DE22650C

DE22650C - Neuerungen an Stopfbüchsen

Info

Publication number: DE22650C
Application number: DENDAT22650D
Authority: DE
Original assignee: C. H. MlCHELSEN in Grohn-Vegesack bei Bremen

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

Neuerungen an Stopfbüchsen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1882 ab.

Bei der Stopfbüchsenconstruction, Fig. 1, ist in der Stopfbüchse eine innen kegelförmig ausgedrehte und getheilte Büchse α α eingesetzt, welche den Zweck hat, die Erneuerung, Auswechselung oder Reinigung der Stopfbüchsendichtung zu erleichtern. In diese Büchse passen der kegelförmige Ring b und die Dichtungsringe e e aus Metallcomposition, welch letztere hier rechteckig scharfkantig abgedreht und aus etwa 45 pCt. Zinn, 45 pCt. Blei und 10 pCt. Antimon hergestellt sind. Diese Ringe werden genau nach Mafs der betreffenden Stange geliefert, durchgeschnitten und mit den durchschnittenen Stellen versetzt über einander um die Stange gelegt. Zur leichteren und gleichmäfsigen Vertheilung des Druckes des Keilringes b wird zwischen diesen und die Compositionsdichtungsringe e e eine getheilte Hülse f aus dünnem Metallblech gelegt.

Fig. 2 zeigt eine ähnliche Construction mit der kegelförmigen, getheilten Einsatzbüchse a¹«¹, den rechteckig scharfkantig abgedrehten Dichtungsringen e¹ e^l aus Compositionsmetall und der Metallblechumhüllung /'. Anstatt des bei Fig. ι angewendeten Keilringes b wird hier zur Uebermittelung des Druckes ein elastisches Füllmittel je¹ angewendet, welches, in sich verschiebbar und elastisch (Gummi, Asbest, Schrot, Feil- oder Drehspäne, Sägemehl u. dergl.), ein Anpressen der Compositionsdichtungsringe e¹ e¹ gegen die Stange bewirkt, sobald der Deckel der Stopfbüchse angezogen wird.

Bei der in Fig. 3 dargestellten Construction ist die Einsatzbüchse weggelassen. Hier besteht die Dichtung aus den rechteckig scharfkantigen Compositionsdichtungsringen e e, welche wieder durch eine getheilte Blechhülse f umschlossen sind. Zum Uebertragen des Druckes wird ein elastisches Füllmittel g angewendet, welches in Form von Ringen oder Schnüren aus Hanf, Gummi oder Asbest um die Ringe e e gelegt ist.

Bei der Anordnung in Fig. 4 gelangt wieder die getheilte Einsatzbüchse α α zur Verwendung, welche hier mittelst der Stopfbüchse herausziehbar ist. Ferner werden dreieckig geformte Dichtungsringe e¹ e¹ aus Zinn, Blei und Antimon angewendet, welche durch innen fünfeckig oder überhaupt vieleckig geformte Spannringe r aus Rothgufs, Eisen oder Stahl umschlossen werden. Die geschlossenen Spannringe r pressen die getheilten Compositionsrmge gegen die Stange, sobald durch den Druck des Deckels eine Reibung der schrägen Flächen gegen einander entsteht. Die Spannringe sind keiner Abnutzung unterworfen und können beim Auswechseln der Compositionsringe wieder benutzt werden. Die getheilte Einsatzbüchse α α wird bei k durch Gummi, Asbest oder Hanf abgedichtet.

In Fig. 5 kommt wieder die getheilte" Einsatzbüchse α α zur Anwendung, welche hier mit der Stopfhülse herausziehbar ist. Die Einsatzhülse umschliefst einen getheilten Dichtungskegel b, Fig. 7, und den oberen und unteren geschlossenen Keilring k k¹. Letzterer hat an den Keilflächen eine Compositionsdichtungsfläche r r und wird durch eine Feder d nach oben gedrückt. Der Kegel b besteht aus hartem Metall (Rothgufs, Eisen u. dergl.) und wird mit einer weichen Composition ausgegossen, so dafs bei Reparaturen nur diese letz-

teren erneuert zu werden brauchen. Die Versetzungsvorsprünge des Kegels b werden bei χ χ mit einer weichen, dünnen Metallschicht belegt, welche gut dichtet und das Einpassen erleichtert.

Endlich ist in Fig. 7 eine Anordnung mit der innen kegelförmig ausgedrehten, getheilten Einsatzbüchse α dargestellt, welche mittelst der Stopfhülse herausziehbar ist und die Compositionsdichtungsringe b¹ enthält, die an der die Stange berührenden Seite scharfkantig abgedreht werden, während sie an der die Büchse berührenden Seite die Kegelform der letzteren haben. Die Compositionsringe werden durchschnitten und die durchschnittenen Stellen versetzt über einander gelegt. Der Druck der Kegelfläche der Ringe und Dichtungsflächen gegen einander genügt, eine vollständige Dichtung der Stopfbüchse herbeizuführen.

Claims

Patent-An Sprüche:

Bei Stopfbüchsen für hin- und hergehende

Bewegung:

i. Die Anordnung der in die Stopfbüchse eingesetzten, aus zwei Theilen bestehenden Büchse α α, deren innere Fläche kegelförmig ausgedreht ist, zum Zweck, die Packung leicht erneuern, auswechseln und reinigen zu können, und zwar in Verbindung mit:

a) dem kegelförmigen Ring b und den von der getheilten Hülse/ aus dünnem Metallblech umschlossenen Compositionsdichtungsringen, Fig. 1;

b) gewöhnlichem Packungsmittel y, durch welches der Druck gleichfalls auf die von der getheilten Hülse/ umschlossenen Compositionsdichtungsringe übermittelt wird, Fig. 2;

c) den geschlossenen Spannringen r mit vieleckigem Querschnitt, welche den Druck auf die hier dreieckig gestalteten Dichtungsringe übertragen, Fig. 4;

d) einem oberen und unteren Keilring k k¹ und dem die Stange umschliefsenden und mit Compositionsmetall ausgegossenen Kegel b, Fig. 5 und 6;

e) den auf einer Seite passend kegelförmig gedrehten Dichtungsringen b'b\ Fig. 7, unter Vermeidung jeder weiteren Keilbüchse.

Die Anordnung der die Compositionsdichtungsringe umschliefsenden und getheilten Hülse/ aus dünnem Metallblech zum gleichmäfsigen Uebertragen des Druckes auf die Ringe in Verbindung mit der getheilten Einsatzbüchse α α, Fig. 1 und 2, oder mit gewöhnlichem elastischen Packungsmittel g, Fig· 3- .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.