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Verfahren zum Entsteinen von Backpflaumen und ähnlichen teilweise
getrockneten Früchten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entsteinen
von teilweise getrockneten Früchten, wie z. B. Backpflaumen.
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Es ist ein Zweck der Erfindung, ein Verfahren zum Entsteinen teilweise
getrockneter Früchte zu schaffen, das mit einer gewerblich praktisch verwendbaren
Maschinenform ausgeführt werden kann.
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Es ist ein weiterer Zweck der Erfindung, den Kern einer teilweise
ausgetrockneten Frucht vor dein Entsteinungsverfahren auszurichten.
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In der Zeichnung zeigt Abb. i eine Dörr- oder Backpflaume, die g emä
' ß dein neuen Verfahren entsteint werden soll: Abb. 2 ist eine teilweise
Seitenansicht und Querschnitt einer vereinfachten Form einer Vorrichtung, mit der
bestimmte Stufen des neuen Entsteinungsverfahrens durchgeführt werden können.
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Abb.3 ist ein Grundriß der in Abb. 2 gezeigten Vorrichtung.
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Abb. q. ist teilweise Seitenansicht und Querschnitt, ähnlich wie Abb,
z, und zeigt, wie das untere Ende der Backpflaume gepreßt wird.
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Abb. 5 ist eine ähnliche Ansicht wie Abb. 2. Sie zeigt die oberen
und unteren Teile der Vorrichtung zusammengezogen, so daß die Backpflaume zusammengepreßt
wird.
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Abb. 6 ist der Grundriß der Vorrichtung in der Stellung gemäß Abb.
5.
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Abb. i ist teilweise Seitenansicht und Querschnitt und zeigt die Vorrichtung
über einem Abstreifer und unmittelbar unter einem Entsteinungskolben angeordnet.
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Abb. S ist eine ähnliche Ansicht wie Abb. j und zeigt, wie der Entsteinungskolben
den Kern durch den Abstreifer treibt.
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Es ist bereits häufig versucht worden, ein Verfahren zum Entsteinen
von Backpflaumen auf maschinellem Wege durchzuführen, Diese früheren Versuche sind
hauptsächlich fehlgeschlagen, weil die bisherigen Verfahren die Ungleichförmigkeit
der Backpflaumen nicht genügend berücksichtigten. Im allgemeinen werden die Backpflaumen
nach dem Trocknen und Behandeln in großen Behältern oder Fässern aufbewahrt. Je
nach der Art, wie sie gelagert und behandelt werden, werden sie sowohl hinsichtlich
der äußeren Umrisse als auch hinsichtlich der Stellung des Kernes innerhalb der
Backpflaume verändert. Im allgemeinen wird der Kern nicht mehr in einer Ebene und
Richtung mit der Mittelachse der Backpflaume liegen, sondern kann nach einer Seite
gedrängt oder in einem Winkel zu der
Hauptlänge der Pflaume gedreht
sein. Versucht man, solche Backpflaumen lediglich unter Verwendung der üblichen
Haltemittel zu entsteinen, so wird der die Frucht durchstoßende Entsteinungskolben
in den meisten Fällen nicht das Ende des Kernes fassen. Die Folge ist, daß der Kern
zerbrochen oder durch das Fleisch der Backpflaume seitwärts herausgedrückt wird,
wodurch die Frucht sehr verstümmelt wird.
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Bei der-Erfindung sind diese Mängel der früheren Verfahren. beseitigt.
Es ist Vorsorge getroffen, daß der Kern der Backpflaume vor einem Entsteinungsverfahren
zum Kolben ausgerichtet wird. Wie anschließend auseinandergesetzt werden soll, wird
dieses Ausrichten des Kernes dadurch erreicht, daß mehrere in gleichen Abständen
gesetzte Backen die Backpflaumen von allen Seiten gleichmäßig erfassen und Furchen
in die Frucht einprefsen.
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Zur näheren Beschreibung des Verfahrens ist in Abb. i eine teilweise
ausgetrocknete Frucht io, wie z. B. eine gewöhnliche Backpflaume, schematisch dargestellt.
Der Kern i i der Backpflaume liegt, wie es im allgemeinen der Fall sein wird, infolge
der oben dargelegten Gründe nicht in einer Richtung mit der Hauptachse der Backpflaume.
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In Abb.2 und 3 ist schematisch eine Form einer Vorrichtung wiedergegeben,
die entweder in eine Entsteinungsmaschine eingesetzt oder von Hand zur Ausführung
des neuen Verfahrens betätigt werden kann. Diese Vorrichtung besteht aus einem Hauptteil
12 mit einer COffnung 13 zur Aufnahme der Backpflaumen. Um die Öffnung 13 herum
sind in gleichen Abständen in dem Hauptteil 12 mehrere Teile 14 vornehmlich von
Backenform verschiebbar angebracht. Diese Backen 14 sind vorzugsweise an ihren inneren
Kanten 16 abgerundet, damit nicht die Haut oder das Fleisch der Backpflaume zerschnitten
wird. Um eine radiale Bewegung der Backen 14 nach der Mittelachse 17 des
Hohlraumes zu bewirken, sind die unteren Enden der Backen an mehrere radial bewegliche
Teile 18, beispielsweise durch Drehzapfen i9, angelenkt. Die Teile 18 sind gegenüber
dem Hauptteil 12 gleitbar angeordnet. Die oberen Enden der Backen 14 können, mittels
entsprechender Teile 21 radial bewegt werden. Die Teile 21 haben mit den Backen
14 Zapfen- und Schlitzverbindung 22 und sind gleichfalls in dem Hauptteil 12 gleitbar
angeordnet. Werden die Teile 21 gleichzeitig nach der Mittelachse 17 hin einwärts
bewegt, so werden die oberen Enden der Backen 14 ebenfalls nach der Achse 17 zu
einwärts getrieben; dementsprechend werden beim Einwärtsbewegen der Teile 18 die
unteren Teile der Backen 14 einwärts auf die Achse 17 zu vorgeschoben. Diese Vorrichtung
kann mit einem Korb verglichen werden, bei dem die oberen und unteren Teile sich
unabhängig voneinander zusammenziehen können.
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Vor dem Entsteinen wird die Backpflaume io in die Vertiefung 13 fallen
gelassen, so daß sie innerhalb des von den Backen 14 umschlossenen Raumes liegt.
Selbstverständlich muß in der Praxis die Backpflaume in der Vorrichtung gehalten
werden, beispielsweise mittels eines Unterteilest 24, der dicht an den unteren Enden
der Backen 14 anliegt, wie in Abb. 2 dargestellt ist. Wenn die Backpflaume nicht
sorgfältig in die Vertiefung 13 gelegt wird, so wird sie allgemein zu der Mittelachse
17 eine Schräglage einnehmen, wie in Abb.2 dargestellt ist. Zu Beginn des neuen
Verfahrens wird die Backpflaume mit der Achse 17 angenähert in gleiche Richtung
gebracht. Zu diesem Zweck werden zuerst die Teile 18 betätigt, die die unteren Enden
der Backen 14 um einen gleichen Betrag nach der Achse 17 zu bewegen, was in Abb.
4 dargestellt ist. Der untere Teil der Backen 14 kann sich zu dieser Zeit in das
Fleisch der Backpflaume um einen bestimmten Betrag einpressen, wenn auch nicht ausreichend,
um das Ausrichten des Kernes zu bewirken. Wie bereits auseinandergesetzt, ist der
Hauptzweck der ersten Zusammenziehung des unterenTeils des Korbes der, die Backpflaume
in eine angen **hert richti-e Lage zu der Mittelachse 17 zu a e, bringen.
Der nächste Schritt .des neuen Verfahrens besteht darin, den oberen Teil des Korbes
durch Betätigung der Teile 21 zusammenzuziehen, so daß die Backen 14 ungefähr die
Stellung in Abb. 5 einnehmen. Wenn die Backen in diese Stellung gebracht werden,
so pressen sie in das Fleisch der Backpflaume Furchen ein. Die Haut der Backpflaume
wird dadurch nicht beschädigt, da die Kanten 16 abgerundet sind. Diese eingepreßten
Furchen sind entsprechend den Abständen der Backen im Umkreis angebracht und im
wesentlichen untereinander parallel zu der Achse 17. Durch das Einpressen der Furchen
in das Fleisch der Backpflaume wird erzielt, daß der Pflaumenkern i i wieder in
seine Stellung gebracht und so im wesentlichen zu der Achse 17 ausgerichtet wird,
wie in Abb. 5 dargestellt ist. Wie Abb. 6 zeigt, bewirken die von den Backen 14
hervorgerufenen Einpressungen, daß das Fleisch der-Backpflaume sich zwischen den
Backen an den Stellen 2 5 ausbaucht, wodurch ein Platzen der Haut der Pflaume
infolge inneren Druckes verhindert wird.
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Die Backpflaume ist nun in der Stellung zum Entsteinen. Diese Arbeit
känn in irgendeiner bekannten Weise ausgeführt werden.
Beispielsweise
ist, wie Abb. 7 zeigt, in Richtung der Achse 17 ein Entsteinungskolben.26 und außerdem
ein passender Abstreifer 27 angeordnet. Abstreifer, die zum Gebrauch bei dem neuen
Verfahren geeignet sind, :sind auf dein vorliegenden Gebiete bekannt, wenn auch
der hier dargestellte Abstreifer im besonderen aus einem nachgiebigen Material,
wie Gummi, hergestellt ist. Die innere Fläche dieses Abstreifers, die mit dem unteren
Ende der Backpflaume in Berührung kommt, ist vorzugsweise bei 28 vertieft, um das
untere Ende der Backpflaume zu führen. Der mittlere Teil des Abstreifers ist mit
einer passenden Öffnung 29 zum Durchlassen des Pflaumenkerns versehen. Von der mittleren
Öffnung 29 aus erstrecken sich mehrere radiale Schlitze 31, um einen etwas aus der
Richtung liegenden Pflaumenkern wirksamer nach der mittleren öffnung 29 zu führen.
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In Abb. 8 ist dargestellt, wie der Entsteinungskolben 26 durch die
Backpflaume durchgestoßen wird, um den Kern zu entfernen. Würden die Backen 14 in
der Stellung gemäß Abb.7 während des Entsteinungsvorganges verharren, so würde ein
beträchtlicher innerer Druck auf das Fleisch der Backpflaume ausgeübt werden; dies
ist eine Folge der Materialverdrängung, die durch den Kern und vor allein durch
den eindringenden Entsteinungskolben während des Ausstoßens verursacht wird. Um
zu verhindern, daß durch diesen Druck die Haut des unteren Teils der Backpflaume
platzt und diese dadurch beschädigt wird, wird dem unteren Teil des Korbes Gelegenheit
gegeben, sich ein wenig zu erweitern, wenn der Entsteinungskolben 26 durch die Frucht
hindurchstößt. In Abb. 8 ist diese Stellung der Backen 14 gezeigt. Diese Rückziehbewegung
schafft Raum für die Ausdehnung des unteren Teils der Backpflaume und verhindert
so ihre Verstümmelung durch inneren Druck. Unmittelbar nach diesem Vorgang ],rann
der Kolben 26 zurückgezogen werden; die Backpflaume wird dann aus dem Korb durch
Öffnen seiner oberen und unteren Teile infolge Bewegung der Teile 18 und 21 entfernt.
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Es ist offenbar, daß das obige Verfahren eine wesentliche 'Verbesserung
gegenüber den früheren Pflaumenentsteinungsverfahren bildet. Wegen der Art, wie
der Pflaumenkern zu einer bestimmten Achse in gleiche Flucht gebracht wird, kann
Glas Verdahren mit einer Maschine durchgeführt werden, die ohne Handbedienung arbeitet.
Außerdem ist das entsteinte Produkt in verhältnismäßig guter Beschaffenheit. F :s
weist keime ernstlichen Verletzungen des Fleisches auf und hat ein verhältnismäßig
gleichförmiges Aussehen infolge der formverbessernden Wirkung des Verfahrens. Wenn
die Backpflaume aus dem Korb entfernt wird, so bleiben die eingepreßten Furchen
in einem bestimmten Maße erhalten, beeinträchtigen aber nicht das Enderzeugnis.
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Selbstverständlich muß das Fleisch der Backpflaumen, bevor sie dem
neuen Verfahren unterworfen. werden, verhältnismäßig elastisch sein. Um das Fleisch
und die Haut geschmeidig zu machen, werden die Backpflaumen vor dem Entsteinen eine
bestimmte Zeit lang in Wasser eingeweicht. Nach dein Entsteinen können die Backpflaumen
wieder ausgetrocknet oder in einer besonderen Weise behandelt werden, um sie für
den Verkauf zu konservieren.