DE54101C

DE54101C - Magnet für ärztliche Zwecke

Info

Publication number: DE54101C
Application number: DENDAT54101D
Authority: DE
Original assignee: TH. H. HlCKS, Arzt, in 263 Grand River Ave., Detroit, Staat Michigan, V. St. A
Anticipated expiration: 1909-12-17

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE SO: Gesundheitspflege.

Magnet für ärztliche Zwecke.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an therapeutischen Magneten und besteht in der neuartigen Einrichtung und Anordnung eines mit einer Elektrode combinirten magnetischen Feldes.

A ist ein hohler Metallkörper, zweckmäfsig kugeliger Form, in dessen Achse der Magnet B befestigt ist, dessen Enden nach aufsen hin vorstehen und der entweder ein permanenter oder ein Elektromagnet sein kann.

C und D sind Schraubstöpsel, welche in den Körper A eingeschraubt sind; gewünschtenfalls kann der verbleibende leere Raum im Innern von A mit einer neutralen oder isolirenden Masse, wie Schwefel, Harz u. s. w., ausgefüllt werden. Die Schraubstöpsel sind zur Aufnahme der Enden des Magneten inwendig ausgespart.

EE sind zwei rechtwinklig zum Magneten in den Schraubstöpseln C und D befestigte Metallstangen, zwischen denen die im Körper A befestigten Stangen E¹E² u. s. w.'in Abständen von einander und parallel mit einander liegen und deren Enden gleich weit von der Magnetachse entfernt sind. Diese Stangen haben die Form von Röhren, die aus beliebigem Metall, aufser Eisen, hergestellt sein können, und schliefsen je einen Eisenkern ein, der bis in die Nähe des Magneten reicht.

An ihren Aufsenenden sind die Metallstangen durch eine Querstange G aus Isolirmaterial verbunden und tragen hier je ein verdicktes , metallenes Polstück K, welches am besten eine Kugelform hat und mit einer Höhlung H zur Aufnahme abnehmbarer metallischer Contacte oder elektrischer Verbindungen (beispielsweise des mit Dorn J versehenen Stöpsels /) versehen ist.

Der Hauptzweck vorliegender Erfindung liegt darin, einen Magneten zu construiren, in welchem das Feld so eingetheilt ist, dafs der Patient in einem bestimmten Verhältnisse in Verbindung mit irgend einem gewünschten Theile des magnetischen Feldes gebracht werden kann, welcher verschiedene Intensität hat und eine entsprechend verschiedene Wirkung auf den Körper ausübt.

In dieser Hinsicht haben die sämmtlichen metallischen Contacte oder Pole K, die im verschiedenen Verhältnisse zu dem Magneten oder dessen Felde stehen, verschiedene magnetische Werthe oder Eigenschaften , welcher Umstand den Arzt in den Stand setzt, nach seinen Erfahrungen den dem jeweiligen Falle angemessenen Pol zu bestimmen, mit dem dann der Patient entweder direct oder, wenn dies nicht angängig ist, indirect durch einen Leiter in Verbindung gebracht wird.

Ein weiterer Zweck der Erfindung ist der, die Vorrichtung so zu construiren, dafs die physiologischen Einwirkungen von Hitze oder Kälte mit den magnetischen Effecten combinirt werden können; zu diesem Zwecke kann der Apparat eine Einrichtung erhalten, mittelst welcher er leicht in ein mit einem Kühl- oder einem Heizmittel gefülltes Gefäfs eingetaucht werden kann. Die ausgedehnte metallische Oberfläche bildet in diesem Falle einen guten Leiter.

Wie die Vorrichtung gezeichnet ist, werden die Eisenkerne in den Röhren EE¹ u. s. w. durch Inductionswirkung von dem Magnet B

beeinflufst, und in Anbetracht ihrer verschiedenen Verhältnisse zu diesem Magnet kann man sagen, dafs die Contacte K eine magnetische Scala darstellen.

Ein gleiches Ergebnifs würde indessen auch erzielt werden, wenn man die Eisenkerne ganz wegläfst und die Contacte K nur in verschiedenen Theilen des Kraftfeldes des Magneten B anordnet.

Die Kugeln und Röhren werden aus nicht magnetischem Metall, und zwar am besten -aus einem solchen Metall hergestellt, welches positiv-elektrisch wird, wodurch man in den Stand gesetzt ist, es als positive Elektrode einer Batterie zur Erzeugung eines galvanischen Stromes zu benutzen, der sowohl für die therapeutische Anwendung von Elektricität, als auch zum Erregen eines Elektromagneten da nutzbar gemacht werden kann, wo ein derartiger Magnet an Stelle eines permanenten Magneten gebraucht wird.

Um irgend welchen Körpertheil dem magnetischen Einflüsse des Apparates auszusetzen, mufs derselbe mit einem der Pole K in directe magnetische Verbindung oder Berührung gebracht und dem Einflufs desselben für mehrere Stunden ausgesetzt werden, je nach der Intensität des ausgewählten Pols; ob Nordoder Südpol, ist nicht von wesentlichem Belang. Ein schnellerer Effect wird erzielt, wenn der Körpertheil an zwei Stellen dem Einflufs des Magnetismus ausgesetzt wird, in welchem Falle ein positiver und ein negativer Pol gewählt wird.

Für die Bequemlichkeit des Behandelten ist die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung am geeignetsten , wobei der Körpertheil durch einen biegsamen magnetischen Conductor in Verbindung mit dem betreffenden Pol des Apparates gebracht wird. Die Eisenscheibe oder das Blech M kann leicht durch ein Gummiband N an dem Körpertheil, z. B. dem Kopf, befestigt werden und steht durch ein mehr oder weniger langes, an dem Stöpsel / befestigtes Drahtseil O in magnetischer Verbindung mit dem betreffenden Pole K des Apparates.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Magnet für ärztliche Zwecke, bestehend aus einem in dem hohlen Metallkörper (A) untergebrachten permanenten oder Elektromagnet (B) und einer Anzahl an A rechtwinklig zur Magnetachse befestigter durchbohrter Metallstangen (E E¹), welche im Innern mit Eisenkernen (F) versehen sind und am oberen Ende Pole oder Contacte (K) tragen, welche auf beliebige Weise mit dem zu behandelnden Körpertheil verbunden werden und, da EE¹ in bestimmt abgestuften, unveränderlichen Verhältnissen zu dem Magnetpol angeordnet sind, Ströme von bestimmter, der Krankheitsform entsprechender Intensität erzeugen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.