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Gewebeaufbereitungsmaschine zum Längs- und Querfalten von Geweben
Nach Patent 539 465 erfolgt die Unterstützung der Faltenbildung an Dublierlegemaschinen
durch längs des Gewebelaufes eingebaute Heizkörper, die das Gewebe bereits vor Eintritt
in die zur Stapelbildung dienenden ungeheizten oder gleichfalls geheizten Greifer
erwärmen. Insbesondere wird dort ein im wesentlichen U-förmiger, die Dublierkante
auf ihrem Verlauf zwischen den Dublierstangen und den Leitrollen ummantelnder Heizkörper
unter Schutz gestellt, der durch seine bügelnde Wirkung zur Festigung der soeben
gebildeten Dublierfalte beiträgt.
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Vorliegende Erfindung betrifft eine weitere, den Bedürfnissen des
Betriebes angepaßte Ausbildung dieses Heizkörpers.
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Versuche haben gezeigt, daß bei vielen Gewebesorten die Anwendung
eines die Dublierfalte ummantelnden Heizkörpers für sich allein genügt, um jener
eine bleibende Form zu geben, sofern die Temperatur des Heizkörpers hoch genug gewählt
wi3d. Die sich hieraus ergebende Forderung der Abhebbarkeit des Heizkörpers beim
Stillstand der Maschine zwecks Schonung des Gewebes hat eine einfache Lösung durch
die Teilung des Heizmantels in zwei Heizplatten gefunden, die je um eine zur Gewebefläche
parallele Achse ausschwzngbar gestaltet werden. Im Betriebe, solange das Gewebe
fließt, werden die Platten durch Gewichts- oder Federdruck gegeneinandergedrückt,
wobei durch einen verstellbaren Anschlag eine solche Spaltbreite gesichert wird,
daß die Dublierfalte keinen großen Widerstand findet und nicht zu einem unerwünscht
scharfen Bruch geformt wird, sondern eine dem 'Wunsche des Verbrauchers entsprechende
kleine Rundung behält.
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Es hat sich gezeigt, daß die Dublierfalte bei einigen Geweben die
Neigung hat, beim Durchgange durch das Plattenpaar ihren lotrecht nach unten gerichteten
Weg zu verlassen, um seitlich aus der Spalte zu schlüpfen, wodurch eine unerwünschte
Querfaltenbildung am Gewebestapel entsteht. Als Gegenmittel hat sich die auch sonst
bei anderen Gewebeführungsorganen bekannte Anordnung von schräg verlaufenden Riffeln
an der Innenseite der Heizplatten erwiesen.
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Weiter stellte sich die Notwendigkeit heraus, auf die Weite des zwischen
den Bruchwalzen befindlichen Spaltes Rücksicht .zu nehmen. Der quer zu den Bruchwalzen
durch das Wendemesser abwechselnd nach rechts @ und links auf die Gewebebahn ausgeübte
Zug verursacht periodische Richtungsabweichungen des zwischen den Dublierstangen
und den Bruchwalzen verlaufenden Gewebeflusses, dem das Heizplattenpaar nachfolgen
muß. Hierzu hat sich die Aufhängung der Platten an waagerechten, zu den Bruchwalzen
parallel verlaufenden Schwingachsen als geeignete Vorkehrung bewährt.
Die
Zeichnung stellt eine Ausführungsform der Erfindung dar, und zwar zeigt die Abb.
i eine seitliche Ansicht der Vorrichtung, Abb.2 einen längs des dublierten Gewebes
genau durch die Dublierkante geführten senkrechten Schnitt. Abb. 3 ist ein lotrecht
zum dublierten Gewebe durch die Heizplatten geführter Schnitt und Abb. 4 ein hierzu
parallel verlaufender Schnitt zur Veranschaulichung der Rückseite der gesamten Vorrichtung.
Die Abb. 5 und 6 endlich stellen zwei verschiedene waagerechte Schnitte durch die
Plattenanordnung bzw. ihre Aufhängung dar.
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Das Gewebe i fließt, vom Wendemesser gezogen, in bekannter Weise über
den Dublierwinkel 2, wird durch die Dublierstangen 4 zusammengefaltet, so daß eine
Dublierkante 3 entsteht, tritt in den Spalt 5 zwischen den Bruchwalzen 6 ein, unterhalb
deren es von dem hier nicht gezeichneten, waagerecht hin und her gezogenen Wendemesser
erfaßt und in bekannter Weise in Falten gelegt und zu einem Stapel vereinigt wird.
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Die Dublierfalte 3 ist von zwei Heizplatten 7 und 8 umgeben, die je
an einer waagerechten, parallel zu den Bruchwalzen 6 verlaufenden Achse 9 bzw. io
drehbar aufgehängt sind und hierdurch den seitlichen Ausweichungen der Dublierfalte
3 nachfolgen können, wenn diese durch das hin und her bewegte Wendemesser einmal
in die strichpunktiert gezeichnete Lage 3', das andere Mal in die Lage 3" gelangt.
Zur Lagerung der Achsen 9 und io wird mit Vorteil dasselbe an einer Säule ii senkrecht
verstellbare Böckchen 12 ausgebildet, das zur Lagerung der Dublierstangen 4 dient.
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Um dieselben waagerechten Achsen 9 und io können auch die Heizplatten
7 und 8 in die Lagen 7' und 8' ausgeschwenkt werden, wenn im Stillstande ihre Berührung
mit dem empfindlichen Gewebe vermieden werden soll. Das gleichzeitige Ausschwenken
beider Heizplatten wird durch zwei miteinander kämmende, mit den Achsen 9 und io
verbundene Zahnradsegmente 13 und 14 erreicht. Damit in der Betriebsstellung
trotz der Zahnradkupplung das Plattenpaar 7 und 8 pendelnd den durch das Wendemesser
bewirkten periodischen Richtungsabweichungen des Gewebelaufes nachfolgen kann, wird
der Verzahnung oder auch der Zahnradbefestigung ein entsprechendes Spiel gegeben.
Auf einer der Achsen, z. B. auf Achse io, sitzt ein mit einem Auge versehener Hebel
15, mit dem entweder von Hand oder selbsttätig durch Verbindung mit dem Maschinenausrücker
unter Verdrehung in die Lage 15' die Abhebung der Heizplatten 7 und 8 in die Lagen
7' und 8' bewirkt werden kann.
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Die Heizplatten 7 und 8 werden während des Betriebes dauernd durch
die Kraft einer Zugfeder 16 oder auch durch Gewichtskraft gegeneinandergepreßt,
andererseits aber durch eine als Anschlag dienende, genau einstellbare Schraube
17 im richtigen Abstand voneinander gehalten. Die Sicherung dieses Abstandes ist
sehr wichtig, weil die Dublierkante 3 keineswegs scharf ausfallen darf, sondern
vielmehr eine mäßige Abrundung, wie z. B. in Abb. 5 und 6 dargestellt, behalten
soll. Damit bei Wechsel der Gewebeart auch die obere Spaltweite zwischen den Heizplatten
7 und 8 verstellt werden kann, erhält eine der Achsen, z. B. 9, eine exzentrische
Lagerbüchse 18, die mit einem daran befestigten Hebel i9 verdreht und durch die
Schraube 2o gesichert werden kann.
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Abb. 2 zeigt die schrägen Riffeln 21 der Innenfläche der Heizplatten,
die sich als nötig herausgestellt haben, um der Neigung des Gewebes vorzubeugen,
beim Durchgang seitlich aus dem Schlitz zwischen den Heizplatten herauszuschlüpfen.
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Die Achsen g und io werden vorteilhaft durchbohrt, um die z. B. durch
Perlen isolierten, in Abb. 3 dargestellten Zuleitungen 22 und 23 aufzunehmen, die
die Heizkörper mit den in den Gehäusen 24 und 25 untergebrachten Klemmen 26 und
27 verbinden. Diesen wird der Strom über Hauptleitung 28, Hauptschalter 29 und die
beweglichen Panzerschlauchleitungen 30 und 31 zugeführt.
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Die Regelung des Heizstromes kann in bekannter Weise durch in die
Zuleitung geschaltete Regelwiderstände erfolgen, oder es können hierzu in gleichfalls
bekannter Weise selbsttätige Temperaturschalter 32 und 33 dienen, die in die Heizplatten
7 und 8 eingebaut werden.
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Statt mit elektrischer Energie können die Platten auch durch andere
Wärmequellen, wie z. B. mit Dampf, beheizt werden.
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Die Vorrichtung ist nicht nur für Dublierlegemaschinen und Dublierwickelmaschinen,
sondern auch für jede andere Gewebeaufbereitungsmaschine, bei der dublierte Gewebekanten
auftreten, anwendbar.
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An Stelle der beschriebenen Bügeleinrichtung könnten in ähnlicher
Weise auch die beiden Bruchwalzen 6 beheizt in feststehenden oder verstellbaren
Lagern angeordnet werden, um den Spalt 5 zwischen den Walzen beliebig weit einstellen
zu können, damit die Dublierfalte einen mehr oder minder scharfen Bruch erhält.