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Einrichtung zum Entgasen von Kesselspeisewasser Die Erfindung bezieht
sich auf Einrichtungen zur Entgasung von Kesselspeisewasser für Dampfkraftanlagen
durch Druckerniedrigung und teilweises Verdampfen einer im Kreislauf durch den Entgaser
strömenden Wassermenge, welche außerhalb des Entgasers auf eine bestimmte Temperatur
vorgewärmt wird. Sie besteht darin, daß die zu entgasende Wassermenge bei Einführung
in den Entgaser mittels mehrerer ringförmiger Düsen unterteilt wird, durch deren
Mitten eine bereits entgaste, im Kreislauf zurückgeführte und nochmals vorgewärmte
Wassermenge im Gleichstrom eingespritzt wird. Der an den Strahlen der im Kreislauf
in den Entgaser zurückgeführten Wassermenge sich bildende Dampf erwärmt das diese
Strahlen umgebende zu entgasende Wasser, zerstreut und entgast dasselbe. Dabei kann
eine Regelung der Temperatur der in den Entgaser eintretenden zu entgasenden Wassermenge,
welche sich mit der Speisewassermenge verhältnisgleich ändert, erfolgen, indem die
Erwärmung des zu entgasenden. Wassers vor dem Eintritt in den Entgaser in Abhängigkeit
von der Temperatur oder vom Druck im Entgaser bewirkt wird. Dadurch wird der Entgasungsvorgang
von Schwankungen der Speisewassermenge unabhängig.
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Fig. I stellt ein erstes Beispiel einer Einrichtung gemäß der Erfindung
dar.
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Entsprechend der Entnahme von entgastem Wasser durch die Leitung
24 läßt der Sechs im mer in der Entgasungskammer 25 zu entgasendes Wasser aus dem
Behälter 26 durch die Leitung 27, den Vorwärmer 28 und die Ringöffnung 29 in die
Entgasungskammer 25 strömen. Anderseits fördert die Pumpe 30 eine Wassermenge im
Kreislauf aus der Entgasungskammer 25 durch die Vorwärmer 2S und 31, die Leitung
32, die zu den Ringöffnungen 29 gleichachsig angebrachten Einströmröhren 33 in die
Entgasungskammer 25 zurück. Der Vorwärmer 3I wird mit einem Heizmittel geheizt,
dessen Temperatur aber höher ist als die des im Vorwärmer 28 verwendeten Heizmittels.
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Demzufolge besitzt das durch die Einströmröhren (Düsen) 33 in die
Entgasungskammer tretende Wasser eine höhere Temperatur als dasjenige, welches durch.
die Ringöffnungen 29 strömt. Wird die Temperatur des durch die mittleren Einströmrohre
fließenden Wassers genügend hoch über der dem Druck in der Entgasungskammer entsprechenden
Siedetemperatur gehalten, so findet beim Eintritt in die Entgasungskammer in dem
mittleren heißeren Wasserstrahl eine heftige Verdampfung statt; gleichzeitig führt
der sich bildende Dampf eine heftige Zerstreuung des denselben umgebenden, durch
die Öffnung 29 fließenden Wasserstrahles herbei. Damit wrd die vollständige Entgasung
des letzteren ermöglicht.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 2 gelangt das zu entgasende Kesselspeisewasser
aus dem Behälter 35 durch den Vorwärmer 36 nach der Entgasungskammer 37, welche
wie in Fig. 1 eingerichtet ist. Die Pumpe 38 fördert das entgaste Speisewasser durch
zwei Vorwärmer 39 und 40 nach der Leitung 41. In dem Vorwärmer 39 wird das Speisewasser
und das durch
die Leitung 42 nach der Entgasungskammer zurückströmendc
Wasser erwärmt, der Vorwärmer 40 dagegen dient nur für die weitere 1Snvärmung eines
Teiles des Speisewassers, während der andere Teil desselben durch die Leitung 43
fließt und im Vorwärmer 36 als Heizmittel für das aus dem Behälter 35 kommende zu
entgasende Wasser dient. Indem diese als Heizmittel im Vorwärmer 36 dienende Menge
des Speisewassers bei Änderungen der ganzen Speisewassermenge sich mit letzterer
verhältnismäßig ändert, d. h. also im selben Verhältnis wie die im Vorwärmer 36
zu erwärmende Menge, so ist eine gleichmäßige, von Mengenänderungen unabhängige
Erwärmung des letzteren vor Eintritt in die Entgasungskammer gesichert. Insbesondere
wird sich ein unveränderlicher Temperaturunterschied zwischen dem durch die Leitung
42 und dem aus dem Behälter 35 in die Entgasungskammer eintretenden Wasser einstellen.
Fig. 2 zeigt außerdem eine Regelung der Heizmittelzufuhr zum Vorwärmer 39 in Abhängigkeit
vom Druck in der Entgasungskammer, indem ein Regler 44 in der Heizmittelzuleitung
45 zum Vorwärmer 39 durch einen federbelasteten Kolben 46 im Zylinder 47, welcher
durch Leitung 48 mit der Entgasungskammer 37 verbunden ist, durch den in letzterer
herrschenden Druck betätigt wird. Dadurch wird erreicht, daß die Temperatur der
durch die Leitung 42 in den Entgas er strömenden Wassermenge in einem gewollten
Verhältnis zu der dem Druck in der Entgasungskammer entsprechenden Siedetemperatur
steht. Der Regler 44 kann auch mit einem unter dem Einfluß der Temperatur in der
Entgasungskammer stehenden Regelglied betätigt werden. Das Heizmittel des Vorwärmer
36 könnte anstatt im Nebenschluß zum Vorwärmer 40 auch im Nebenschluß zu einem andern
Widerstand in der Leitung 41 strömen.
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Durch-das Verfahren, das zu entgasende Wasser in Ringstrahlen in
den Entgasungsraum eintreten zu lassen, durch deren Inneres Wasser höherer Temperatur
in die Entgasungskammer eintritt, welches das erstere erwärmt und zerstreut, wird
die Entgasung eine äußerst vollkommenc. Die günstige B'irkung des Vorganges kann
durch eine Reihe von Maßnahmen beeinflußt werden. Sie steigt einerseits mit dem
Temperaturunterschied zwischen dem im Kreislauf umlaufenden Wasser und dem zu entgasenden
llzasser.. Anderseits kann die zerstreuende Wirkung auf das zu entgasende Wasser
beliebig beeinflußt werden durch Wahl einer geeigneten Querschnittsform für die
Strahlen des zu entgasenden Wassers', welche diejenigen des im Kreislauf umlaufenden
Wassers einschließen. Da das Verhältnis der Menge des im Kreislauf durch den Entgaser
umlaufenden W assers zur Menge des zu entgasenden Wassers unverändert bleibt, wird
es möglich, die Wirkung der Entgasung von der Menge des zu entgasenden Wassers unabhängig
zu machen. Dies ist besonders dann möglich, wenn die Vonvärmung des zu entgasenden
\Wassers durch ein Mittel erfolgt, dessen Menge sich mit der Menge des zu entgasenden
Wassers ändert, weil damit eine unveränderliche Temperatur des in den Entgaser eintretenden
wassers erzielt wird.
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PATENTAN5PRÜCH: I. Einrichtung zum Entgasen von Kesselspeisewasser,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu entgasende Wassermenge bei Einführung in den
Entgaser mittels mehrerer ringförmiger Düsen (29) unterteilt wird, durch deren Litten
eine bereits entgaste, im Kreislauf zurückgeführte und nochmals vorgewärmte Wassermenge
im Gleichstrom eingespritzt nord.