DE528110C

DE528110C - Verdichten von Kohlekuchen

Info

Publication number: DE528110C
Application number: DEO18355D
Authority: DE
Original assignee: Dr C Otto and Co GmbH
Current assignee: Dr C Otto and Co GmbH
Priority date: 1929-07-17
Filing date: 1929-07-17
Publication date: 1931-06-25

Description

Verdichten von Kohlekuchen Bekanntlich müssen bestimmte Kohlenarten, um einen festen Koks zu ergeben, vor dem Verkoken verdichtet werden. Dieses geschah bisher so, daß entweder in besonderen, der Form der Verkokungskammer entsprechenden Stampfkästen Kohle eingefüllt und in der Höhenrichtung der Kammer gestampft wurde oder indem in die Kohle, die in die Kammer durch Schüttung eingebracht wird, eine beispielsweise keilförmig gestaltete Platte eingeführt wurde, die die Kohle gegen die Kammerwandungen preßte und so verdichtete. Das Stampfverfahren der beschriebenen ,Art hat den Nachteil, daß mit Rücksicht auf das extreme Verhältnis zwischen Höhe und Breite des Kuchens - bei heute üblichen Kammern 4,50 zu 0,40 m - ein gleichmäßiges Stampfen in der Höhenrichtung gar nicht möglich ist und ferner die Festigkeit gestampfter Kuchen nie so groß ist, daß während des Einfahrens des Stampfkuchens nicht die Gefahr des Abbröckelns und Zusammenfallens der Kohle besteht. Das Eintreiben von Druckplatten in die in die Kammer eingeschüttete Kohle bedingt ungleichförmige senkrechte Beanspruchungen der Kammerwandungen, denen diese nicht gewachsen sind. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Kohlekuchen in der Seitenrichtung, in der er nur eine Breite von 35 bis 50 cm besitzt und daher gleichmäßig verdichtet werden kann, mechanisch oder hydraulisch zu pressen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung soll die Verdichtungsarbeit ebenfalls in der Seitenrichtung vorgenommen werden, und zwar dienen zur Ausübung eines gleichmäßigen Druckes über die ganze Längsseitenfläche des Kuchens Preßhohlkörper, die aus zwei sich über die ganze Seitenfläche der Kuchens ausdehnenden Blechen bestehen. In dem zwischen diesen Blechen liegenden Raum befindet sich eine Flüssigkeit, auf die ein hoher Druck ausgeübt werden kann, der sich somit gleichmäßig über die ganze Seitenfläche des Kuchens verteilt. Man bringt auf beiden Seiten des Kohlekuchens solche Preßhohlkörper an und setzt sie unter Druck. Das Unterdrucksetzen kann beispielsweise erfolgen, während sich die Kohle in dem bisher verwendeten Stampfkasten befindet, und der in der Höhenrichtung wirkende Stampfdruck und hydraulischer Seitendruck können auf diese Weise gemeinsam zur Herbeiführung der Verdichtung benutzt werden. Die auf beiden Seiten des Kuchens angebrachten Preßhohlkörper können gleichzeitig während der Beförderung des Kuchens und während des Einführens in die Kammer als Stützwände dienen und werden dann zusammen mit der unteren Stützplatte herausgezogen. Um hierbei die Preßhohlkörper nicht einer übermäßigen Erwärmung auszusetzen, kann die Einrichtung so getroffen werden, daß die als Stützwände dienenden, mit dem Kuchen von der Maschinenseite her eingefahrenen Hohlkörper auf der Koksseite an eine Leitung für die Druckflüssigkeit angeschlossen werden, so daß eine lebhafte Flüssigkeitsströmung in Richtung der Kammer stattfinden kann. Wenn ein Stampfen des Kuchens vorher stattgefunden hat, so können die Preßhohlkörper, wie oben erwähnt, außerdem noch innerhalb des Stampfkastens in Tätigkeit treten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Verdichten von Kohlekuchen durch Ausüben eines Preßdruckes in der Seitenrichtung des Kuchens, bestehend aus einem Preßhohlkörper mit zwei Blechen von der Ausdehnung einer Seitenfläche des Kuchens, die durch Einbringung einer Druckflüssigkeit in den zwischen ihnen liegenden Raum einen gleichmäßigen Druck auf eine Seitenfläche des Kuchens ausüben.
2. Vorrichtung zum Verdichten von Kohlekuchen, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Preßhohlkörper nach Anspruch i auf beide Längsseiten des Kuchens angebracht ist.
3. Verfahren zum Verdichten von Kohlekuchen unter Benutzung einer Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf beiden Seiten des Kuchens angebrachten Preßhohlkörper vor dem Einfahren des Kuchens in die Kammer gleichzeitig mit oder nach einem Stampfen des Kuchens in Tätigkeit treten. q..
Verfahren zum Verdichten von Kohlekuchen unter Benutzung einer Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf beiden Seiten des Kuchens angebrachten Preßhohlkörper während des Einfahrens in die Kammer als Stützwände dienen und erst nach dem Einfahren des Kuchens zusammen mit der unteren Stützplatte herausgezogen werden.
5. Verfahren nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die von der Maschinenseite her eingeführten Preßhohlkörper auf der Koksseite an eine Leitung für die Druckflüssigkeit angeschlossen werden und eine lebhafte, zur Kühlung dienende Flüssigkeitsströmung durch die Hohlkörper in Längsrichtung der Kammer erzeugt wird.
6. Verfahren nach Anspruch q. und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Herausziehen der Preßhohlkörper durch weitgehendes vorheriges Ablassen der Druckflüssigkeit erleichtert wird.