DE53447C

DE53447C - Neuerung an der durch Patent Nr, 50945 geschützten Einrichtung zur Ausgleichung von Beschleunigungsdrucken durch Spannwerke

Info

Publication number: DE53447C
Application number: DENDAT53447D
Authority: DE
Original assignee: C. L. P. FLECK SÖHNE in Berlin N. 4, Chausseestrafse 31
Anticipated expiration: 1909-10-25

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zur Ausgleichung von Beschleunigungsdrucken . in Getrieben mit hin- und hergehenden Massen empfiehlt sich die Anordnung von Spannwerken, in denen elastische Mittel, wie luft- und gasförmige Körper, den Arbeitsüberschufs während des Auslaufes aufnehmen und beim Anlauf wieder abgeben.

Bei Anwendung derartiger Spannwerke kann aber der Fall eintreten, dafs bei hoher Spannung des elastischen Mittels der Cylinder sich entleert, weil die Verschlufstheile nicht hinreichend dicht gehalten werden können. In einem solchen Falle würde das Spannwerk wirkungslos sein, und die hohe Geschwindigkeit, welche in der Voraussetzung der Wirkung des Spannwerkes angewendet wird, würde die schwingende Bewegung der Massen nur um so fühlbarer machen.

Um der Entleerung des Cylinders vorzubeugen und um den entleerten Cylinder wieder zu füllen, ist es nothwendig, Einrichtungen an demselben anzubringen, welche Einlafs des elastischen Mittels in den Cylinder gestatten. Hierzu sind alle Mittel verwendbar, welche bei Kraftmaschinen oder Pumpen mit hin- und hergehender Bewegung zur Einführung des Treibmittels bezw. zum Ein- und Auslafs der zu fördernden tropfbaren oder elastischen Flüssigkeit dienen können. Diese Einrichtungen können kraftschlüssig oder zwangläufig betrieben werden, und zwar letzterenfalls stetig oder in Pausen, mittelst Kurbelgetriebe oder Daumenscheiben oder besonderer Spannwerke oder Katarakte.

In den Zeichnungen sind elf Ausführungsformen als Beispiele dargestellt, und zwar in Fig. 2, 3, 8 und 11 kraftschlüssige, in den anderen Figuren zwangläufige. Für die Bewegung der letzteren sind zum Theil Kurbeln oder Excenter angenommen.

Nach Fig. 1 ist die durchgehende Kolbenstange mit zwei nach aufsen mündenden Kanälen α α versehen, durch welche am Ende des Hubes das elastische Mittel in den Cylinder strömen kann. Fig. 4 bis 6 zeigen Drehschieber, entlastete Kolbenschieber und Flachschieber. In Fig. 7 und 9 sind zwangläufig bewegte Tellerventile bezw. Drosselklappen, in Fig. 10 stetig umlaufende Drehschieber angewendet. Nach Fig. 2 kann der Eintritt des elastischen Mittels in den Cylinder sowohl zwangläufig, und zwar durch die Nuthen a_x Ci₁ der Kolbenstange, wie auch kraftschlüssig durch die an den Cylinderdeckeln angebrachten Klappventile b b erfolgen. Fig. 3 zeigt zwei Kegelventile; an dem oberen wird die schliefsende Feder durch das einströmende elastische Mittel zusammengedrückt, an dem unteren wird die Feder gedehnt. Nach Fig. 8 sind Kugelventile angenommen; ebenso lassen

Claims

sich aber auch die bei Pumpen üblichen Kautschuk- oder Ledertrichter- oder Rostventile anwenden.

Unter Umständen kann es wünschenswerth sein, an elastischem Mittel mehr zur Verfugung zu haben, als der durch den Kolbenhub bedingte Raum enthält. In solchem Falle wird der Cylinder entsprechend langer als der Kolbenhub gemacht oder nach Fig. 11 mit zwei Behältern c c verbunden und diese mit entlasteten Klappventilen m m oder anderen kraftschlüssigen oder zwangläufigen Einlafsvorrichtungen versehen.

Patenτ-Anspruch:

An dem durch Anspruch 2. des Haupt-Patentes geschützten Luftspannwerke zum Zweck des selbsttätigen Ersatzes der infolge von Undichtheiten aus dem Cylinder des Luftspannwerkes entwichenen Luft die Hinzufügung von Einlafskanälen α α an der Kolbenstange oder von Einlafsöffnungen an dem Cylinder oder an besonderen mit dem Cylinder verbundenen Behältern, welche Kanäle bezw. Oeffnungen zwangläufig oder selbsttätig beim Hin- und Hergange des Kolbens im Cylinder geöffnet und geschlossen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.