-
Abdichtung für Öffnungen in Dampfkesseln Die in Dampfkesseln oder
Druckgefäßen aller Art vorhandenen Öffnungen (Mannlöcher, Luken, Auswaschlöcher
usw.) werden üblich mit einem von innen gegen die Kesselwand gelegten ovalen oder
runden Deckel (Lukenpilz) verschlossen und mit einem zwischen Deckel und Kesselwand
angeordneten Dichtungsring abgedichtet.
-
Als Baustoff für die Dichtungsringe hat man Bleilegierungen vorgeschlagen,
die zwar gut abdichten, aber den Nachteil haben, daß sie sich beim Anziehen der
Lukendeckel ausquetschen und im Betriebe unter dem Behälter- und Schraubendruck
allmählich nachgeben. Man hat deshalb auch schon die Verwendung von Ringen aus verschieden
harten Metallen vorgeschlagen. Trotzdem bieten solche Bleiringe nur eine beschränkte
Betriebssicherheit und können nach Herausnahme der Luke nicht wieder verwendet werden.
-
Häufig verwendet man auch Ringe aus It-Material, die bei gut erhaltenen
Dichtflächen wohl befriedigend abdichten, beim Einsetzen aber sehr vorsichtig behandelt
werden müssen, damit sie zwischen den beiden Druckflächen auf der ganzen Fläche
aufliegen und angepreßt werden. Sind aber innere Anfressungen oder Unebenheiten
auf den Dichtflächen infolge längerer Betriebsdauer entstanden, so ist die Anpressung
des It-Mater ials an solchen Stellen geringer, so daß der Ring infolge des lockeren
Sitzes des Dichtungsstoffes mit der "Zeit weggeblasen wird und ausplatzt.
-
Diesem Übelstand versucht man durch hohle Kupferringe mit It- oder
Asbestfüllung zu begegnen. Diese Ringe können zwar nicht ausplatzen und lassen sich
auch nach Öffnung der Luken noch einige Male wieder verwenden, haben aber den Nachteil,
daß sie auf schadhaften Dichtflächen nicht betriebssicher abdichten, weil der Füllstoff
auf den schwer abzudichtenden Stellen nicht zur Wirkung kommt.
-
Die vorliegende Erfindung erzielt nun eine betriebssichere Abdichtung
der Mannlöcher, Luken o. dgl., indem sie von der Erkenntnis ausgeht, daß die beiden
in ihrer Oberflächenbeschaffenheit nicht gleichwertigen Dichtflächen an dem Lukenpilz
und an der Kesselwandung sich nur dann wirtschaftlich und betriebssicher abdichten
lassen, wenn die dazwischengelegten Dichtstoffe der Oberflächenbeschaffenheit jeder
Dichtfläche angepaßt werden. Man benötigt also einen Ring aus zwei Dichtungsstoffen,
einem härteren und einem weicheren. Der härtere Dichtstoff kommt zur Auflage auf
den Stellen, an denen eine gute Erhaltung der Dichtfläche ohne weiteres erreichbar
ist, der weichere Stoff dagegen an den Stellen (z. B. im Kesselinnern), wo Anfressungen
vorliegen. Gleichzeitig umfaßt das härtere Material das weichere, um ein Ausquetschen
oder Ausplatzen des Ringes im Betrieb zu verhindern.
-
Abb. r stellt im vergrößerten Maßstabe den zu der Abdichtung nach
.der vorliegenden Erfindung benutzten Ring dar, während Abb. 2 die Abdichtung selbst
zeigt.
-
a. ist beispielsweise ein Kupferring, der einen nutenförmigen Einschnitt
hat. In diesem Einschnitt liegt der weichere Baustoff,
z. B. ein
Bleiring b. Der Ring wird mit der Kupferfläche a auf die Dichtfläche des Lukendeckels
c und mit der Bleifläche b auf die Dichtfläche d des Behälterinnern gelegt, so daß
die Isupferfläche gegen den gut erhaltbaren Lukendeckel und die Bleifläche gegen
die häufig schadhafte innere Dichtfläche des Behälters abdichtet. Das Blei in der
Nut des härteren Dichtringes ragt nur wenig über diesen hinaus, so daß durch das
Anziehen der Dichtschraube beim Einsetzen schon das Zusammenpressen des schmalen
Bleiringes so weit durchgeführt wird, daß ein weiteres .Nachgeben und eine weitere
Zusammenpressung .durch die Betriebsbeanspruchung nicht möglich ist. Bei diesem
Anpressen werden nun sämtliche Anfressungen an. den Dichtflächen im Kesselinnern
in wirklich ausreichendem Maße ausgefüllt, so daß eine einwandfreie Abdichtung sichergestellt
ist.
-
Gegenüber solchen Dichtungen, bei denen die den weichen Dichtungsstoff
aufnehmenden Nuten im Lukendeckel selbst liegen, besteht ein besonderer Vorteil
der Abdichtung in ihren geringen Kosten. Die Ringe können auf Sondermaschinen durch
Pressen billig hergestellt und, wie Versuche zeigen, wiederholt (. 25- bis
30mal) verwendet werden. Sie haben aber auch dann noch einen hohen Altwert in den
benutzten Metallen, während bei It-Dichtungen o. dgl. die Dichtungsstoffe beim Auswechseln
vollständig wertlos werden. Die Abdichtung gestattet somit eine erhebliche Verminderung
der Betriebskosten.