DE533920C - Anordnung an in den Sekundaerstromkreis von Asynchronmaschinen eingeschalteten Mehrphasen-Kommutatormaschinen mit einer Reihenschlusswicklung im Staender - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
19. SEPTEMBER 1931

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 d² GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juli 1927 ab

Die Erfindung betrifft eine Anordnung an in den Sekundärstromkreis von Asynchronmaschinen zwecks Drehzahlregelung oder Phasenkompensierung eingeschalteten Mehrphasen-Kommutatormasch.inen, die im Ständer eine mit der Ankerwicklung in Reihe geschaltete Wicklung· besitzen. Erfindungsgemäß ist zu der Reihenschlußwicklung im Ständer der Kommutatormaschine ein sekun-

to dar kurzgeschlossener (insbesondere mit Käfiganker ausgerüsteter) und leer laufender Asynchronmotor parallel geschaltet.

Diese Parallelschaltung hat für den Betrieb der Asynchronmaschine und der Kommutatorhintermaschine eine Reihe von Vorteilen. Zunächst wird dadurch die Kommutierung der Mehrphasen-Kommutatormaschine wesentlich verbessert. Der entsprechend der Frequenz in der Ständerwicklung der Kommutatormaschine (der Schlupf frequenz) umlaufende Kurzschlußankermotor stellt für die die Kommutierung beunruhigenden Oberschwingungen in der Kommutatormaschine einen Kurzschluß dar, da sein Anker die diesen Oberschwingungen entsprechenden Felder mit hoher Geschwindigkeit schneidet und sie wegdämpft. Ein weiterer Vorteil ergibt sich, wenn die Mehrphasen-Kommutatormaschine eine Reihenschlußerregerwicklung im Ständer besitzt,. zu der der Kurzschlußankermotor parallel geschaltet ist. Durch derartige, wie Drehstromreihenschlußmotoren gebaute Maschinen soll bekanntlich eine Drehzahlsenkung der asynchronen Vordermaschine in Abhängigkeit von der Belastung herbeigeführt werden. Diese Drehzahlsenkung steht dabei in linearem Verhältnis zu der Belastung der Vordermaschine. Schaltet man hingegen zu der Reihenschlußwicklung im Ständer den Kurzschlußankermotor parallel, so erreicht man eine Drehzahlsenkung etwa gemäß dem Diagramm der Abb. 2, wobei die Drehzahl im Anfang nur wenig, später in um so stärkerem Maße sinkt. Eine solche Charakteristik hat den Vorteil, daß die mit der asynchronen Vordermaschine gekuppelten Schwungmassen erst bei starker Belastung zur Entladung kommen. Die Belastungscharakteristik der Abb. 2 ist darauf zurückzuführen, daß die Ständerwicklung des Reihenschlußmotors und damit auch die Primärwicklung des Kurzschlußankermotors Schlupffrequenz führen. Bei Leerlauf der asynchronen Vordermaschine ist dieseSchlupffrequenz sehr gering. Dementsprechend ist der induktive Widerstand des Kurzschlußankermotors vernachlässigbar klein, und die Reihenschlußerregerwicklung ist über den

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Tng. Jaroslav Ko\isek in Berlin-Charlottenburg.

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Kurzschlußankermotor kurzgeschlossen. Steigt die Belastung der asynchronen Vordermaschine, so steigt der Schlupf, und der Kurzschluß der Reihenschlußwicklung wird infolge Anwachsens des induktiven Widerstandes des Kurzschlußankermotors aufgehoben. Dementsprechend ist nunmehr die drehzahlsenkende Wirkung der Reihenschlußkommutatormaschine wesentlich stärker.

ίο Ein weiterer Vorteil der Parallelschaltung eines Kurzschlußankermotors zu der Reihenschlußwicklung im Ständer der Kommutatorhintermaschine besteht darin, daß dadurch die Phasenkompensierung der asynchronen Vordermaschine bei geringer Belastung verbessert wird, da die Kommutatorhintermaschine infolge des Kurzschlusses ihrer Ständerwicklung (Kompensationswicklung oder Reihenschlußerregerwicklung) nunmehr . als eigenerregter Phasenschieber arbeitet. Infolge des Kurzschlusses werden die Läuferamperewindungen durch die ganz oder teilweise als Kompensationswicklung wirkende S tänder wicklung nicht mehr aufgehoben.

Man kann die Anordnung sogar derart ausbilden, daß die Kommutatorhintermaschine sich bei Leerlauf der asynchronen Vordermaschine mit Hilfe der kurzgeschlossenen Ständerwicklung selbst erregt, wodurch eine weitere Steigerung der Phasenkompensierung erzielt wird.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Beispiel. In den Sekundärstrornkreis der asynchronen Vordermaschine 2 ist eine als Drehstromreihenschlußmotor ausgebildete Kommutatorhintermaschine 1 eingeschaltet. An die einzelnen Phasen der Reihenschlußwicklung 4 im Ständer der Hintermaschine sind nun die drei Phasen der Ständerwicklung eines Kurzschlußankermotors 3 in Parallelschaltung angeschlossen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Anordnung an in den Sekundärstromkreis von Asynchronmaschinen eingeschal-. teten Mehrphasen-Kommutatormaschinen mit einer Reihenschluß wicklung im Ständer, dadurch gekennzeichnet, daß der Reihenschlußwicklung ein sekundär kurzgeschlossener (insbesondere mit Käfig- anker ausgerüsteter) und leer laufender Asynchronmotor parallel geschaltet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen