DE523064C

DE523064C - Verfahren zur Pruefung von Gummi und Gummimischungen

Info

Publication number: DE523064C
Application number: DEH118868D
Authority: DE
Original assignee: Hydraulik GmbH
Current assignee: Hydraulik GmbH
Priority date: 1928-10-28
Filing date: 1928-10-28
Publication date: 1931-04-18

Description

Verfahren zur Prüfung von Gummi und Gummimischungen Bei Prüfungen der Güte von Gummi und Gummimischungen beschränkte man sich bisher darauf, die Probe bestimmten Einwirkungen zu unterziehen und die dann an der Probe in Erscheinung tretenden Anderungen zu beobachten. So ist es beispielsweise bekannt, die Probe einem Druck und einer bestimmten Temperatur zu unterwerfen und die durch diese Einwirkung entstehenden Längungen oder Kürzungen auszuwerten.
Dem neuen Verfahren liegen andere Erwägungen zugrunde, es geht von der Erkenntnis aus, daß der eingeschlossene Gummi durch Zufuhr von Wärme oder durch die durch Druck erzeugte Wärme Druckreaktionen erzeugt, deren Ausmaß von der Güte des verwendeten Materials abhängig ist.
Unter Zugrundelegung dieser Erscheinung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, das unter meßbarem Druck in einem Gefäß eingeschlossene Material zu erhitzen und die infolge der meßbaren Temperaturerhöhung und dadurch bedingten Ausdehnung des Materials auftretende Druckerhöhung zu messen.
Die Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens können mannigfaltiger Art sein, z. B. könnte mit Hilfe einer hydraulischen Presse und bei entsprechend bearbeiteten Werkzeugen das zu prüfende Material einer Pressung bis zu einem bestimmten Grad unterzogen werden, vorauf man das Absperrventil zur Presse schließt und das mit dem Preßzylinder direkt in Verbindung stehende Manometer dazu benutzt, um die Drucksteigerungen abzulesen, falls der Gummi sich nun infolge seiner Eigenwärme, die durch den Druck erzeugt wird, oder von der neu hinzugeführten Wärme ausdehnt. Natürlich kann an Stelle des hydraulischen Kolbens auch eine Gewindespindel oder ein sonstiges Maschinenelement treten, welches die Pressungen hervorruft. An Stelle des Manometers könnte dann eine Meßdose, ein Dynamometer oder eine sonstige Meßeinrichtung eingeschaltet werden, welches die Druckreaktionen anzeigt.
Die oben erwähnte Ausführungsmöglichkeit einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Die hierbei zur Verwendung kommende Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer Presse, deren Preßtisch in der Zeichnung mit i bezeichnet ist. Der hierzu gehörige Kolben z steht unter dem Einfluß des von einer Pumpe 3 durch die Leitung d. dem Zylinder zugeführten Preßwassers.
Der Preßtisch i trägt eine Heizplatte 6, die beim Betrieb mit der mit 7 bezeichneten oberen Heizplatte und dem hieran befestigten Druckstempel 8 zusammenarbeitet.
Ein auf die Heizplatte 6 aufgesetzter Ring g dient zur Aufnahme des Gummistückes io und v erb-indert beim Preßv organg ein seitliches Ausweichen des Materials. Mit i i ist ein Manometer angedeutet, das zwischen dem Ventil 12 und dem Zylinder 5 durch ein '['-Stück 13 mit der Leitung q. verbunden ist.
Die Handhabung der Einrichtung gestaltet sich wie folgt: Nachdem die beiden Heizplatten 6 und erhitzt sind, wird auf die Heizplatte 6 das von dem Ring 9 umschlossene und zu prüfende Gummimaterial eingebracht, woran anschließend dann unter Vermittlung der Preßpumpe 3 Druckwasser unter dein Kolben 2 geführt wird. Dabei wird der Gummi so unter einen bestimmten Anfangsdruck gebracht. Hierauf wird das Ventil 12 geschlossen. Die sich daran anschließende Ausdehnung des zu prüfenden Gummistückes 1o wirkt sich nunmehr auf den Preßkolben 2 aus, wobei der entstehende Ausdehnungsdruck am Manometer r t angezeigt wird. Hierbei steigt das Manometer je nach der Gummiqualität auf einen bestimmten Enddruck, gibt einen Maßstab für die Güte des verwendeten Rohkautschuks oder der zu vulkanisierenden Guinmimischung. Selbstverständlich können die Temperaturen und auch der Druck durch Meßgeräte kontrolliert werden, so daß das Versuchsergebnis gleich von vornherein durch ein Schreibdiagramm festgestellt wird.
Wie schon eingangs erwähnt, .ist die Durchführung der Erfindung nicht an die dargestellte Einrichtung gebunden. Es lassen sich, wie ohne weiteres einleuchtend ist, Vorrichtungen verschiedenartigster Konstruktion verwenden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Prüfung von Gummi und Gummimischungen, dadurch gekennzeichnet, daß das unter meßbarem Druck in einem Gefäß eingeschlossene Material erhitzt wird und die infolge der meßbaren Temperaturerhöhung und dadurch bedingten Ausdehnung des Materials auftretende Druckerhöhung in dem Gefäß gemessen wird.