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Vorrichtung zum Spannen des Schlagbolzens automatischer Feuerwaffen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Spannen des Schlagbolzens automatischer
Feuerwaffen, bei welchen ein längliches Anschlagorgan in Form einer am Schloßkasten
der Waffe befestigten Klinge angeordnet ist, die mit der vorderen Kante zur Laufrichtung
des Verschlußstückes schräg gestellt -und mit ihrer Längskante zur Laufrichtung
des Verschlußstückes parallel angeordnet ist. Gemäß der Erfindung dient die erwähnte
Klinge dazu, die am Verschlußstück angeordneten Teile zum Spannen des Schlagbolzens
zu steuern, während die Schlagbolzenspannvorrichtung gemäß der Erfindung gekennzeichnet
ist durch einen gekrümmten, im Innern des Verschlußstückes angeordneten, in einer
parallel zur Klinge liegenden Ebene schwingbaren Hebel, welcher mit einem Ende auf
eine seitliche Schulter des Schlagbolzens einwirkt und sich mit dem anderen Ende
gegen die Kante der Klinge legt, durch welche dieser Hebel während des Rücklaufes
des Verschlusses zwecks Spannung des Schlagbolzens eingestellt wird. Durch die Anordnung
der Klinge wird auch noch erreicht, beim Rückstoß des Verschlußstückes die Patrone
aus derjenigen Lage, in der sie dem Ladestreifen bzw. Ladegurt o. dgl. entnommen
ist, hinein in den Schloßkasten bis in die Ladestellung zu bewegen, und zwar dies
unter gleichzeitigem Ausstoß der zuvor aus dem Lauf zurückgezogenen Hülse der abgeschossenen
Patrone.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird auf der Zeichnung dargestellt.
Abb. i und i a, die man sich in Längsrichtung auf der Linie a-a. zu einer
Figur zusammengesetzt denken muß, stellen die ganze Waffe im Längsschnitt dar. Die
Abb. 2 und 3 stellen die Waffe gleichfalls im Längsschnitt dar, jedoch in zwei verschiedenen
Einstellungen. Die Abb. ,I stellt die Organe in derselben Stellung wie Abb.3 dar,
auch im Längsschnitt, jedoch von der entgegengesetzten Seite gesehen nach den Linien
5x-5x, 6x-6x 7x-7x der Abb. i und i a.
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Die Erfindung ist hier dargestellt an einer automatischen Feuerwaffe
mit zurückgleitendem Lauf. Indes ist die Erfindung keineswegs auf derartige Waffen
beschränkt; sie kann ebensogut auch bei Waffen mit feststehendem Lauf angewandt
werden.
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Auf der Zeichnung (Abb. i, i a, 2 und 3) ist mit i der Schloßkasten
bezeichnet, in dessen Innerem der Lauf 2 und das Verschlußstück 3 so gelagert sind,
daß sie sich unter der Wirkung des Rückstoßes verschieben können. Lauf- und Verschlußstück
«erden in der Verschlußstellung durch einen Riegel 4. zusammengehalten. Letzterer
ist bei 5 an der Waffe drehbar befestigt und
greift in der Verschlußstellung
mit einem Haken :4' hinter eine am Verschlußstück durch einen Ausschnitt gebildete
Schulter 3'. Der erwähnte Riegel q. ist mit dem Schloßkasten i durch Lenker verbunden,
die hier, mit 6 bezeichnet, einerseits dem erwähnten Riegel. und andererseits bei
7 dem Schloßkasten angelenkt sind. Der Lauf 2 und das Verschlußstück 3 bewegen sich
zufolge des Rückschlages zunächst gemeinsam rückwärts, bis der Drehzapfen 5 des
Riegels ,4 gegen das Ende der im Schloßkasten vorgesehenen länglichen und den Zapfen
5 haltenden Ausschnitte i' stößt. Sobald der Zapfen 5 im Ausschnitt i' aufgehalten
wird, muß der Riegel 4. mit der Schulter 3' des Verschlußstückes außer Eingriff
kommen, so daß letzteres nunmehr die Rückbe@vegung allein fortsetzt. In der auf
der Zeichnung dargestellten Ausführungsform ist das Verschlußstück 3, welches durch
die mit 8 bezeichnete und hinten auf eine Verlängerung 3" des Verschlußstückes wirkende
Rückstoßfeder wieder iii die Verschlußstellung vorgetrieben wird, unten mit dem
Schlagbolzen 9 ausgerüstet, der mit dem Lauf in einer Richtung liegt und durch die
Feder io betätigt wir(i. Dieser Schlagbolzen ist seitlich mit einer Sperrnase 9'
versehen, die in einem eigenen 'längsgerichteten Ausschnitte des Verschlußstückes
(Abb. 4) verschiebbar ist und nach der Spannung des Schlagbolzens mit dem Stollen
i i' eines Teiles i i in Eingriff treten soll. Der Teil i i ist im Verschlußstück
sowie auf einem eigenen Federkolben 12 verschiebbar und mit einer Feder 13 belästet,
die ihn stets nach unten zu drücken sucht. Seitlich trägt der Teil i i eine Nase
i i", die mit dem einen Ende eifies am Verschlußstück 3 auf einem Zapfen i re ar
angeor_dn@ten_'ozugshe e s i. iftebrächtist. Der 7U7 _i41-st in einer Ebene beweglich,
die einer senkrechten Längsebene der Feuerwaffe parallel liegt. Das andere Ende
des Abzugshebels id. ist so eingerichtet, daß es, sobald jdas Verschlußstück in
die Verschlußstellung kommt, gegen einen Anschlag 16 stößt, wodurch der Teil i i
angehoben und demzufolge IIden Schlagbolzen entriegelt wird.
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Des weiteren sind gemäß der Erfindung und wie auf der Zeichnung beispielsweise
dargestellt, oberhalb des Laufes eigene Ausschnitte am Schloßkasten vorgesehen,
in denen der übliche zur Waffe querliegende Patronenladekasten 17 aufgenommen wird.
In der dargestellten Ausführung werden die Patronen 18 mit einem auseinandernehmbaren
Gliederband i9 aus Metall zugeführt. Der Transport geschieht in der üblichen Weise
mit Hilfe eines an dem Schieber 2i vorgesehenen Transporthebels 2o. Der Schieber
ist innerhalb des Kastens 17 in Querrichtung beweglich. Die Rückbewegung des Patronengurtes
o. dgl. verhindert ein anderer am Schloßkasten angebrachter Hebel-22.
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Der Schieber 21 erhält in bekannter Weise in Übereinstimmung mit der
Bewegung des Verschlußstückes eine Hinundherbewegung vermittels eines besonderen,
mit 23 bezeichneten Schiebers, der in geeigneten Nuten 1" des Schloßkastens längsverschiebbar
gelagert ist und lösbar mit dem Verschlußstück verbunden ist durch einen in einen
Schlitz des letzteren eingreifenden Querriegel 2:1. Im Innern des Schloßkastens
i und übereinstimmend mit einem am Verschlußstück 3 in der Längsrichtung vorgesehenen
Ausschnitte a ist eine flache Klinge 25 befestigt, beispielsweise mit einer am hinteren
Ende vorgesehenen Nase 25' und einem Stift 26. In der erwähnten Klinge befindet
sich ein langgestreckter Ausschnitt 25", der für die Rückstoßfeder 8 genügend Raum
frei macht. Dieser Ausschnitt ist jedoch nicht von besonderer Bedeutung, da in anderen
Fällen bzw. bei anderen Konstruktionen die Rückstoßfeder 8 sowohl andere Dimensionen
annehmen als auch anders angeordnet sein mag, so daß ein Ausschnitt 25" überhaupt
nicht erforderlich ist. Die aktiven Teile der Klinge 25 sind die vordere Kante 25a,
die zur Laufrichtung des Verschlußstückes schräg gestellt ist, und die untere horizontale
Kante 25b, die vorn bei 25a einen leichten Vorsprung besitzt.
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An dem Verschlußstück 3 und drehbar un einen quergelagerten Zapfen
27 ist ein ge krümmten Hebel 28 zur Sicherung und Span nung des Schlagbolzens
vorgesehen (Abb. 1
2 # , 1 a und d.). Dieser Hebel trägt an dein einen seiner
Enden einen in einem kreisbogenförmigen Ausschnitt 3v des Verschlußstückes spielenden
Zapfen 28', an welchem die aktiven Flächen bzw. Kanten der Klinge 25 liegen. Das
andere Ende 28" des Hebels 28 legt sich gegen eine am Schlagbolzen seitlich vorspringende
Schulter 9". @.' Die Wirkungsweise ist wie folgt: In der Verschlußstellung des Ver
schlußstückes (Abb. i, i a) sind die Greifer 29 mit dem Bodenrand 18' der mit einem
Gurt 19 o. dgl. zugeführten Patrone 18 in Eingriff gebracht. Wenn nach Abschuß einer
zuvor in den Lauf der Waffe eingeführten Patrone der Rückstoß des Laufes und des
Ver schlußstückes stattfindet und letzteres sich vom Lauf ablöst, um die Rückbewegung
allein weiter fortzusetzen, wird die von den Greifern 29 erfaßte Patrone 18 aus
dein Gurt i9 herausgezogen. Die Hülse der zuvor in den Lauf eingeführten Patrone
bleibt mit den Seitenrädern 3' des vorn am Verschlußstück
befindlichen
Patronenführungsschlitzes 3e gleich nach dem Abschluß noch in Eingriff, d. h. der
Bodenrand 18' der Hülse wird bis auf weiteres noch unter den Rändern des Führungsschlitzes
3c festgehalten, also wird auch die Hülse der abgeschossenen Patrone beim Rückgang
des Verschlußstückes mit aus dem Lauf herausgezogen (s. Abb. 2). Kommt das Verschlußstück
in die in Abb. 2 gezeigte Stellung, dann wird der Boden der aus dem Gurt gezogenen
Patrone gegen die schräge Kante 25a der Blattfeder bzw. Klinge 25 stoßen, und im
weiteren Verlauf der Rückbewegung des Verschlußstückes wird sich nunmehr diese Patrone
18 vertikal auf dem Boden des Führungsschlitzes 3c und unter dessen Rändern 3 nach
unten verschieben müssen, zunächst bis die aus dem Lauf der Waffe herausgezogene
Patronenhülse i8a berührt wird. Nun wird diese Hülse unter Überwindung des elastischen
Widerstandes des Sperrkolbens 32 nach unten gestoßen, bis sie mit den Rändern 3d
außer Eingriff gelangt und nunmehr über eine unten im Schloßkasten vorgesehene Öffnung
mit Schwung aus der Waffe herausgeworfen wird, indem die Spitze des Sperrkolbens
32 sich wieder in Sperrstellung vorschiebt, um die neue Patrone zu halten, und zwar
in der Ladestellung, d. h. in einer Stellung genau. axial in der Verlängerung des
Laufes (Abb. 3).
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Beendet das Verschlußstück seine Bewegung in der entgegengesetzten.
Richtung, also die Bewegung aus der Stellung der Abb. 3 in die der Abb. i, ia, so
ist die neue Patrone in die Patronenkammer des Laufes eingeschoben.
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Mit Bezug auf die Spannung des Schlagbolzens gilt folgendes: Schlägt
das Verschlußstück aus der Stellung der Abb. i, ia zurück in die Stellung der Abb.
2 und .4, so wird der zum Hebel 28 gehörige und sich zunächst gegen die schräge
Kante 25a der Klinge 25 legende Zapfen 28' nach unten gedrückt, und zwar ist der
tiefste Anschlag des Zapfens erreicht, wenn dieser dem mit 25 bezeichneten Vorsprung
gegenübersteht.' @er gekrümmte Hebel 28 wird somit gewaltsam verschwenkt, und dabei
wird sein mit 28" bezeichnetes Ende gegen die zum Schlagbolzen 9 gehörige Schulter
g" drücken, d.li. der Schlagbolzen wird nach hinten geschoben, bis schließlich der
Stollen des Teiles i i sich vor den ebenfalls zum Schlagbolzen gehörigen Vorsprung
g' schiebt. Nachdem nun der Zapfen 28' an dem Vorsprung 25e der Klinge 25 vorbeigegangen
ist, kann er sich wieder ein wenig verschieben, so daß# nun der Vorsprung g' des
Schlag bolzens sich an den Stollen i i' fest anlegen kann, während die Berührung
zwichen dem Ende 28" des Hebels 28 und der Schulter g" verlorengeht. Der Schlagbolzen
ist jetzt gespannt, jedoch ist der Hebe128 dem Druck der Schlagbolzenfeder io enthoben,
so daß die Reibung, die der Zapfen 28' gegenüber der Kante 25b der Klinge erzeugt,
auf ein Minimum reduziert ist. Am Ende der entgegengesetzten Bewegung des Verschlußstückes,
also am Ende des Vorlaufes, stößt der Abzugshebel 14 gegen den Anschlag 16, wodurch
auf den Fortsatz i i" des Teiles i i gewirkt, der Stollen i i" gehoben und schließlich
der Schlagbolzen freigegeben wird.