-
Verfahren zur Erzeugung bewegter Bilder für Lichtreklame Es ist bekannt,
für die Zwecke der Lichtreklame, des Fernsehens, der Fernkinematographie und ähnliche
Zwecke Bilder dadurch zu erzeugen, daß die Bildfläche mit Lichtquellen bedeckt wird,
deren Zahl der Zahl der Bildpunkte entspricht, aus denen sich das Bild zusammensetzen
soll. Durch Steuervorrichtungen wird den einzelnen Lichtquellen nacheinander oder
gleichzeitig ein derartig bemessener Strom zugeführt, daß die einzelnen Bildpunkte
leuchten. Es ist auch die Verwendung von Glimmlampen für diese Zwecke bekannt, bei
denen die Differenz zwischen Zünd- und Löschspannung es ermöglicht, daß das Zünden
und Löschen durch einzelne Steuerimpulse erfolgt, ohne daß die Steuerorgane während
der ganzen Leuchtdauer auf die Lichtquelle einwirken. Ebenso ist bekannt, daß durch
Kleberelais auch bei anderen Lichtquellen eine gleiche Wirkung erreicht werden kann.
Diese Steuerung durch Zünd- und Löschimpulse hat den Nachteil, daß unmittelbar nur
Schwarzweißbilder erzielt werden können. Zur Erzeugung von mehreren Halbtönen wurde
auch bereits vorgeschlagen, bei periodischer Erzeugung der Einzelbilder die hellsten
Töne bei allen Einzelbildern zu erzeugen, die weniger hellen Töne jedoch nur bei
jedem zweiten, dritten Bilde usw. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß
für das Flimmern die Periodenzahl des ganzen Bilderzyklus maßgebend ist.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Erzeugung von Bildern mit
einer bestimmten Zahl von Halbtönen auf einer mit Lichtquellen bedeckten Fläche,
wobei die einzelnen Lichtquellen durch Zünd- und Löschimpulse mittelbar oder unmittelbar
gesteuert werden und der Helligkeitswert des einzelnen Lichtpunktes durch das Verhältnis
der Brenndauer oder Stromdauer der einzelnen Lichtquelle zu der Bildwechs.elzeit
gegeben ist, und zwar ist dieses Verhältnis für die hellsten Punkte eins oder doch
mit großer Annäherung eins. Das der Erfindung zugrunde liegende Verfahren hat eine
gewisse Ähnlichkeit mit dem ebenfalls bereits bekannten Verfahren, den Helligkeitswert
des einzelnen Bildpunktes durch die Einschaltdauer zu der der Schaltzeit des Einzelpunktes
entsprechenden Zeit zu bestimmen. Der Unterschied zwischen beiden Verfahren besteht
einmal darin, daß beide ganz verschiedene Steuer- und Schaltmittel erfordern, außerdem
verhält sich bei Punkten gleicher Helligkeit die gesamte Brenndauer der einzelnen
Punkte bei dem neuen Verfahren zu der entsprechenden Zeit des eben erwähnten Verfahrens
wie die Punktzahl zu eins. Das die vorliegende Erfindung darstellende Verfahren
liefert demzufolge entsprechend hellere Bilder.
-
Im nachstehenden sind einige Beispiele für die Ausführung des Verfahrens
gegeben. Im einfachsten Fall wird jede der die Fläche bildenden Lichtquellen mit
einem Kontakt verbunden, und diese Kontakte werden in einer Ebene angeordnet. Die
Steuerung erfolgt durch Reliefbilder, bei denen .das Relief um so höher ist, je
heller der betreffende Bildpunkt erscheinen soll. Dieses Reliefbild wird dann periodisch
der Kontaktfläche genähert und entfernt. Da die erhöhten Teile früher
als
die tieferen Bildteile Kontakt geben, werden diese Kontakte länger geschlossen,
und die den betreffenden Bildpunkten entsprechenden Lampen leuchten länger, werden
beziehungsweise länger von Strom durchflossen. An Stelle der Kontakte kann auch
eine Fläche verwendet werden, die mit lichtelektrischen Zellen bedeckt ist und von
denen jede Zelle einer Lichtquelle zugeordnet ist. Werden beispielsweise hierfür
Seelenzellen verwendet, so können durch diese ohne besondere Verstärker Glimmlampen
derart gesteuert werden, daß bei einer bestimmten Beleuchtungsstärke der Selenzelle
die zugehörige Glimmlampe zündet. Das zu erzeugende Bild wird dann mit periodisch
wachsender Beleuchtungsstärke auf die mit leichtelektrischen Zellen bedeckte Fläche
projiziert, so daß die einzelne Lampe um so früher zündet, je heller der betreffende
Bildteil ist. Das Löschen aller Lampen erfolgt dann durch besondere Schaltmaßnahmen.
Bei den beiden erwähnten Beispielen kann nach jeder Periode das Reliefbild oder
das projizierte Bild gewechselt werden, um bewegte Bilder zu erzeugen.
-
Die Anordnung kann auch so getroffen werden, daß jedem Bildpunkt so
viele Lichtquellen zugeordnet werden, als Helligkeitsstufen wiedergegeben werden
sollen. Die einem Punkt zugeordneten Lampen werden an einen Zündkontakt angeschlossen,
dabei sind die Zündverhältnisse derart abgestuft, daß beispielsweise je nach der
dem Kontakt zugeführten Spannung nur eine oder mehrere dieser Lampen zünden. Diesen
Zündkontakten kann gleichzeitig oder nacheinander eine der Helligkeit des einzelnen
Punktes entsprechende Zündspannung zugeführt werden. Werden die Zündspannungen allen
Kontakten gleichzeitig zugeführt, dann werden die Lampen um so schneller nach dem
Zünden gelöscht, je niedriger ihre Zündspannung ist. Werden die Zündspannungen nacheinander
den einzelnen Kontakten zugeführt, so erfolgt das Löschen in der gleichen Reihenfolge,
aber ebenfalls um so schneller nach dem Zünden, je niedriger die Zündspannung der
betreffenden Lampe ist.
-
Im nachfolgenden werden noch zwei Beispiele ausführlicher beschrieben.
Es sind dabei Glimmlampen angenommen, doch können ebensogut auch beliebige andere
Lichtquellen verwendet werden, wenn jeder Lichtquelle ein Relais zugeordnet. wird,
das durch den Zündstrom zum Ansprechen gebracht wird und dann durch den Lampenstrom
in der Kontakstellung gehalten wird, bis eine entgegenwirkende Löschwicklung erregt
wird, oder der Lampenstrom durch die Löschvorrichtung ausgeschaltet wird. An Stelle
der bei den nachstehenden Beispielen verwendeten unmittelbaren Kontaktgabe durch
Schaltschablonen kann auch eine lichtelektrische Steuerung erfolgen.
-
In Fig. i sind Ad, Ab, Ae ... Ba, Bb, Bc
. . .
usw. Glimmlampen. Alle Lampen mit Bleichlautenden großen Buchstaben
sind mit einem Pol an Leitungen LZZl, alle Lampen mit Bleichlautenden kleinen Buchstaben
sind mit dem anderen Pol an Leitungen ZZ angeschlossen. Außerdem ist von allen Lampen
der eine Pol über je einen Widerstand R, an die Leitung B1, mit dem anderen Pol
über j e einen Widerstand R2 an die Leitung BZ angeschlossen. Die Leitungen B, Bz
liegen an einer Batterie BB, ,deren Spannung größer als die Löschspannung, aber
kleiner als die Zündspannung der Glimmlampen ist. Die Leitungen L2, Z, führen zu
Kontakten L2 und Z" die Leitungen Z2 zu .den gleich bezeichneten Kontakten. Die
Kontakte 4Z1 und ZZ werden durch eine Schablone gesteuert, wie Fig.4 eine derartige
Schablone zeigt. Durch die Kontakte L, werden die Glimmlampen kurzgeschlossen und
dadurch zum Erlöschen gebracht. Die Kontakte Zl schalten zu der Batterie BB noch
eine Batterie BZl, .die Kontakte Z2 noch eine Batterie BZ, zu. Die Spannungen der
Batterien BZ, und BZ, sind derart bemessen, daß jede dieser beiden Batterien allein
nicht ausreicht, die Spannung der Batterie BB auf die Zündspannung zu erhöhen, daß
aber die beiden Batterien BZ, und BZ, zusammen hierzu ausreichen. Infolgedessen
zünden nur die Lampen, deren Kontakte Z,. und Z2 jeweilig kurzgeschlossen werden.
Die Fig.5 bis 8 zeigen vier aufeinanderfolgende Bewegungsphasen eines bewegten Bildes,
.dem die Schablone Fig.4 entspricht. Die eingeklammerten Zahlen geben die Aufeinanderfolge
an. je dunkler die Schraffur ist, um so heller soll die entsprechende Lampe leuchten.
Die einzelnen Kreise in Fig.4 stellen die Kontakte dar, der Pfeil gibt die Bewegungsrichtung
an, in welcher die Schablone an den Kontakten vorbeigeführt wird. jedem Bewegungsbild
entsprechen in diesem Beispiel auf .der Schablone Fig. 4 drei Felder. Das erste
Feld enthält Kontaktstellen für die Bildpunkte, welche am hellsten, die Lampen also
am längsten leuchten sollen. Das folgende Feld enthält die weniger und das dritte
Feld die am wenigsten leuchtenden Punkte. Sind alle drei Felder an den Kontakten
vorbeigeführt worden, so erfolgt durch :die Kontakte L2 das Löschen .der Lampen.
Die Widerstände R3 und R4 dienen zur Begrenzung der Kurzschlußströme. Diese Widerstände
können auch entsprechend Fig. z bei den einzelnen Lampen angeordnet werden, gemäß
Fig. 3 können .die Widerstände R4 auch in Fortfall kommen, da auch in diesem Fall
ein unmittelbarer
Kurzschluß in allen Fällen durch die übrigen
Widerstände verhindert wird.
-
Da zur Erzeugung eines stetigen Bewegungseindruckes nicht so viel
Einzelbilder in der Sekunde erzeugt zu werden brauchen, wie zur Herabsetzung bzw.
Vermeidung des Flimmerns erforderlich ist, wird zweckmäßig die gleiche Bewegungsphase
mehrmals gesendet. Sollen alle Bewegungsphasen zweimal gesendet werden, so sind
die einzelnen Bewegungsbilder gemäß Fig. 9 derart anzuordnen, daß zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Bewegungsphasen noch eine andere Bewegungsphase angeordnet
ist. Die Zahlen bedeuten in Fig.9 die Bewegungsphasen, die kleinen Buchstaben die
Helligkeitsfelder. Zur Abtastung einer Schablone nach Fig.9 dienen zwei vollständige
Kontaktsätze, deren gegenseitiger Abstand der Schablonenlänge einer Bewegungsphase
entspricht. Die beiden Kontaktsätze werden beispielsweise durch eine Nockenscheibe
wechselweise derart von der Kontaktschablone abgehoben, daß, wenn der erste Kontaktsatz
die eine Bewegungsphase abgetastet hat, derselbe abgehoben wird und der andere Kontaktsatz
auf die Kontaktschablone aufgesetzt wird und nun nochmals die gleiche Bewegungsphase
abtastet. Dann wird wieder der erste Kontaktsatz aufgesetzt, nachdem der zweite
abgehoben wurde, und es wird die folgernde Bewegungsphase abgetastet. Sind drei
entsprechend bewegte Kontaktsätze vorhanden, so wird bei einer Schablonenanordnung
nach Fig. io jede Bewegungsphase dreimal abgetastet, wenn die Bewegung in Richtung
des mit 3x bezeichneten Pfeiles erfolgt. Bei Drehung in der anderen Richtung kann
die gleiche Schablone auch auf einem Apparat mit zwei Kontaktsätzen und zweimaliger
Abtastung benutzt werden.
-
Fig. i i zeigt eine Schaltung, welche sich in folgenden Punkten von
der Schaltung nach Fig. i unterscheidet: In Schaltung Fig. ii werden zu Beginn jedes
Phasenbildes alle Lampen zeilenweise (gleich,große Buchstaben) gezündet und dann
je nach der gewünschten Helligkeitsverteilung gelöscht. Es ist deshalb hier eine
Zündbatterie BZ bzw. BZ' vorgesehen, deren Spannung zum Zünden ausreicht,
dagegen sind zwei Batterien BL, und BL, bzw. BL', vorgesehen, deren Spannungen so
bemessen sind, daß zwei dieser Batterien abgeschaltet werden müssen, ehe ein Löschen
der betreffenden Lampe erfolgt. Des weiteren sind hier zwei Schablonen S, und S2
vorgesehen. Die Schablone S, ist für alle Bilder gemeinsam, sie wird zweckmäßig
als Schaltwalze ausgebildet und mit der Apparatur fest verbunden. Die Schablone
S2 wechselt mit den einzelnen Bildern. Sie kann scheibenförmig ausgebildet sein,
entsprechend Fig. io oder auch als langes Band, ähnlich einem Filmband. Des weiteren
unterscheidet sich die Schablone für die Schaltung nach Fig. i i gegenüber .der
Schablone für die Schaltung nach Fig.4 dadurch, daß hier die jeweils nicht benötigten
Kontakte in einem Blech ausgespart sind. Des weiteren ist die Schaltung nach Fig.
i i so ausgestaltet, daß j e zwei verschiedene Spannungen vorhanden sind. Es bietet
Schwierigkeiten, eine größere Zahl von Glimmlampen auf genau die gleichen Lösch-und
Zündspannungen abzustimmen. Dadurch, daß hier zwei verschiedene Spannungswerte vorhanden
sind, können vorhandene Glimmlampen je nach ihren Eigenschaften auf die beiden Spannungskreise
verteilt werden. Die Schaltung kann auch für eine größere Zahl verschiedener Spannungen
ausgebildet werden.
-
Sollen abwechselnd mit der gleichen Einrichtung bewegte Bilder und
Schriften erzeugt werden, beispielsweise als Lichtreklame, dann werden zwei oder
mehr Schaltwerke angeordnet, welche wechselweise eingeschaltet werden. Das eine
der Schaltwerke trägt eine Schablone für die Schriften, welche in größeren Zeitabständen
ruckweise geschaltet wird. Die anderen Schaltwerke tragen Schablonen für be-#vegte
Bilder, welche bei Tätigkeit dieser Schaltwerke stetig bewegt werden. Es können
auf einer kreisförmigen Schablone nach Fig. 4,9 oder io auch mehrere Kontaktreihen
für verschiedene Bilder auf konzentrischen Kreisen angeordnet werden. Die Einschaltung
und Ausschaltung der einzelnen Kontaktwerke kann in einfacher Weise dadurch erfolgen,
.daß die Kontaktsätze je nach Bedarf abgehoben oder an die Schablonen angelegt werden.
In diesem Fall können die Kontaktsätze parallel geschaltet werden. Bei den Schablonen
können die den verschiedenen Helligkeitsstufen entsprechenden Kontaktreihen auch
in einem Kontaktfeld vereinigt werden, wenn die Kontakte beispielsweise als Stifte
ausgebildet sind, deren Höhe den verschiedenen Helligkeitsstufen entspricht. Die
Abtastung der verschiedenen Helligkeitsstufen erfolgt dann durch mehrere hintereinanderliegende
Kontaktsätze, wie sie oben für die Mehrfachabtastungdes gleichen Bildes beschrieben
wurden. In diesem Fall sind die aufeinanderfolgenden Kontaktsätze lediglich derart
auszubilden, daß jeder Kontaktsatz auf eine bestimmte Mindesthöhe der Kontaktstifte
anspricht. Von einer Kontaktvorrichtung können auch mehrere Lampenflächen gesteuert
werden.