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Scheibenwalzwerk mit auf Säulen geführtem Walzentragkopf Die Erfindung
betrifft Scheibenwalzwerke und besonders die Einstellung und Abstützung der Walzentragköpfe
für solche Walzwerke, die zum Walzen von Scheiben verschiedener Dicken dienen.
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Bei manchen Maschinen dieser Art werden die Walzen von einem schweren
Walzentragkopf getragen, der an Säulen des Maschinenfußes abgestützt ist, der die
drehbare Stütze für das zu walzende Werkstück trägt, und der Tragkopf und die Stütze
erhalten eine relative Bewegung, um die Walzen in Walzberührung mit dem Werkstück
zu bringen, worauf sie nach außen verschoben werden, um die Scheibe zu walzen. Es
ist bereits vorgeschlagen «-orden, den Walzentragkopf an den Säulen durch obere
und untere Muttern an Gewinden der Säulen zu halten. Zwecks Änderung der Höhenlage
des Kopfes zur Erzeugung einer Scheibe von anderer Dicke muß man bisher jede dieser
Muttern einzeln einstellen und diese Einstellungen bei allen Muttern im wesentlichen
gleich bemessen. Dies ist eine langwierige und mühselige Arbeit, da der schwere
Kopf ständig auf den unteren Muttern während der Einstellung lastet.
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Zweck der Erfindung ist, eine Einrichtung zum bequemen und raschen
Einstellen des Walzentragkopfes zu schaffen. Hierzu wird an der Maschine eine hydraulische
Stützeinrichtung vorgesehen, dank deren die unteren .Muttern von dem Gewicht des
Kopfes nach Belieben so gut wie augenblicklich entlastet werden können. Außerdem
können die oberen Muttern für sich gleichzeitig um gleiches Maß verstellt werden,
wodurch eine zur ursprünglichen Ebene des Kopfes parallele neue Ebene festgelegt
wird, in welcher der Kopf durch Einstellung des anderen Muttersatzes bequem festklemmbar
ist.
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in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt:
Abb. i ist ein Seitenaufriß der rechten Hälfte der Maschine; Abb. a ein schematischer
Grundriß der ganzen Maschine, Abb.3 ein Einzelgrundriß von Teilen der Einrichtung
zum gleichzeitigen Einstellen des oberen Muttersatzes, Abb, q. ein Aufriß der Abb.
3.
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Der sehr massige Walzentragkopf io wird vom Fuß i i der Maschine durch
vier senkrechte Säulen 12 getragen und hat im wesentlichen rechteckigen Grundriß.
Die Säulen 1a ragen durch Öffnungen in den vier Ecken des Rechtecks aufwärts. Der
Walzentragkopf wird in_ einer bestimmten wagerechten Ebene durch obere und untere
Sätze von Muttern an Gewindeteilen der Säulen 12 befestigt. Da
die
Walzen an diesem Kopf von Schlitten getragen werden, die eine geradlinige Bewegung
wesentlich nur rechtwinklig zur Achse des das Werkstück tragenden Drehtisches haben,
so muß man zwecks Einstellung .entsprechend der Stärke der zu walzenden Scheibe
den Kopf io senkrecht längs der Säulen 12 verstellen. Dies geschieht durch Verstellung
der oberen und unteren Muttersätze. Bisher geschah dies durch Einzelverstellung
der Muttern. Da aber der Kopf sehr schwer ist und zwecks genauer Arbeit seine vier
Ecken auf gleiche Höhe eingestellt werden müssen, so war diese Arbeit sehr zeitraubend
und mühselig.
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Die unteren Tragmuttern 14 (Abb. i) sind vorzugsweise geschlitzt und
mit Klemmbolzen 15 versehen, um sie in eingestellter Lage festzuklemmen. Um das
bequeme Einstellen dieser unteren Muttern zu ermöglichen, sind erfindungsgemäß Hilfsmittel
vorgesehen, die ein rasches und bequemes Entlasten der Muttern vom Gewicht des Walzentragkopfes
gestatten. Hierzu dienen beim Ausführungsbeispiel mehrere hydraulische Zylinder
16, die in die Maschine eingebaut sind.
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Vorzugsweise sind vier solcher Hebevorrichtungen vorhanden (Abb.2),
je einer neben jeder Säule 12. Jeder Zylinder ruht, wie Abb. i zeigt, auf einer
starken Stütze i7. Diese hat oben und unten teilzylindrische Lager für die Säule
i2. Gegenüber diesen Lagern sind Klemmglieder 18 vorgesehen. Die Stütze 17 und die
Klemmglieder können durch die Schrauben i9 zusammengezogen werden, um die Stütze
sicher an der Säule festzuklemmen. Der Zylinder 16 ist z. B. durch Schrauben 2i
auf der Stützei? befestigt, der Kolben 22 hat einen verbreiterten Kopf 23, der sich
gegen die Unterfläche des Walzentragkopfes io legt und durch einen Bolzen 24 festgehalten
ist, der durch einen Teil des Kopfes ragt.
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Abb.2 zeigt, daß alle Zylinder 16 zu gleichzeitiger Wirkung durch
ein Rohrleitungssystem 25 verbunden sind, das durch ein Handsteuerventi126 mit einem
Akkumulator 27 und einer Handpumpe 28 verbunden ist. Werden die Hebezylinder mit
dem Akkumulator und der Pumpe durch das Ventil 26 verbunden, so werden die Kolben
der Heber gleichzeitig unter gleichem Druck bewegt, um den Kopf io zu heben, so
daß dann die Muttern 15 leicht einstellbar sind.
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Es können auch die unteren Muttern 15 ganz fehlen oder ein. Stück
zurückgesetzt werden, so daß der Kopf während des Walzens durch die hydraulischem
Heber 16 dauernd gegen die oberen Muttern gedrückt wird. Diese Art der Abstützung
des Walzenkopfes erleichtert noch weiter die Einstellung des Kapfes, weil zwecks
Einstellung des Kopfes eine Verstellung der unteren Mutbern 14 dann unnötig ist.
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Die oberen Muttern 30 sind alle gekuppelt, so daß sie gleichzeitig
um gleiches Maß verstellbar sind. Dadurch bestimmen sie jederzeit eine Ebene, gegen
welche der Walzentragkopf io andruckbar ist, so daß er stets eine richtig mit dem
Drehtisch ausgerichtete Ebene einnimmt, was für genaue Arbeit wichtig ist.
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Um die gleichzeitige und gleichförmige Einstellung der vier oberen
Muttern 3o zu ermöglichen, ist jede von ihnen mit einem Schneckenrad 31 (Abb. i
und 3) verkeilt, das in einem Getriebegehäuse 32 liegt, welches von der Mutter getragen
wird und zusammen mit ihr ein fettdichtes Gehäuse bildet. Eine Packung 33 dichtet
die Fugen zwischen der Mutter und; dem Getriebegehäuse. In einem Seitemansatz 32i
des Hauptgetriebegehäuseslagert eine Schneckenwelle 34, deren Schnecke 3 5 in das
mit der Mutter verkeilte Schnekkenrad greift. Die Schneckenwellen 34 links und rechts
in Abb. 2 sind je durch eine Universalkupplung 341 verbunden. Die Wellen 34 für
die beiden vorderen Muttern der Maschine (Abb. i und 2) ragen etwas über den Getriebegehäuseansatz
32i vor, in welchem sie in einem Getriebekasten 36 lagern, der einen axialen Fortsatz
des Kastenansatzes 321 bildet. Eine Welle 37, die aus zwei durch eine Universalkupplung
371 verbundenen Stükken besteht, erstreckt sich längs der Vorderseite der Maschine
und ragt mit den Enden in die Getriebekästen 36. Die Enden der Welle 37 und Wellen
34 sind z. B. durch Schraubenräder 38 verbunden, so daß alle Schnecken 35 gekuppelt
sind und sich mit gleicher Geschwindigkeit drehen.
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Eine Drehung einer der Wellen 34, 37 dreht daher alle Wellen und bewirkt
eine gleichzeitige und gleichmäßige Einstellung aller Muttern 3o. Die Abb.2, 3,
4 zeigen eine Handeinrichtung zum Drehen der Wellen. Ein Schraubenrad oder Schneckenrad
39 ist auf die Welle 34 unweit der linken vorderen Säule 12 aufgekeilt und kämmt
mit einer Schnecke 40 einer Welle 41 mit Handkurbel 42. Die Räder 39, 40 sind von
einem Kasten umkapselt, in dem die Welle 41 gelagert ist und der z. B. durch Verflanschung
mit dem Getriebekastenfortsatz 321 des benachbarten Schraubenrades 31 mit Schnecke
35 verbunden ist.
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Die Wirkungsweise ist folgende.
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Es sei angenommen, daß der Kopf io nach unten zu verstellen ist, daß
das Gewicht des Kopfes auf den unteren Muttern141astetunddie Hebezylinder 16 außer
Wirkung sind. Dann wird hydraulischer Druck gleichzeitig den
Zylindern
16 zugeführt, um zunächst die Muttern 14 vom Gewicht des Kopfes zu entlasten. Die
Muttern werden dann rasch und leicht nach unten verstellt, und zwar vorzugsweise
etwas weiter, als die gewünschte Einstellung des Kopfes bedingt. Dann wird der Druck
in den Zylindern 16 etwas nachgelassen, um das Absinken des Kopfes zu gestatten.
Die oberen Muttern 3o werden dann gleichzeitig mittels der Kurbel 4.2 eingestellt.
Schon nach wenigen Einstellungen weiß der Arbeiter, wie viele Kurbeldrehungen er
machen muß, um die gewünschte Einstellung zu erzielen. Sind die Obermuttern 3o so
zur Festlegung der neuen Ebene des Walzentragkopfes io eingestellt, so wird wieder
voller Druck auf die Zylinder 16 gegeben, um den Kopf gegen diese Muttern 3o zu
heben. Dann können die unteren Muttern i a, rasch hochgeschraubt und festgeklemmt
werden.
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Werden die unteren Muttern nicht benutzt, um den hopf gegen die oberen
Muttern gehoben zu halten, so wird der Druck in den hydraulischen Zylindern dauernd
aufrechterhalten, während das Walzen geschieht. In solchem Falle kann man, wenn
die Maschine nicht in -Betrieb ist, den Kopf unter seine normale Betriebslage sinken
und auf den Muttern 14 aufruhen lassen.
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Um den Kopf aufwärts einzustellen, werden erst die Obermuttern 3o
eingestellt, und dann wird derKopf gegen sie durch die hydraulischen Zylinder gehoben.
Die Untermuttern 1q. können dann gegen den Kopf hochgeschraubt werden, je nachdem,
ob sie den Kopf während des Walzens tragen sollen, oder ob dies durch die Zylinder
geschehen soll.