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Verfahren zum Umpressen von Kabeln mit einem unrunden Mantel aus Blei
oder zum Strangpressen von unrunden Rohren aus Blei o. dgl. Zur Umhüllung eines
Kernes nicht kreisförmigen Querschnittes durch einen allseitig dichten Bleimantel
mit Hilfe von Werkzeugen (Matrizen und Dornen) kreisförmigen Querschnittes sind
verschiedene Verfahren bekannt geworden.
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Nach einem dieser Verfahren wird die bei der Rohrerzeugung unmittelbar
nach dem Austritt aus der Matrize auftretende Schrumpfung des Bleirohres zur Formbildung
herangezogen. Der in Schrumpfung befindliche Bleimantel sitzt im ersten Abschnitte
der Schrumpfung zunächst auf gewissen Stellen des zu umhüllenden Stranges auf. In
diesem Stadium des Schrumpfungsvorganges hat der Bleimantel noch kreisförmige Querschnittsform.
Bei der weiteren Schrumpfung wird die Umfangslänge des Bleimantels noch weiter verkürzt.
Da der Bleimantel aber an den vorerwähnten Stellen auf dem Kabelkern aufgesetzt
und dadurch in seiner Lage festgehalten wird, können nur die zwischen diesen Stellen
befindlichen Teile des Bleimantels gegen das Rohrinnere hineinsinken; an den Stellen,
an welchen der Bleimantel auf dem Kabelkern aufsitzt, wird ein Druck auf den unter
dem Bleimantel befindlichen Kern ausgeübt. Aus diesem Grunde ist es nicht möglich,
nach diesem Verfahren Kerne von weicher oder lockerer Struktur mit einem Bleimantel
zu umhüllen, weil der Kern durch den in Schrumpfung befindlichen Bleimantel an den
Stellen, an welchen der Bleimantel während der Schrumpfung aufliegt, gedrückt und
deformiert wird.
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Nach einem anderen Verfahren wird der zu umhüllende Kern zunächst
durch ein Bleirohr kreisförmigen Querschnittes umgeben, das noch im Arbeitsgange
der Herstellung des Bleimantels, z. B. unmittelbar nach dem Austritt des umhüllten
Kernes, aus der Bleipresse oder aber in einem späteren Arbeitsgange durch ein. Formwerkzeug
auf die gewünschte Querschnittsform gebracht wird. Nach diesem Prozeß ist es jedoch
nur möglich, Bleimäntel zu erzeugen, deren Innenberandung in einem zum Kerne senkrecht
geführten Schnitt einen größeren oder zumindest gleichen Umfang aufweist als der
der Außenberandung des zu umhüllenden Kernes umschriebene Kreis. In der Tat muß
nach diesem Verfahren zuerst der zu umhüllende Kern mit einem Bleimantel kreisförmigen
Querschnittes umgeben werden. Dieser Bleimantel weist, damit der Kern umhüllt «-erden
kann, im Querschnitte einen Innenumfang auf, der zumindest dem des dem Kernquerschnitt
umschriebenen Kreises gleich ist. Bei der Nachformung kann jedoch der Bleimantel
nur gedehnt werden (ein Stauchen auf den Kern kommt nicht in Frage) ; es kann also
der Innenumfang nur vergrößert werden. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens ist daher
nur auf jene Fälle beschränkt, in welchen der
Innenumfang des Bleimantels
größer sein darf als der dem Ouerschnitt des zu umhüllenden Kernes umschriebene
Kreis.
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Bei der Kombination beider Verfahren treten je nach Wahl des Erzeugungsprozesses
die einen oder anderen Nachteile stärker hervor.
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Es sind ferner noch Verfahren bekannt geworden, nach welchen nichtkreisförmige
Rohre durch Verbindung von passenden Matrizen und Dornen nichtkreisförmiger wirksamer
O_uerschnitte benutzt werden. Für diese Verfahren müssen jedoch, je nach Größe und
Querschnitt dies zu umhüllenden Kernes, verschiedene Matrizen und Dorne- nichtkreisförmigen
Querschnittes benutzt werden. Es muß daher neben den kreisförmigen. ErzeugungsWerkzeugen,
welche für die Erzeugung "lereisförmiger Rohre nötig sind, noch eine große Zahl
nichtkreisförmiger Werkzeuge vorrätig gehalten werden. Auch sind diese Verfahren
nur mit großen Schwierigkeiten anwendbar, wenn es sich darum handelt, Kerne zu ummanteln,
welche keine zylindrische, sondern korkzieherartige Form haben. In diesem Falle
muß nämlich entweder der Kern während seines Durchganges durch die Bleipresse vor
und hinter der Bleipresse in eine Rotation versetzt werden, .welche zusammen mit
der Vorwärtsbewegung desselben dem Dralle des Kernes entspricht, oder es müssen
Matrize und Dorn in entsprechende Rotation versetzt werden. Beide Methoden sind
sehr umständlich und nur mit großen Schwierigkeiten durchführbar.
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Im folgenden wird ein Verfahren beschrieben, nach welchem Kerne lockerer
oder weicher Struktur mit einem Bleimantel umhüllt werden können, welcher im Querschnitt
einen kleineren Innenumfang aufweist als der dem Querschnitt des Kernes umschriebene
Kreis, ohne daß dabei eine merkliche Deformation des zu umhüllenden Kernes-eintritt.
Dieses Verfahren benutzt kreisförmige Bleirohrerzeugungswerkzeuge und noch ein Formwerkzeug
(Nachmatrize), das aber nicht erst nach dem Austritt des Bleirohres aus der Bleipresse
oder gar noch später zur Wirkung gelangt, sondern schön während der Entstehung des
Bleirohres. Die Formung durch das Formwerkzeug erfolgt beim erfindungsgemäßen Verfahren
schon in jenem Stadium, in welchem der Bleimantel noch nicht oder noch nicht vollständig
geschrumpft ist. Der Bleimantel wird dabei, noch ehe er auf seinen endgültigen,
kleinsten Umfang geschrumpft ist, der Form des zu umhüllenden Kernes angepaßt. An
einigen Stellen wird der Bleimantel durch die Nachmatrize flachgedrückt oder eingedrückt,
und dadurch wirken Kräfte nach den äußeren Kanten des nun entstehenden unrunden
Bleimantels hin, die dort ein starkes Aufschrumpfen auf den Kern verhindern und
so den Kern entlasten. Die Mithilfe des zu umhüllenden Kernes ist demzufolge nicht
oder nicht in jenem Maße erforderlich wie bei einem der beiden bekannten Verfahren,
bei welchem der Bleimantel mit Hilfe kreisförmiger Erzeugungswerkzeuge, jedoch ohne
Zuhilfenahme eines Formwerkzeuges durch freie Schrumpfung über dem zu umhüllenden
Kerne aus der kreisrunden Form in eine andere Form gebracht wird. Damit im Einklang
haben Versuche ergeben, daß sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Kerne polygonalen
Querschnittes weicher oder lockerer Struktur durch anliegende Bleimäntel umhüllen
lassen, ohne daß eine Deformation derselben eintritt. Andererseits wird der Bleimantel
nach diesem Verfahren dort aus der kreisrunden Form heraus und in eine andere Form
hineingeformt, wo er zufolge der noch nicht beendeten Schrumpfung noch einen größeren
Umfang hat als im-vollständig fertig geschrumpften Zustande. Dies hat wieder zur
Folge, daß er wie bei dein anderen der beiden bekannten Verfahren von außen her
durch das Formwerkzeug eingedrückt werden kann und trotzdem im endgültigen, also
fertig geschrumpften Zustande einen Umfang aufweisen kann, der kleiner ist als derjenige
des Kreises, der dem zu umhüllenden Kerne umschrieben ist.
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Da das Formwerkzeug dort eingreift, wo der Bleimantel noch in Schrumpfung
begriffen ist und einen konischen Verlauf hat, also dort, wo er noch nicht oder
noch nicht vollkommen auf dem zu umhüllenden Kern aufsitzt, ist es meistens notwendig,
daß die Nachmatrize in eines der Erzeugungswerkzeuge hineinragt. Der Vorgang der
Formgebung durch das Formwerkzeug nach vorliegendem Verfahren kann, wie erwähnt,
so geleitet werden, daß die Mitarbeit des zu umhüllenden Kernes weitgehend vermieden
wird. Er kann aber auch so geleitet werden, daß er überhaupt ohne jede Mithilfe
eines solchen Kernes vor sich geht. Dies hat zur Folge, daß es nach dem vorliegenden
Verfahren auch möglich ist, hohle Stränge von bestimmter nichtkreisrunder Form herzustellen.
Nach dem einen der beiden Verfahren zur Herstellung nichtkreisförmiger Stränge mit
Hilfe von kreisförmigen Erzeugungswerkzeugen, namentlich nach jenem, bei welchem
der Bleimantel nach vollständig erfolgter Schrumpfung durch ein Formwerkzeug nachgeformt
wird, ist es wohl auch möglich, gewisse -Formgebungen bei hohlen Strängen zu erzielen.
Bei diesem Verfahren hat man es aber im allgemeinen nicht in der Hand, welche Formgebung
erzielt wird. Da der hohle Strang an der Vorformstelle
von Innen
nicht gestützt werden kann, werden sich diejenigen Stellen des Bleirohrquerschnittes,
welche dünnere Wandstärke aufweisen, im allgemeinen leichter und tiefer eindrücken
als die anderen. Das Verfahren nach vorliegender Erfindung ist von solchen Fehlern
frei, denn die Formgebung des Stranges erfolgt in unmittelbarster Nähe von Matrize
und Dorn. Durch diese beiden ist aber der Strang, im Gegensatz zu dem vorerwähnten
Verfahren, in der Nähe der Verformstelle fest gelagert und gestützt, so daß die
Formgebung durch das Formwerkzeug und unabhängig von Bleiwandstärkenverteilungen
herbeigeführt werden kann.
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Für den Fall, daß der zu umhüllende Kern, wie z. B. bei einem verseilten
Mehrleiterkabel, keine zylindrische, sondern eine korkzieherartige Form hat, ist
es notwendig, die Nachmatrize drehbar zu machen. Zur Regelung der Drehbewegung der
I"Tachmatrize werden besonders geeignete Vorrichtungen im folgenden angegeben. Je
nach Regelmäßigkeit der Änderung der Orientierung des Querschnittes des zu umhüllenden
Stranges erweist sich die eine oder die andere Vorrichtung als vorteilhafter.
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Um das erfindungsgemäße Verfahren besser erläutern zu können, wird
es an Hand der speziellen Aufgabe beschrieben, ein verseiltes Dreileiterkabel mit
einem Bleimantel zu umhüllen.
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Fig. i stellt einen Querschnitt durch die für das Folgende wesentlichen
Teile der Erzeugungs- und Umformwerkzeuge für das Umpressen von Kabeln dar. Fig.
2 stellt einen Schnitt durch den zu umhüllenden Kern (Kabelseele) längs der Ebene
x-x dar. Die Fig. 3 bis 5 stellen Querschnitte durch beispielsweise Ausfiihrungsformen
von Erzeugnissen dar, die nach vorliegendem Verfahren erzielt werden können. Fig.
6 gibt eine schematische Anordnung für die Erzeugung von Bleimänteln in den speziellen
Fällen, wo es sich darum handelt, einen mit unregelmäßigem Drall behafteten Kern
mit einem Bleimantel nach dem vorliegenden Verfahren zu umhüllen. Fig.7 gibt eine
Ansicht des Teiles 13 der Fig. 6 an. Die Fig. 8 gibt eine : Ausführungsart des Verfahrens
an, welche angewendet werden kann, wenn es sich darum handelt, einen mit einem regelmäßigen
Drall behafteten Kern durch einen Bleimantel zu umhüllen. Die Fig. 9 löst die gleiche
Aufgabe für den Fall, daß der Drall des Kernes nicht vollkommen regelmäßig ist,
aber nur geringe Schwankungen aufweist.
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In Fig. i stellen i und 2 die Erzeugungswerkzeuge für das Bleirohr
dar, und zwar ist i der Dorn und 2 die Matrize; beide weisen einen kreisförmigen
wirksamen Querschnitt auf. q. ist der mit dem Bleirohr zu umhüllende Kern, dessen
Querschnitt, wie aus Fig. 2 hervorgeht, nicht kreisförmig ist. Wird zunächst der
zu umhüllende Kern 4 in die Patrize noch nicht eingeführt, dann wird durch die Erzeugungswerkzeuge
i und 2 ein Rohr kreisförmigen Querschnittes erzeugt. Dabei schrumpft der Bleimantel
unmittelbar hinter den Erzeugungswerkzeugen längs der Strecke 5, 6. Er weist an
dieser Stelle einen konischen Verlauf auf.
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Die Erzeugenden des Bleimantels sind innerhalb der Strecke 5, 6 zur
Kabelachse nicht parallel, sondern gegen dieselbe mehr oder weniger geneigt. An
dieser Stelle des Bleimantels wird nun die Nachmatrize ; zur Wirkung gebracht. Diese
ist so beschaffen, daß ihre zur Matrize zu gelegene Mündung einen kreisrunden Öffnungsquerschnitt
hat, der dem Öffnungsquerschnitt der Matrize ungefähr gleich ist. Die Öffnung nach
dem Querschnitt x-x hin entspricht jedoch jener polygonalen Form, welche die äußere
Gestaltung des fertigen Bleimantels definitiv aufweisen soll. Von der runden Ouerschnittsöffnung
zu dem Querschnitt x-x findet ein allmählicher Übergang am Bleimantel statt. Wichtig
ist dabei, daß die polygonale Form der Öffnung der Nachmatrize 7 bereits innerhalb
der Strecke 5-6 erreicht sein muß, im äußersten Falle im Punkte 6 selbst.
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Zufolge der Formbarkeit des Bleies nimmt der Bleimantel innerhalb
der Strecke 5-6 jene Form an, welche ihm -von der Innenwandung der Nachmatrize 7
aufgedrückt wird. Es hat sich gezeigt, daß die Umformung des Bleimantels vor sich
gehen kann, ohne daß ein besonderer Druck auf den Kern (Kabelseele) q. erfolgen
müßte. Das kann so erklärt werden, daß beim Flachdrücken der Seiten des Bleimantels
ein Druck nach den Außenkanten hin entsteht, der dort dem Schrumpfen entgegenwirkt.
In Fig. i sieht man oben, wie eine Seite eines Bleimantels flachgedrückt wird. Die
untere Hälfte von Fig. i zeigt (entsprechend dem Querschnitt Fig.2) eine äußere
Kante. Hier schrumpft der Bleimantel, auch bei Fortfall des Kernes q., nicht nach
der Linie 5-6, da eben diese äußere Kante durch das Flachdrücken der benachbarten
Seiten nach außen gedrängt wird. Insbesondere hat es sich beim vorliegenden Verfahren
als zweckmäßig erwiesen, in an sich bekannter Weise Matrize und Dorn so zu wählen,
daß das ohne die Nachmatrize 7 entstehende Bleirohr den gleichen Umfang hat wie
der gewünschte und mit Zuhilfenahme der Nachmatrize 7 herzustellende Strang. Durch
Wahl von Matrize und Dorn. sowie durch Wahl der Form der Nachmatrize hat man es
in der Hand, den Grad abzustufen,
bis zu welchem man den zu umhüllenden
Kern zur Formung des endgültigen Strangquerschnittes heranziehen will bzw. bis zu
welchem man umgekehrt den Kern 4 von Druck-. Wirkungen entlasten will.
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Die Nachmatrize 7 ist vom in der Preßkammer herrschenden Bleidruck
wesentlich entlastet, denn dieser Druck wird von der Matrize a aufgenommen. Demzufolge
kann die Nachmatrize 7 auch leicht einer Drehung unterworfen werden. Bei Drehung
der Nachmatrize bildet sich die polygonale Form des Bleimantels jeweils entsprechend
der augenblicklichen Lage der Nachmatrize.
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Wenn nun der Kabelkern einen gleichmäßigen Drall besitzt, dann muß
die Nachmatrize diesem Drall entsprechend in gleich- ; mäßige Rotation versetzt
werden. Der Bleimantel legt sich innerhalb der Strecke ,5-6 auf den Kabelkern und
schmiegt sich in seiner . Form dem gedrallten Kabelkerne an. Je nach der Regelmäßigkeit
des Dralles des Kabel- , kernes empfiehlt es sich, eines der nachfolgenden Verfahren
zu wählen. .
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Die Fig. 6 und 7 geben eine schematische Ausführung für den Fall,
daß der Drall des zu umhüllenden Kernes große Unregelmäßigkeiten aufweist. In dieser
Figur stellt 31 den zu umhüllenden Kern dar, 3o die Bleipresse, von welcher jedoch
nur die Nachmatrize 7 , herausgehoben ist, 32 ist der mit dem Strang bereits
umhüllte Kern.
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Die Linien 8 und 9 stellen den Längsschnitt durch die Achse des ungleichmäßig
gedrillten Kabelkernes 31 dar, wobei die Ungleichmäßigkeit des Dralles absichtlich
übertrieben ist. Der Querschnitt durch den Kabelkern sei beispielsweise annähernd
dreieckig. Die Quer- . schnitte sind an den verschiedenen Stellen untereinander
kongruent, nur haben die abgerundeten Ecken der Dreiecke, dem Dralle entsprechend,
jeweils eine andere relative Lage.
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Die Nachmatrize 7 besitzt an jener Stelle, wo ihre Öffnung- nicht
mehr kreisrund ist, ebenfalls die gewisse annähernd dreieckförmige Öffnung. -Damit
der Bleimantel auf dem Kern überall satt aufsitzt, muß die Querschnittsfigur der
Öffnung des Formwerkzeuges 7 sich jeweils mit der Querschnittsfigur des Kabelkernes
decken. Es müssen daher die abgerundeten drei Ecken der Öffnung der Nachmatrize
auf die Ecken des Kabelkernes zu liegen kommen. Der Drall des Kernes 31 ist unregelmäßig.
Die Rotation der Nachmatrize 7 darf also nicht gleichmäßig sein. Sie muß vielmehr
der Ungleichmäßigkeit des Dralles des Kernes 31 entsprechen.
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Um dies zu ermöglichen, ist hinter der Bleipresse ein Rad i i vorgesehen.
- Dieses drückt sich an das mit Blei umpreßte Kabel 32 an und wird durch
die Fortbewegung des Kabels in Drehung versetzt. Diese Drehung wird durch an sich
bekannte Maßnahmen auf die Scheibe 13 übertragen. Die Drehungsgeschwindigkeit der
Scheibe 13 ist daher in jedem Zeitpunkte der Geschwindigkeit proportional, mit welcher
der Strang 31 durch die Bleipresse hindurchtritt. Vor der Bleipresse ist eine Fühlscheibe
1o vorgesehen, welche eine dreieckförmige Öffnung besitzt, die dem zu umhüllenden
Kern 31 angepaßt ist. Die Fühlscheibe 1o ist drehbar gelagert und wird so gedreht,
daß die Seiten des öffnungsdreiecks stets parallel sind zu den Seiten des Dreieckes
im Kabelquerschnitte. Die Drehbewegung dieser Scheibe 1o ist nun maßgebend für die
Drehbewegung der Nachmatrize 7. Es muß jedoch dafür vorgesorgt werden, daß die Drehbewegung
der Scheibe 1o nicht sofort auf die Drehbewegung der Nachmatrize übertragen wird,
sondern mit einer Verzögerung, welche der Weglänge Y entspricht, die der Kern 31
zurückzulegen hat, um von der Fühlscheibe 1o zur Nachmatrize 7 zu gelangen. Zu diesem
Behufe wird die Drehbewegung der Scheibe 1o zunächst auf die Scheibe 16 übertragen.
Diese Scheibe 16 trägt Stifte 17, welche beim Vorbeigehen an der Scheibe 13 Häkchen
14 zum Umklappen veranlassen. Die Zahl und die örtliche Verteilung der umgeklappten
Häkchen 14 stellt daher ein Abbild dafür dar, wie rasch sich die Scheibe 1o gedreht
hat: Die Häkchen 14 lösen, wenn sie umgeklappt sind und während der Umdrehung der
Scheibe 13 in den Wirkbereich des Sperrmechanismus 19, 2o gelangen, diesen Sperrmechanismus
aus. Die von einer Antriebskraft angetriebene Scheibe 15 wird dann zur Drehung freigegeben
und überträgt ihre Drehung auf die Nachmatrize 7. Die Übersetzung von der Scheibe
i i auf die Scheibe 13 ist nun so gewählt, daß z. B. einer halben Umdrehung der
Scheibe 13 eine Fortbewegung des Kernes 31 um die Strecke Y entspricht. In diesem
Falle lösen diejenigen Häkchen 14 den Sperrmechanismus 19, 2o aus, welche durch
die Fühlscheibe 1o bzw. die Übertragungsscheibe 16 zu einem Zeitpunkt umgelegt wurden,
als das an der Stelle 18 liegende Stück des Kernes 31 noch bei der Fühlscheibe 1o
war. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Fühlscheibe 1o ihre Drehbewegung erst
nach einer Verzögerung auf die Nachmatrize 7 überträgf. Die Verzögerung entspricht
der Zeit, während welcher der Kern von der Fühlscheibe io zur Nachmatrize 7 gelangt
ist.
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Der übertragungsmechanismus ist in Fig.6 und 7 in mechanischer Weise
angedeutet; er kann ebenso auch durch elektrische Relais erzielt werden.
Bei
einem normal fabrizierten Kabel ist die Verschiedenheit im Dralle des Kabelkernes
nicht groß. In diesem Falle kann man die Ungleichmäßigkeiten des Dralles vernachlässigen,
welche innerhalb der Strecke Y auftreten. Kleine Ungleichmäßigkeiten können auch
dadurch verringert werden, daß man den zu umhüllenden Kern auf der Strecke zwischen
Fühlscheibe und Dorn durch ein drehbares Kaliber führt, das dem mittleren Querschnitte
und der mittleren Drallhöhe des Kabelkernes angepaßt ist. Dieses Kaliber kann mit
der Fühlscheibe ein Stück bilden. Das drehbare Kaliber glättet etwaige Unregelmäßigkeiten
des Kabelkernes, und es genügt, wenn die Nachmatrize 7 in ihrer Drehung direkt von
dem Drehkaliber oder von der Fühlscheibe io gesteuert wird. In vielen Fällen, insbesondere
wenn der Drall L klein ist oder wenn ein Drehkaliber angewendet wird, ist die Drehung
der Fühlscheibe io so kräftig, daß sie durch zwangsläufige Verbindung (Kettenantrieb
und Welle) auch zum synchronen Antrieb der Nachmatrize 7 herangezogen werden kann.
Reicht die Kraft der Fühlscheibe io hierzu nicht aus, so wird die Drehung der Fühlscheibe
io mittels Kettenantriebes bloß zum Antrieb einer Zeigevorrichtung 21 herangezogen,
welche sich in unmittelbarer Nähe der Nachmatrize 7 befindet. Die Nachmatrize 7
wird synchron zu dieser Zeigevorrichtung 21 (Abb. 6) durch separaten Antrieb in
Drehung versetzt. Das Synchronisieren geht auf eine der an und für sich bekannten
Arten vor sich.
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Zeigt die Drallänge L keine wesentlichen Schwankungen, dann kann auch
der in Fig. 8 angedeutete Vorgang eingehalten werden. Die Fühlscheibe io', welche
von dem Kabelkern in Drehung versetzt wird, liegt unmittelbar hinter der Nachmatrize
7. Sie ist mit einem Zeiger 22 ausgerüstet, welcher auf eine Marke 23 der Nachmatrize
7 einspielt. Der Zeiger 22 ist einstellbar angeordnet; er wird so eingestellt, daß
er auf die Marke 23 einspielt, wenn die nachfolgenden zwei Bedingungen erfüllt sind.
Es muß sowohl die Nachmatrize 7 in dem wirksamen Punkt 18 dem Kabelquerschnitte
winkelkongruent sein, und es muß auch gleichzeitig die Öffnung 24 der Fühlscheibe
io' dem innerhalb der Fühlscheibe sich befindlichen, bereits mit Blei umpreßten
Kabel winkelkongruent sein. Um dies erstmalig einzustellen, stellt man, wie in der
Bleipreßtechnik üblich, zunächst ein Bleirohr von passendem Querschnitt her. In
dieses Bleirohr führt man nun den Anfang des zu umpressenden Kernes ein. Dies ist
nur dann möglich, wenn der Kern mit der Stellung des Formwerkzeuges winkelkongruent
eingeführt wird. In dieser Stellung wird daher der Zeiger 24 einmalig derart eingestellt,
daß er mit der Marke 23 einspielt. Von da ab bleibt die Einstellung des Zeigers
unverändert, so daß derselbe nur vom Formwerkzeug gesteuert wird. Noch genauer ist
es, wenn man die erstmalige Winkeleinstellung des Zeigers aus der bekannten Drallänge
des Kernes und der Entfernung der Nachmatrize von der Öffnung 24 der Fühlscheibe
i o' errechnet. Durch den Verlauf des Bleipressens wird die Fühlscheibe io' vom
bleiumpreßten Kabel in Drehung versetzt, und es muß bloß dafür gesorgt werden, daß
die Nachmatrize 7 immerfort (durch separaten Antrieb) derart in Drehung versetzt
werde, daß der Zeiger 22 stets auf die Marke 23 einspiele.
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Wenn man sich auf die vollkommene Gleichmäßigkeit des Dralles im Kabelkern
nicht verlassen will, so kann noch folgender Mittelweg eingeschlagen werden. Man
behält die in Fig. 6 gezeichnete Fühlscheibe io in dem Abstand Y, wie oben beschrieben,
bei und sorgt, wie oben beschrieben, dafür, daß die Drehung der Fühlscheibe io auf
eine Scheibe 25 der Fig. 9 übertragen wird, welche sich in unmittelbarer Nähe der
Nachmatrize 7 befindet. Die Scheibe spielt dieselbe Rolle wie die Scheibe io' in
Fig. 8 und ist ebenfalls mit einem Zeiger 26 ausgerüstet.
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Außerdem aber befindet sich auf der bleiumpreßten Seite des Kabelkernes
ebenfalls im Abstand Y vom Punkte 18 der Nachmatrize 7 eine weitere Scheibe 27.
Die Umdrehung dieser Scheibe 27 wird auf eine Scheibe 28 übertragen, die einen Zeiger
29 trägt und sich unmittelbar neben der oben geschilderten Scheibe 25 befindet.
Die Zeiger 26 und 29 sind verschiebbar angeordnet und werden beim Anfahren, wie
oben beschrieben, so eingestellt, daß 29 mit 26 und mit 23 koinzidiert, wenn sowohl
io als auch 27 und 7 mit dem Kabelkern winkelkongruent sind. Die Nachmatrize 7 wird
nun derart in Umdrehung versetzt, daß ihre Marke 23 stets auf beide Marken 22 und
29 einspiele. Sofern die zwei Zeiger 26 und 29 zufolge eines Unterschiedes- im Drall
des Kabelkernes in ihrer Stellung abweichen, wird die Nachmatrize 7 so bewegt, daß
ihre Marke 23 stets in die Mitte zwischen die beiden Marken 26 und 29 einspiele.
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Es hat sich gezeigt, daß das Verfahren auch zur Herstellung von hohlen
Bleirohren mit oder ohne Drall angewendet werden kann, es kann auch jede Regelmäßigkeit
oder Unregelmäßigkeit des Dralles des hohlen Bleirohres nach diesem Verfahren erzielt
werden, wobei die eingangs erwähnten Vorteile vorhanden sind. Einige beispielsweise
Querschnitte erzielbarer Formen sind -in den Fig. 3, 4, 5 angeführt; sie erschöpfen
aber die
Mannigfaltigkeit der erreichbaren Formen nicht.