DE527128C - Verfahren zur Regenerierung von Ablaugen - Google Patents

Verfahren zur Regenerierung von Ablaugen

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DE527128C
DE527128C DEP59699D DEP0059699D DE527128C DE 527128 C DE527128 C DE 527128C DE P59699 D DEP59699 D DE P59699D DE P0059699 D DEP0059699 D DE P0059699D DE 527128 C DE527128 C DE 527128C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0085Introduction of auxiliary substances into the regenerating system in order to improve the performance of certain steps of the latter, the presence of these substances being confined to the regeneration cycle
    • D21C11/0092Substances modifying the evaporation, combustion, or thermal decomposition processes of black liquor

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Description

  • Verfahren zur Regenerierung von Ablaugen Bei der Herstellung von Cellulose nach dem Sulfitverfahren wird das Holz durch Kochen mit einer Calciumsulfitlösung behandelt, die die inkrustierenden Bestandteile des Holzes, wie Lignin, lösliche Kohlehydrate usw., auflöst und die Cellulose frei macht. Die gelösten Stoffe, die ungefähr der Hälfte des Gewichtes des Holzes entsprechen, werden mit den Abfallaugen in Flüsse und Seen weggeleitet, deren Wasser aber dabei durch die giftigen, übelriechenden Stoffe und ihre Zersetzungsprodukte verdorben wird.
  • Viele Vorschläge zum Unschädlichmachen der Laugen, z. B. durch Eindampfen, sind bereits gemacht. Wegen der verhältnismäßig großen Verdünnung wird aber ein solches Verfahren kostspielig, weil dabei eine beträchtliche Wärmemenge von außen zugeführt werden muß. Eine Arbeit mit konzentrierteren Laugen, die einen für die Eindampfung ohne besondere Wärmezufuhr genügenden Gehalt an organischen Stoffen haben, ist aber, wenn für das Kochen Calciumbisulfit benutzt wird, wegen der Schwerlöslichkeit und Unbeständigkeit der Calciumsalze nicht möglich. Wird statt des Calciumbisulfits ein neutrales oder saures Alkalisulfit benutzt, so kann eine zum Kochen benutzte Lauge, die bereits organische Stoffe in Lösung enthält, mit neuen Mengen von Alkalisulfiten versetzt und wiederum zum Kochen benutzt werden, wobei dieselbe so konzentriert wird, daß sie mit der bei der Verbrennung der gelösten organischen Stoffe entwickelten Wärme allein eingedampft werden kann. Ein Kochen mit neutralem oder saurem Alkalisulfit bringt auch andere Vorteile mit sich, wie den, daß die Cellulosefasern nicht durch Calciumsalze verunreinigt werden, so daß die Masse weicher und von besserer Beschaffenheit wird, wie auch Fichtenholz mit Vorteil zur Herstellung einer weißen, leicht bleichbaren Masse verwendbar wird.
  • Weil die Alkalisulfite beträchtlich teurer als das Calciumsalz sind, können sie nicht wie dieses nach ihrer Verwendung zum Kochen des Holzes abgelassen werden, sondern müssen, um wirtschaftlich ausgenutzt werden zu können, zur Herstellung neuer Kochlauge wiedergewonnen werden.
  • Es sind verschiedene Verfahren vorgeschlagen worden, um solche Ablaugen nutzbringend zu verwenden. So ist ein Verfahren vorgeschlagen worden, durch das das Alkali in Ablaugen der Zellstoffherstellung mit Natriummonosulfit derart gewonnen wird, daß die Lauge bis zu einem Wassergehalt von etwa 50°1o verdichtet wird, dann dieser verdichteten Lauge Calciumcarbonat zugesetzt und die Mischung erhitzt und gebrannt wird, wobei Natriumcarbonat und Schwefelcalcium entstehen, die durch Auslaugen getrennt werden. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die verdichtete Ablauge den gesamten Gehalt an Schwefel, wie er ursprünglich vorhanden ist, in der Form von SO,-Verbindungen noch enthält. Wird nun dieser so verdickten und schwefelreichen Lauge Calciumcarbonat zugesetzt und die Lauge nachher noch weiterverdampft, so wird der Schwefel fixiert, d. h. es entstehen beständige Schwefelverbindungen, und der gesamte, in der ursprünglichen Lauge vorhandene Schwefel bleibt in .der durch das Brennen entstehenden Schmelze zurück. Die Schmelze enthält dann eine Schwefelmenge, die doppelt so groß ist als die der vorhandenen Natriummenge äquivalente. Es wird also der Kalkverbrauch außerordentlich erhöht, ebenso wie die Bildung von Caleiumsulfid, so daß die Gefahr besteht, daß bei der späteren Auslaugung die Entstehung von Natr iumsulfit und Polythionsäure erleichtert wird. Die gewonnene Lauge wird also beträchtliche Mengen dieser Stoffe enthalten, und bei weiterem Kochen dieser Lauge entsteht eine Fällung des freien Schwefels sowie eine Bildung von Schwefelsäure, also alle Nachteile der sogenannten Schwarzkochung, wobei noch hinzukommt, daß der Kalkbedarf sehr erheblich ist.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein einfaches, wirtschaftliches Verfahren zur Aufarbeitung von Ablaugen der Alkal-isulfit-Zellstoff-Kochun:g zu schaffen unter Vermeidung der Nachteile. Dieser Zweck wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Ablauge vor dem Zusetzen von Calciumcarbonat vollständig zur Trokkene eingedampft wird, d. h. das Calciumcarbonat wird erst dem trockenen Laugenrückstand zugegeben, worauf die Verarbeitung dann in bekannter Weise weitererfolgt.
  • Bei dieser Eindampfung bis zur Trockene ist eine Temperatur von 23o bis 300° C oder mehr erforderlich, so daß während dieser Verdampfung etwa die Hälfte des in der ursprünglichen Lauge enthaltenen Schwefels entweicht und also der Gehalt an zurückbleibendem Schwefel äquivalent ist dem Natriumgehalt, wobei noch der Vorteil erreicht wird, daß gegenüber dem bekannten Verfahren eine wesentliche Ersparnis an kohlensaurem Kalk erfolgt.
  • Im folgenden wird der Gang des Verfahrens näher erläutert. Es wird in bekannter Weise eine zum Kochen bereits benutzte Lauge mit neutralem oder saurein Alkalisulfit oder mit Stoffen, aus welchen diese Verbindungen erzeugt werden können, versetzt und dann zu einem neuen Kochen von Holz benutzt, so daß die Konzentration der organischen Stoffe in der Lauge für die folgende Behandlung genügt. Während des Eindampfens entweichende Gase, wie schweflige Säure und flüchtige Säuren, werden aufgesammelt und weiterbehandelt, wobei die schweflige Säure zur Herstellung von Kochlauge verwendet wird. Wenn es- erwünscht ist, in der Lauge vorhandene Zuckerarten auszunutzen, wird die Lauge zuerst vor der völligen Eindampfung oder nach teilweiser Eindampfung neutralisiert und dann einer Gährung unterworfen.
  • Die trockene Masse wind mit fein zerquetschtem Kalkstein vermischt und geschmolzen. Um eine innige Mischung der Masse und des Kalksteins zu erhalten, kann es sich empfehlen, letzteren zuzusetzen, während die Masse noch beträchtlich feucht ist. Wird z. B. die letzte Eindampfung der Masse in einem Drehofen vorgenommen, so kann der Kalkstein der feuchten Masse bei deren Einführung in den Ofen zugesetzt werden.
  • Durch die Schmelzung werden in bekannter Weise zuerst in der Masse vorhandenes Alkali und Schwefel in Schwefelalkali, z. B. Schwefelnatrium, welches sich mit dem Kalkstein in Alkalicarbonat und Schwefelcalcium umsetzt, übergeführt. Falls die vorhandenen organischen Stoffe für die Reduktion in Schwefelalkali und zur Erzeugung der erforderlichen Wärme nicht genügen, kann ein ariderer Brennstoff, wie Steinkohle, Koks o. dgl., zugesetzt werden. Die Schmelzung kann zweckmäßig in einem Schachtofen vorgenommen werden, in dessen unteren Teil Luft .eingeblasen wird, die die in der Masse vorhandenen organischen Stoffe verbrennt, wobei die zur Ausführung des Verfahrens erforderliche Wärme entsteht. Die entweichenden heißen Gase werden entweder unmittelbar zur Eindampfung der Lauge oder zur Herstellung von Dampf für diese Eindampfung benutzt. Die Schmelzung kann natürlich auch in festen oder drehbaren Flammöfen von der Art der Sodaöfen nach Le Blancs Verfahren stattfinden.
  • Um während des Vorgangs entstehende Verluste an Alkali zu ersetzen, kann eine entsprechende Menge von Alkalisulfat bei der Schmelzung zugesetzt werden.
  • Die weitere Verarbeitung der Schmelze ist bekannt; sie geschieht in folgender Weise: Die geschmolzene Masse wird mit Wasser ausgelaugt, wobei das entstehende Alkalicarbonat herausgelöst wird. In die Lösung wird schweflige Säure eingeführt, wobei Alkalibisulfit und bei Einführung eines Überschusses an schwefliger Säure eine Lösung derselben in Alkalibisulfit entsteht, welche zum Kochen des Holzes benutzt wird. Wenn für das Kochen ein neutrales Sulfit benutzt werden soll, wird zuerst aus einem Teil der Carbonatlösung ein Bisulfit hergestellt und dieses mit dem Rest der Carbonatlösung vermischt. Der bei der Auslaugung erhaltene nicht gelöste Rückstand besteht zum größten Teil aus Schwefelcalcium. Zur Wiedergewinnung des Schwefels wird der Rückstand in bekannter Weise mit Wasser und Kohlensäure behandelt, wobei Schwefelwasserstoff gemäß der Gleichung CaS+CO.,+H20-CaC03+H,S gebildet wird.
  • Der Schwefelwasserstoff wird zu schwefliger Säure verbrannt, die zur Herstellung der Kochlauge benutzt wird. Falls eine schweflige Säure höherer Konzentration erwünscht ist, kann der Schwefelwasserstoff in bekannter Weise in Schwefel übergeführt werden, der nachher zu schwefliger Säure verbrannt wird.
  • Das erhaltene Calciumcarbonat kann zweckmäßig als Zusatz bei der obererwähnten Schmelzung der eingedampften Lauge zur Überführung der Alkaliverbindungen in Carbonate verwendet werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Regenerierung von Ablaugen der Zellstoffkochung mit Alkalibisulfit, bei dem die Ablauge mit Calciumcarbonat geschmolzen und die Schmelze durch Auslaugen mit Wasser getrennt wird in eine Lösung von Alkalicarbonat und einen Rückstand von Calciumsulfid, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablauge vor dem Zusatz vom Calciumcarbonat zur Trockene eingedampft wird.
DEP59699D 1928-02-22 1929-02-15 Verfahren zur Regenerierung von Ablaugen Expired DE527128C (de)

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