DE52373C - Kurbelgetriebe mit zwei unter 18^ Grad versetzten, umlaufenden und gegen die Well* geschränkten Kurbelschleifen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Das dargestellte Kurbelgetriebe dient zur Umwandlung· einer hin- und hergehenden Bewegung in eine umlaufende, und durch die dargestellte Anordnung zweier Kurbelstangen, welche excentrisch zu der zu drehenden Welle angeordnet sind und auf einem feststehenden Excenter laufen, wird die Todtpunktstellung der Kurbel vermieden, so dafs stets eine Kraft auf Drehung der Welle einwirkt. Diese Vermeidung der todten Punkte bei den beiden Kurbeln läfst das Getriebe für Fahrräder und andere Vorrichtungen geeignet erscheinen. Es ist auch eine Vorrichtung dargestellt, durch welche mittelst dieses Getriebes eine Welle vQn zwei einseitig unter Kraftwirkung stehenden, endseitig offenen Dampfcylindern in Drehung versetzt werden kann.

Am Gestell G des Dreirades, Fig. 1 und 2, sind zwei in gleicher Weise angeordnete Excenterstheiben e befestigt. Im Gestell G ist die Welle α des Fahrrades, auf welcher die Räder in bekannter Weise gelagert sind, und zwar excentrisch zu den vorgenannten Scheinen e angeordnet. Auf der Welle 'α sind die mit den Schleifen s versehenen Arme 0 und o¹ befestigt, in' welchen je ein Gleitstück t verschiebbar angeordnet und durch Zapfen \ mit dem Arm M bezw. M¹ gekuppelt ist. Die Arme M und M¹ sitzen drehbar auf dem betreffenden Excenter e.

Wird der Arm M¹ durch den Fufs niedergedrückt , Fig. ι, so nimmt er mittelst des Zapfens \ den oberen Arm ο¹ mit und dreht die Welle a. Gleichzeitig mit der Welle bewegt sich der mit ihr verbundene untere Arm 0 und nimmt mittelst Gleitstückes t und Zapfens \ den aufsteigenden und vom Fufs freigelassenen Arm M mit, und zwar erfolgt diese Aufwärtsbewegung schneller als die des niedergehenden Tritthebels M¹, so dafs der Hebel M, Fig. 4, während Af¹ noch nicht um 90⁰ gedreht ist, schon weit über die Waagrechte aufgestiegen ist und sich während dieser Zeit also fast mit der doppelten Winkelgeschwindigkeit des Hebels M¹ gedreht hat. ■ Bei weiterer Drehung von M¹ ergiebt sich schliefslich die Stellung Fig. 5, bei welcher der Hebel M¹ sich weit entfernt von seiner tiefsten Stellung befindet, während der Hebel M schon in der Todtpunktstellung angelangt ist. Bei weiterem Druck auf den Hebel M¹ gelangt dann der Hebel M in die Lage von M¹, Fig. 1, und es kann nun der Druck auf diesen über den Todtpunkt hinweggegangenen Trethebel in gleicher Weise wie vorhin erfolgen.

In Fig. 3 ist dargestellt, dafs man, um eine möglichst gleichmäfsige Winkelbeschleunigung des nicht unter Kraftwirkung stehenden Hebels zu erzielen, dem Schlitz s eine entsprechende Bogenform s² geben kann. Die umlaufende Kurbelschleife ist hier durch ein Kurbelviereck, mit entsprechend langer Koppel ersetzt.

Die in Fig. 6 dargestellte Anwendung auf zwei einseitig wirkende Dampfcylinder ist ohne Weiteres verständlich. Es tritt auch hier keine Todtpunktstellung der beiden Kurbelstangen ein.

Es kann auch die Schleife in den Trethebeln MM¹ angeordnet sein, während sich

der Führungsstift \ an den an der Welle zu befestigenden Scheiben ο befindet.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Bei Kurbelgetrieben, bei welchen zwei Kurbeln durch stets in derselben Richtung wirkende Kräfte angetrieben werden, die Anordnung dieser Kurbeln M und M¹ drehbar auf zwei festen, gegen die getriebene Welle α gleichgerichteten Excentern ee in solcher Art, dais' M und Ai¹ mittelst der Zapfen \ und Gleitstücke.? auf Drehung zweier fest mit α verbundenen, unter i8o° versetzten und gegen α geschränkt liegen-"den Kurbelschleifen of und o¹ s wirken, zum Zwecke, durch abwechselnden Antrieb der Kurbeln nach derselben Druckrichtung hin eine Voreilung der nicht unmittelbar angetriebenen Kurbel über die Todtpunktstellung zu erzielen.
   An dem unter i. gekennzeichneten Getriebe der Ersatz der geraden, geschränkten. Kurbelschleifen ο s und O¹S durch zwei bogenförmige Schleifen, wie ο s² in Fig. 3, um durch deren Lage und Krümmung die Voreilung der nicht unmittelbar angetriebenen Kurbel mit möglichst gleichmäfsiger Winkelbeschleunigung erfolgen zu lassen.

   Hierzu 1 Blatt .Zeichnungen.