DE51105C - Verfahren und Apparat zur Herstellung von karburirtem Wassergas für Heiz- und Leuchtzwecke - Google Patents
Verfahren und Apparat zur Herstellung von karburirtem Wassergas für Heiz- und LeuchtzweckeInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J1/00—Production of fuel gases by carburetting air or other gases without pyrolysis
- C10J1/213—Carburetting by pyrolysis of solid carbonaceous material in a carburettor
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Erzeugung von Gas im Generator ist es üblich, das OeI zur Anreicherung des
Wassergases entweder unmittelbar oberhalb des Feuers oder in den unteren, dem Feuer am
nächsten liegenden und infolge dessen am stärksten erhitzten Theil des Regenerators einzuführen.
Die Folge hiervon ist, dafs ein grofser Theil des Oeles verbrannt oder in verderblicher
Weise zersetzt und verkohlt wird, bevor es gehörig verdampft und mit dem
Wassergas verbunden ist, so dafs auf diese Weise ein beträchtlicher Verlust und wesentlich
höhere Kosten für die Gewinnung guten Gases verursacht werden.
Diese Uebelstände zu beseitigen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung, zu deren
Ausführung die in Fig. 1 und 2 der Zeichnung im Verticalschnitt dargestellten, unwesentlich
von einander verschiedenen Gaserzeuger dienen.
In Fig. ι ist A der in bekannter Weise aus
Mauerwerk und Eisenmantel hergestellte Gaserzeuger, welcher -durch das Gewölbe G in
den Generator B und den oberhalb desselben angeordneten, aus zwei Kammern bestehenden
Regenerator und Mischraum C getheilt wird.
Das Brennmaterial im Generator ruht auf einem Rost L, unter dem sich die durch die
waagrechte Wand b' getrennten Kammern y
und % befinden, y dient als Aschenfall, während
von der Kammer jj aus die Vertheilung der durch die Rohrleitung V zugeführten Verbrennungsluft
und des durch Rohrleitung T eingeleiteten Wasserdampfes mit Hülfe der durchlochten Glocken m unter dem Rost stattfindet.
Von dieser Kammer \ zweigt die mittelst des Ventiles f abstellbare Rohrleitung F ab,
welche zeitweise das im Generator entwickelte und durch die Glocken m in die Kammer \
geleitete Wassergas nach dem oberen Raum des Regenerators C führt. Neben dem eigentlichen
Regenerator C ist, durch die hohle Wand H getrennt," die Dampfüberhitzungskammer
E angeordnet, durch welche der Wasserdampf zeitweise aus der mittelst des
Ventiles f1 abstellbaren Rohrleitung T1 in den
Generator B gelangt.
Im Fufs des Generators C befinden sich noch die mit dem Generator durch den
Kanal g verbundene Kammer M und oberhalb derselben, durch die Wand ml getrennt,
die Verbrennungskammer w, über welcher ein mit durchgehenden Kanälen versehener Bogen c1
gespannt ist, w.elcher ebenso wie der Bogen c1
dazu dient, die aus feuerbeständigem Mauerwerk hergestellten und mit entsprechenden
Kanälen durchzogenen Glühkörper des Regenerators zu tragen. Auch im Fufs der Ueberhitzungskammer
ist eine separate Kammer w angebracht, welche durch den Kanal e mit
ersterer, durch den Kanal g1 mit dem Generator in Verbindung steht und in ähnlicher
Weise wie u unter Zuführung von Luft durch die mittelst des Ventiles v1 abstellbare Rohrleitung
V1 als Verbrennungsraum für die im Generator entwickelten Heizgase dient.
Zur Inbetriebsetzung des Gaserzeugers werden die oberhalb des Regenerators und der
Ueberhitzungskammer befindlichen Klappen χ χ1 geöffnet und, nachdem das durch die Füllöffnung
b eingeführte Brennmaterial im Generator entzündet ist, das Gebläse angestellt,
welches die zur Verbrennung erforderliche Luft durch das Rohr V unter den Rost führt,
bis ein Theil des Brennmaterials Weifsglut angenommen hat. Die hierbei im Generator
entwickelten Gase, welche einen beträchtlichen Gehalt an Kohlenoxydgasen besitzen, werden
durch die Kanäle g gl und die Verbindungsrohre D D1 bei offenem Ventil d in die Verbrennungskammern
u und»» geleitet, wo sie unter Hinzutritt von Luft durch die Rohre F1 und F2 als Flammen
brennen. Hierdurch werden sowohl der Regenerator C, welchem erforderlichenfalls wiederholt
durch die Rohrleitung F3 Luft zugeführt werden kann, als auch die Ueberhitzungskammer
E hochgradig erhitzt, und zwar wird der Grad der Erhitzung bei dem in C eingebauten
Mauerwerk allmälig nach oben hin abnehmen. Sobald der Regenerator hinreichend erhitzt ist, werden die Ventile d
und χ geschlossen und die Gase aus dem Generator allein der zum Ueberhitzen des
Dampfes dienenden Kammer E zugeführt, wo sie als Flammen brennen, bis auch diese
Kammer gehörig erwärmt ist. Inzwischen ist das sämmtliche Brennmaterial im Generator
weifsglühend geworden, und es wird jetzt auch die Klappe x1 geschlossen und die Prefsluft
abgestellt.
Indem jetzt das Ventil f in der Rohrleitung F geöffnet und durch T1 Dampf am
oberen Ende der Ueberhitzungskammer E eingelassen wird, kann der Dampf hochgradig
überhitzt durch die Kanäle e und g in den Generator gelangen, in welchem er beim
Durchstreichen des glühenden Brennmaterials zersetzt wird. Das entstandene Wassergas
wird dann durch das Rohr F in den oberen Raum des Regenerators geführt und daselbst
durch Kohlenwasserstoffdämpfe bereichert, welche aus der Schlange P mittelst einer- entsprechenden
Anzahl Düsen ρ in die Kammer C eingespritzt werden. Die Schlange P ist nämlich
in dem mit trockenem Sand angefüllten Hohlraum h der Zwischenwand H angeordnet und
dient dazu, das durch das mittelst Ventils ο abstellbare Rohr O eingeführte Mineralöl zu
verdampfen.
Die Kohlenwasserstoffdämpfe vertheilen sich augenblicklich im Wassergas des Regenerators
und verbinden sich mit dem Wasserstoff desselben, worauf das so entstandene Leuchtgas,
an den Glühkörpern des Regenerators C vorbeistreichend, durch die unter Wasserabschlufs
stehenden Rohre D1 und D2 nach dem Waschapparat
entweichen kann.
In dieser Weise kann eine sehr grofse Gasmenge erzeugt werden, ehe die Temperatur
des Ofens für einen erfolgreichen Betrieb zu weit herabgemindert wird.
Anstatt den Wasserdampf von oben durch das glühende Brennmaterial zur Erzeugung von
Wassergas streichen zu lassen, kann die Richtung desselben auch umgekehrt werden. In
diesem Falle ist das Ventil f der Wassergasleitung F zu schliefsen und das Ventil k einer
die Ueberhitzungskammer E mit dem. oberen Theil des Regenerators verbindenden Rohrleitung
K zu öffnen und an Stelle des Dampfventiles t\ das Ventil t der in die Kammer ^
unterhalb . des Feuerrostes mündenden Rohrleitung T zu öffnen. Der durch die perforirten
Glocken m vertheilte Dampf durchstreicht das glühende Brennmaterial von unten
nach oben, und das bei der Zersetzung desselben entstehende Wassergas gelangt durch
die Kanäle gx und e, die Ueberhitzungskammer
E und die Rohrleitung K in den oberen Raum des Regenerators C, wo es in
der beschriebenen Weise angereichert und in Leuchtgas umgewandelt wird.
Für den Betrieb des beschriebenen Gaserzeugers empfiehlt es sich, den Dampf in verschiedenen
Zeiträumen abwechselnd von unten und oben durch das glühende Brennmaterial streichen zu lassen, da hierdurch eine gröfsere
Ausbeute an Gas und bessere Resultate erzielt werden.
Die zur Verdampfung des Mineralöls dienende Rohrschlange P ■ besteht aus einzelnen waagerechten,
aber unter einander verbundenen geraden Röhren, welche zum Zwecke des Durchstofsens
von aufsen durch die Wände des Ofens reichen und hier mittelst Schraubpflöcken abgedichtet sind. Diese Rohrschlange ist in
feinem trockenen Sand oder anderem geeigneten Material eingebettet, um die durch die
grofse Hitze entstandenen Risse im Mauerwerk selbstthätig auszufüllen; bei "voraussichtlichem
Schmelzen des Sandes wird alsdann eine Glasur entstehen, welche in die entstandenen Risse
fliefst und eine sichere Verbindung des gerissenen Mauerwerks wieder herstellt.
Der in Fig. 2 ebenfalls im Verticalschnitt gezeichnete Ofen unterscheidet sich von dem
vorgehend beschriebenen im wesentlichen durch den Fortfall der Ueberhitzungskammer für den
Dampf und die Form des Generators, welcher sich von der Rostfläche nach oben hin erweitert,
so dafs er gegen die Wä'nde des Generators ringsherum genügend weit vorspringt,
um das Brennmaterial durch die im Gewölbe G angebrachten Ofenthüren b einführen zu können,
Das Hauptdampfrohr T ist durch die mittelst des Ventils t1 abstellbare Zweigleitung T" und
vorzugsweise durch Vermittelung des Zweigrohres F1, der Kammer M und des Kanals g
mit dem oberen Theil des Feuerungsraumes, durch die Zweigleitung T"1 mit Ventil t, sowie
durch Vermittelung des in \ einmündenden Rohres F mit dem Raum unterhalb der
Feuerung verbunden. Oberhalb der waagerechten, die Kammer M im Fufs des Regene-
rators bildenden Wand m1 sind die mit seitlichen
Oeffnungen η bezw. ο versehenen Gasbezw. Luftvertheilungskammern N und 0,
Fig. 3, welche gewissermafsen den Brenner für das Luft- und Gasgemisch bilden, angeordnet.
Die Verbrennungsproducte gelangen bei geöffnetem Ventil d durch den Kanal g und die
Rohre D und D1 in die Kammer JV, aus welcher sie durch die Oeffnungen η entweichen
und sich mit der durch V1 eingeleiteten und aus ο ausströmenden Luft zu einem brennbaren
Gemisch vereinigen, dessen Flammen in der in Vorgehendem beschriebenen Weise die
Glühkörper c des Regenerators C erhitzen. Soll Wassergas durch Einleiten des Dampfes
von oben in den Generator B erzeugt werden, so tritt der Dampf durch T'2 in das Rohr T1
bei geschlossenem Ventil f1 ein und streicht
durch den Kanal g und das glühende Brenn-, material. Das auf diesem Wege erzeugte
Wassergas geht durch die Kammer ^ unterhalb des Rostes L und durch das Rohr F in den
oberen Raum des Regenerators C, wo es unter Zutritt des Mineralöles durch Rohr P in
bekannter Weise angereichert und bei geschlossenem Ventil d durch die Rohrleitung Z)1 Z)2
abgeführt wird. Ist der Weg des Dampfes durch den Generator der umgekehrte, so mufs
das Ventil f geschlossen und das Ventil f1 geöffnet
werden, worauf der Dampf durch die Rohrleitung T1 unter den Rost gelangt und
als Wassergas durch F1 und F nach dem oberen Raum des Regenerators geführt wird.
Bei dem Vorgang der Carburirung des Wassergases tritt das Mineralöl jedesmal in
den oberen Theil des Regenerators, wo die Temperatur am geringsten ist, und wird
beim Herabfliefsen über dem eingebauten Glühkörper c allmälig verdampft, und da die
Kohlenwasserstoffe von gröfserem specifischen Gewicht die tiefer liegenden und entsprechend
höher erhitzten Flächen des Glühkörpers erreichen , so werden sie durch fractionirte
Destillation gerade bei einer für diesen Zweck geeigneten Temperatur verdampft. Da die
leichteren Kohlenwasserstoffe bereits in den höher gelegenen, weniger erhitzten Schichten
des Regenerators frei geworden sind, so werden sie sofort auch durch das Wassergas
diffundiren und sich mit dem Wasserstoff desselben verbinden, wodurch sie vor der Zerstörung
durch die Hitze bewahrt bleiben. So schnell, wie die Kohlenwasserstoffdämpfe abgegeben
werden, werden sie auch in statu nascente vom Wassergas aufgenommen und
mit demselben verbunden, so dafs alles OeI in Gas von bestimmter Leuchtkraft umgewandelt
wird, ohne dafs ein Verlust durch Verbrennen oder Verkohlen eintreten kann.
Das geschilderte Verfahren ist besonders anwendbar bei der Behandlung schwerflüssiger
! Mineralöle, wie Petroleum, um dieselben in Leuchtgas zu verwandeln, weil dadurch alle
Theile des Oeles derjenigen Temperatur ausgesetzt werden, welche nach Mafsgabe ihres
specifischen Gewichtes für die Gasbildung und Verdampfung am geeignetsten ist.
Die Roststäbe, auf welchen das Brennmaterial im Generator ruht, sind zur Durchleitung
von Kühlwasser röhrenförmig und an ihrem Umfang mit Stacheln versehen, welche
dazu dienen sollen, beim Drehen der einzelnen Roststäbe mittelst eines auf den Vierkant I
aufgesetzten Schlüssels die in den Rostspalten abgelagerten Schlacken- oder Aschentheile zu
zermalmen, damit sie in den Aschenfall fallen können und dem Durchgang der Verbrennungsluft
u. s. w. kein Hindernifs darbieten.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren zur Erzeugung von Leuchtgas, welches darin besteht, dafs beim Hinzutritt von Luft Brennstoffe bis zur Weifsglut erhitzt, die entstandenen Heizgase unter abermaligem Hinzutritt von Luft entzündet werden und hierdurch ein aus feuerbeständigem Material hergestellter Glühkörper (Regenerator) in der Weise erhitzt wird, dafs dessen Temperatur von seiner Grundfläche an allmälig nach oben abnimmt , worauf bei eingestelltem Verbrennungs- und Erhitzungsvorgang flüssige Kohlenwasserstoffe in den oberen Raum des Regenerators eingeführt und veranlafst werden, durch zunehmend höher erhitzte Schichten abwärts zu sinken und so allmälig zu verdampfen, während gleichzeitig durch das glühende Brennmaterial des Generators geleiteterWasserdampf, in Kohlenoxydgas und Wasserstoffgas zersetzt, an dem erwähnten Glühkörper in gleicher Richtung mit den Kohlenwasserstoffdämpfen vorbeistreicht, wobei die Gase und Dämpfe sich mischen und einer allmälig zunehmenden Temperatur ausgesetzt werden, bis die Kohlenwasserstoffe vollständig in Leuchtgas umgewandelt sind.
- 2. Zur Ausführung des im Anspruch i. bezeichneten Verfahrens ein Gaserzeuger, bestehend aus dem die Feuerung enthaltenden Generator., in welchem der Wasserdampf zersetzt wird, dem Regenerator oder der Gasbildungskammer uud der von letzterer durch eine aufrechte Wand geschiedenen Ueberhitzungskammer, welche durch entsprechende Rohrleitungen so unter einander und mit dem Zuflufsrohr einer Mineralölleitung verbunden sind, dafs der Wasserdampf abwechselnd von oben und von unten durch die Feuerung, das entstehende Wassergas aber stets von obenin den Regenerator geleitet wird und in gleicher Richtung mit den verdampften Kohlenwasserstoffen allmälig nach der unterhalb befindlichen heifsesten Stelle des Regenerators herabsinkt, um nach erfolgter Bereicherung oder Carburirung des Wassergases als Leuchtgas abgezogen zu werden, gemäfs Fig. i.
- 3. Bei dem im Anspruch 2. bezeichneten Gaserzeuger die Anordnung einer hohlen Wand zwischen dem Regenerator und der Ueberhitzungskammer zur Aufnahme der in trockenem Sand oder dergleichen Material eingebetteten Rohrschlange, in welcher das zugeführte Mineralöl in Dampfform verwandelt wird.
- 4. Bei dem im Anspruch 2. bezeichneten Gaserzeuger die Anordnung sowohl der Kammer £ mit den durchlochten Glocken m unterhalb des Feuerrostes, als auch der Kammer M, Fig. 2, oberhalb des die Feuerung überspannenden Gewölbes, von welchen aus das Wassergas durch die Ro'hrleitung FF1 — je nach der Richtung des Wasserdampfes durch die Feuerung — in den oberen Raum des Regenerators gelangt.In Verbindung mit den im Anspruch 2. bezeichneten und in Fig. 1 und 2 dargestellten Gaserzeugern der aus den Kammern N und O mit den Brenneröffnungen η bezw. 0 bestehende Brenner für das brennbare Luft- und Gasgemisch, welches bei der Inbetriebsetzung zur Heizung der Glühkörper im Regenerator benutzt wird.
Bei den in Fig. 1 und 2 dargestellten Gaserzeugern die hohlen, durch Wassercirculation gekühlten drehbaren Roststäbe, welche mit radialen Stacheln versehen sind, um bei ihrer Drehung die sich etwa in den Rostspalten festsetzenden Aschen- und Schlackentheile zermalmen zu können. .Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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