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Leuchtschild mit Seitenbeleuchtung Die Erfindung bezieht sich auf
Leuchtschilder, die aus einer oder mehreren Glasplatten bestehen, die eine Zeichnung
oder Abbildung tragen, die in die Oberfläche des Glases eingeätzt oder mittels eines
Sandstrahlgebläses eingeschnitten worden ist. Die Glasplatten eines derartigen Schildes
werden in bekannter Weise durch Licht von einer Lichtquelle aus beleuchtet, die
an der einen oder an mehreren Kanten der Glasplatte oder Glasplatten angeordnet
ist.
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Derartige Leuchtschilder beruhen auf der bekannten optischen Erscheinung,
daß die in die Kante einer polierten Glasplatte eintretenden Lichtstrahlen durch
den Körper des Glases hindurchgeleitet werden, ohne daß sie an den beiden Oberflächen
der Glasplatte sichtbar werden. Wenn jedoch die eben polierte Oberfläche durch Atzen
oder mittels eines Sandstrahlgebläses eingeschnitten bzw. eingraviert ist, so wird
die eingeschnittene Fläche, die aus sehr kleinen Facetten und anderen Unregelmäßigkeiten
besteht, die im Innern der Glasscheibe weitergeleiteten Lichtstrahlen unterbrechen,
und sie wird die unterbrochenen Lichtstrahlen nach außen so ablenken, daß die eingeätzte
Zeichnung oder Abbildung glänzend erleuchtet erscheint. Diese bekannte optische
Erscheinung findet bei dem Leuchtschild nach der Erfindung in einer neuen Art und
Weise Anwendung.
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Das Wesen der vorliegenden Erfindung liegt in der Schaffung eines
Leuchtschildes, bei dem verschiedene Farbentiefen und Schattenwirkungen in Erscheinung
treten. Weiterhin liegt die Erfindung in der Anordnung einer farbigen Zeichnung
oder Darstellung eines Gegenstandes, bei der die verschiedenen Teile der zusammengesetzten
Zeichnung in verschiedenen Farben dargestellt werden.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Leuchtschildes
entsprechend der Erfindung dargestellt.
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Fig. i ist die schaubildliche Ansicht eines Leuchtschildes.
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Fig.2 ist eine Aufsicht auf das Schild. Fig.3 zeigt einzelne Platten,
aus denen sich das Schild zusammensetzt. Diese Platten werden in an sich bekannter
Weise zu einer Schildeinheit oder einem Schildpack vereinigt, die das zusammengesetzte
vollständige Bild enthalten.
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Fig. q zeigt ein Stück der undurchsichtigen Rückenplatte.
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Die Fig.5, 6 und 7 geben abgebrochene Ecken der Glasplatten wieder,
die die den Lichtstrahlen der Lampe ausgesetzten Kanten zeigen.
Fig.
8 ist ein senkrechter Schnitt durch die undurchsichtige Rückenplatte.
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Die Fig. 9, i o und i i sind Schnitte nach den Linien 9-9, 1o-io und
i i-i i der Fig. 3. Fig. 12 ist die schaubildliche Ansicht eines Stückes der Platte
3a.
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Fig. 13 ist die Endansicht bzw. ein Schnitt durch eine Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Lampen oberhalb der Schilderplatten angeordnet sind.
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Fig. 14 ist ein senkrechter Schnitt einer anderen Ausführungsform
der Erfindung, bei der die Lampen unterhalb der Glasplatten sich befinden.
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Fig. i_5 ist eine schaubildliche Ansicht des Rahmenteiles einer Schildereinheit.
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Fig. 16 zeigt als ' Bruchstück einen senkrechten Schnitt durch das
Ende eines Schildpacks, und Fig. 17 zeigt einen Längsschnitt durch den unteren Teil
des in Fig. i q. dargestellten Leuchtschildes unter Fortbrechung eines Teiles.
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In den Fig. i bis 7 ist ein Schild dargestellt, das ein farbiges Bild
enthält und bei dem die durch die in dem Gehäuse oder der Leuchtkammer 3 angeordneten
Glühlampen 2 gebildete Lichtquelle unterhalb der Glasplat-_ ten des Schildes sich
befindet. Der rechteckige hohle Rahmen 5, der die einzelnen Platten des Schildes
enthält, ist vorzugsweise aus Metallblech hergestellt und bildet mit der Lampenkammer,ein
Stück, die bei dieser Ausführungsform gleichzeitig als Sockel oder Ständer des Schildes
dient.
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Die Platten des Schildes werden bei der dargestellten Ausführungsform
dadurch miteinander vereinigt, daß sie in geeigneter Lage zueinander in einen Rahmen
6 eingesetzt werden, der oben und unten offen ist und geschlossene Seitenwände besitzt,
wie dies in Fig. 15 dargestellt ist.
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Die Platten werden von einwärts gerichteten Flanschen 7 am unteren
Ende der Seitenwände getragen. Nachdem die Platten in den Rahmen eingesetzt sind,
werden sie in diesem dadurch festgelegt, daß die über den oberen Rand des Rahmens
hervorstehenden Ansätze 8 umgebogen werden, wie dies-- in Fig. 16 dargestellt ist.
Die in dem Rahmen 6 untergebrachten Platten bilden dann einen Pack oder eine Einheit,
die als solche in einen Schilderrahmen 5 eingesetzt werden kann. Der Packrahmen
6 ist vorzugsweise mit Aufsetzflächen io an den oberen Ecken versehen, die gegen
die oberen Kanten des Gehäuserahmens zu liegen kommen, um so das Plattenpack zu
tragen. Dabei ist zu beachten, daß der Durchtritt von Lichtstrahlen zwischen dem
Gehäuse 5 und dem Rahmen 6 verhindert wird, da ein solcher die Reliefwirkung und
den Glanz der Zeichnung und Buchstaben auf dem Schilde beeinträchtigt. Zu diesem
Zweck sind die obere und die untere Leiste des Schilderrahmens 5 auf der Innenseite
mit Längsnuten 12 und 13 versehen, die entsprechende Leisten i q. und 15 aufnehmen,
die aus dem Packrahmen 6 herausgepreßt sind. Diese ineinandergreifenden Teile dienen
zugleich zum sicheren Festhalten der Schildereinheit in dem Gehäuse.
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Die elektrischen Lampen werden in der Leuchtkammer mittels geeigneter
Ständer i 9 getragen. Unter ihnen befindet sich ein abnehmbarer, trogförmiger Teil
2o, der durch Lösung der Schraube 21 und Einwärtsschwingen des Teiles 20 in eine
solche Lage gebracht werden kann, daß die ösenartigen Ansätze 23 aus ihrer Eingriffslage
entfernt werden können, wie dies in Fig. 17 angedeutet ist.
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Soll das Schild aufgehängt werden, so wird die Leuchtkammer zweckmäßig
oberhalb der Platten angeordnet, wie dies Fig. 13 erkennen läßt.
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Bekannt sind Leuchtschilder, bei denen verschiedene Gegenstände oder
getrennte und voneinander unterschiedliche Teile der Zeichnung auf verschiedenen
Glasplatten angeordnet und in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Neu sind jedoch
Schilder mit Seitenbeleuchtung, die Teile einer Figur enthalten, die in einer Mehrzahl
von Farben erscheinen soll, um eine malerische Wirkung zu erzielen. Ebenso sind
nicht bekannt Leuchtschilder, die Schattenwirkungen und verschiedene Farben- oder
Farbtontiefen besitzen.
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Um die Erfindung zu erläutern, ist in Fig. i ein farbiges Bild dargestellt,
das eine alte Frau in holländischer Tracht wiedergibt, die in ihrer erhobenen Hand
einen Knüppel trägt, und bei der die verschiedenen Teile der Figur in blauer, roter
und weißer Farbe erscheinen sollen. Das Kleid soll z. B. in blauer Farbe erscheinen,
und seine Falten sollen sich stark von den im Schatten liegenden Teilen abheben.
Um diese Wirkung hervorzurufen, ist der das Kleid bildende Teil der Figur in die
Glasplatte 3a eingeätzt oder mittels eines Sandstrahlgebläses eingeschnitten, und
zwar in der Art und Weise, wie dies in dem obersten Teil der Fig.3 gezeigt ist.
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Im folgenden wird das Eingravieren mittels eines Sandstrahlgebläses
als eine Art des Ätzens angesehen, so daß der weiter allein gebrauchte Ausdruck
Ätzen sowohl das Eingravieren mit einer Ätzflüssigkeit als auch das mit einem Sandstrahlgebläse
bezeichnen soll.
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Diejenigen Teile, welche die hell beleuchteten Teile der Figur bilden
und stärker beleuchtet werden sollen, werden zuerst bis zu einer ,gewissen Tiefe
in die Glasplatte eingeschnitten
oder eingeätzt, während die restlichen
Teile durch eine Abdeckung geschützt werden. Die Schutzabdeckung wird dann von den
vorher abgedeckten Teilen entfernt, und die gesamte Rockabbildung wird dann dem
Sandstrahlgebläse ausgesetzt, bis auch die Teile, die geringer beleuchtet werden
sollen, bis zu der gewünschten Tiefe eingeschnitten sind. Während dieser zweiten
Verfahrensstufe werden die vorher eingeätzten Teile noch tiefer eingraviert oder
eingeschnitten. Das erste Einschneiden wird so bemessen bzw, geregelt, daß die Gesamtwirkung
der beiden Anwendungen des Sandstrahlgebläses die gewünschte Kontrastwirkung zwischen
den hell und weniger hell belichteten Teilen der Zeichnung hervorruft. Dies ergibt
sich noch klarer aus dem in Fig. 12 in vergrößertem Maßstabe dargestellten Bruchstück
einer Glasplatte 3a. Es können auch noch weitere Abstufungen in den Farb- und Schattenwirkungen
erzeugt werden, wenn es notwendig ist, gewünschte Wirkungen zu erzielen. So können
bei der zweiten Eingravierung gewisse Teile der Zeichnung bedeckt bleiben, und diese
Teile können eingeschnitten werden, wenn die bei der ersten oder zweiten Operation
eingeschnittenen Teile einer weiteren Eingravierungsarbeit unterworfen werden. Die
in dieser Art und Weise durch eine Mehrheit von Eingravierungs- oder Ätzungsarbeitsstufen
erzielte Wirkung ist eine besonders gute.
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Die Strümpfe der Frau und der Stock, die in roter Farbe erscheinen
sollen, werden in die Glasplatte 3b eingeätzt, während diejenigen Teile, die in
weiß oder ohne Farbe erscheinen sollen, in die Platte 3- eingeätzt werden, das ist
also die Haube der Frau, der Arm, die Schürze und die Schuhe.
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Die besonderen Farben der Lichtstrahlen, die jede Platte durchdringen
soll, werden durch dünne, durchscheinende Filme von gewünschter Farbe erzeugt, die
unmittelbar auf den Rand der Platte aufgebracht sind. Verschiedene Stoffe können
für diesen Zweck verwendet werden, wie z. B. durchscheinender Schellack, bekannt
als Lampenlack, der zur Färbung elektrischer Lampen benutzt wird. Die Farbe kann
auch als Glasur aufgebracht werden, die auf den Rand der Platte aufgebrannt wird.
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In Fig. 5 ist angedeutet, daß ein blauer Lack auf dem unteren Rand
der Platte 3a aufgebracht ist, und in Fig. 6 ist angedeutet, daß ein roter Lack
auf dem unteren Rand der Platte aufgebracht ist. Keine Färbung ist für den Rand
der äußeren Platte 3c verwendet, da die Teile der Zeichnung auf dieser Platte weiß
oder matt erscheinen sollen.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Anordnung der Einzelteile
des Bildes derart, daß, der Eindruck der Natürlichkeit und Körperlichkeit hervorgerufen
wird. Hierdurch ruft das Bild eine besonders anschauliche Wirkung hervor. So ist
bei dein dargestellten Ausführungsbeispiel die Kleidung der Frau in die hinterste
Platte eingeätzt, während die Schürze, die über dem Kleid liegt, in die Vorderplatte
eingeätzt ist. Ebenso sind der Arm und die Schuhe in die Vorderplatte eingeätzt,
während die Strümpfe und der Knüppel sich in der Zwischenplatte befinden.
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Hierdurch wird der Eindruck der Körperlichkeit in besonders hohem
Maße hervorgerufen, weil die verschiedenen Teile des Bildes dadurch in verschiedene
parallele Ebenen zu liegen kommen.
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Außerdem sind in an sich bekannter Weise gewisse Teile tiefer in die
Platte eingeätzt als andere Teile. Die tiefer eingeschnittenen Flächen unterbrechen
eine breitere Menge der durchgeleiteten Lichtstrahlen und vergrößern erheblich die
Anzahl der Facetten und Unregelmäßigkeiten in der mattierten Oberfläche, die das
Licht nach außen werfen. Auf diese Weise ist man imstande, helle Lichter und Schatten
zu erzielen, den Grad der Farbenintensität zu ändern und Farbtoneffekte zu erzeugen.
Um die Wirkung des durch die Glasplatten durchgeleiteten Lichtes zu erhöhen, werden
außerdem in bekannter Weise die Kanten der Platten poliert oder versilbert.
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Es ist erforderlich, daß. kein Licht in das Schild von rückwärts eindringt.
Es wird daher eine undurchsichtige Rückenplatte 25
angeordnet. Diese hält
jedes Außenlicht ab und bewirkt, daß die Zeichnung oder Buchstaben des Schildes
mit deutlicher Reliefwirkung in Erscheinung treten. Man kann auch, um ein Doppelschild
zu erhalten, Platten von verschiedenen Schildern auf den gegenüberliegenden Seiten
der undurchsichtigen Platte anordnen, das von derselben Lichtquelle beleuchtet wird.
Erfindungsgemäß kann die undurchsichtige Rückenplatte auch dazu verwendet werden,
eine Grundfarbe in Erscheinung treten zu lassen, die sich mit den von der Randbeleuchtung
ausgesandten Farben in besonders günstiger Weise zu einer guten Gesamt«virkung vereinigt.
Die Farbe der Grundplatte kann auch geändert werden dadurch, daßvor einer festen
Grundplatte von beliebiger Farbe Platten von einer anderen Farbe eingelegt werden.
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In den Fig. 8 bis i i sind senkrechte Schnitte von verschiedenen Glasplatten
des oben beschriebenen Schildes dargestellt. Wenn diese Platten in dem in Fig. 15
dargestellten Rahmen vereinigt sind und durch Umbiegen der Ansätze 8 in ihrer Lage
gesichert sind, so ergibt sich ein Schildpack, das als Einheit
befördert
und als Einheit in einen Rahmen oder ein Gehäuse eingesetzt werden kann, wie es
in Fig. i und in senkrechtem Schnitt in Fig. i ¢ dargestellt ist. Das Bild oder
der Gegenstand des Schildes kann infolgedessen dadurch leicht geändert werden, daß
man ein Schildpack entfernt und ein anderes Pack einsetzt.