DE528081C

DE528081C - Hahn mit drehbarem Durchleitungskoerper und einem in diesem verschiebbar gelagerten Abdichtungsstueck

Info

Publication number: DE528081C
Application number: DEP60371D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1928-12-27
Filing date: 1929-05-24
Publication date: 1931-06-25

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Hahn mit drehbarem Durchleitungskörper.

Die bekannten Absperrorgane dieser Art sind mit einigen Übelständen behaftet.
Im allgemeinen bestehen sie aus einem drehbaren Teil, welcher mit einer beweglichen Abschlußplatte versehen ist; der Druck der in dem Ventil wirkenden Flüssigkeit preßt diese Abschlußplatte gegen die feststehende Dichtungsfläche an.

Um den Hahn zu öffnen, muß man den Druck der Flüssigkeit auf die Abschlußplatte beseitigen, was dadurch bewirkt wird, daß die Kammer, worin die Abschlußplatte untergebracht ist, mit der Abflußleitung in Verbindung gesetzt wird.

Bei derartigen Hahnkonstruktionen gleitet die Abschlußplatte fortwährend an dem feststehenden Gehäuse, an welches sie durch den ao wenn auch verhältnismäßig· niedrigen Druck angepreßt ist, welcher durch das fortwährende Eintreten von Flüssigkeit über eine mit der Druckflüssigkeit in Verbindung stehende kleine Öffnung erzeugt wird; oder die Platte kann, as wenn sie zweckmäßig ausgebildet ist, vor dem Öffnungsmanöver von dem Gehäuse zurückgezogen werden.

Im ersteren Falle erschweren die stattfindenden Gleitbewegungen die auszuführenden Handhabungen und haben einen Verschleiß der Abschlußplattendichtungen zur Folge, besonders wenn es sich um sandhaltige Flüssigkeiten handelt. Im anderen Fall mag es sein, daß die Platte sich wegen an ihrer Außenfläche gegebenenfalls eintretender, nicht ausgeglichener hydraulischer Beanspruchung oder wegen teilweiser Versandung verstellt, eine schiefe Lage einnimmt und festklemmt, wodurch die beabsichtigte Wirkung vollständig ausbleibt.

Um die erwähnten Übelstände zu beseitigen, wird erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß als Abdichtungsstück ein in dem drehbaren Durchleitungskörper des Hahns geführter Kolben angeordnet wird, wobei der hinter dem Kolben befindliche Raum durch eine enge Bohrung mit der Druckseite und durch eine größere, mittels eines Hilfsventils verschließbare Bohrung mit der Unterdruckseite in Verbindung steht, so daß nach Entlastung der Kolbenrückseite infolge der Öffnung des Hilfsventils der Druck, welcher auf an der Außenseite des Kolbens angebrachte Druckflächen wirkt, das Abschlußorgan von seiner Sitzfläche abhebt.

Der Durchleitungskörper des Hahnes ist mit zwei Drehzapfen versehen; diese Zapfen dienen dazu, nachdem das Abschlußorgan von

Claims

seinem feststehenden Dichtungssitz abgehoben worden ist, die Drehung des Hahnes zu ermöglichen. Außerdem besitzt der Hahn einen an sich bekannten Querdurchgang sowohl durch den Durchleitungskörper als auch durch den Kolben, um bei offenem Hahn die freie Durchströmung der Flüssigkeit durch ihn zu ermöglichen.

In den Abb. ι und 2 der Zeichnung ist der ίο Hahn im Schnitt durch zwei um 90 ° versetzte, durch die Drehachse desselben geführte Ebenen veranschaulicht, und zwar in S chluß stel lung.

In einem feststehenden Gehäuse M ist der aus dem drehbaren Durchleitungskörper E und Kolben D bestehende Abschlußkörper untergebracht; der Kolben D ist mit dem beweglichen Abschlußorgan G versehen. In dem Kolben D und dem Durchleitungskörper E ist eine an sich bekannte Querbohrung H vorhanden, welche bei offenem Hahn die freie Durchströmung der Flüssigkeit zuläßt. Der Durchleitungskörper E ist mit zwei Drehzapfen / versehen. In die durch, den Kopf des Durchleitungskörpers E und den Boden des Kolbens D gebildete Kammer A gelangt Druckflüssigkeit durch die enge Öffnung C. Der Kolben D und das Abschlußorgan G sind gegen den Dichtungssitz T stark angepreßt. In die Kammer A mündet noch eine Bohrung L ein, welche geeignet ist, die Kammer über einen Hahn B (Kükenhahn oder sonstigen Typ) mit der Ausflußseite in Verbindung zu setzen. Erfindungsgemäß wird der Hahn mittels einer durch einen der Drehzapfen des drehbaren Durchleitungskörpers geführten, mittels einer Stopfbuchse gedichteten, nach außen herausragenden Hahnspindel N betätigt.

Allenfalls kann der Druck, statt durch den besagten Hahn, mittels eines besonderen in dem Zapfen / vorgesehenen und an mit passenden Hähnen oder Ventilen ausgerüstete Leitungen angeschlossenen Kanals abgelassen werden.

Der Hahn gemäß der Erfindung arbeitet in folgender Weise:

Soll der Hahn geöffnet werden, so genügt

es, den Hahn B mittels der Spindel N zu öffnen. Es tritt dann Flüssigkeit durch das enge Loch C in die Kammer A ein und durch die eine größere Lichtweite aufweisende Bohrung L aus ihr aus. Der in der Kammer A herrschende Druck ist daher sehr niedrig gegenüber dem im Hahninneren herrsehenden Druck, und der volle auf die Außenseite F des Kolbens D einwirkende Leitungsdruck verstellt das Abschlußorgan G in zu der vom Pfeil gezeigten entgegengesetzten Richtung und hebt somit das Abschlußorgan von seinem feststehenden Sitz ab.

Jetzt läßt man den drehbaren Teil E-D die gewollte Umdrehung ausführen, bis der Hahn voll geöffnet ist; dazu dient eine bekannte, nicht dargestellte Einrichtung.

Die Erfindung bietet die nachstehenden Vorteile:

Die Beseitigung der Gleitbewegung und Reibungen zwischen den Dichtungsfiächen und somit Vermeidung des Verschleißes soleher Flächen; die Möglichkeit, die Handhabungen mit Leichtigkeit auszuführen, selbst bei den höchsten Drücken und selbst, wenn der Druck hinter dem Hahn Null ist.

Patentα ν sphüche:

i. Hahn mit drehbarem Durchleitungskörper und einem in diesem verschiebbar gelagerten und durch den Druck des Leitungsmittels steuerbaren, kolbenartigen Abdichtungsstück, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdichtungsstück als ein in dem Drehkörper (E) geführter Kolben (D) ausgebildet ist, und der Raum (A) hinter dem Kolben durch eine enge Bohrung (C) mit der Druckseite und eine größere, durch ein Hilfsventil (B) ver- schließbare Bohrung (L) mit der Unterdruckseite in Verbindung steht, derart, daß nach Entlastung der Rückseite des Kolbens durch Öffnung des Hilfsventil der auf an der Außenseite des Kolbens , angeordnete Druckflächen (F) wirkende Druck das Abdichtungsstück (D) von seinem Sitz abhebt.
2. Hahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (N) für das Hilfsventil (B) durch einen der Drehzapfen (J) des Durchleitungskörpers (E) hindurchgeführt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen