DE509765C

DE509765C - Schneckengetriebe, insbesondere fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE509765C
Application number: DER77176D
Authority: DE
Original assignee: Roehr Auto A G
Current assignee: Roehr Auto A G
Priority date: 1929-02-08
Filing date: 1929-02-08
Publication date: 1930-10-11

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Schnekkengetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer entgegen der Wirkung einer Gegenkraft axial verschiebbaren Schnecke, die bei ihrer Verschiebung die Übersetzung eines Zwischengetriebes einstellt.

Im Betrieb von Kraftwagen treten dauernde Schwankungen des Drehmoments auf, die in erster Linie dadurch hervorgerufen werden, daß der Fahrer oft plötzlich Gas gibt und ebenso plötzlich das Gas wegnimmt. Das vom Motor entwickelte Drehmoment paßt sich diesen Schwankungen der Gaszufuhr ziemlich schnell an; infolgedessen wird sich auch die Schnecke entsprechend schnell vor- bzw. zurückschieben, wenn sie in dieser Bewegung nicht' durch besondere Vorrichtungen verzögert wird.

Die Reibgetriebe können jedoch in den bisher bekannten Ausführungen nur langsam verstellt werden, da die Rollkörper nicht quer zu ihrer Bewegungsrichtung verschiebbar sind, sondern erst im Laufe vieler Umdrehungen eine solche Verschiebung ausführen können. Um einen einwandfreien Betrieb eines solchen Getriebes zu ermöglichen, muß also die Längsverschiebung der Schnecke so stark gebremst bzw. gedämpft werden, daß der verstellbare Rollkörper im Reibgetriebe nicht unter Auftreten gleitender Reibung verschoben wird, sondern allmählich in die neue Stellung hineinrollt.

Erfindungsgemäß ist deshalb an der Schneckenwelle eine in'Richtung der Wellenachse nach beiden Seiten wirkende Dämpfungsvorrichtung angeordnet.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform eines solchen Getriebes mit Dämpfungsvorrichtung dargestellt.

Abb. ι zeigt einen Längsschnitt durch das Getriebegehäuse im Aufriß, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-B, ebenfalls im Aufriß, zur Veranschaulichung des selbsttätig wirkenden stufenlosen Geschwindigkeitswechselgetriebes.

Auf der Zeichnung ist mit 1 die Schnecke bezeichnet, die im Eingriff mit dem Schnekkenrad 2 steht, das seinerseits mittels der beiden Treibräderwellen 3 die nicht dargestellten Treibräder des Kraftfahrzeuges antreibt. Mit 4 ist ein Kolben bezeichnet, gegen den sich das eine Ende einer Feder 5 stützt. Der Kolben 4 ist in einem zylindrischen Gehäuse 6 verschiebbar gelagert. Die Verbindung zwischen dem Kolben 4 und der Welle der Schnecke 1 erfolgt durch ein Kugellager 7. Die Feder 5 stützt sich mit ihrem anderen Ende gegen einen Bund 8 des zylindrischen Gehäuses 6. Das zylindrische Gehäuse ist mit Öl gefüllt, und der Kolben 4 ist so ausgebildet, daß er als Ölbremse bzw. Dämpfungsvorrichtung wirkt, um plötzliche Schwankungen des Drehmoments unwirksam zu machen. Auf der verschiebbaren Schneckenwelle ist an geeigneter Stelle eine Muffe 9 vorgesehen, die die axiale Verschiebung der Schneckenwelle mittels einer Gabel 10 auf eine im Gehäuse verschiebbar gelagerte Schubstange 11

überträgt. Mit 12 und 13 sind die Reibkegel eines an sich bekannten Geschwindigkeitswechselgetriebes bezeichnet, bei dem die Übertragung von dem einen Reibkegel auf den anderen durch einen Ring 14 erfolgt. Die Verstellung dieses Reibringes 14 erfolgt durch das Ende der Schubstange 11 mittels geeigneter Anschlagdaumen 15. Die Welle des Reibkegels 12 wird unmittelbar vom Motor angetrieben. Die Welle des Reibkegels 13 ist mit der Welle der Schnecke 1 gekuppelt, und zwar derart, daß die Welle der Schnecke 1 sich ungehindert axial verschieben kann. Die Kupplung ist mit 16 bezeichnet. Sie besteht aus einer zylindrischen Muffe, die im Innern mit Nuten oder Zähnen ausgerüstet ist, in welche entsprechende Zähne der Schneckenwelle eingreifen.

Die Wirkungsweise ist kurz folgende:

Sobald sich der Widerstand an den Treibräderwellen 3 ändert, ändert sich damit auch das Drehmoment in der Antriebswelle. Bei Vergrößerung des Fahrwiderstandes wird bei einer Drehung der Schneckenwelle gemäß

as dem eingezeichneten Drehungspfeil ein Vorschub in der Richtung des waagerecht eingezeichneten Pfeiles erfolgen, so daß sich die

'. Schnecke in Richtung dieses Pfeiles entgegen der Wirkung der Feder S verschiebt, wobei der Eingriff zwischen Schnecke und Schnekkenrad unverändert bleibt, da die Schnecke natürlich so lang ausgebildet ist, daß die zugelassene Verschiebung der Schnecke in axialer Richtung keinen Einfluß auf den Eingriff zwischen Schnecke und Schneckenrad haben kann. Die axiale Verschiebung der Welle der Schnecke 1 entsprechend dem eingezeichneten

■ Pfeil erfolgt so lange, bis die Spannung der zusammengepreßten Feder 5 der Verschiebungskraft das Gleichgewicht hält.

Erfindungsgemäß wird der Kolben 4 so ausgebildet, daß er in dem mit Öl gefüllten Zylinder 6 als Dämpfungsvorrichtung und Bremse wirkt, um plötzliche vorübergehende. Schwankungen des Drehmoments unwirksam zu machen. Bei der Verschiebung der Schneckenwelle in Richtung des eingezeichneten Pfeiles wird durch die Muffe 9 vermittels der Gabel 10 die Stangen ebenfalls axial verschoben, und sie verstellt in an sich bekannter Weise den Reibring 14 des Geschwindigkeitswechselgetriebes 12, 13 mittels der Daumen 15, die am Ende der Stange 11 sitzen. Durch die Verstellung des Reibringes 14 wird entsprechend dem hier gewählten Beispiel die Übersetzung verkleinert.

Claims

Patentansprüche:

1. Schneckengetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einer entgegen der Wirkung einer Gegenkraft axial verschiebbaren Schnecke, die bei ihrer Verschiebung die Übersetzung eines Zwischengetriebes einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß aii der Schneckenwelle (1) eine in Richtung der Wellenachse nach, beiden Seiten wirkende Dämpfungsvorrichtung (4, 6) angeordnet ist.

2. Getriebe nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungsvorrichtung (4,6) als Ölbremse ausgebildet ist, bei welcher der verschiebbare Kolben (4) mit der Schneckenwelle (1) unter Zwischenschaltung von Kugellagern (7) verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen