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Regen erativ-Verbundkoksofen Die Erfindung bezieht sich auf Regenerativ-Verbundkoksöfen
mit in senkrechte Heizzüge unterteilten Heizwänden, bei denen jeder Heizzug mit
einer getrennten Starkgas-, Schwachgas- und Luftzuführung versehen ist. Bei Verbundkoksöfen,
die im Gegensatz zu reinen Starkgas- oder Schwachgasöfen wahlweise mit der einen
oder anderen Gasart beheizt werden können, ergibt sich infolge der Verschiedenartigkeit
der Verbrennung dieser beiden Gasarten folgende Schwierigkeit. Während Starkgas
mit kurzer heißer Flamme verbrennt, erfolgt die Verbrennung des Schwachgases wesentlich
träger, es bildet sich also eine längere, in jeder einzelnen Zone weniger heiße
Flamme. Werden nun, wie es bei den bisher üblichen Verbundöfen der Fall ist, Stark-
und Schwachgas am Fuße der Heizzüge zugeführt, so ergibt sich bei dem Wechsel der
Beheizung von der einen Gasart auf die andere eine erhebliche Änderung in der Höhenlage
der Zone höchster Temperaturentfaltung und der Temperaturverteilung. Die daraus
folgende, der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, bei beiden B.ehcizimgsarten eine
gleichmäßige Temperaturverteilung auf die ganze Höhe der Heizwand zu erreichen,
ist nun durch das ältere Patent 480 746 der Erfinderin in der Weise gelöst worden,
daß die einzelnen Starkgasaustrittsstellen jeder Heizwand in bezug auf ihre senkrechten
Abstände von den an der Heizzugsohle angeordneten Luft- oder Luft- und Schwachgasaustrittsstellen
einstellbar angeordnet werden. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, daß bei
Schwachgasbeheizung die Verbrennung unmittelbar am Fuße der Heizzüge einsetzt, während
bei Starkgasbeheizung durch entsprechende Einstellung der Starkgasaustritte die
Verbrennung erst um ein bestimmbares Maß oberhalb der Heizzugsohle beginnt. Die
Erfindung bezweckt, die gleiche Aufgabe auf andere Weise zu lösen, wobei ebenso
wie bei dem Verfahren nach Patent 480 746 der Wechsel in der Beheizungsart vorgenommen
werden kann, ohne daß irgendwelche Einrichtungen innerhalb des Ofenmauerwerks, insbesondere
innerhalb der Heizzüge, verstellt werden müssen. Hierdurch unterscheidet sich der
Gegenstand . der Erfindung sehr vorteilhaft von anderen Vorschlägen, beispielsweise
von denjenigen Öfen, bei denen die kurze Starkgasflamme durch Zusetzen von Abhitze
aus den benachbarten abfallenden Zügen verlängert werden soll, weil bei diesen Öfen
beim Übergang auf Schwachgäsbeheizung sämtliche Verbindungsöffnungen zwischen den
Heizzügen geschlossen werden müssen.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Schwachgas- und
Luftzuführung jedes Heizzuges in ein in den Heizzug hineinragendes Doppelrohr münden,
das mit mehreren Austrittsstellen in verschiedenen Höhenlagen versehen ist, und
daß die Schwachgas- und Luftkanäle in dem Doppelrohr derart angeordnet sind, d'aß
eine Mischung beider Stoffe schon vor dem Ausströmen aus den einzelnen Austrittsstellen
stattfindet. Der lichte Querschnitt der einzelnen Kanäle und Austrittsstellen kann
dabei so bemessen werden, daß die Austrittsmengen
relativ zueinander
gleich bleiben, wenn auch die Gesamtmenge der in der Zeiteinheit zugeführten Medien
verändert wird. Die Starkgaszuführungsrohre können dabei entweder alle in gleicher
Höhe über der Sohle der Heizzüge liegen oder versetzt angeordnet werden, derart,
daß z. B. die geradzahligen Züge niedrige Austrittsstellen und die ungeradzahligen
Züge höher gelegene Austrittsstellen haben. Zur Beschleunigung der Verbrennung können
dabei in der Nähe der Austrittsstellen der Luftgasgemische Prallkörper, z. B. in
Form von vorspringenden Absätzen; oder Rillen in-. der Wand der Heizzüge vorgesehen
werden. Die Austrittsstellen von Schwachgas und Luft können dabei unterhalb der
Austrittsstellen von Starkgas liegen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt durch einen aufsteigenden und abfallenden
Heizzug, Fig. z einen Schnitt nach Linie a-- der Fig. i und Fig: 3 einen Schnitt
nach Linie 3-3 der Fig. i .
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In dem aufsteigenden Heizzug a ist die mit einem Auf satzr ohr versehene
Starkgasleitung g, die Schwachgaszuleitung c und die Luftzuleitung d angeordnet.
Die Schwachgaszuleitung c und die Luftzuleitung d bilden ein Doppelrohr und münden
unten an der Heizzugsohle in dem gemeinsamen Rohre und oben in dem gemeinsamen Rohr
f in den Heizzug a. In dem absteigenden Heizzug b ist die Starkgasleitung
h und die Schwachgasleitung i und die Luftzuleitung k angeordnet. Die Schwachgaszuleitung
i und die Luftzuleitung h bilden ein Doppelrohr und münden unten an der .Heizzugsohle
in. dem gemeinsamen Rohr m und oben in dem gemeinsamen Rohr n in den Heizzug
b.
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Eine weitere Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß in. den geradzahligen
Zügen niedrigere Starkgasaustrittsstellen und in den ungeradzahligen Zügen höher
gelegene Starkgasaustrittsstellen vorhanden sind oder umgekehrt. Eine derartige
Anordnung der Starkgasaustrittss,tellen ist bereits als Ausführungsform des Verfahrens
nach Patent 480 746 vorgeschlagen worden. Im vorliegenden Falle handelt es sich
aber um die Anwendung dieser betriebstechnisch sehr günstigen Starkgaszuführung
im Zusammenhang mit der Schwachgas- und Luftzuführung im Sinne der vorstehend beschriebenen
Erfindung.
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Bei der vorbeschriebenen Anordnung wird bei Starkgasbeheizung der
gesamte Regeneratorraum, wie üblich, für die Luftvorwärmung benutzt und dementsprechend
die Luft, die Beheizung der Züge a angenommen, in die beiden Kanäle c und d jedes
Doppelrohres eingeführt. Die Luft tritt aus den einzelnen Öffnungen e und f aus,
so daß eine stufenweise Verbrennung des bei g zugeführten Starkgases stattfindet.
Bei Schwachgasbeheizüng dagegen mischt sich das durch c zugeführte Schwachgas mit
der durch d zugeführten Verbrennungsluft schon vor Austritt aus den Öffnungen e
und f innig, so daß sofort bei der unteren Öffnung e eine kräftige Verbrennung einsetzt.
Auf diese Weise wird sowohl bei Starkgasbeheizung infolge der stufenweisen Luftzuführung
als auch bei Schwachgasbeheizung i_nfol-e der Mischung von Schwachgas und Luft im
Doppelrohr eine gleichförmige Temperaturentwicklung und so eine gleichmäßige Beheizung
auf die ganze Höhe der Heizwand hin .erzielt.
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Es ist bereits bekannt, die Heizgas- und Luftzuführung jedes Heizzuges
in ein in den Heizzug hineinmündendes Rohr mündet. zu lassen. -Bei der bekannten
Ausführung handelte es sich aber nur um Öfen, die mit einer einzigen Gasart beheizt
werden sollten, so daß die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dort gar nicht
auftreten konnte. Ferner war bei der bekannten Anordnung auch nicht das Merkmal
vorhanden, daß dieses Zuführungs- und Mischrohr mehrere in verschiedener Höhenlage
angeordnete Austrittsstellen aufweist.