DE526284C

DE526284C - Durch Elektromotor angetriebene Arbeitsmaschinen mit selbsttaetig einspringendem Reserve-Dampfturbinen-Antrieb fuer den Ausfall des Motorantriebes

Info

Publication number: DE526284C
Application number: DEA57391D
Authority: DE
Original assignee: Kuehnle Kopp and Kausch AG
Current assignee: Howden Turbo GmbH
Priority date: 1929-04-06
Filing date: 1929-04-06
Publication date: 1931-06-04

Description

Durch Elektromotor angetriebene Arbeitsmaschinen mit selbsttätig einspringendem Reserve-Dampfturbinen-Antrieb für den Ausfall des Motorantriebes Bei Antrieb von Arbeitsmaschinen durch einen Elektromotor wird vielfach noch eine Dampfturbine mit der Arbeitsmaschine gekuppelt, welche beim Stromloswerden des Motors ohne Betriebsunterbrechung den Antrieb zu übernehmen hat. Dies soll beim selbsttätigen Zuschalten der Turbine ohne nennenswerten Drehzahlabfall geschehen, ebenso soll bei Vollast die Drehzahl des Maschinensatzes beim Turbinenantrieb zumindest auf gleicher Höhe wie beim Motorantrieb erhalten bleiben.
Bekannt ist eine Anlaßvorrichtung, bei welcher das öffnen des Dampfeinlaßv entiles der Turbine durch einen federbelasteten hydraulischen Regler in Abhängigkeit, z. B. bei Pumpenantrieb von dem Wasserdruck oder bei Gebläseantrieb von dem Luft- oder Gasdruck geschieht. Beim Ausfallen des Elektromotors sinkt der Wasser- bzw. Gasdruck mit abnehmender Drehzahl, bis die volle Öffnungsstellung des Anlaßventiles erreicht ist. Bei dieser Vorrichtung liegt dann die Turbinendrehzahl niedriger als die Elektromotorendrehzahl.
Sodann ist eine Anlaßv orrichtung bekannt, bei welcher vom Turbinenregler, der das Einlaßventil bei Motorbetrieb geschlossen hält, ein Steuerschieber gesteuert wird, der von einer Steuerhülse umgeben ist, die von Hand oder selbsttätig verstellbar ist, und so eingestellt wird, daß in der der Motordrehzahl des Reglers entsprechenden Reglerstellung bei Motorbetrieb das Turbineneinlaßventil geschlossen, bei Turbinenbetrieb dagegen geöffnet ist.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlaßvorrichtung dieser Art und bezweckt, die Hülsenverstellung möglichst schnell, ohne starken Drehzahlabfall und ohne Benutzung von außerhalb der Turbine liegenden Kraftquellen mit einer einfachen Vorrichtung zu erreichen.
Die Erfindung besteht darin, daß an dem Hülsenschieber oder bei unmittelbarer Regelung der Turbine an dem Gestängedrehlager eine Membrandruckvorrichtung angreift, die, sobald der Regler nach einem Drehzahlabfall das Dampfeinlaßventil der Turbine unter dem Einfluß des dabei hinter dem Ventil auftretenden Dampfdruckes das Gestängelager oder den Hülsenschieber selbsttätig in eine Endlage verschiebt, die so gewählt ist, daß sich bei einer der Drehzahl des Elektromotors entsprechenden Reglerstellung, die zur Erzielung dieser Drehzahl bei Vollast erforderliche Ventilstellung ergibt.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar in Fig. r für eine mittels Drucköl und in Fig. a für eine unmittelbar mittels Gestänge gesteuerte Turbine.
Der Druckraum der Membrandruckvorrichtung M ist an dem Regelungsventil V oder am Turbinenfrischdampfkanal an einer Stelle angeschlossen, an welcher bei geschlossenem Regelungsventil V kein Dampfdruck vorhanden ist. Zudem- ist -die Turbinenregelung derart eingestellt, daß bei der Vollastelektromotordrehzahl das Regelungsventil geschlossen ist. Bei Stromloswerden des Elektromotors sinkt die Drehzahl augenblicklich um einen geringen Betrag, wobei der Turbinenregler R das Regelungsventil h" etwas öffnet, so daß ein geringes Ansteigen des Dampfdruckes im Raum hinter dem Regelungsventil V eintritt, was ein Heben des Membrandampfdruckkolbens 11I und dadurch ein Verschieben des Gestängedrehlagers. D bzw. der Steuerhülse H in die obere Endlage verursacht, die derart gewählt ist, daß in derselben die dem Elektromotor entsprechende Drehzahl bei Vollast erreicht wird.
An Stelle des Membrandruckkolbens kann auch ein in anderer Form ausgeführter Schiebekolben benutzt werden.
Soll der Elektromotor die Kraftabgabe wieder übernehmen, so wird durch Umschaltung eines Dreiweghahns U der Dampfdruck unter dem Membrandruckkolben weggenommen, worauf das Drehpunktlager D bzw. die Steuerhülse H durch die eigene Membranfederung oder durch eine Zusatzfederung in die Leerlaufendlage verschoben wird, wobei sich das Turbinenregelungsventil schließt.
DerUmschalthahn kann auch an derSchalttafel bei dem Stromschalter des Elektromotors angebracht werden, oder derUmschalthahn kann mit dem Schalter gekuppelt sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Von einemElektromotor und bei seinem Ausfall durch eine Dampfturbine angetriebene Arbeitsmaschinenanlage, bei welcher der Regler der ständig mitlaufenden Turbine bei Ausfall des Elektromotors die Dampfzufuhr zur Turbine veranlaßt und bei Antrieb der Arbeitsmaschine durch den Elektromotor bei unmittelbarer Regelung der Turbine das- Drehlager des Regelungsgestänges oder bei Druckölregelung ein den vom Regler verstellten Druckölschieber umgebenden Hülsenschieber derart verschoben ist, daß der Regler der mit der Drehzahl des Elektromotors umlaufenden Turbine das Dampfeinlaßventil der Turbine geschlossen hält, aber bei einem durch Ausfall des Elektromotors veranlaßten Drehzahlabfall zu öffnen beginnt, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gestängedrehlager (D) oder dem Hülsenschieber (H) eine Membrandruckvorrichtung (!11') angreift, die, sobald der Regler (R) nach einem Drehzahlabfall das Dampfeinlaßventil der Turbine zu öffnen beginnt, unter dem Einfluß des dabei hinter dem Ventil (Tl) auftretenden Dampfdruckes das Gestängedrehlager (D) oder den Hülsenschieber selbsttätig in eine Endlage verschiebt, die so gewählt ist, daß sich bei einer der Drehzahl bei Elektromotorantrieb entsprechenden Reglerstellung die zur Erzielung dieser Drehzahl bei Vollast erforderliche Ventilstellung ergibt.