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Vorrichtung zum Löschen von Bränden in Behältern für brennbare Flüssigkeiten
Bei der Verwendung von gasförmigen Feuerlöschmitteln, z. B. Kohlensäure, wird mit
den bisher bekannten Einrichtungen eine sichere Löschwirkung nur in geschlossenen
Räumen erreicht. Je nach Art der brennenden Gegenstände ist erfahrungsgemäß ein
12- bis 2oprozentiger Kohlensäuregehalt der Luft erforderlich, um das Feuer zu ersticken.
In nicht vollständig geschlossenen Räumen ist es aber schwierig, einen derartigen,
für eine sichere Löschwirkung erforderlichen Kohlensäuregehalt der Luft zu erreichen,
da die Löschwirkung der Kohlensäure durch starke Wirbelbildung der sich entwickelnden
Rauchgase die Einbruchstellen für die Außenluft schaffen, und ferner dadurch erschwert
wird, daß die austretende Kohlensäure infolge ihrer Strömungsenergie Luft mitreißt.
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Gegenstand der Erfindung sind Vorrichtungen, durch die auch in Räumen
mit offener Oberfläche eine sichere Löschwirkung der gasförmigen Löschmittel erzielt
wird. Gemäß der Erfindung wird durch die besondere Ausbildung der Vorrichtungen
erreicht, daß an denjenigen Stellen, an denen Außenluft in die Räume eindringen
könnte, ein Gemisch, bestehend aus dem Löschgas und den Rauchgasen, derart über
den Brandherd gelegt wird, daß ein vollständiger Abschluß des Brandherdes gegen
die Außenluft erfolgt und das Feuer erstickt.
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Infolge der Entspannung des unter hohem Druck vorrätig gehaltenen
Löschgases tritt eine starke Abkühlung ein, welche die Lösch-Wirkung unterstiitzt.
Die Energie des ausströmenden Löschgases dient hierbei gleichzeitig zum Ansaugen
der Rauchgase, die sich mit dem Löschgas in besonderen Rohren mischen, so daß ein
stark abgekühltes, unbrennbares Gasgemisch über den Brandherd gelegt wird. Ortsfeste
oder behelfsmäßige Leitvorrichtungen, die an den Wänden des brennenden Raumes oder
an sonst einer geeigneten Stelle angebracht sein können, unterstützen die Mischung
des Löschgases mit den Rauchgasen und versperren gleichzeitig den Luftzutritt zu
dem Brandherd.
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Die Austrittsdüsen für das Löschmittel sind auf zwei gegenüberliegenden
Seiten der Behälteröffnung oberhalb des Flüssigkeitsspiegels gegeneinander versetzt
angeordnet, und darüber sind am Rande der Behälteröffnung rundum laufende Leitflächen
angebracht, so daß das Löschgas, mit Rauchgasen gemischt, in Form einer Schutzschicht
in die Behälteröffnung gelegt wird und dem Sauerstoff der Außenluft den Zutritt
zum Brandherd versperrt.
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Eine sichere Löschwirkung tritt auch bei hoher Temperatur des brennenden
Gegenstandes ein, z. B. bei einer brennenden Ölladung, wenn die Tankwände bereits
rotglühend geworden sind und die Löschvorrichtungen ebenfalls eine hohe Temperatur
aufweisen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
bei Anwendung desselben im Laderaum eines Schiffes
dargestellt,
wobei Kohlensäure als Feuerlöschmittel benutzt wird.
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Die Abb. i zeigt in einer Ansicht von oben das Lukensüll mit den Austrittsdüsen
für das Löschgas und die dazugehörigen Leitungen.
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Die Abb. 2 und 3 zeigen in größerem Maßstabe teilweise senkrechte
Schnitte durch das Lukensüll des Laderaums, und zwar Abb.2 nach der Linie A-A und
Abb. 3 nach der Linie B-B der Abb. i.
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Auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Luken- oder Behälteröffnung
2 sind oberhalb des Flüssigkeitsspiegels versetzt stehende Austrittsdüsen i angeordnet,
aus denen flüssige Kohlensäure, gleichzeitig verdampfend und infolge ihrer Strömungsenergie
Rauchgase mit sich reißend, austritt. Die Leitungen 5 verbinden die Austrittsdüsen
i mit den Kohlensäurebehältern 6.
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Die Austrittsöffnungen der Düsen i erhalten zweckmäßig eine derartige
Form, daß sich das Kohlensäuregasgemisch waagerecht fächerartig in die Lukenöffnung
2 legt. Durch Versetzen der Düsen gegeneinander, wie es die Abb. i zeigt, wird eine
vollkommene Abdeckung der Öffnung 2 durch den Kohlensäurerauchschleier erreicht.
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An der inneren Wand der Luken- bzw. Behälteröffnung .2 sind rundum
laufende-Leitflächen 7 angeordnet, die den Zweck haben, die am Rand hochwirbelnden,
aus dem Löschgas und Rauchgasen bestehenden Mischgase anzustauen. Gleichzeitig wird
durch diese Leitflächen erreicht, daß die dem Brandherd zuströmende Luft ebenfalls
-angestaut, aber vorn Kohlensäurerauchgasschleier abgelenkt wird. Statt der Abdeckbleche
können Teile der Umfassungswände selbst oder engmaschige Drahtgeflechte oder behelfsmäßige
Einbauten aus Holz oder sonstigem geeigneten Baustoff zum Hervorrufen der Stauwirkung
benutzt werden.
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Wie A.bb. 3 zeigt, sind die Austrittsdüsen i für das Löschgas in Rohren
q. angebracht, die einerseits dicht hinter den Düsenöffnungen gleichachsig mit diesen
enden und andererseits unter allmählicher Erweiterung schräg abwärts geführt sind
und oberhalb des Spiegels der brennbaren Flüssigkeit enden. Infolge der Strömungsenergie
der aus den Düsen i austretenden hochgespannten Kohlensäure wird in den Rohren 4
ein Unterdruck hervorgerufen, so daß die sich über dem Spiegel der brennbaren Flüssigkeit
bildenden Rauchgase durch die Rohre q. hindurchgesaugt werden und sich mit der Kohlensäure
mischen. Da die Austrittsdüsen versetzt angeordnet sind, so schieben sich die waagerechten,
aus Kohlensäure und Rauchgasen bestehenden Gasgemischstrahlen fächerartig ineinander
und decken die Lukenöffnung vollkommen ab, so daß das Feuer erstickt.
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Statt der Kohlensäure kann auch jedes andere gasförmige Löschmittel
benutzt werden, das sich ähnlich wie Kohlensäure verhält und bei dem ebenfalls beim
Ausströmen ein Umsatz von Druck- in Strömungsenergie stattfindet.