DE512391C - Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss

Info

Publication number
DE512391C
DE512391C DET29648D DET0029648D DE512391C DE 512391 C DE512391 C DE 512391C DE T29648 D DET29648 D DE T29648D DE T0029648 D DET0029648 D DE T0029648D DE 512391 C DE512391 C DE 512391C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iron
amount
carbon
wind
furnace
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DET29648D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Vereinigte Stahlwerke AG
Original Assignee
Vereinigte Stahlwerke AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Vereinigte Stahlwerke AG filed Critical Vereinigte Stahlwerke AG
Priority to DET29648D priority Critical patent/DE512391C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE512391C publication Critical patent/DE512391C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C1/00Refining of pig-iron; Cast iron

Description

  • Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguß Es ist bereits bekannt, daß man durch Zusatz von Stahl- und Schmiedeeisenabfällen zur Isuppelofengattierung den Kohlenstoff im Gußeisen bis zu einem gewissen Grade herunterdrücken kann. Es ist auch bekannt, claß es bisher erhebliche Schwierigkeiten machte, aus dein mit größeren Mengen kohlenstoffarmen Eisens erschmolzenen Material koren-, lunker- und spannungsfreie sowie dünnwandige hochwertige Gußteile herzustellen.
  • Der Grund für diese Schwierigkeiten wurde wohl darin vermutet, daß die Gattierung infolge des höheren Schmelzpunktes der kohlenstoffarmen Teile der Gattierung nicht gründlich durchgeschmolzen und auch das Bad nicht gleichmäßig durchmischt war. Außerdem entsprach die Erniedrigung des Kohlenstoffgehaltes meistens nicht regelmäßig dem, was man mit Rücksicht auf das Verhältnis zwischen kohlenstoffarmem und kohlenstoffreicherem Eisen hätte erwarten können. Ferner ging man nur sehr selten über einen größeren Satz als 20 °j,, für die kohlenstoffarmen Zusätze (Stahl- und-' Schmiedeeisen) Innaus; weit man eben die mit der Zusatzmenge dieser Stoffe wachsenden Schwierigkeiten bei der Herstellung hochbeanspruchter. Gußstücke kannte und mit Recht fürchtete.
  • Vor allen Dingen glaubte man, wegen des hohen Schmelzpunktes der Stahl- und Schmiedeeisenzusätze einen erheblich größeren Wärmeaufwand als bisher nötig zu haben. Man arbeitete daher darauf hin, möglichst auch größere Koksmengen mit erhöhter Windmenge bzw. mit erhöhter Windpressung zu verbrennen, sobald man Stahl- oder Schmiedeeisenzusätze in beträchtlicher -Höhe in den Kuppelofen einführte. Damit würde aber teilweise das Gegenteil dessen erreicht, was erstrebenswert war. Man erhielt nämlich nicht das erwünschte niedrige Maß an Kohlenstoff und gelangte außerdem zu einer den größeren Koksmengen entsprechenden Erhöhung des Schwefelgehaltes im Erzeugnis.
  • Selbst anerkannte Fachleute der Praxis und hochstehende Forscher der allerletzten Jahre halten aus den angegebenen Gründen heute noch größere Zugaben an Stahl- und Schmiedeeisenabfällen in den Kuppelofen sowohl für bedenklich für die Gleichmäßigkeit der Eigenschaften des fertigen Gußstückes als auch für unzuverlässig in bezug auf .die Treffsicherheit eines ganz bestimmten Kohlenstoffgehaltes.-Es ist auch schon vorgeschlagen worden, kohlenstoffarmes Roheisen durch Herunterschmelzen von großen Mengen von Stahl oder Schmiedeeisen im Kuppelofen herzustellen, jedoch unter Verwendung außergewöhnlich hoher Koksmengen und entsprechend gesteigertem Windverbrauch.
  • Gegenstand der Erfindung bildet nun ein neues Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguß im Kuppelofen unter Zusatz von Schmiedeeisen- oder Stahlschrott zur Kuppelofengattierung. Das Erzeugnis ist ein Grauguß mit niedrigem Kohlenstoffgehalt (etwa von 3 °/o und darunter) und daher hohen Festigkeitseigenschaften. Das neue Verfahren eignet sich insbesondere dazu, Gußstücke beliebiger Abmessungen und beliebiger Wandstärken mit einheitlichem, über-@viegend perlitischem Gefüge und mit feinstverteiltem Graphit herzustellen, ohne daß besondere Maßnahmen erforderlich sind, um beispielweise eine nachträgliche Beeinflussung der Gefügebildung durch umständliche Anwärmung der Formen oder Verzögerung der Abkühlungsgeschwindigkeit hervorzurufen, wie es schon empfohlen worden ist.
  • Ferner läßt sich mittels des neuen Verfahrens auch in wirtschaftlicherer Weise als bisher sogenanntes synthetisches Roheisen mit niedrigem, bestimmtem Kohlenstoffgehalt beispielsweise aus Gußbruch, Stahl- und Schmiedeschrott im Kuppelofen ei=sclimelzen, cris Iärm -in-iiekännter Weise weiterverarbeitet oder aber unmittelbar Schmelzen anderer Zusammensetzung, beispielsweise anderen Kohlenstoffgehaltes, zugemischt werden kann.
  • Das neue Verfahren besteht nun darin, daß die Kuppelofengattierung aus wesentlichen Mengen kohlenstoffarmen Eisens der ausschließlicl#"äus l@ohlenstöffarmem Eisen mit entsprechenden Zuschlägen Silicium, Mangan usw. besteht, und daß diese Gattierung nur mit den für das Umschmelzen von Grauguß üblichen Koksmengen und der dieser Koksmenge entsprechenden Windmenge geschmolzen wird. Hierdurch wird bezweckt, eine heiße Schmelze mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 2 bis 3 °/o zu erzeugen.
  • Ganz besonders wirtschaftlich gestaltet sich das neue Verfahren, wenn man das kohlenstoffarme Eisen ganz oder zum größeren Teil in Form brikettierten kleinstückigen Eisens, etwa in Form der bekannten Spänebrikette, verwendet.
  • Eine vorteilhafte Ausbildung .des neuen Verfahrens besteht darin, daß man ohne Änderung der Gattierung lediglich durch Veränderung des Verhältnisses von Windmenge bzw. Winddruck zur Brennstoffmenge die Höhe des Kohlenstoffgehaltes im Erzeugnis während des Schmelzvorganges auf das jeweils erwünschte Maß einstellt.
  • Das Verfahren erbringt .durch verhältnismäßig einfache Maßnahmen ohne bauliche Änderungen der üblichen Küppelofenbauarten zu gleicher Zeit folgende Vorteile: i. Man kann einen bisher im Kuppelofen für gewöhnlich nicht erreichbaren niedrigen Kohlenstoffgehalt erzielen.
  • 2. Man kann während des Schmelzvorganges ohne Änderung der Gattierung den Kohlenstoffgebalt innerhalb gewisser Grenzen regeln und auf einen ganz bestimmten Wert einstellen.
  • 3. Man kann ohne Bedenken den Stahlzusatz bis auf 5o °j" und mehr, selbst bis zu i oo ?;o des Gesamteinsatzes steigern. wodurch wegen des billigeren Marktpreises für Stahlabfälle eine erhebliche Verbilligung gegenüber jeder z. B. bisher üblichen Zylindergattierung entsteht.
  • q.. Es ergibt sich eine beträchtliche Verbesserung der physikalischen Eigenschaften der Erzeugnisse sowie auch eine größere Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse.
  • 5. Die die Festigkeitseigenschaften nachteilig vermindernden Schwefel- und Phosphorgehalte werden sehr niedrig gehalten.
  • 6. Man kommt infolge der niedrig Bekohlten Gußerzeugnisse einer praktisch brauchbaren Einheitsgattierung sehr nahe, bei der auf Grund des niedrigen Kohlenstoffgehaltes Schwankungen im Siliciuingehalt von etwa z,5 bis 2,5 °(" ihre bisherige Bedeutung für das Gefüge und die physikalischen Eigenschaften des Gußeisens sowie für .die Gefügebildung für die verschiedensten Wandstärken verlieren. Beispielsweise kann man nach dem neuen Verfahren planmäßig Gußstücke mit geringer und großer Wandstärke gießen, ohne daß bei den verschiedenen Wandstärken Gefügeverschiedenheiten zu beobachten wären, und zwar bei einem Kohlenstoffgehalt von etwa 2,6 bis 2,8 °,l0 im Gußstück bei 2,5 bis 1,5 °/p Silicium..
  • Die Handhabung des neuen Verfahrens wird wesentlich erleichtert, wenn man in die zum Kuppelofen führende Windleitung an geeigneter Stelle selbsttätige Druckminder-bzw. Druckregelventile einbaut, die sich auf verschiedenen Winddruck einstellen lassen. Man kann durch Änderung der Ventileinstellung den Kohlenstoffgehalt des Gußeisens beeinflussen. Zweckmäßig wird man die Einrichtung so treffen, daß man die Einstellung der Druckmin.der- bzw. -regele entile nach einer Einteilung vornimmt, deren Einheiten bestimmten Kohlenstoffgehalten entsprechen.
  • Menge und Druck oder auch nur die Menge oder nur der Druck des den Ofen durchstreichenden Windes können auch beispielsweise dadurch verändert oder geregelt werden, daß man einen mit oberem Abschluß versehenen Ofen verwendet und nun die Menge oder den Druck der abziehenden Gichtgase, z. B. durch Drosselung oder Veränderung von Drosselwirkungen, regelt. Auch hierbei können selbsttätige Regelvorrichtungen verwendet werden. Diese lassen sich auch so ausbilden und einrichten, daß sie in Abhängigkeit von dem vor den Düsen herrschenden Winddruck ein bestimmtes, für das Verfahren günstigstes Gesamtwindgefälle im Ofen einstellen. Diese Maßnahmen ermöglichen das Durchführen des neuen Verfahrens bei erhöhtem absolutem Winddruck im Ofen selbst, aber mit den erforderlichen verringerten Windmengen bzw. dem erforderlichen geringen Windgefälle. Zur Erläuterung des Verfahrens seien nachfolgend einige Ergebnisse angeführt, die sich bei Versuchen und anschließend daran auch im laufenden Betriebe ergeben haben.
  • Es wurde eine größere Anzahl von Versuchsreihen mit Sätzen folgender Zusammenstellungen in einem gewöhnlichen Kuppelofen mit Vorherd niedergeschmolzen:
    Versuchsreihe A
    Einsatz . . . . . . . . . . 50 % Stahl- und Schmiedeeisenabfälle mit C = o,2 %,
    50'/() hochsiliciertes Roh- oder Brucheisen.
    Kokssatz . . . . . . . . . 120/0 des Eiseneinsatzes.
    Winddruck ....... 400 mm Wassersäule.
    Badtemperatur .... Nicht gemessen.
    Vergießfähigkeit und
    Bearbeitbarkeit . . Es wurden alle möglichen lunkerfreien Maschinengußteile schwacher und
    starker Wandstärken mit Erfolg gegossen, die auch zu drehen, hobeln,
    bohren und zu fräsen waren.
    Festigkeit einzeln
    gegossener Stäbe. . Zerreißfestigkeit bis 29,o kg/qmm.
    Biegefestigkeit - 54,7 - (unbearbeiteterStab3omm@, 6oommlg.):
    - 6o,o - (bearbeiteter - 30 - 6oo -
    Durchbiegung - 16,6 mm (unbearbeiteter - 30 - 6oo - - ),
    - ig,o - (bearbeiteter - 36 - 72o - - ).
    C-Gehalt der Guß-
    stücke . . . . . . . . . . 2,6 bis 2,8 °/o.
    Versuchsreihe B
    Einsatz . . . . . . . . . . ioo °/o Stahl- und Schmiedeeisenabfälle mit C = o,2 '1110
    -1- 30 Stück E. K.-Formlinge mit Si = 3 °/o.
    Kokssatz . . . . . . . . . i2 °/o des Einsatzes.
    Winddruck ....... 400 mm Wassersäule.
    Badtemperatur .... 148o° C.
    Vergießfähigkeit und
    Bearbeitbarkeit . . Es wurden alle möglichen lunkerfreien Maschinengußteile schwacher und
    starker Wandstärken mit Erfolg gegossen, die auch zu drehen, hobeln,
    bohren und zu fräsen waren.
    Festigkeit . .. . .... I. Einzeln gegossene Stäbe
    Zerreißfestigkeit bis 41,6 kg/qmm. '
    Biegefestigkeit - 62,5 - (unbearbeiteter Stab 3ommcf), 6oommLg.),
    - 7o,6 - (bearbeiteter - 30 - 6oo - - ),
    - 74,o - (bearbeiteter - 15 - ( , 300 - - ).
    Durchbiegung - 15,0 mm (unbearbeiteter - 30 - @, 6oo - - ),
    - 20,0 - (bearbeiteter - 36 720 - - ). '
    IL Aus der Mitte dickwandiger Gußstücke herausgearbeitete Stäbe
    Zerreißfestigkeit a) bis 23,5 kg/qmm (Stab von 2o mm # aus Knüppel von
    =2o mm # herausgearbeitet).
    (Das bisherige gute Zylindereisen hat diese Festigkeit an i
    einzeln gegossenen Stäben.)
    b) bis 38,5 kg; qmm (Stab von 15 mm @ aus Stab von
    42 mm @ herausgearbeitet).
    Brinellhärte ....... im Durchschnitt 241 bis 255.
    i
    C-Gehalt der Guß-
    stücke . . . . . . . . . . 2,5 bis 2,75 °/o#
    Wie sich aus den obigen Versuchen ergibt, ist es nach der Erfindung also möglich, im Kuppelofen der üblichen Bauart mit einer verhältnismäßig geringen Koksmenge und einem verhältnismäßig geringen Winddruck bis zu roo °/a Stahl unter Verwendung entsprechender Zuschläge an Silicium und Mangan in geeigneten Legierungen niederzuschmelzen und unmittelbar zu höchstwertigen Gußstücken beliebiger Abmessungen und beliebiger Wandstärke zu vergießen. Dabei haben die erzeugten Gußstücke außergewöhnlich gute Festigkeitseigenschaften, sind gut durch Drehen, Schleifen, Bohren und Fräsen und sogar durch Hämmern bearbeitbar. Die Steigerung der Festigkeitseigenschaften durch die einfachen Maßnahmen der Erfindung erschließt dem Herstellen durch das Kuppelofengußverfahren die verschiedensten ihm bisher verschlossenen Gebiete und ist obendrein geeignet, dort, wo man bisher die Gußtechnik lediglich unter Berücksichtigung ihres früheren Standes anwandte, zu wesentlich geringeren Wandstärken herunterzugehen. Diese Tatsache im Zusammenhang mit der großen Einfachheit und Billigkeit des neuen Verfahrens zum Herstellen hochwertiger Gußstücke zeigt die besondere wirtschaftliche Bedeutung der Erfindung.
  • Erwähnt sei noch, daß die nach .dem neuen Verfahren hergestellten Gußstücke infolge ihrer eigenartigen Gefügeausbildung eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse aufweisen, sich daher namentlich zu Säure- und Laugenkesseln und -behältern für die chemische Industrie eignen.
  • Das neue Verfahren bietet ferner noch die Möglichkeit, auch hochwertige Spezial-Stahllegierungen zu Sondererzeugnissen im gewöhnlichen Kuppelofen zu verschmelzen.
  • Die Wirkung des neuen Verfahrens kann man sich folgendermaßen erklären: Da bekanntlich ein Zusatz von so bis 15 °/o Stahl oder Schmiedeeisen zum Roh- oder Brucheisen keine Erhöhung des Kokssatzes bedingt, muß die zum Schmelzen von Stahl und Schmiedeeisen erforderliche Temperatur im Kuppelofen schon bei normalem Kokssatz vorhanden sein, wie er gewöhnlich zum Schmelzen von Roh- und Brucheisen ange-,vandt wird. Von dieser LTberlegung ausgehend, wurde erkannt, daß die bereits erwähnten früheren Bestrebungen, die Verwendung auch größerer Stahlmengen im Kuppelofen zwecks Erzeugung hochwertigster Gußstücke zu erzwingen, deshalb verfehlt waren, weil sie mit außergewöhnlich hohen Koksmengen und in der Regel auch mit besonders hohen Winddrucken arbeiteten. Durch diese außergewöhnliche Erhöhung der dem Verfahren zugeführten Kohlenstoffmengewurde der Vorteil des geringen Kohlenstoffgehaltes der Stahl- und Schmiedeeisenmengen in Frage gestellt. Die Erfindung läuft also gewissermaßen darauf hinaus, die deni.S£bmelzvorgang zuzuführende Gesa lcohlenstoffmenge i1 er@°'°-aupf" äüf# jede -nur # denkbare` Weise niedrigzuhäaten,_ wöbei immer noch eine zur-Aufl@öhlung des Stahles und Schmiedeeisens zu gut Bußfähigem Gußeisen genügende Kohlenstoffrnenge verbleibt. Gleichzeitig mag auch noch der Umstand eine Rolle spielen, daß sich bei dem neuen Verfahren entsprechend seinen besonderen Betriebsbedingungen (Koksmenge, Windmenge bzw. Winddruck usw.) eine ganz bestimmte, für die Verfahrenswirkung vorteilhafte Schmelzzonenhöhe und -lage einstellen, die dann bei einer Regelung der Betriebsbedingungen ebenfalls eine Beeinflussung erfahren. Daß die bisherigen Versuche, durch einfaches geringes Erhöhen der Stahl- oder Schmiedeeisenzuschläge unter Verwendung größerer Koksmengen nicht zu einem hochwertigen Gußerzeugnis führen konnten, lag wesentlich gleichzeitig, außer in der zu starken Aufkohlung des niederschmelzenden Eisens und Stahls, auch noch daran, daß beim Vorhandensein großer Roheisen- und Gußbruchmengen im Kuppelofen diese bereits beim Erlangen ihrer verhältnismäßig niedrigen Schmelztemperatur, ohne das Durchmachen eines teigigen Zustandes, auf schnellstem Wege in den unteren Teil des Kuppelofens oder den Vorherd abfließen. Diese kommen daher gar nicht in den Genuß der tatsächlich im Kuppelofen vorhandenen hohen Temperatur, die vielmehr für diese verhältnismäßig großen Roh- und Brucheisenmassen überflüssigerweise erzeugt wird. Es ist dabei obendrein noch zu beachten, daß diese verhältnismäßig großen flüssigen Roheisenmassen natürlich auch die von ihnen durchströmten Teile des Ofens, seines Inhaltes und etwa vorhandenen Vorherdes teils auf diese Temperatur erst anwärmen müssen, also noch Wärme wieder verlieren, teils dort, wo sie heißere Zonen durchfließen, temperaturmindernd wirken.
  • Anders verhält es sich mit den in den Kuppelofen aufgegebenen Stahl- und Eisenzuschlägen. Diese werden bei der Schmelztemperatur des Roheisens noch nicht flüssig, sondern kohlen sich bereits in rotglühendem Zustande auf und erreichen dadurch einen niedriger liegenden Schmelzpunkt. Das auf diese Weise aus dem Stahl im Ofen entstandene Gußeisen hat somit eine entsprechend höhere Temperatur als das erstgenannte Gußeisen. Wendet man nun nur verhältnismäßig geringe Stahlmengen an, so genügen diese kaum, um eine wesentliche Änderung des Kohlenstoffgehaltes des erstniedergegangenen Gußeisens zu bewirken; wendet man jedoch, und hier setzt die Erfindung ein, wesentlich größere Stahlmengen an, indem man gleichzeitig aber auch dafür sorgt, daß nur ein Minimum von Kohlenstoff überhaupt im Ofen vorhanden ist, so ist die Ausnutzung der hohen Ofentemperatur natürlich am vollständigsten und die Sicherheit der Erlangung eines niedrigen Kohlenstoffgehaltes des Erzeugnisses entsprechend günstiger, am günstigsten natürlich dann, wenn die aufgegebenen Sätze ioo °/o Stahl oder Schmiedeeisen. enthalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguß unter Zusatz von Schmiedeeisen- oder Stahlschrott zur Kuppelofengattierung, dadurch gekennzeichnet, daß die Gattierung aus etwa 50 °/o oder mehr kohlenstoffarmem Eisen und Roh- oder Brucheisen oder ausschließlich aus kohlenstoffarmem Eisen mit entsprechenden Zuschlägen (Silicium, Mangan usw.) besteht, und daß diese Gattierung nur mit den für das Umschmelzen von Grauguß üblichen Koksmengen und der dieser Koksmenge entsprechenden Windmenge geschmolzen wird zwecks Erzeugung einer überhitzten Schmelze mit etwa 2 bis 3 °/a Kohlenstoff.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Kohlenstoffgehaltes des Erzeugnisses .durch Regelung der Windmenge und des Winddruckes bestimmt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Menge und Druck des den Ofen durchstreichenden Windes durch Regelung, z. B. durch Drosselung, der abziehenden Gichtgase beeinflußt wird.
DET29648D 1924-12-10 1924-12-10 Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss Expired DE512391C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET29648D DE512391C (de) 1924-12-10 1924-12-10 Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DET29648D DE512391C (de) 1924-12-10 1924-12-10 Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE512391C true DE512391C (de) 1930-11-10

Family

ID=7555041

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DET29648D Expired DE512391C (de) 1924-12-10 1924-12-10 Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE512391C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE907184C (de) * 1940-04-25 1954-03-22 Eisenwerke Gelsenkirchen Ag Verfahren zum Herstellen mechanisch hochwertigen Gusseisens
DE965639C (de) * 1944-08-03 1957-07-18 Alfred Rexroth Erzeugung spannungsfreier feinstgraphitischer Graugussstuecke mit wahlweisem Gussgefuege in eisernen Dauerformen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE907184C (de) * 1940-04-25 1954-03-22 Eisenwerke Gelsenkirchen Ag Verfahren zum Herstellen mechanisch hochwertigen Gusseisens
DE965639C (de) * 1944-08-03 1957-07-18 Alfred Rexroth Erzeugung spannungsfreier feinstgraphitischer Graugussstuecke mit wahlweisem Gussgefuege in eisernen Dauerformen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0269609B1 (de) Verfahren und Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie neben der Herstellung von flüssigem Roheisen
DE1961336A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Aufbereitung von sulfidischen Erzen
DE1508382B1 (de) Verfahren zur herstellung eines hitzebestaendigen karbid werkzeugstahles
DE512391C (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Grauguss
AT113306B (de) Verfahren zur Herstellung von Gußeisen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und hohen Festigkeitseigenschaften.
DE3121975A1 (de) "verfahren zum betrieb eines hochofens"
DE2329772A1 (de) Verfahren zum erschmelzen von eisenmetallen konstanter qualitaet ausgehend von heterogenen gemischen
DE2637271A1 (de) Kontinuierliches verfahren zum verblasen von metallurgischer schlacke
DE717498C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Verhuetten von Eisenerzen
CH120855A (de) Verfahren zur Herstellung von Gusseisen mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und hohen Festigkeitseigenschaften.
DE1302478B (de) Expandierender und schwundausgleichender Zement
DE2341760A1 (de) Hochfeste automatensinterlegierungen und verfahren zu ihrer herstellung
DE652585C (de) Verfahren zur Herstellung von Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt von etwa 2% und darunter im Giessereischachtofen
DE878358C (de) Verfahren zur Herstellung eines Stahles mit niedrigem Stickstoffgehalt in der Thomasbirne
DE714099C (de) Verfahren zur Beeinflussung des Schmelzvorganges von Brennstoffaschen
DE350312C (de) Kohlenstoff-, chrom- und nickelhaltige Eisenlegierung, die mehr Chrom als Nickel enthaelt
AT70374B (de) Verfahren zur Herstellung von Gußeisen im Kupolofen durch Zusammenschmelzen mehrerer Eisensorten von verschiedenem Kohlenstoffgehalt.
DE287330C (de)
DE973695C (de) Verfahren zur Herstellung von schwefel- und phosphorarmem desoxydiertem Gusseisen
AT217074B (de) Verfahren zur Herstellung von Stahl aus Roheisen und Erz im elektrischen Lichtbogenofen
AT133421B (de) Verfahren zur Herstellung von hochwertigem Zement mit hohen Anfangszugfestigkeiten.
DE601680C (de) Verfahren zur Erhoehung des Aschenschmelzpunktes bei Steinkohlenbriketts
DE657665C (de) Verfahren zur Herstellung kohlenstoffarmer Eisen-Chrom-Legierungen mit verhaeltnismaessig hohem Chromgehalt
DE189871C (de)
DE2151978C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines quellfähigen, freikalkhaltigen Portlandzementes