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Schleudertrommel zum Entrahmen von Milch Es sind Milchschleudern bekannt,
bei denen der Milcheinlaß am unteren Ende der Trommel in der Mittelachse der Trommel
angeordnet ist, um die eintretende Milch unmittelbar in den Schaufelkörper der Trommel
an einer Stelle einzulassen, die sehr nahe der Mittelachse der Trommel liegt, genauer
gesagt, an einer Stelle oder in einer Zone, die zwischen der Milchzone und der Rahmzone
liegt. Diese Milch wird nach außen in die Kanäle zwischen den Schaufeln gedrückt,
fließt dann längs der gewölbten Oberfläche der Schaufeln nach der Trommelwand ab;
da sie unter dem Einfluß der Schleuderkraft nach außen wandert, findet die Scheidung
statt, indem die schwerere Magermilch ununterbrochen längs der Außenwand der Trommel
abfließt und die leichteren Rahmkügelchen, die so von der Magermilch getrennt werden,
ihre ursprüngliche Strömungsrichtung umkehren und nun in der entgegengesetzten Richtung
auf die Mittelachse .der Trommel zuströmen, wo sie eine innere Rahmwand bilden;
der Rahm wandert aufwärts und fließt schließlich durch die Rahmauslaßöffnung ab,
die näher an der Mittelachse der Trommel gelegen ist als der Magermilchauslaß.
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Es hat sich nun gezeigt, d@aß die in dem Raum zwischen benachbarten
Schaufeln fließende Milchschicht sich so in zwei entgegengesetzter Richtung fließende
Flüssigkeitsströme teilt. Der schwerere Magermilchanteil der Frischmilch wird unter
der Wirkung der Fliehkraft nach der Innenwand einer Schaufel gedrängt und bewegt
sich von dort auswärts gegen die Trommelwand, während andererseits die leichteren
Rahmkügelchen der Milchschicht nach der Außenwand .der nächstfolgenden Schaufel
verschoben werden und unter dieser gleichen Fliehkraft nach innen gegen die Mittelachse
der Trommel fließen. Diese beiden entgegengesetzt fließenden Ströme befinden sich
in reibender Berührung da nun der in der Frischmilch vorhandene Rahm nur etwa ihren
fünften Teil ausmacht, und da .die Frischmilch in nächster Nähe der Mittelachse
der Trommel, .d. h. in die Abrahmzone zwischen den Schaufeln an einer Stelle eingeführt
wird, die zwischen der äußeren Milchzone und der inneren Rahmzone liegt, muß also
eine erheblich größere Milchmasse unter der Wirkung der Fliehkraft nach außen strömen,
als Rahm nach innen strömt; da nun diese Milch- und Rahmströme sehr nahe beieinander
in entgegengesetzter Richtung wandern, werden die leichten Rahmkügelchen infolge
ihrer reibenden Berührung mit der nach auswärts strömenden Magermilch von dieser
nach außen mitgerissen, bis die allmählich ansteigenden Fliehkraftwirkungen den
Rahm veranlassen. seine Strömungsrichtung in der gezeigten Weise umzukehren. Diese
Anordnung des Milcheinlasses führt eine Verzögerung der Trennung von Milch und Rahm
herbei; die Folge davon ist eine unvollständige Ausscheidung eines Teiles der Rahmkügelchen.
Dies kommt daher, daß die in geringer Menge vorhandenen Rahmkügelchen, die zudem
klein und leicht sind, durch die reibende Berührung mit der nach außen strömenden
Magermilch mitgerissen werden und nach dem Magermilchauslaß abfließen.
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Gemäß der Erfindung erfolgt die Einführung
der Frischmilch
in die Scheidetrommel derart und an einer solchen Stelle relativ zu dem Schaufelkörper,
daß die nachteilige Wirkung des nach außen strömenden Magermilchstromes in höchstmöglichem
Ausmaß verringert wird. Zur rascheren und wirksameren Entrahmung wird dem Schaufelkörper
nahe dem Außenrand oder dem größten Durchinesser des Schaufelkranzes Frischmilch
zugeführt, so daß die Strömung des Rahmes von vornherein nach innen geht und der
Hauptscheidestrom zwischen der Milch und dem Rahm nach innen statt nach außen stattfindet.
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Die praktische Ausbildung einer Milchschleuder mit den Merkmalen der
Erfindung ist mannigfaltig; eine Ausführungsform ist in den Zeichnungen zur Darstellung
gebracht.
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In Abb. i -der Zeichnung ist im senkrechten Schnitt nach der Mittelachse
eine Schleudertrommel dieser Art gezeigt; es zeigen ferner Abb. 2 einen Schnitt
nach Linie 3-3 der Abb. i, Abb. 3 den herausgenommenen Einsatz der Einlaßkammer,
Abb. 4 eine Ausführungsform der Einlaßvorrichtung.
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Die Milchschleuder besteht aus einer hohen zylindrischen Trommel i,
deren oberes Ende zur Aufnahme des die obere Öffnung der Trommel abschließenden
Kopfes 3 als Sitz 2 ausgebildet ist. Dieser Kopf 3 läuft oben in eine Spindel d.
aus und ist so eingerichtet, daß er abnehmbar an die herabhängende Antriebsspindel
der Antriebsvorrichtung gekuppelt werden kann. Die Kupplung umfaßt ein hohles Rohr
5, das quer durch die Spindel q. gesteckt ist, dessen Enden zum Herstellen eines
Bajonettverschlusses beiderseits über die Spindel vorstehen. In der herabhängenden
Spindel der Antriebsvorrichtung sind entsprechende Nuten angeordnet. Ein Kanal 6
ist in der Mittelachse der Trommel i gelegen und wird am oberen Ende durch die herabhängende
Spindel der Antriebsvorrichtung geschlossen. Außerdem hat der Kopf die übliche durch
eine Rahmschraube 7a geregelte Rahmauslaßöffnung 7 und einen Magermilchauslaß B.
Der untere Teil des Kopfes 3 setzt sich in einer Hülse 9 fort, die sich bis zu einer
Stirnkante io verjüngt. Das untere Ende der Trommel i läuft in einen Stutzen. i
i mit Innengewinde aus, in den ein Boden 1.4 eingeschraubt werden kann, um das untere
Ende der Trommel zu verschließen. In diesem Boden ist der Milcheinlaß 13 angeordnet,
durch den die Milch in bekannter Weise eingesaugt oder eingedrückt wird. In den
nach innen vorstehenden Bodenrand .4 von becherförmiger Ausbildung kann der in der
Abb. 3 im einzelnen gezeigte Einsatz eingefügt werden. Dieser Einsatz umfaßt eine
Scheibe 15, die einen Zwischenboden zwischen der Einlaßkammer und der Schaufeltrommel
bildet und genau in die innere Ringwand 12 des Bodens eingepaßt ist. Hierdurch wird
eine Kammer 16 gebildet, in die die Milch aus dem Einlaß! 13 eintritt. Diese Kammer
soll im folgenden als Einlaßkammer bezeichnet werden. An der Unterfläche der Scheibe
15 sind eine Reihe von Antriebsflügeln 17, die radial von der gemeinsamen Mitte
ausstrahlen, wie in Abb. 2 gezeigt, angeordnet. Außerdem hat die Scheibe einen Steg
18, :der sich quer durch die Mittelachse der Scheibe erstreckt und einen kegelförmig
ausgebildeten Kern i9 zum Ablenken der einströmenden Milch trägt. Die Innenkanten
der Flügel 17 enden in geringem Abstande von dem Ablenker i 9 und sind kranzförmig
um ihn angeordnet. Die Scheibe 15 besitzt eine mittlere Öffnung 2o, die den kegeligen
Ablenker i9 konzentrisch umgibt. Diese mittlere Öffnung ist der primäre Rahmdurchlaß,
dessen Wirkungsweise weiter unten beschrieben werden soll. Außerdem weist die Scheibe
1 5 einen äußeren ringförmigen Schlitz auf, der nicht weit von dem Umkreis der Scheibe
angeordnet ist. Dieser Ringschlitz 21 bildet den Milcheinlaß zu der Schaufelzone
der Trommel.
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Man kann, anstatt die Scheibe 15 aus einem Stück herzustellen und
die beiden konzentrischen.Öffnungen darin auszubilden, zwei konzentrische Ringe
im Abstand voneinander vorsehen, die zwischen sich den Schlitz 2i bilden. Der innere
Ring besitzt dann eine mittlere Öffnung von der Größe der Öffnung 20. Diese Ringe
werden dann in dieser Lage von denAntriebsflügeln 17 gehalten, die daran festgeschweißt
werden. Der eine dieser Antriebsflügel 17 ist von etwas anderer Form als die anderen.
Er erstreckt sich vollständig quer durch die Mittelöffnung 2o in der Art eines Steges
und ist mit dem kegeligen Ablenker i9 aus einem Stück gearbeitet. Man setzt beim
Zusammenbau die Scheibe, .die Antriebsflügel und den kegeligen Kern als Ganzes in
die Trommel ein; der Boden wird derart festgeschraubt, daß der Ablenker i9 in die
Achse des Milcheinlasses. 13 und genau ihm gegenüber zu liegen kommt und die durch
den Einlaß. 13 einströmende Milch gegen die kegelige Spitze des Ablenkers i 9 anschlägt
und in radialer Richtung zwischen den Antriebsflügeln 17 ausgebreitet wird. Da i
diese Flügel in der umlaufenden Trommel starr befestigt sind, wird der eintretenden
Milch der nötige Schwung erteilt. Im mittleren Trommelteil zwischen der Scheibe
i 5 und dem oberen Ende ist ein Schaufelkranz 24 angeordnet, der in üblicher Weise
so gebaut ist, daß er die einströmende Milch in
eine Mehrzahl von
dünnen Schichten zerlegt, die radiale Linien der Trommel der Quere nach schneiden.
Diese Schaufeln sind herausnehmbar angeordnet, damit sie leichter gereinigt werden
können.
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Betrachtet man nun die Lage des Milcheinlasses, im besonderen gemäß
Abb.4 der Zeichnung, so zeigen die Pfeile die Bewegungsrichtung der Frischmilch,
wenn sie durch den Bodeneinlaß 13 eintritt. Die Antriebsflügel 17 übertragen
auf die Milch, wenn sie in die rasch gedrehte Trommel eintritt, unmittelbar die
kreisende Bewegung der Trommel; die Milch fließt nach außen in die Eintrittskammer
und wird durch den kegeligen Ablenker ig verteilt. Ein großer Teil des Rahmes oder
Milchfettes wird sofort abgeschieden, und dieses abgetrennte Fett fließt unmittelbar
nach dem in der Scheibe 15 vorgesehenen Rahmauslaß, ohne daß es durch den Schaufelkörper
der Trommel hindurchgehen müßte; der Rahm tritt also in die Rahmzone 23, die sich
bis zum oberen Ende der Trommel erstreckt. Zu diesem Zweck ist die Innenkante 22
der Öffnung 2o an einer Stelle gelegen, die weiter entfernt von der Mittelachse
liegt als die Innenkante der Rahmwand 23. Dadurch kann der Rahm die Kante umfließen
und durch die Öffnung 2o strömen. Die Frischmilch, die die nicht sofort ausgeschiedenen
Rahmkügelchen mitführt, muß durch die :Milchöffnung 21 in den Schaufelkörper der
Trommel eintreten. Die durch diese Öffnung fließende ,Milch gelangt in die Spalten
zwischen den Scheideschaufeln, wo sie der Einwirkung .der Fliehkraft unterworfen
wird.
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Der gekrümmteTeil der Schaufeln erstreckt sich erheblich über den
ringförmigen Milcheinlaß 21 hinaus nach außen. Die genaue Stelle festzulegen, wo
der Milcheinlaßschlitz 21 vorteilhaft mit Rücksicht auf die gebogenen Schaufeln
angelegt werden muß, muß festgestellt werden. Der Milcheinlaßschlitz 21 kann nicht
an der früher üblichen Stelle zwischen der sogenannten Rahmzone und der Milchzone
liegen, er kann auch nicht in der Magermilohzone liegen. Er muß zwischen diesen
beiden Stellen angeordnet sein, und zwar so nahe wie möglich an der Magermilchzone
und an einer solchen Stelle, wo er möglichst dem Einfluß des starken Auslaßstromes
der Milch entzogen ist, der die Rahmkügelchen mit sich reißt.