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Schaltvorrichtung, insbesondere für Schaltuhren von Doppeltarifzählern
Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung, insbesondere für Schaltuhren von
Doppeltarifzählern, die in erster Linie für die Schaltuhr eines Doppeltarifzählers
bestimmt ist, aber auch für andere Zwecke verwendet «-erden kann.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht in einem temperaturempfindlichen
Gl:iede, das unter der Einwirkung von absatzweise erfolgenden Stromstößen eine Mittellage
zwischen zwei Kontakten einnimmt, ohne diese Kontakte zu berühren, beim Aufhören
der Stromstöße dagegen unter der Wirkung eines Dauerstromes oder infolge Ausbleibens
des Stromes auf den einen oder den anderen der beiden Kontakte auftrifft und dadurch
einen Strom schließt, der eine bestimmte Einstellung des Zählers o. dgl. bewirkt.
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Die bisher bekannten Schaltvorrichtungen für Schaltuhren von Doppel-
oder Mehrfachtarifzählern haben den Nachteil, daß beim Stehenbleiben der Uhr der
Strom nun andauernd vom Zähler zu dem Tarif vermerkt wird, den die Uhr beim Stehenbleiben
eingeschaltet hat. Außerdem kann hierbei durch Anhalten der Uhr während der Lieferung
billigen Nachtstromes erreicht werden, daß der Nachttarif dauernd eingeschaltet
bleibt. Diese Übelstände sind durch die Erfindung behoben. Bleibt beispielsweise
die Uhr während der Lieferung des Nachtstromes stehen oder wird sie absichtlich
angehalten, so wird bei entsprechender Einstellung der Schaltvorrichtung der Steuerstrom
für das Relais des Doppeltarifzählers oder auch der Strom überhaupt ausgeschaltet.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
mit einem dem Doppeltarifzähler vorgeschalteten Relais versehen, in dessen Stromkreis
das temperaturempfindliche Glied liegt, dessen Heizspule in gleichen, durch einen
von der Schaltuhr bewegten Unterbrecher geregelten Zeitabständen abwechselnd vom
Strom durchflossen wird und stromlos ist.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
bei einer Schaltuhr für Doppeltarifzähler zur Messung des Stromverbrauchs bei der
Beheizung eines Warmwasserspeichers schematisch dargestellt.
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Fig. i zeigt die eine Ausführungsform mit dem Schaltungsschema, Fig.
z die zweite Ausführung.
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Von der Leitung i des Netzkreises ist bei a eine Leitung 2 abgezweigt,
die über einen Hauptschalter 3 durch den Doppeltarifzähler .4 nach dem Stromverbraucher
5, irn Beispiel einem Warmwasserspeicher, und von diesem zu der Zweigstelle b des
-Netzkreises zurückführt.
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Von der Leitung 2 ist an der Stelle c eine Leitung 6 abgezweigt, die
über einen Schalter 7 zu einem Kontakt 8 eines Relais 9, von
dem
Kontakt 8 zu einem Steuerrelais io im Doppeltarifzähler .4 und von hier zu der Zweigstelle
d der Netzrückleitung führt.
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Von der Leitung 2 ist ferner bei der Stelle c eine Leitung i i abgezweigt,
die über ein temperaturempfindliches Glied, z. B. eine Heizspule 1? mit einem Bimetallstab
13 und einen Unterbrecher 14, 15 zu der Zweigstelle f der Netzrückleitung führt.
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Das freie Ende des Bitnetällstabes 13 liegt zwischen zwei Kontakten
16, 17 einer Unterbrecherbrücke 18, die über eine Leitung i9 durch die Spule 2o
des Relais 9 zu der Zweigstelle e der Leitung i i führt.
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Der Unterbrecher besteht im Beispiel aus zwei Kontaktfedern 14, 15,
deren eine, 14, in die Zähne eines Schaltrades 2i aus Isolierstoff eingreift, das
auf der Achse eines Rades einer Schaltuhr befestigt ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende.
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Durch die Schaltuhr seien beispielsweise gegen 8 Uhr abends die beiden
Schalter 3 und 7 geschlossen worden, die vorteilhaft innerhalb der Schaltuhr selbst
liegen. Der Strom fließt dadurch durch die Leitung 2 -über den Schalter 3 durch
den Doppeltarifzähler 4. nach der Verbrauchsstelle 5 und zurück. Ferner fließt ein
Strom von der Zweigstelle c durch die Leitung 6 über den Schalter 7, den Relaiskontakt
8 nach der Spule des Steuerrelais in Doppeltarifzähler, wodurch die Läuferscheibe
des Relais i o mit dem Zählwerk gekuppelt wird, daß für den Nachttarif gilt.
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Solange die Schaltuhr in Tätigkeit ist, wird das Schaltrad 21 gleichmäßig
gedreht, so daß die Feder 14 abwechselnd gehoben und gesenkt wird und der Unterbrecher
1:1., 15 seinen Stromkreis in gleichen Zeitabständen, etwa alle 15 Sekunden, öffnet
und schließt. Ist der Unterbrecher geschlossen, so wird die Heizspule 12 erwärmt.
Der gegen den Kontakt 18 anliegende Bitnetallstab 13 bewegt sich so weit nach der
entgegengesetzten Seite, im Beispiel nach unten, daß der Stab 13 sich dem Kontakt
i6 nähert, ihn aber nicht berührt. Durch das sich in kurzen Zeitabständen wiederholende
öffnen und Schließen des Unterbrechers 14, , 15 erfährt die Heizspule 12 wechselweise
eine Erhitzung und eine Ab-
kühlung, so daß sich der Stab 13 etwa in der Mitte
zwischen den beiden Kontakten 16, i 7 hält. Der Relaisstrom i9, 9 bleibt dadurch
stromlos, der Kontakt 8 und das Relais io des Doppeltarifzälilers bleiben unverändert.
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Bleibt die Uhr stehen, so wird sich der Unterbrecher 1.4, 15 entweder
in der Offen-oder in der Schließlage befinden. Ist er in der Schließlage, so fließt
der Strom dauernd durch die Spule 12, so daß der Metallstab 13 so weit erwärmt und
durchgebogen wird, da13 er den Kontakt 16 berührt, der Stromkreis i9 geschlossen
und der Anker des Relais q angezogen wird. Der Kontakt 8 wird dadurch geöffnet,
so daß der Anker des Relais io bewegt und die Läuferscheibe mit dem Zählwerk gekuppelt
wird, dessen Angaben nach dem hohen Tarif berechnet werden.
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Befindet sich der Unterbrecher 14, 15 beim Stehenbleiben der Uhr in
der Offenlage, so bleibt die Spule 12 stromlos und der Stab 13 kühlt sich so weit
ab, daß er mit dem Kontakt 17 in Berührung kommt. Nun fließt ebenfalls wieder Strom
durch die Relaisspule 2o, wodurch der Kontakt 8 geöffnet und in gleicher Weise wie
zuvor der Nachttarif ausgeschaltet wird.
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Bei dem in Fig.2 dargestellten Beispiel liegt der Relaiskontakt 8
im Hauptstromkreise, so daß beim Stillstehen der Uhr der Hauptstromkreis abgeschaltet
wird. Die Schaltung kann jedoch, je nach den Erfordernissen, auch in anderer Weise
erfolgen.
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An Stelle des umlaufenden Rades 21 kann auch eine andere gleichwertige
Vorrichtung vorgesehen sein, z. B. eine von der Schaltuhr hin und her bewegte Achse,
ein Sprungschalter o. dgl.
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Das temperaturempfindliche Glied 12, 13 kann innerhalb der Uhr oder
auch als selbständige Einrichtung an anderer Stelle angeordnet sein. Es kann auch
in anderer als in der vorstehend beschriebenen Weise ausgebildet sein und beispielsweise
in einer Vorrichtung bestehen, bei der durch Wärme beeinfiußte Flüssigkeiten, Gase
o. dgl. verwendet werden.
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Der Gegenstand der Erfindung eignet sich auch zur Anwendung in Wasch-
und Appreturanstalten, bei Futterdämpfern sowie für' andere Anwendungszwecke, beispielsweise
für den Betrieb von selbsttätigen Pumpenanlagen, für Uhrenanlagen mit Haupt- und
Nebenuhren als Anzeigevorrichtung für das Stehenbleiben von Uhren aller Art, für
Einbruchsalarmanlagen, für die Regelung der Drehzahl von Windturbinen zur Erzeugung
elektrischer Kraft usw.