DE52301C - Verfahren und Apparat zum Erweichen, Strecken, Entfleischen und Reinigen von Häuten und Fellen in nassem Zustande - Google Patents

Verfahren und Apparat zum Erweichen, Strecken, Entfleischen und Reinigen von Häuten und Fellen in nassem Zustande

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DE52301C
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DE
Germany
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stretching
skins
hides
softening
water
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DENDAT52301D
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H. E. FREUDENBERG in Weinheim, Baden
Publication of DE52301C publication Critical patent/DE52301C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14BMECHANICAL TREATMENT OR PROCESSING OF SKINS, HIDES OR LEATHER IN GENERAL; PELT-SHEARING MACHINES; INTESTINE-SPLITTING MACHINES
    • C14B1/00Manufacture of leather; Machines or devices therefor
    • C14B1/02Fleshing, unhairing, samming, stretching-out, setting-out, shaving, splitting, or skiving skins, hides, or leather
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14BMECHANICAL TREATMENT OR PROCESSING OF SKINS, HIDES OR LEATHER IN GENERAL; PELT-SHEARING MACHINES; INTESTINE-SPLITTING MACHINES
    • C14B2700/00Mechanical treatment or processing of skins, hides or leather in general; Pelt-shearing machines; Making driving belts; Machines for splitting intestines
    • C14B2700/01Machines or devices for treating skins, hides or leather in general, e.g. fleshing, unhairing, samming, stretching-out, setting-out

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei.
Fellen in nassem Zustande.
Bei dem fabrikmäfsigen Gerbverfahren kommen die Häute oder Felle getrocknet oder.eingesalzen in die Gerberei, wo sie vor jeder anderen Behandlung gründlich eingeweicht werden müssen. Dieses Einweichen geschieht bisher in der Weise, dafs die Felle in Wasser gelegt werden, bis dieselben eine solche Dehnbarkeit Und Geschmeidigkeit erhalten, dafs sie ohne Gefahr von Narbenbrüchen beliebig gebogen werden können. Aufserdem bezweckt dieses Wässern noch, die Häute von Blut, Schmutz u. dergl. möglichst zu reinigen.
Darauf erfolgt das sogenannte Strecken oder Ausfleischen der Felle, wobei die der Fleischseite noch anhängenden Fleischtheile, das Fett, die Unterzellgewebe und die das Gewebe der Haut durchsetzenden feinen Gefäfse und Nerven entfernt werden. Hierbei erhält das Fell wieder seine ursprüngliche Ausdehnung. Darauf werden die Felle oder Häute für Sohlleder geschwitzt und diejenigen für Oberleder mit Kalkmilch oder einem anderen Enthaarungsmittel behandelt und enthaart, woran sich das Schaben oder zweite Ausfleischen anschliefst.
Nachdem dann die Felle von dem Kalk oder den sonstigen "Enthaarungsmitteln wieder völlig gereinigt sind, werden dieselben dem Gerbprocefs unterworfen, der unter Anwendung der verschiedensten Gerbstoffe und ebenfalls der verschiedensten Methoden stets bezweckt, die Haut zu Leder zu machen, d. h. die Fasern so zu präpariren, dafs die Haut der Fäulnifs nicht mehr ausgesetzt ist und auch die Eigenschaft verliert, in Wasser aufzuquellen und beim Trocknen hornartig einzudörren, sondern dafs dieselbe bei vermehrter Masse eine dauernde Geschmeidigkeit erhält.
Nach dem Gerben erfolgt das sogenannte Zurichten der Häute; dasselbe umfafst diejenigen Operationen, welche dem Leder erst die für die Verarbeitung erforderliche Dichte des Gefüges, sowie die Glätte und Geschmeidigkeit verleihen.
Im allgemeinen werden die Felle hierbei halbtrocken gemacht und gefalzt, wobei mit dem Falzmesser die auf der Fleischseite entstandene Kruste entfernt und zu dicke Stellen eben gemacht werden. Hieran schliefst sich das Auswaschen, Ausrecken, sowie für Oberleder 'das Einölen und Aufschmieren von Fett und nach dem völligen Trocknen der Felle das Blanchiren oder Glattarbeiten der Fleischseite.
Die Anwendung von Maschinen ist bisher fast ausschliefslich auf das sogenannte Zurichten des gegerbten Leders beschränkt geblieben, während insbesondere die Vorarbeiten des Erweichens und Entfleischens in befriedigender Weise nur von Hand ausgeführt werden konnten. ,
Die versuchsweise auch für das Entfleischen und Strecken getroffenen maschinellen Einrichtungen, welche mit rotirenden Messern versehen sind, haben sich nicht bewährt; dieselben haben den grofsen Mangel, Fehler und Schnitte zu verursachen, wenn die Messer scharf sind, und die Entfleischung in ganz un-
genügender Weise zu bewirken, wenn die Schneiden der Messer schon abgenutzt sind.
1 Es ist daher bislang immer noch das umständliche Einweichen der Felle und das Ausfleischen von Hand mit dem Schabmesser auf dem Schabebaum erforderlich gewesen.
Nach dem den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Verfahren ist man nun im Stande, auch die genannten, dem Gerben vorangehenden Vorbereitungsarbeiten auf maschinellem Wege auszuführen, wobei die bisher bekannte und allgemein gebräuchliche Methode des Ausfleischens mit Messern ganz verlassen ,ist und die Vorbereitungsarbeiten sich auf ein ganz neues Princip stützen.
Die bisher ausschliefslich zum Entfleischen dienenden Messer werden dabei durch einen rotirenden Schleifstein ersetzt, gegen den das Fell mit seiner Fleischseite unter beständigem und sehr reichlichem Wasserzuflufs angeprefst wird.
Um ebenso wie bisher mit der Entfleischung auch die Ausstreckung der Häute zu vereinigen, ist die Mantelfläche des Schleifsteines mit in der Mitte auf einander zulaufenden geneigten Rinnen versehen, welche den Zweck haben, die Haut in der sonst von Hand durch verschiedene Schrägstellung des Schabmessers bewirkten Weise zu strecken. Wie zahlreiche praktische Versuche ergeben haben, werden hierbei die Felle durch den ständigen Wasserzuflufs nicht nur in bisher unerreichter Weise erweicht, so dafs jede Gefahr eines Narbenbruches beim Ausfleischen und Strecken völlig ausgeschlossen ist, sondern auch von dem anhaftenden Blut, Schmutz und Faulstoff in der vollkommensten Weise gereinigt.
Aufserdem aber erfolgt dabei das eigentliche Entfleischen durch den rotirenden Schleifstein so gründlich und ohne Verletzungen der Lederhaut, wie sich dies bei dem bisherigen Verfahren von Hand nur durch sehr geschickte Arbeiter und unter ganz bedeutendem Zeitaufwand erreichen liefs.
Zur Ausführung des Verfahrens ist auf der beiliegenden Zeichnung eine Entfleischungsund Ausstreckungsmaschine als Beispiel dargestellt.
Fig. ι ist eine Seitenansicht und Fig. 2 die zugehörige Vorderansicht. Der Schleifstein A ist mittelst der Welle C in dem Gestell B gelagert und wird mittelst der Riemscheibe D, neben der die Losscheibe D1 angebracht ist, in Rotation versetzt. Der Schleifstein ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auf seiner Mantelfläche mit den nach der Mitte schräg zulaufenden Rinnen oder Nuthen R versehen, welche die Haut beim Ausfleischen aus einander breiten oder strecken sollen.
Um den zum Erweichen und Reinigen dienenden ständigen Wasserstrahl zu erzielen , ist über der Schleifstelle ein Wasserbehälter W angebracht oder ein Wasserleitungsrohr so gebogen, dafs beim Schleifen stets ein kräftiger Strahl auf die gerade bearbeitete Stelle trifft. Vor dem Schleifstein befindet sich der feste Anlegetisch E, mit dem ein auf der Stütze J befestigtes bewegliches Polster F durch den Arm G verbunden ist. ■
Mittelst des Tritthebels H kann der vor dem Schleifstein stehende und das zu bearbeitende Fell haltende Arbeiter das Polster F mit dem darauf liegenden Fell beliebig stark, wie es die Bearbeitung gerade erfordert, gegen den Schleifstein pressen.
Selbstverständlich können auch andere Vorrichtungen zum Anpressen des zu bearbeitenden Felles an der Maschine angebracht werden, wie z. B. Walzen, endlose Bänder u. dergl.
Die beschriebene Maschine ist von allen ähnlichen Falz- und Blanchirmaschinen wohl zu unterscheiden, indem letztere lediglich zu den Zurichtungsoperationen des gegerbten Leders dienen.. Die bisher angewendeten Maschinen werden also zu einem ganz anderen Zwecke benutzt und beziehen sich auf einen ganz anderen Theil des Gerb Verfahrens, während die oben beschriebene Einrichtung zur Ausführung des neuen, in der Gerberei bislang ganz unbekannten und niemals angewendeten Verfahrens der Entfleischung und Ausstreckung der ungegerbten Felle oder Häute bezieht.
Aufserdem weicht das neue Verfahren noch insofern sehr von dem bisherigen Entfleischen und Strecken dadurch ab, dafs dabei reichliche Mengen von Wasser in kräftigen Strahlen auf das bearbeitete Fell geleitet werden, Während bei dem bisher gebräuchlichen Verfahren durch das Streichen von Hand mit dem Schabmesser das Wasser aus der Haut herausgeprefst wird, so dafs letztere bei der Operation des Entfleischens und Streckens auf Kosten der Geschmeidigkeit und Weichheit trocken gearbeitet wird.
Wie es in der Natur der Sache liegt, arbeiten die oben genannten Falz- und Blanchirmaschinen ohne diese Wasserzuführung, da die bezüglichen Operationen erst nach dem Trocknen der gegerbten Häute vorgenommen werden.
Die mit dem neuen Verfahren gemachten Erfahrungen haben bewiesen, dafs sich die sonst so langwierigen und mühsamen Processe des Erweichens, Entfleischens, Streckens und Reinigens der Häute nicht nur mit weit geringerem Kostenaufwande, sondern auch mit einer bisher unerreichten Vollkommenheit ausführen lassen, wobei zugleich die Gefahr, die Häute durch Schnitte zu beschädigen und werthlos zu machen, völlig ausgeschlossen ist.

Claims (1)

  1. Patent-An sprüche :
    Verfahren zum Erweichen, Strecken, Entfleischen und Reinigen von ungegerbten Fellen oder Häuten, dadurch gekennzeichnet, dafs dieselben der Einwirkung eines rotirenden, auf seiner Mantelfläche mit nach der Mitte schräg auf einander zulaufenden Rinnen versehenen Schleifsteines und gleichzeitig der Wirkung eines beständigen und kräftigen Wasserstrahles ausgesetzt werden. Zur Ausführung des unter i. gekennzeichneten Verfahrens eine Maschine mit keilförmig genuthetem Schleifstein, gegen den das Fell mittelst einer beweglichen Andrückvorrichtung (F) angeprefst werden kann, in Verbindung mit einem festen Anlegetisch (E) und einer continuirlich auf die Arbeitsstelle wirkenden Wasserstrahlvorrichtung, um die Häute während des Entfleischens und Streckens beständig nafs und geschmeidig zu erhalten.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT52301D Verfahren und Apparat zum Erweichen, Strecken, Entfleischen und Reinigen von Häuten und Fellen in nassem Zustande Expired - Lifetime DE52301C (de)

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