DE5121A - Verbesserte Methode der Carbonisirung von Thon, Gyps, Kreide, porösen Steinen etc - Google Patents

Verbesserte Methode der Carbonisirung von Thon, Gyps, Kreide, porösen Steinen etc

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DE5121A
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Original Assignee
G. H. SMITH, Dr. med. in New-York. Vertreter C. PIEPER in Berlin, Bellealliancestrafse 74

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Description

1878.
Cj-
GEORGE HAND SMITH in NEW-YÖRK. ' Verbesserte Methode der Carbonisirung von Thon, Gyps, Kreide, porösen Steinen etc.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 28. Juli 1878 ab. Längste Dauer: 27. Juli 1888.
Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Behandlungsweise von porösen Materialien und daraus hergestellten Gegenständen, durch welche sie in Materialien umgewandelt werden, deren Eigenschaften gänzlich verschieden von denen, der Stoffe in ihrem ursprünglichen Zustande sind. Die porösen Stoffe werden zuerst veranlafst, eine kohlenstoffhaltige Flüssigkeit einzusaugen. .
Ich nehme gewöhnliche frisch gebrochene Kreide > in Stücken von beliebiger Form und Gröfse, oder gewöhnlichen Thon, oder feuerfesten Thon in der Form von Ziegeln, Schmelztiegeln oder dergl,, oder Gegenstände, welche aus Gyps gemacht sind, wie Ornamente zur Hausdecoration, Statuen, Statuetten, oder andere Kunstwerke und behandle dieselben wie folgt:
Thon, Gyps, Kreide oder andere Materialien können in Stücken benutzt werden, welche nach der Behandlung in irgend eine verlangte Form gebracht werden.
. Das Material oder der Gegenstand wird zuerst durch Eintauchung oder auf andere Weise mit kohlenstoffreicher Flüssigkeit getränkt. Ich ' gebrauche zu diesem Zwecke Kohlentheer, Theeröl, geschmolzenes oder aufgelöstes mineralisches oder vegetabilisches Pech, Bitumen oder andere ähnliche Stoffe. Meistens wird es am bequemsten sein, die porösen Massen durch Eintauchen mit der kohlenstoffhaltigen Flüssigkeit zu sättigen, doch kann letztere auch zumal ' auf Statuen und ähnliche Gegenstände mittelst einer Bürste oder dergleichen gebracht werden. Wenn Gastheer oder Pech, oder eine Mischung beider benutzt wird, so wird ein mehr oder weniger dichtes Häutchen auf der Oberfläche des Gegenstandes abgeschieden, wodurch die äufsere Vollendung und die· Schönheit der Erscheinung vieler Gegenstände geschädigt würde. Ich vermeide jedoch diese Schwierigkeit dadurch, dafs ich das Sieden in dem Bade fortsetze, bis das Häutchen nicht länger an der Oberfläche haftet, oder dadurch, dafs ich den Gegenstand in ein anderes Bad von heifsem Kohlenwasserstoff, vorzugsweise Kohlentheer, welches minder dicht als das erste Bad ist, bringe, wobei Acht zu geben ist, dafs die Gegenstände während ihrer Entfernung aus dem Bade nach dem Ofen, in welchem sie erhitzt werden, nicht berührt werden. '
Es wird nicht immer nothwendig oder wünschenswerth sein, dafs die Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit den in Behandlung befindlichen Gegenstand völlig durchdringt. Manchesmal wird blos Sättigung bis zu einer gewissen Tiefe verlangt, es wird daher nothwendig sein, die passende Tiefe der Sättigung zu bestimmen 'und den Gegenstand aus dem Bade herauszuziehen, wenn diese Tiefe erreicht worden ist. Der Gegenstand, besonders wenn derselbe aus Gyps oder Thon besteht, sollte zuerst vollständig getrocknet und erhitzt und nach dem Eintauchen in die Kohlenwasserstoffe nach oben erwähntem Ofen gebracht werden, ohne dafs eine Abkühlung möglich' ist.
Nachdem der poröse Gegenstand auf diese Weise gesättigt worden ist, wird derselbe erhitzt, so dafs die Kohlenwasserstoffe festen Kohlenstoff in den Poren zurücklassen. Die zu erhitzenden Gegenstände oder Materialien werden zu diesem Zwecke in einen Ofen eingesetzt, welcher so construirt ist, dafs die flüchtigen Producte der Verkohlung abgeführt, und durch einen geeigneten Apparat für weitere Verwendung condensirt werden können. - Der. Hitzegrad, welchem die Gegenstände in besagtem Ofen ausgesetzt werden, wird einigermafsen je nach dem verwendeten Materiale und dem Resultate, welches man zu erreichen sucht, verschieden sein. Die Gegenstände bleiben in diesem Ofen so lange, bis sämmtliche flüchtigen Stoffe oder so viel derselben, als abzuscheiden wünschenswerth ist, ausgetrieben worden sind. Dann läfst man die Gegenstände längsam abkühlen. Der Hitzegrad wird einigermafsen durch Abnehmen des Geruchs und die Härtung des erhitzten Gegenstandes angezeigt.
AVenn das Bad gänzlich oder zum gröfsten Theil aus Pech besteht, so kann man dasselbe auf einen sehr hohen Temperaturgrad erhitzen und es wird in manchen Fällen keine spätere Erhitzung des Materiales im Ofen nothwendig sein, da die dem Stoffe im Bade mitgetheilte Hitze so grofs ist, dafs während des Abkühlens nach der Eintauchung in erwähntes Bad, flüchtigeMaterie genug ausgetrieben werden wird.
Wenn die zu erhitzenden Gegenstände bis zur Rothglühhitze erhitzt werden sollen, so müssen sie in Kapseln oder Cassetten eingeschlossen werden, um die Verbrennung des Kohlenstoffes zu verhindern.
Kunstgegenstände aus gewöhnlichem Gyps werden durch obige Behandlungsweise viel härter und dauerhafter gemacht, als sie in ihrem ursprünglichen Zustande waren und haben, wenn dieselben unpolirt gelassen werden, ein besonders schönes Ansehen, Ungleich dem irgend eines anderen bekannten Materiales, während sie zu gleicher Zeit empfänglich sind für eine äufserst brillante Politur, welche ebenso schön, wenn nicht schoner, als die irgend eines gewöhnlich zu denselben Zwecken benützten Steines oder Metalles ist, und sind endlich frei von irgend welchem unangenehmen Gerüche.
Gyps oder Kreidestücke oder Blöcke können vorerst, wie oben beschrieben, behandelt und dann in irgend eine verlangte Form geschnitten und polirt werden. Die Feuerfestigkeit oder Widerstandskraft von feuerfesten Ziegeln und Schmelztiegeln für metallurgische Operationen gegen Feuer wird durch diese Behandlung erhöht und der, Werth vieler anderer Substanzen von ähnlicher poröser Beschaffenheit kann durch diese Behandlung mit geringen Kosten bedeutend erhöht werden. Pulverisirter gewöhnlicher Thon, feuerfester Thon, Gyps, Kreide und andere ähnliche poröse Materialien können entsprechend dieser Erfindung behandelt werden,
\, indem man sie mit einer passenden Menge v Kohlentheer, Pech oder anderer Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit mischt, prefst und formt und die auf die Weise zusammengesetzte und in
' irgend eine Form gebrachte Masse, wie oben beschrieben, der Hitze aussetzt. Verschiedene Gegenstände, als Ziegel, Drainröhren und dergl.
.können auf diese Weise erzeugt werden, indem man zuerst piilverisirten Thon trocknet oder röstet, oder Kreide trocknet und innig mit einer Quantität Kohlentheer, Pech, Harz oder anderem Kohlenwasserstoff in flüssigem oder solchem Zustande mischt, dafs sie fähig sind, durch Erhitzen oder auf andere Weise in einem geschlossenen Gefäfse, in welchem clie Dämpfe unter Druck zurückgehalten werden, flüssig gemacht werden können. Diese Mischung kann durch Pressen oder auf andere Weise, während sie heifs ist, in die verlangten Formen gebracht werden. Der hohe Hitzegrad, welchem diese Stoffe ausgesetzt werden, bewirkt, dafs eine genügende Menge flüchtiger Körper während des Abkühlens entweicht. Die Ziegel und dergl. können durch Benutzung leicht gefärbter Kohlen; Wasserstoffe, wie Gummiharz, welches Metalloxyde enthält, gefärbt werden.
Bei der Behandlung mancher Substanzen setze ich der Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit auch eine kleine Menge feinen Thons, Eisenoxydes oder anderer passender Stoffe zu, welche in den Poren bleibt, wobei jedoch Acht zu geben ist, die Flüssigkeit nicht so dick zu machen, dafs dadurch die Absorption verhindert oder erschwert wird.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Das oben beschriebene Verfahren des Carbonisirens oder Kohlens von porösen Materialien, d. h. zuerst zu bewirken, dafs dieselben kohlenstoffreiche Flüssigkeiten absorbiren und dann ganz oder theilweise die flüchtigen Theile derselben in solcher Weise abscheiden, dafs der zurückgehaltene Kohlenstoff denselben einverleibt bleibt und ihre Eigenschaften und ihr Aussehen in oben beschriebener Weise verändert.

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