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Drehrohrofen zum Brennen von Zement u. dgl. Um die Leistung eines
Drehrohrofens zu erhöhen bzw. dessen Brennstoffverbrauch herabzusetzen, sind bereits
Erweiterungen des Querschnittes von Drehtrommeln in Vorschlag gebracht worden. Solche
Querschnittsveränderungen weisen jedoch im Verhältnis zur Länge und zum Durchmesser
des Ofens eine - bedeutende Größe auf. Erfindungsgemäß soll eine wesentliche Leistungssteigerung
des Ofens und eine hiermit im Zusammenhang stehende Verringerung des Brennstoffverbrauches
ohne eine wesentliche Erweiterung des Innenraumes dadurch erzielt werden, daß am
Übergang von der Aufschluß-(Entsäuerungs-) Zone zur Sinterzone eine oder mehrere
auch im Drehofenmantel ausgebildete Querschnittserweiterungen angebracht sind, deren
Breite und Tiefe, ohne der Gefahr einer Verstopfung durch das Brenngut ausgesetzt
zu sein, einen Bruchteil des Ofendurchmessers ausmachen.
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Der Erfindung liegt der an sich bekannte Gedanke zugrunde, daß der
Sinterungsvorgang in verhältnismäßig kurzer Zeit erfolgen kann, wenn das zugeführte
Gut in der Aufschlußzone genügend gleichmäßig vorbereitet ist. Die an dem Übergang
von der Aufschlußzone zur Sinterzone anzuordnenden Querschriittserweiterungen haben
den gleichen Zweck, eine möglichst durchgreifende Umwälzung und Durcheinandermischung
des Gutes hervorzurufen, so daß die Verbrennungsgase auf alle Teile des Gutes gleichmäßig
einwirken können. Bei Drehrohröfen zum Brennen von Zement o. dgl. sind in Einzelfällen
Vorrichtungen zum Umwälzen des Gutes in der genannten Zone zu entbehren, da infolge
der Eigenart der Rohstoffe das Gut an der Wandung des Ofens zum Teil anhaftet, bei
der Drehung des Ofens hochgehoben ;wird und an einer bestimmten Stelle infolge seiner
Schwere wieder herabfällt. Es gibt aber häufig Rohstoffe, die gar nicht bzw. nur
in geringem. Maße beim Durchgang durch den Ofen von der inneren Trommelwandung in
nennenswerter Weise gehoben werden. Die Wirkung der Wärme erfolgt dann unmittelbar
nur auf die dem Ofeninnern zugewendete freie Fläche der Gutschicht und mittelbar
durch den zeitweise nicht vom Gut bedeckten und während dieser Zeit beheizten Teil
der Ofenwandung. Der innere Kern der Gutschicht wird in diesen Fällen besonders
weniger stark von der Wärmeeinwirkung erfaßt. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Anordnung von Querschnittserweiterungen der Drehtrommel am Übergang von der Aufschlußzone
zur Sinterzone wird durch die zwangsweise bewirkte Umwälzung des Gutes für eine
gleichmäßige Vorbereitung desselben für den Sinterungsvorgang gesorgt. Es kann hierdurch
eine erhebliche Leistungssteigerung, eine bessere VVärmeäusnutzung und eine gleichmäßigere
Güte des Fertigerzeugnisses herbeigeführt werden.
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Querschnittsveränderungen von Drehtrommeln in Form von in weiten Abständen
voneinander
auch bis zum Übergang zur Sinterzone angeordneten Stauringen
sind bekannt. Stauringe können in der angegebenen Zone nicht lange von Bestand sein,
da sie gerade bei den dort herrschenden Temperaturen und durch den Schub des Brenngutes:
schnell zerstört werden. Beim Abfallen eines Stauringes oder eines Teiles desselben
liegt die Gefahr vor, daß die unmittelbar neben diesem Stauring liegende Ausmauerung
ebenfalls ihren Halt verliert.
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Es sind ferner Querschnittsveränderungen bei Drehtrommeln bekannt,
die als Querschnittserweiterungen von geringer Breite und Tiefe in der üblichen
Ausmauerung möglichst auf der ganzen Länge des Ofens vorgesehen sein `ollen, um
eine Vergrößerung der inneren Trommelfläche und damit einen besseren Wärmeübergang
zu erzielen. Querschnittserweiterungen dieser Art sind gerade am Übergang von der
Aufschlußzone zur Sinterzone zu klein, um dem Zweck der vorliegenden Erfindung,
einer wirksamen Umschaufelung des Brenngutes, zu dienen. Es liegt die Gefahr vor,
daß solche lediglich in der sonst geradlinig ausgeführten Ausmauerung angebrachten
Erweiterungen durch das Brenngut verstopft werden. Es ist daher die Breite und Tiefe
der Querschnittserweiterungen so auszuführen, daß Verstopfungen vermieden werden.
Hierfür kommt etwa ein Viertel des Ofendurchmessers in Frage. Da die Erweiterungen
der bekannten Art nicht, wie nach der Erfindung vorgesehen, gleichzeitig in einem
Ofenmantel ausgebildet sind, ist eine solche Ausmauerung der Gefahr einer schnellen
Zerstörung ausgesetzt.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
ein Teil eines Drehrohrofens zum Brennen von Zement darstellt, und zwar zeigt Abb.
i den unteren Teil des Drehrohrofens im Längsschnitt, Abb.2 einen Schnitt nach der
Linie A-B nach Abb. i.
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Der Drehrohrofen_besteht im wesentlichen aus der mit einer Ausmauerung
i versehenen Trommel e, die an ihrem unteren Ende mit einem konisch verlaufenden
Ofenendschluß 3 versehen ist. Am Ende des Ofens befindet sich der ebenfalls mit
einer Ausmauerung q. versehene Ofenkopf 5, in dem die Düse 6 gelagert ist, die zur
Zuführung des Brennstoffes dient. Die mit a bezeichnete Strecke des Drehrohrofens
stellt die Sinterzone dar. während anschließend an die Sinterzone a die Aufschlußzone
b angrenzt.
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An dem Übergang von der Aufschlußzone b zu der Sinterzone a sind drei
zylindrische Ausbuchtungen 7 vorgesehen, deren Breite und Tiefe etwa ein Viertel
des Ofendurchmessers beträgt. Wie in Abb.2 angedeutet, liegt das Gut bei der Drehung
der Trommel in Richtung des eingezeichneten Pfeiles etwas seitlich am Boden der
Trommel. Sobald das Gut von der Aufschlußzone aus zur ersten Ausbuchtung 7 gelangt,
fällt es um ein Maß, welches dem vergrößerten Durchmesser der Ausbuchtung entspricht.
Infolge der geneigten Lage des Drehrohrofens ist das Gut gezwungen, von dieser ersten
Ausbuchtung 7 aus weiter zum Ofenauslauf zu wandern. Die Ausbuchtungen 7 stellen
Widerstände dar, die wirkungsvoll eine Durchmischung des gesamten Gutquerschnittes
herbeiführen. Mehrere kurz hintereinanderliegende Ausbuchtungen 7 sind besonders
deshalb zu empfehlen, weil der Übergang von der Aufschlußzone zur Sinterzone im
Drehrohrofen nicht immer dieselbe Lage einnimmt.
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Selbst ein Drehofenteil mit mehreren kurz hintereinanderliegenden
Erweiterungen läßt sich ohne bedeutende Schwierigkeiten' auch an jedem bestehenden
Drehofen einsetzen.