelvorrichtung ununterbrochen aufgewickelt. Die Streifenschneidvorrichtung
kann so angeordnet sein, daß sie auch außer Betrieb gesetzt werden kann, sofern
ungeschnittene Gummiplatten hergestellt werden sollen. Da die Gummiplatten eine
größere Breite haben, kann eine große Anzahl von schmalen Gummibändern gleichzeitig
hergestellt werden. Die gleichzeitig aufzuwickelnden Bänder werden auf einen Rollensatz
der Mehrfachaufwickelvorrichtung gewickelt. Ist nun der eine Rollensatz vollgewickelt,
so werden die aus .der Gummiplatte gebildeten Streifen ohne Unterbrechung des Wickelvorganges
abgeschnitten und gleichzeitig die Enden der neuen Bänder in die leeren Wickelrollen
eingeklemmt, welche in Wickelstellung gebracht werden und hier .sofort das Aufwickeln
übernehmen. Die vollge@v.ickelten Rollen können nun entfernt werden.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Abb. _r eine Seitenansicht
der ganzen Vorrichtung, Abb. 2 in größerem Maßstabe die Schneid-und Wickelvorrichtung
nach Abb. r.
-
Von den Kalanderwalzen a1, a2, a3 wird die Gummimasse b in an sich
bekannter Weise zu einer Gummiplatte c ausgewalzt, welche auf dem Transportband
d mit Hilfe eines Ventilators e mit Talkum angepudert wird. Das überschüssige Talkum
wird durch eine Absaugevorrichtung f abgesaugt und die talkumierte Gummiplatte c
an der üblichen Entstaube orrichtung f1 vorbei über gekühlte Walzen g1 und g2 geleitet
und von der Führungswalze h., zu den Schneidmessern s geführt. Die Messer s drücken
leicht gegen eine gehärtete Stahlwalze lt" über welche die Gummiplatte geführt
wird. Die Messer s zerschneiden die Gummiplatte zu Bändern, welche, nachdem sie
über eine Führungswalze 1a.. geleitet sind, durch rechenartige Vorrichtungen r vollständig
voneinander getrennt werden.
-
Die Bänder werden nun auf den Wickelrollen, von denen jeweils eine
größere Anzahl auf einer Achse angeordnet ist, aufgewickelt. Bei der Vorrichtung
nach dem Ausführungsbeispiel sind vier Sätze von Wickelrollen auf einem kreuzförmigen
Drehgestell, das in Pfeilrichtung jeweils um 9o° gedreht werden kann, sobald ein
Rollensatz vollgewickelt ist, angeordnet. Die Drehbewegung der Rollensätze k,, k@,
k3, h4 um ihre. eigenen Achsen wird vorteilhaft durch Kettnantriebe p veranlaßt.
-
Ist nun eine bestimmte Bandlänge auf den einen Rollensatz, beispielsweise
k3 aufgewickelt, so wird das Drehgestell um 9o° gedreht, ohne daß das Aufwickeln
hierbei unterbrochen wird. Dies wird durch die Verwendung,des Kettenantriebes ermöglicht.
An Stelle der vollgewickelten Rolle k; ist beim Drehen des Gestells um 9o° der leere
Rollensatz k4 getreten, über den die Bänder, welche auf dein Rollensatz k3 aufgewickelt
werden, zunächst noch hinweggleiten, wie durch die punktierte Linie in Abb. 2 angedeutet
ist. Die Rollensätze k1, k" k3, k4 werden vorteilhaft über j e eine, in der Zeichnung
nicht dargestellte Reibungskupplung, angetrieben. Die Verwendung einer derartigen
Kupplung ist insofern zweckmäßig, als der Rollensatz k4 (Abb.2) während der Zeit,
in welcher die Bänder, welche von .dem Rollensatz k3 aufgewickelt werden, über ihn
hinweggleiten, in
einfacher Weise durch Anschläge, welche beispielsweise
an der Vorrichtung t angebracht werden können, zum Halten gebracht werden kann,
wobei der Schlitz o der Rollen k4 mit seiner offenen Seite nach oben zeigt. In den
Schlitz o paßt nun ein stabförmiges Klemmstück q, welches vor dem Einklemmen der
Bandenden cl ih die Rollen k. von der Klammer ft der Schneidvorrichtung m gehalten
wird. In dem Augenblick nun, in welchem die Schneidvorrichtung m die Bänder c durchschneidet,
wird gleichzeitig der Stab q in den Schlitz o gedrückt, wodurch die freien Enden
cl der Bänder mit den Rollen k-i fest verbunden werden. Da, wie bereits erwähnt,
an dem Teil t der Abschneidi orrichtung gleichzeitig Anschläge für die Drehbewegung
der Rollen k,, vorgesehen sein können, werden diese Anschläge beim Wiederhochgehen
der Abschneidvorrichtung von den Rollen entfernt, so daß über die Reibungskupplung
wieder ein sofortiges Drehen der Rollen k, veranlaßt wird. Die Bänder können somit
ohne Anhalten der Maschine und ohne Entstehung von Abfall fortlaufend aufgewickelt
«-erden. Das Drehen des Gestells um die gemeinsame Achse wird zweckmäßig durch eine
selbsttätige Steuerung in dem Augenblick herbeigeführt, in welchem ein Rollensatz
vollgewickelt ist. Die Steuerung dieser Drehbewegung kann, ebenso wie die Bewegung
der Abschneidvorrichtung für die Bandlängen durch eine selbsttätig wirkende Steuerung
veranlaßt werden, so daß sich also die Bedienung der Vorrichtung im wesentlichen
auf das Fortnehmen der fertiggewickelten Rollensätze beschränkt. Es sind ferner
Vorrichtungen vorgesehen, welche den Antrieb von den Rollensätzen abschalten, welche
nicht gerade zum Aufwickeln der Bände benutzt werden. Statt der zum Antrieb der
Rollensätze dienenden Ketten können auch andere Übertragungsmittel verwendet werden.