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Maschine zum Auswalzen von Scheiben mit einer oder mehreren Walzen,
die zum Werkstück in radialer Richtung bewegbar sind, und mit axialer Relativbewegung
zwischen Werkstück und Walzen Das Hauptpatent 504 111 bezieht sich auf eine Scheibenwalzmaschine
mit einer oder mehreren zum Werkstück radial und axial bewegbaren Walzen.
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Das Wesen der Maschine nach dem Hauptpatent liegt darin, daß für die
Herstellung des erfor derlichen Abstandes zwischen dem Werkstück und den Walzen
nach beendetem Walzvorgange und für das gegenseitige Wiederannähern der Walzen eine
selbsttätige Steuerung vorgesehen ist, die diese Bewegungen durch Maschinenkraft
veranlaßt.
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Da die selbsttätige Steuerung und die Heranziehung der Maschinenkraft
naturgemäß eine gewisse Verwicklung im Aufbau der Maschine herbeiführen, so muß
anderseits die größtmöglicheVereinfachung angestrebt werden. Die Erfindung trägt
dem dadurch Rechnung, daß die selbsttätige Steuerung für die durch Maschinenkraft
bewirkten Bewegungen, die des Heranführens und Entfernens zwischen :dem Werkstück
und der Walze bzw. den Walzen, ausschließlich dem axial verschiebbaren Werktisch
durch einen Kniehebelmechanismus erteilt, so daß die Leerhübe schnell und die Arbeitshübe
langsam erfolgen.
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Dadurch ergibt sich gegenüber einer Verteilung der erwähnten Relativbewegungen
auf den Tisch und die Walzen ein einfacher Aufbau und entsprechend sicherer Betrieb
sowie Raum für den Einbau selbsttätiger Zu- und Abführvorrichtungen u. dgl. und
auch eine freie Übersicht über die Arbeitsstelle der Maschine.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
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Die zusammengehörigen A.bb. ra und zb zeigen die Maschine in Seitenaufriß
und Schnitt.
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Abb. 2 ist eine Endansicht, Abb. 3 ein senkrechter Mittellängsschnitt,
Abb. 4. ein Grundriß, Abb. 5 ein senkrechter Längsschnitt eines Teils der Zuführvorrichtung,
Abb. 6 ein entsprechender Schnitt eines anderen Teils der Zuführvorrichtung, Abb.
7 bis 9 veranschaulichen die Wirkung der Spreizvorrichtung.
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Der drehbare Werkstückträger ist mit P
bezeichnet,
die Einrichtung zum Heben und Senken des Werkstückträgers mit A, das Grundbett mit
M, die Säulen mit C, der Walzentragkopf mit H, die von ihm getragene und die Arbeitswalzen
Ri und R= treibende Vorrichtung zum Ouerverschieben mit 7' und die Vorrichtung zum
Zuführen mit F.
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Der Werkstückträger B sitzt drehbar am Oberende eines Untergestells
io (Abb. in), das durch Bolzen i i am Grundbett M verankert ist, und wird von einem
an einer Seite der Maschine am BettAT befestigten Motor 12 gedreht. Dessen Welle
13 ist waagerecht und durch die lösbare Kupplung 14 mit der im Unterg estell -i
o gelag erten waagerechten Triebwelle 15 verbunden. Letztere treibt mit Kegelrädern
16, 17 eine senkrechte Welle 18, mit welcher der Werkstückträger B axial
verschiebbar, aber urdrehbar verbunden ist.
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Die Einrichtung zum Heben und Senken des Werkstückträgers A sitzt
seitlich vom Untergestell io una weist vier Spreizgelenke G auf, die paarweise an
gegenüberliegenden Seiten des Untergestells io angeordnet sind. Jedes Paar liegt
in einer senkrechten Ebene, die den Umfang des Werkstückhalters B berührt (Abb.
2). Anschläge i9 und 2o- an den Spreizgelenken sind in Eingriff mit Daumencri an
den beiden Walzenschlitten 22, mittels deren die Walzen Rl und R2 vom Kopf H getragen
werden. Durch Wechseleingriff mit diesen Daumen wird das Heben und Senken des Werkstückträgers
bei Querverschiebung der Walzen herbeigeführt. Wie Abb. 2 zeigt, liegen die Daumen
21 in derselben senkrechten Ebene wie die zusammenwirkenden Spreizgelenke. Werden
die wandernden Walzen nach außen bewegt, so bewirkt der Eingriff der Daumen 21 mit
den Anschlägen 2o am äußeren Ende der Bewegung eine solche Stellung der Spreizgelenke
(Abb.8 und 9), wie noch näher zu erläutern, daß eine rasche Trennung des Tisches
von den Walzen stattfindet. Wenn die Daumen 21 die Anschläge i9 bei der inneren
Querverschiebung erfassen (Abb.7), so werden die Spreizgelenke allmählich in dieStrecklage
übergeführt, bei der die Grenze der Annäherung des Werkstückträgers.B an die Walzen
Ri, R2 erreicht ist.
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Die als Kniehebel wirkenden Spreizgelenke G haben j e einen -Unterarm
23 und Oberarm 24. Die Unterarme entsprechender Spreizgelenke an gegenüberliegenden
Maschinenseiten sind gemeinsam auf reichlich bemessene Querwellen 241 gekeilt, die
in Lagern 25 (Abb. 2) quer zum Fuß des Untergestells ruhen. Schmierstoff wird den
Lagern 25 durch den Kanal 26 im Wellenkörper unter Druck zugeführt. Entsprechende
Spreizgelenkpaare an der gleichen Maschinenseite sind durch Zahnsegmente
27 (Abb. i und gelenkig verbunden, die an die Unterarme 23 angebolzt sind,
welche die Wellen 24i umgeben. Die Oberarme 24 der Spreizgelenke G sind mit dem
den Werkstückträger B tragenden Sattel 28 verbunden und bringen durch ihn
das Heben und Senken des Trägers B zustande. Die Verbindung mit den Unterarmen a3
und dem Sattel 28 geschieht durch starke Lagerzapfen 29, die durch die Gabeln 30,
31 und durch den Oberarm 24 h.indurchgreifen. Schmierstoff wird den Lagerflächen
durch Kanal 32 in den Zapfen zugeführt. Diese werden z. B. durch Haltebolzen
33 festgehalten.
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Die Abb. 7, 8 und 9 verdeutlichen die erläuterte Wirkung der Gelenkspreizen,
deren Mittellinien zwecks Klarstellung strichpunktiert eingetragen sind. Abb. 7
zeigt den Werkstückträger in Hochlage und die Gelenkspreizen in Sperrlage, wobei
also ihre Mittellinien ein wenig über die ebenfalls strichpunktiert eingetragene
Strecklage nach links ausgeknickt sind. Die Walzen wandern dabei nach außen in -Walzberührung
mit dem Werkstück. In Abb. 8 ist =das Auswalzen beendet, und durch den Anstoß des
Daumens 21 an den Anschlag 2o der Gelenkspreizen werden diese über die Mittellage
hinweg ein wenig nach rechts ausgeknickt, so .daß der Tisch durch Schwerkraft herunterfallen
kann. Abb. 9 zeigt ihn in tiefster Lage.
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Ein Arm 34 aus einem Stück mit dem Unterarm 23 erstreckt sich seitlich
und dann im wesentlichen senkrecht aufwärts am Werkstückträger B vorbei. Er hat
hier ein einwärts ragendes Oberende 35, das durch Bolzen 36 abnehmbar im Lager 37
des Armes 34 gehalten wird. Am inneren Ende trägt der Arm 35 einstellbar und abnehmbar
den winkelförmigen Anschlag 19, der mit seinerh waagerechten Schenkel am Oberende
35 befestigt ist und mit seinem senkrechten Teil den Daumen 21 berührt. Am äußeren
Ende besitzt der Arm 35 einen senkrechten Ansatz 38 mit einem auswechselbaren Anschlag
20, der mit einem Daumen 2T in der äußersten Lage der Walzen in Eingriff ist.
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Der untere Teil des Sattels 28 führt sich im Untergestell io in zylindrischen
Lagern 39 (Abb. ia). Der obere Sattelteil (Abb. ia und .4) ist rechteckig und liegt
zwischen ebenen Lagerflächen 40, in denen er gegen Drehung gesichert, aber frei
axial beweglich ist.
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Der Sattel 2,8 trägt den Werkstückhalter B unter Vermittlung eines
Walzenspürlagers 41 und eines Halskugellagers 42. Die Laufbahnen dieser mit dem
Werkstückträger B gepaarten Lager werden von einer Werkstückstütznabe 43 getragen,
an die der Werkstückträger B bei 44 entfernbar angebolzt ist. Dieser hat die übliche
abnehmbare Auflage 45.
Ein Stift 46 in der Mitte des Sattels dient
zum Zentrieren des Werkstückes; er ragt frei durch die Auflage 45 und ist gegen
eine Schulter 47 in der Mitte des Werkstücl:-trägers B festgezogen.
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In einer Bohrung des Sattels sitzt die Hülse 48, welche die Verbindung
zwischen der hohlen Antriebswelle 18 und dem Werkstückträger bewirkt und satt in
die Mittelbohrung des Nabengliedes 43 paßt sowie am Unterende eine Schulter 49 hat.
Das Oberende hat Gewinde und nimmt den Klemmring 5o auf, durch den das Lager 42
und die Nabe 43 festgeklemmt werden. In eine Keilnut 51 der Hülse 48 greift der
abnehmbar an der hohlen Triebwelle 18 befestigte Keil 52. So wird der umlaufende
Werkstückträger wirksam mit seiner Triebwelle verbunden, während sein Sattel undreh-bar,
aber axial verschiebbar ist, indem der Keil 52 in der Nut 51 frei gleitet. Gleichzeitig
stützt der Sattel den Werkstückträger reibungsarm sowohl gegen den starken Arbeitsdruck
durch die großen Spnrlager41 wie gegenRadialschub durch dieHalslager42.
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Die hohle Trieb-,velle 18 hat unterhalb des Kegelrades 17 eine dreifache
Reihe von Halskugellagern 53, 5-1-, 55, deren Führungen in einem Lagergehäuse 56
angebracht sind, das am Untergestell 1o befestigt ist. Die Lager haben Abstandshalter,
deren einer oben unmittelbar unter dem Kegelrade 17 angebracht ist, während zwei
davon unten angebracht sind, und so, daß der unterste auf der Schulter 57 des Untergestells
to ruht. Die ganze Reihe ist einfach durch Abnahme des Lagergehäuses 56 entfernbar.
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Die waagerechte Triebwelle 15 ruht in Kugellagern 57, 58 einer Lagerhülse
59, die abnehmbar in einer Querbohrung 6o in der Seite des Untergestells to zentriert
ist. Der Durchmesser der Bohrung 6o ist größer als der des inneren Kegelzahnrades
16, so daß Welle 15 und Zahnrad 16 mit der Lagerhülse 59 und den Lagern entfernbar
sind, um sie sowohl wie das Innere des Gehäuses zugänglich zu machen.
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Diese ganze Konstruktion zum Tragen und Drehen des Werkstückes wird
durch ein Kanalsystem vom Boden des Untergestelles aus geschmiert. Dieser Boden
hat eine Mittelkammer 61 unmittelbar unter der Hohlwelle 18. Das untere Kammerende
ist durch einen Deckel 62 verschlossen. Ü1 wird in die Kamtner von einer Umlaufpumpe
63 durch eine Leitung 64 geführt, die in die Mitte des Deckels 62 durch ein Mundstück
65 eintritt, das ein Stück mit dem Deckel 62 bildet und mit der Höhlung der Welle
18 durch ein Rohr 66 verbunden ist, dessen Fuge 67 gegen die Welle 18 öldicht verpackt
ist. Schmierstoff fließt somit durch den Hohlraum 68 der Welle nach oben in die
Aussparung 69 der Unterseite des Werkstückträgers B, dann abwärts durch und über
die verschiedenen eben beschriebenen Lager und Führungen, schmiert die Keilverbindung
51, 52, fließt durch den punktierten Kanal 70 zu den Lagern 41, 42 und tritt
in den Raum 71 unter den Sattel 28. Dort schmiert das Ö1 dieLagerstellen 39,40 des
Sattels, strömt abwärts, schmiert die Zahnräder 16, 17, die Kugellager 53, 54, 55,
57, 58 und fließt endlich durch die Räume 73 und Kanal 74 in die Kammer 61 zurück,
durch die das Öl ursprünglich durch das Rohr 66 eintrat. Die Kammer 61 ist groß
genug, um als Windkessel zu wirken. Hierfür kann aber auch ein größerer Behälter
vorgesehen werden. Die das Rohr 66 umgebende Kammer 61 hat ein Sieb 75, durch welches
das 01 aus der Kammer zu der nicht dargestellten Saugleitung fließt, durch
die es zur Umlaufpumpe 63 zurückkehrt.
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Die Säulen C stehen paarweise symmetrisch zur Maschinenmitte und sind
unten starr im Bett M verankert. Die Oberenden der Säulen stützen den Walzentragkopf
H ungefähr an seinen vier Ecken. Innerhalb der Säulen hat der Walzenkopf H an der
Unterseite unterschnittene Führungen 77 zur Führung und Lagerung der die wandernden
Walzen R1, R2 tragenden Schlitten 22 bei ihrer Querverschiebung. Die Führungen 77
liegen im wesentlichen in der gleichen senkrechten Ebene wie die Spreizgelenke G
zum Heben und Senken des Werkstückträgers A. Diese Ebene ist durch die Linie 78
in Abb. 2 angedeutet und parallel zur Längssymmetrieebene der Maschine.
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Die Säulen sind oben paarweise durch Querstücke 79 in Form starker
j-Träger verbunden (Abb.2), durch welche die Säulen frei hindurchragen, um oben
Schlitzmuttern 8o aufzunehmen zwecks Auf- und Niederverstellung der Querstücke 79.
Nach Einstellung werden die Muttern durch Klemmbolzen 81 um die Säulen festgezogen.
Zwischen den Querstücken 79@ und dem Walzentragkopf H liegen starke Schraubenfedern
82 und üben vereint genug Druck aus, um den Walzenkopf H mit dem nötigen Druck für
das Walzen gegen das Werkstück anliegen zu lassen. Die Spannung der Federn ist so
eingestellt, .daß gewöhnlich die Walzen. R1, R-' ihre Arbeit ohne Nachgeben des
Walzenkopfes H tun. Wird aber der normale Arbeitsdruck überschritten, so gibt der
Kopf H nach oben entgegen der Wirkung der Federn 82 nach. Der Normaldruck kann überschritten
werden beim anfänglichen Auftreffen der Walzen auf das Werkstück am Schluß der Annäherung
des Werkstückträgers B und der Walzen, aber nur vorübergehend. Er kann auch überschritten
werden,
wenn die Walzen zufällig wegen mangelnder Ausrichtung von Teilen oder wegen Überweges
bei Verwendung eines Werkstückträgers $ von übergroßem Durchmesser in Arbeitsberührung
nicht mit einem Werkstück, sondern mit der gehärteten Fläche des Werkstückträgers
selbst kommen sollten. Die Federn 8.2 wirken auch, wenn die Walzen eine abnorm harte
Stelle im Werkstück oder einen Fremdkörper auf dem Werkstück treffen sollten. Die
Federn bilden eine Sicherheitsvorrichtung gegen. Entstehung zerstörender Kräfte,
da die Federn so einstellbar sind, daß sie die Walzen unter beliebigen Arbeitsbedingungen
ausreichend abfedern.
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An den Säulen C sind unterhalb des Walzenkopfs H Stellmuttern 83 aufgeschraubt
und durch Klemmbolzen 84 festgezogen, die das Gewicht des Walzkopfes H nebst Zubehör
tragen und auch dem normalen Druck der Federn 82 o. dgl. entgegenwirken, durch welche
die Walzen R1, R2 gegen das Werkstück gehalten werden. Ferner wirken die Muttern
durch Einzeleinstellung mit den Säulen zusammen, um die Ausrichtung des Walzkopfes
zu ermöglichen und seine Höhenlage einzustellen.
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Der Walzkopf ist ein schweres, hohes Gußstück von im wesentlichen
rechteckigem Grundriß. In jeder seiner vier Ecken hat er Bohrungen 85, durch welche
die Säulen C hin-. durchragen und die ihn auf den Säulen in seinen Einstellungen
genau führen. Die Säulen-C sind wegen ihrer festen Verankerung im Bett illl und
ihrer reichlichen Querschnittbemessung starr und sehr widerstandsfähig gegen Biegung
und Schwankung. Die Unterflächen 87 (Abb. i b) und die Oberflächen der Muttern 83
sind genau bearbeitet, was die genaue Einstellung der Waagerechtlage des Walzkopfes
erleichtert. Die Seitenwände sind als Kastenträger (Abb. 2) und die Endwände als
Profilträger ausgebildet (Abb. ia).
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Der Hauptkörper des Walzkopfes H ist hohl und oben offen; die Federn
82 legen sich gegen die geflanschten Oberseiten seiner Seitenwände. Der Boden des
Kopfes hat eine Bodenplatte 88, die als Fundament für einen in der Höhlung des Kopfes
gelagerten Motor 89 dient, dessen waagerechte Triebwelle 9o Kraft für die Querverschiebung
der Walzen RI, R2 liefert. An der Unterseite dieses Bodens 88 sind die unterschnittenen
Führungen 77 für die Walzenschlitten 22 der Arbeitswalzen vorgesehen, und zwar symmetrisch
zur Längssyrnmetrieebene, in der auch die Welle go des Antriebsmotors liegt (Abb.
2).
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Von den zwei Walzenschlitten 22 liegt je einer verschiebbar an einer
Seite der O_uersymmetrieachse der Maschine (Abb. ia und ib). Die Schlitten 22 haben
abwärts ragende Walzenlager gi, 92 für eine starke Walzenwelle 9.3, die in
fester Lage sowohl zum Schlitten 22 wie zur Walze ist und die Walze zwischen den
Lagern 9i und 92 trägt. Zwischen den Lagern ist die Welle von einer Paßhülse 9,4
umgeben, auf der die inneren _ Laufbahnen der reibungsarmen Lager 95, 96 ruhen.
Das Innere der Walzen R1, R2 ist ausgehöhlt, und die innere Oberfläche selbst bildet
die äußeren Laufbahnen dieser reibungsarmen Lager. Je eines der Lager ist in der
Höhlung der Walze an jedem Ende vorgesehen, so daß letztere eine gut verteilte Abstützung
auf der Welle 93 hat. Die Laufbahnen sind unterschnitten und durch einen Mittelsteg
97 getrennt, derart, daß die Rollen der reibungsarmen Lager gegen Ouerverschiebung
gesichert sind. Die inneren Laufbahnen werden gegen eine Querverschiebung durch
seitlichen Eingriff mit den benachbarten Endflächen von Lagern gi, 92 und durch
Abstandshalter gesichert.
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Das Lager g2 ist äußerst kurz, indem es aus einer durch Schrauben
98 an der Endfläche des Rahmens 22 befestigten Platte besteht. Seine Lagerfläche
wird durch ein Loch 99 gebildet, das konzentrisch zur Welle 93 ist und über einen
Lagerbund ioo paßt, der auf das innerste Ende der Welle 93 geschraubt ist sowie
einen Außenflansch i o i hat, der als Abstandshalter zwischen der Innenfläche des
Lagers g2 und der inneren Laufbahn des inneren Lagers 96 dient. Die inneren Laufbahnen
der Lager und die Hülse 94 werden durch unmittelbaren Eingriff mit den Bunden ioo
am Platze gehalten. Schmierstoff wird zu den Lagern durch Hineindrücken in einen
Kanal geführt, der in den Enden der Welle 93 mündet. ' Das Lager gli ist länger
als das Lager 92, da es in dem relativ dicken mittleren Körper des Schlittens 2?
sich befindet. Die Welle 93 wird in dem Lager 91 durch einen Keil i o2 gegen Drehung
gesichert. Unmittelbar außerhalb des Lagers gi hat sie eine Schulter io3, die eineAxialbewegung
im Lager gi während der Rückwanderung der Walzen verhindert. Außerhalb der Schulter
ist die Welle bis zum Umfange der Maschine verlängert, hat dort verringerten Querschnitt
und bildet eine Schraube io4. Der Teil 105 von starkem Querschnitt ist mit
einem Ausrichtungs-, Stützungs- und Dichtungslager io6 in dem konzentrischen Hülsenansatz
107 ausgestattet.
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Die Verschiebeeinrichtung T -begreift in sich eine Getriebeverbindung
zwischen der Welle go des Motors 89 und den Wellen 93 der Walzen, Rl, R2. Die Motorwelle
9o hat an beiden Enden Verlängerungen io8 im wesentlichen parallel zur Walzenwelle
93 und
den Führungen 77. Ein Tragrahmen iog für das Verschiebewerk
ist an jedem Ende des Kopfes H abnehmbar angebolzt. Darin sind am Oberende Lager
i io für das Ende io8 der Wellego vorgesehen. Das Unterende ragt von den Enden des
Kopfes H nieder und ist rechtwinklig dazu mit dem Hülsenfortsatz 107 versehen, der
die Führung für das Ende der Walzenwelle 93 bildet und gegen den Tragrahmen iog
durch Rippen i i i versteift ist. Zwischen den Wellen io8 und 93 befindet sich eine
feste Blindwelle 112, auf der in Lagern 113 ein Zwischenrad 11.4. sitzt, das durch
das auf die Triebwelle iog gekeilte Ritzel i15 gedreht wird und das auf die Schraube
10q. der Welle 93 einwirkende Rad 116 treibt. Dessen lange Nabe 117 sitzt mit Gewinde
auf der Schraube io.4 in einer der schweren Beanspruchung bei der Verschiebung entsprechenden
Länge. Innen lagert die Nabe 117 in einem Hülsenlager 118 zentrisch zu der Hülse
io.7. An jeder Seite des Steges des Rades i 16 ist dicht an der Hülse i 18 und Nabe
117 ein reibungsarmes Axialspurlager iig vorgesehen, dessen innere und äußere Laufbahnen
gegen den Steg des Rades und innere Schultern i 2o, 121 der Wände des Getriebegehäuses
iog anliegen. Die Außenschulter 121 wird durch das Ende eines abnehmbaren mit der
Schraube 104 gleichachsigen Flanschbundes 122 gebildet, dessen Außendurchmesser
den Durchmesser des äußeren Spurlagers i i g etwas übertrifft. Wird daher der Bund
122 entfernt, so kann das Lager iig entfernt werden. Die Schulter 12-1 ragt nach
innen weit genug vor, um die Ausr@ickung des Rades 116 aus dem Rade 114. durch Axialverschiebung
nach der Außenseite des Gehäuses iog hin zu ermöglichen und dadurch unabhängige
Drehung und Bewegung der dann getrennten Getriebeteile zu gestatten.
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Der Tragrahmen iog besteht aus einer inneren und äußeren Hälfte. Nach
Entfernung der zusammenhaltenden Bolzen 123 können die Hälften getrennt und die
Zahnräder daraus entfernt werden. Das Gehäuse iog ist öldicht verschlossen, so daß
das Getriebe darin in einer Ölfüllung laufen kann. Die Hülse io7 ist durch das -Lager
io6 während des ganzen Querhubes der Welle 93 öldicht verschlossen. Der links gelegene
Bund 122 hat zentral ein röhrenförmiges Kappengehäuse 124 zur Aufnahme für das äußere
Ende der Schraube bei der Auswärtsverschiebung der Walzen. Dadurch wird diese Seite
des Gehäuses abgedichtet, ohne die Bewegungsfreiheit der Schraube zu beeinträchtigen.
Schmierstoff wird von unten durch das Rad 116 auf die nachfolgenden Räder übertragen
und schmiert auch die Lager. Schmierkanäle 12,5 der Hülse und Spurlager i i 8, i
i g sichern richtigen Durchgang und Abfluß des Öls um die N abe i 1 7 des Rades
116 und Schraube i 0q..
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Alle Getriebeteile der Maschine sind als seli)ständig auswechselbare
Einheiten ausgebildet. Da die Führungen 77 sich über die ganze Länge des Walzkopfes
H erstrecken, so können die Walzenschlitten 22 mit den Wellen 93 und Walzen R',
R= unabhängig durch einfaches Herausschieben aus den Führungen entfernt werden.
Die relative Anordnung des Verschiebewerks, Walzenkopfs und Werkstückträgers ist
so, daß bei voller Auswärtsverschiebung der Walzen diese und ihre Schlitten leicht
zugänglich sind. Dies ermöglicht leichte Schmierung und Auswechslung der Walzen.
Letzteres kann einfach durch Entfernung des abnehmbaren Lagers 92 geschehen. Die
Walzen sind von Zeit zu Zeit zwecks Auswechselns oder Nachschleifens herauszunehmen,
so daß die Zugänglichkeit wichtig ist. Der Motor 89 kann sehr bequem ausgebaut werden,
indem man die Welle go von ihren Verlängerungen io8 entkuppelt und den Motor aus
dem oben offenen Walzenkopf durch einen Kran heraushebt. Der Walzenkopf H braucht
selbst kaum entfernt zu werden, kann aber lediglich durch Lösung der Säulenmuttern
8o und Entfernung der Querstücke 79 ausgebaut werden, die durch einen Kran abhebbar
sind. Gegebenenfalls kann der ganze Walzenkopf mit dem Getriebe gehoben und völlig
aus der Maschine entfernt werden. Ebenso kann der Werkstückträger mit seinem Getriebe
leicht nach Lösen der Kupplung 14. vom Grundrahmen entfernt werden.
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Die Wirkung der verschiedenen Mechanismen ist elektrisch und mechanisch
so abgestimmt, daß eine ununterbrochene und selbsttätig wiederholte Einwirkung auf
Werkstücke stattfindet, die nacheinander auf den Halter B gebracht werden. Der Verschiebemotor
89 im Walzenkopf H hat selbsttätige Umsteuerung, die von der Verschiebung der Walzen
Rl, R2 beherrscht wird. Am Ende der Einwärtsverschiebung werden also Schalter geschlossen,
um den Motor 89 so umzusteuern, daß er die Walzen R', R2 auswärts verschiebt. Am
Ende der Auswärtsverschiebung wird der Motor wieder selbsttätig auf die ursprüngliche
Drehrichtung umgeschaltet, so daß er die Walzen nach der Maschinenmitte zurückschiebt.
Der Bereich dieser Bewegung ist so eingestellt, daß die Walzen R1, R= sich in der
Maschinenmitte äußerst nahe kommen, so nahe als dies die relativ dünnen Lager 9.2
gestatten oder ohne diese Mindestgrenze, soweit es die gewünschte Bearbeitung der
Mittelzone des Werkstückes erfordert. Nach außen sind die Walzen über den vollen
Durchmesser
des Werkstückhalters B verschiebbar.
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Durch die beschriebene Verschiebevorrichtung empfängt die Einrichtung
zum Heben und Senken .des Wenkstückträgers Antrieb. Beim Einwärtshub der Walzen
kommt unter dem Einfluß des Eingriffs des Anschlages ig mit dem Daumen 21 der Werkstückträger
B mit dem daraufgelegten Werkstück in Arbeitseingriff mit den Walzen RI, R2, indem
man die Spreizgelenke G die senkrechte Strecklage etwas überschreiten läßt. Dieser
Zustand ist genau zu der Zeit erreicht, wenn die Walzen RI, R2 ihre äußerste Einwärtslage
erreichen und der Motor 89 umgesteuert wird. Die anschließende Auswärtsverschiebung
der Walzen bildet ihren Arbeitshub, bei dem sie scharf auf das Werkstück unter dem
starken Druck gepreßt werden, den die Spreizgelenke G in ihrer Strecklage ausüben,
in der sie das Werkstück in Berührung mit den Walzen gegen den starken Druck der
Federn 82 gedrückt haben, welche den Walzenkopf H und die Walzen R1, R2 gegen das
Werkstück gepreßt halten. Das richtige Zusammenspiel zwischen dem Beginn der Verschiebung
der Walzen nach außen und der Strecklage .der Spreizgelenke G kann durch Einstellung
des Anschlages ig des Armes 35 genau gesichert werden. Mit fortschreitender Verschiebung
der Walzen nach außen wird das Werkstück durch das Zusammenwirken der Walzen R',
R2 und des Werkstückhalters B ausgewalzt und ausgezogen. Die Walzen RI, R2 werden
bei ihrem Eingriff mit dem Werkstück gedreht. Der Werkstückhalter ist vorzugsweise
so ausgebildet, daß die gewünschte Verjüngung der Scheibe nach außen erreicht werden
kann, obschon bei der normalen Wirkung der Maschine auch bei ungeschrägtemWerkstückhalter
B die Walzen das Werkstück nach außen verjüngen. Sofort nach Beginn der Verschiebung
beginnt das Werkstück außerhalb der Walzen RI, R2 sich hochzubiegen, und dieses
Aufwärtsbiegen des Randteiles setzt sich fort, bis die Auswärtsverschiebung zu Ende
ist und verschwindet erst dann völlig, wenn die Walzen die Kante des Werkstückes
erreichen. Am Ende des Arbeitseingriffs erfaßt Daumen 211 den Anschlag 20 und bewegt
die Spreizen G aus der Strecklage, worauf der Werkstückhalter von den Walzen RI,
R2 hinweg absinkt. Zu oder nahe zu dieser Zeit wird der Motor 89 umgesteuert,
um die Walzen zurückzuschieben. 'Im ersten Teil dieser Rückbewegung wird das bearbeitete
Werkstück, vom Halter B entfernt und durch ein frisches ersetzt, und zwar durch
eine besondere Zu- und Abführvorrichtung, die mit dem Werkstückhalter bei den Näherungs-und
Trennungsbewegungen zusammenwirkt. Die neue Maschine arbeitet so, daß die Annäherung
des Werkstückes an die Wanderwalzen beendet wird, bevor die Rückwanderung der Walzen
nach der Werkstückmitte beendet ist. Dies ergibt ein allmähliches Anwachsen des
Walzendrucks am Werkstück, frei von schädlichem Anprall, wie er sich durch plötzliche
Druckentwicklung bei bekannten Maschinen ergibt. Die Walzen arbeiten schon etwas
während des Schlußteils der Rückwanderung, sie arbeiten sich ihren-Weg dadurch bequemer
auf die gewünschte Tiefe und beginnen ihre Wanderung radial auswärts auf voller
Tiefe, aber mit geringerem Widerstand, was eine genauere Formung der inneren Zonen
des Werkstückes ergibt. Dies Verfahren ermöglicht die Maschine durch die ausgedehnte
Wechselsperrung ziv ischen den Daumen 21 und den Anschlägen ig während der Rückwanderung
der Walzen RI, R=, wodurch die Spreizgelenke allmählich in Streck- und Sperrlage
gebracht werden. Das Gegenlager B erreicht ein Höchstmaß der Hebung zur Annäherung,
wenn die Spreizgelenke die Strecklage überschreiten und sich einwärts in die verriegelte
Lage bewegen, wobei sie sich nur ganz wenig wieder von den Walzen RI, R2 entfernen.
Diese allmähliche Bewegung entwickelt den Druck auf seinen Höchstwert in bequemen
Stufen nach. Herstellung der erstmaligen Berührung mit den 'Wanderwalzen, die sich
allmählich auf volle Tiefe einarbeiten, die sie rasch erreichen, wenn oder nachdem
die Walzen die Auswärtsverschiebung beginnen.
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Es ist zu beachten, daß die zu beiden Seiten der Maschine angeordneten
Anschläge ig, ao miteinander gekoppelt sind, in Anbetracht des Umstandes, daß die
Spreizen getrieblich verbunden sind. Dies gewährleistet bei richtiger Einstellung
der Daumen eine Symmetrie der Kraftverteilung des Näher-und Trennmechanisnius durch
den Verschiebemechanismus.
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Bei der schnellen Abwärtsbewegung des Arbeitstisches wird der Sattel
28 durch Pufferfedern 157 abgefedert, die im Untergestell sitzen (Abb. 2). Die Spreizen
legen sich in der Streck- und Sperrlage mit Hilfe von Kissen 159 an den Armen
34 an den Sattel 28 an. (Abb. ib).
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Das Walzen kann bei beliebiger Einstellung der Federn 82 ausgeführt
werden. Der Federdruck kann relativ niedrig sein, so daß dieWalzen RI, R2 während
eines wesentlichen Teils oder während des ganzen Arbeitshubes in Berührung mit dem
Werkstück mehr oder weniger nachgeben. Auch bei ebenem Werktisch B kann man, wie
praktisch erwiesen, nach außen verjüngte Scheiben durch geradlinige Verschiebung
der federnd gelagerten Walzen
walzen. Beim Walzen werden die Federn
82 so eingestellt, daß man einen Arbeitsdruck für die Walzen R1, RZ in Überschuß
über den erhält, der nötig ist, um ein normales Werkstück auf die gewünschte Tiefe
auszuwalzen, aber nicht ausreichend, um die Walzen gegen dasWerkstück festzuhalten,
wenn derArbeitsdruck sich durch anormale Zustände auf einen übermäßigen Wert erhöhen
sollte. Die Arbeitsfläche des Werktisches, B ist abgeschrägt, um beim Walzen die
Erzeugung der gewünschten Verjüngung zu erleichtern. Die unvermeidliche Elastizität
der Säulen C, der Walzen R1, R2 und der den Werktisch 13 in ihren Relativlagen stützenden
Teile zusammen mit dem natürlichen Totgang und der Verkleinerung der Dicke der Ölschichten
ergibt etwas Federung. Daher erfolgt die Abschrägung des Gegenlagers B unter einem
Konvergenzwinkel zur geradlinigen Bewegungsbahn der Walzen R1, R2, der wesentlich
kleiner als der Konvergenzwinkel des verjüngten Teils der gewünschten Scheibe ist.
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Die Kraft für die Walzung wird in erheblichem Maße durch den Hauptantriebsmotor
12 geliefert, der den konstant umlaufenden Werktisch B und durch Reibberührung mit
ihm auch das darauf befindliche Werkstück und die Wanderwalzen R1. R2 dreht. Die
für die Auswärtsverschiebung der Walzen R1, R2 erforderliche Kraft ist aber auch
bedeutend. Diese Kraft ist zum größten Teil erforderlich für das Ausziehen oder
Ausfalzen des Werkstückes. Die Walzen R1, R2 sind daher einem sehr starken Axialschub
unterworfen. Dieser wird durch die Spurlager 158 aufgenommen, deren radiale Rollen
zwischen dem Mittelsteg 9.7 der Walzen und den benachbarten Laufbahnen der radialen
Lager 95, 96 liegen. Der abnehmbare Bund 122 bildet eine Sicherung gegen Schädigung
durch diesen starken Schub, für den Fall, daß durch unglücklichen Zufall die Walzen
R1, R2 bei ihrer Rückwanderung durch die Walzenschlitten 22 zum Zusammenstoß gebracht
«-erden sollen. In diesem Falle zerbricht der überstarke Axialschub die Bolzen,
die den Bund 122 festhalten, und die Schraube 1o4 schiebt das Rad 116 auswärts außer
Eingriff mit dein Zwischenrade 114 und stellt selbsttätig die Kraft des Verschiebungsmotors89
ab.