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Füllrohr -Es wird vielfach gewünscht, Ventilsäcke nach der Füllung
nicht bloß in bekannter Weise durch den Druck des eingefüllten Gutes zu schließen,
sondern die Füllöffnung nach der Füllung noch besonders zu verschließen. Es soll
hierdurch ein Entweichen von Füllgut auch in außergewöhnlicher Lage des Sackes,
vor allem aber ein unbefugtes Entnehmen von Füllgut mittels einer in. die Ventilöffnung
gesteckten Röhre o. dgl. verhindert werden. Um einen solchen Verschluß der Ventilöffnung
herbeizuführen, ist bereits vorgeschlagen worden, besondere Verschlußblätter auf
oder in die Ventilöffnung zu kleben und, nachdem die Füllung erfolgt ist, das Ventil
mit einer Plombe zu sichern oder die Ventilöffnung durch Zurückziehen oder Verkleben
einer besonderen, in ihr vorgesehenen Zunge zu verschließen.
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Alle diese Maßnahmen erfordern einen besonderen Handgriff seitens
des Bedienungsmannes, wodurch die Leistungsfähigkeit desselben verringert wird oder
sich die Anstellung eines besonderen Arbeiters für das Verschließen der Ventilöffnungen
notwendig macht.
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Die Erfindung beseitigt diese Mißstände und weist einen Weg, ohne
mehr Aufwand von Handarbeit, also ohne Beeinträchtigen der Leistungsfähigkeit oder
Entstehung von Kosten, die Ventilöffnungen der Ventilsäcke nach der Füllung selbsttätig
zu verschließen, und sie erreicht dies dadurch, daß an dem zur Füllung dienenden
Füllrohr, welches in die Ventilöffnung eingeführt wird, Mittel vorgesehen sind,
welche die Ventilöffnung beim Abziehen des Sackes von dem Füllrohr selbsttätig verschließt.
Diese Mittel können ein Verkleben oder Zusammenfalten der Ventilöffnung bewirken
und demgemäß in Klebstoffverteilern bestehen oder in Haftmitteln, welche gewisse
Teile der Ventilwandung beim Abziehen des Ventilsackes erfassen oder festhalten
und hierdurch ein Zufalten des Ventils herbeiführen. Die Mittel können auch geeignet
sein, beide vorgenannten Maßnahmen auszuführen, also Ventilwandteile beim Abziehen
des Ventilsackes von dem Füllrohr sowohl erfassen als auch mit Klebstoff benetzen,
und durch das Erfassen kann ferner die Ventilwand stellenweise aufgerauht werden,
um ein besseres Festkleben zu bewirken.
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Zweckmäßig ist dabei, , die Mittel, vor allem die klehstoffverteilenden
Mittel, nur während des Abziehens des Ventilsackes oder kurz vor diesem Zeitpunkt
wirken zu lassen. Der zur Verwendung kommende Klebstoff wird dabei vorteilhaft der
Art des Füllgutes angepaßt, so daß beispielsweise für Säcke zur Aufnahme von Zucker
ein zuckerhaltiger Klebstoff, an Säcken zur Aufnahme von Kakao ein mit Kakao vermengtes
Klebmittel, an Säcken zur Aufnahme von Zement eine wasserhaltige Klebflüssigkeit
zwecks Abbinden der benetzten Zementmehlkörnchen verwendet wird; hierdurch wird
eine Schädigung
des Sackinhalts ebenso ausgeschlossen wie ein Verhindern
des Festklebens durch dazwischen staubendes Füllgut.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel dar und zeigt in Abb.
i das Füllrohr einer Ventilsackfüllmaschine, in Abb. 2 eine Einzelheit an derselben.
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Das an dem Maschinengestell i (Abb. i) angebrachte Füllrohr 2, auf
welches die zu füllenden Ventilsäcke in bekannter Weise aufgesteckt werden, besitzt
auf seiner Oberseite eine Aufrauhung 3, und zugleich mündet hier eine Leitung 4.
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Über dem Füllrohr ist eine Klinke 5 drehbar um den am Maschinengestell
sitzenden Zapfen 6 angebracht, welche mit ihrem zweckmäßig mit elastischem Stoff
bekleidetem Finger 7 den auf das Füllrohr 2 gesteckten Sack am unzeitigen Abgleiten
hindert. Durch einen Druck auf den Knopf 8, welcher an der Klinke 5 sitzt, kann
der Finger 7 von dem Sack abgehoben werden, so daß sich der letztere von dem Füllrohr
:2 abziehen läßt.
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Die Drehung der Klinke 5 kann jedoch auch durch Niederdrücken des
Handgriffes 9 bewirkt werden, welcher auf dem Zapfen io am Maschinengestell i angelenkt
ist, indem der mit dem Handgriff 9 verbundene Arm i i, der mittels der Stange 12
mit der Klinke 5 lose gekuppelt ist, auf die an der Stange i2 sitzende Nase 13 drückt.
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Wurde hingegen die Klinke 5 durch einen Druck auf den Knopf 8 bewegt,
so verblieb der Handgriff 9 in der gezeichneten Stellung, indem die Stange 12 sich
in dem Loch des Armes i i verschob. Ein Zurückfallen des Handgriffes 9 nach der
anderen Seite wird dagegen durch den Anschlag 14 am Gestell i verhindert, indem
das @ den Handgriff 9 zurückziehende Gegengewicht 15 sich auf diesen Anschlag 14
aufsetzt.
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Auch die Klinke 5 wird durch ein Gegengewicht 16 stets wieder in die
gezeichnete Lage gezogen.
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Die in dem Füllrohr 3 mündende Leitung 4 geht durch das Mascfiinengestell
i nach dem Zapfen io und mündet, wie Abb. 2 zeigt, auf dessen Mantelfläche. Neben
ihrer Mündung ist auf dem Zapfenmantel die Mündung einer weiteren Leitung vorgesehen,
welche gleichfalls durch den Zapfen io und das Maschinengestell i verläuft und zu
einem hier nicht dargestellten, unter einem gewissen Druck stehenden Klebstoffbehälter
4 führt. Gegenüber den Mündungen der beiden Leitungen 4 und 17 ist in dem Handgriff
9 auf seiner Innenfläche eine Aussparung 18 vorgesehen, welche so angeordnet ist,
daß sie beim Niederdrücken des Handgriffes 9 beide Leitungen 4 und 17 miteinander
verbindet. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Um auf das Füllrohr einen
Ventilsack aufstecken zu können, drückt derBedienungsmann auf den Knopf 8 und hebt
hierdurch den Finger 7 so weit an, daß er den Sack bequem auf die ganze Länge des
Rohres 2 aufschieben kann. Nach erfolgter Füllung, welche in bekannter Weise erfolgt,
drückt der Bedienungsmann den Handgriff 9 abwärts, wodurch er wiederum den Finger
7 abhebt und den gefüllten Sack frei abziehen kann. Bei diesemAbwärtsdrücken des
Handhebels9 gelangen die Leitungen 4 und 17 miteinander in Verbindung, so daß eine
gewisse Menge Klebstoff aus der Mündung der Leitung 4 am Füllrohr :2 austritt. Infolgedessen
wird die obere, auf dem Füllrohr :2 ruhende Wand des Ventilkanals mit Klebstoff
benetzt, und wenn dann nach dem Umkippen des von dem Füllrohr 2 abgezogenen Sackes
durch das Füllgut das Sackventil in bekannter Weise verschlossen wird, so wird die
untere Ventilwand gegen die mit Klebstoff benetzte obere Wand geklebt.
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Eine vollständige Verklebung wird dadurch gewährleistet, daß die obere
Ventilwand durch die Aufrauhung 3, auf welcher sie beim Füllen des Sackes geruht
hat, eine Riffelung erfahren hat. Diese Auf rauhung 3 kann auch dazu dienen, eine
in dem Ventilkanal angebrachte Ventilzunge beim Abziehen des Sackes festzuhalten
und zurückzuklappen.
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Ein solches Festhalten eines Teiles der Ventilwand oder einer an der
Ventilwand vorgesehenen Zunge kann auch durch andere Mittel bekannter Art bewirkt
werden, etwa durch eine Zange oder eine Nadel, einen Widerhaken o. dgl., wobei diese
Mittel, um das leichte Aufstreifen des Ventilsackes auf das Füllrohr :2 nicht zu
behindern, beweglich angeordnet sein können, so daß sie sich beim Aufstreifen des
Ventilsackes niederlegen, beim Abziehen dagegen aufrichten; sie können auch endlich
mit dem Handgriff 9 in Verbindung stehen, so daß sie nur bei dessen Niederdrücken,
also während des Abziehens des Ventilsackes, aufgerichtet werden und ihre Wirkung
ausüben können.
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Die Mündung der Klebstoffleitung 4 kann auch an anderen Stellen des
Füllrohres angeordnet sein, etwa an seinen Seitenflächen oder an der Unterseite
des Rohres 2.
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Die Verbindung der Leitungen 4 und 17 kann auch so ausgebildet sein,
daß sie nur während eines Teiles der Bewegung des Handgriffes 9 hergestellt wird,
etwa erst nach einer gewissen Drehung des Handgriffes, so daß also erst dann Klebstoff
auf die Ventilwandung gelangt, wenn der Finger 7 angehoben ist und der Sack vielleicht
bereits
abgezogen wird: es kann aber auch der Klebstoff aus der
Mündung der Leitung q. austreten, bevor der Finger 7 angehoben wird, also bevor
der Sack überhaupt abgezogen werden kann. Dies ist beispielsweise dadurch zu ermöglichen,
daß der Arm i i sich gegen die Stange 12 erst ein kleines Stück bewegen muß, bevor
er auf die Nase 13 tritt, wobei die Aussparung 18 so bemessen ist, daß sie die Leitungen
q. und 17 nur während eines kurzen Stückes der Drehung des Handgriffes 9 verbindet,
während die Verbindung bereits wieder unterbrochen wird, sobald der Arm i i an die
iL\Tase 13 gelangt und die Klinke 3 in Bewegung setzt.