DE508331C

DE508331C - Einrichtung zum Messen oder UEberwachen der vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommenen Wirkleistung mittels eines Wattmeters

Info

Publication number: DE508331C
Application number: DEH106452D
Authority: DE
Original assignee: Hermsdorf Schomburg Isolatoren GmbH
Current assignee: Hermsdorf Schomburg Isolatoren GmbH
Priority date: 1926-05-05
Filing date: 1926-05-05
Publication date: 1930-09-26

Description

Einrichtung zum Messen oder Überwachen der vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommenen Wirkleistung mittels eines Wattmeters Es sind bereits Einrichtungen zur Messung der vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommenen Ströme bekannt, bei denen der zu messende Strom über einen hochohmigen Widerstand geführt und der Spannungsabfall am Widerstand gemessen wird.
Erfindungsgemäß wird nun nicht lediglich der Strom, sondern die Wirkleistung, die vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommen wird, dadurch gemessen, daß der Spannungsabfall, der an dem mit dem Isolator in Reihe geschalteten hochohmigen Widerstand entsteht, dem Gitter einer Elektronenröhre zugeführt wird, in deren Anodenkreis die Stromspule des Wattmeters liegt, und daß eine Teilspannung eines praktisch unter der Isolatorenspannung stehenden Spannungsteilers dem Gitter einer zweiten Elektronenröhre zugeführt wird, in deren Anodenkreis die Spannungsspule des Wattmeters liegt.
Ähnliche Schaltungsanordnungen hat man bereits zur Auffindung einer durch Erdschlüsse gestörten Phase in Wechselstromnetzen mit betriebsmäßiger Erdung verwendet. Auch dort wurde ein dynamometrisches Wattmeter verwendet, dessen Spannungsspule an die Phasenspannung angeschlossen und dessen Stromspule von einem Fehlerstrom durchflossen wurde. Demgegenüber unterscheidet sich die Erfindung durch die Verstärkung der Ströme mittels Elektronenröhrenanordnungen, wodurch es ermöglicht wird, mit einfachen Mitteln und unter Benutzung zuverlässiger Meßinstrumente die Leistung, die vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommen wird, messend zu verfolgen und insbesondere eine Änderung dieser Verlustleistung festzustellen, wie sie beispielsweise bei fortschreitender Erwärmung des Isolators beobachtet wird. Die Verstärkung des durch .das Dielektrikum fließenden Verluststromes kann nach Bedarf auch in mehreren Röhrenstufen erfolgen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht.
Der Isolator, dessen dielektrische Wirkleistung zu messen und zu überwachen ist, ist hier bei I angedeutet. Er ist in Reihe mit einem hochohmigen Widerstand W an die obere Spannungsseite eines Hochspannungstransformators angeschlossen, unter dessen Spannung ein Spannungsteiler W1 steht.
Der im hochohmigen Widerstand W durch den Isolatorstrom entstehende Spannungsabfall wird dem Gitter einer Elektronenröhre R1 zugeführt, in deren Anodenkreis die Stromspule des Wattmeters A liegt. Am Spannungsteiler W1 wird eine bestimmte Teilspannung abgegriffen und dem Gitter einer zweiten Elektronenröhre R, zugeführt, in deren Anodenkreis die Spannungsspule des Wattmeters A liegt. Durch geeignete Wahl der Widerstände und der Elektronenröhren sowie der Gittervorspannung läßt es sich erreichen, daß die Änderungen der an dem Spannungsteiler Wund damit auch an dem Isolator I liegenden Spannung proportionale Änderungen des Anodenstromes der Röhre R., hervorrufen.
Die Heizdrähte der beiden Röhren R, und R, werden zweckmäßig von derselben Heizbatterie in Parallelschaltung gespeist.
Statt des hochohmigen Widerstandes W ließe sich auch ein aus Kondensatoren, Induktivitäten oder Kombinationen aus solchen und hochohmigen Widerständen gebildeter Spannungsteiler anwenden.
Da der Spannungsteiler nicht parallel dem zu überwachenden Isolator, sondern parallel zu den Klemmen des Transformators liegt, so entspricht die gemessene Leistung nicht genau der Leistung, die der :den Isolator durchfließende Strom bedingt. Der Fehler ist aber gering, da der Spannungsabfall im Widerstand Tf' ebenfalls nicht erheblich ist. Ist die Schaltung so, daß der durch W, fließende Strom mitgemessen wird, so ist zu berücksichtigen, daß dieser gegenüber dem eigentlich zu messenden Strom durch den Isolator I unter Umständen schon ins Gewicht fallen kann. Die in der Zeichnung dargestellte Schaltung erscheint daher zweckmäßiger.
Die einpolige Erdung des Hochspannungstransformators ist übrigens nicht unbedingt erforderlich. Sie ist daher in der Zeichnung nur gestrichelt angedeutet. Falls die Erdung wegbleibt, muß natürlich die ganze Röhrenanordnung gegen Erde isoliert aufgestellt werden. Außerdem ist es notwendig, die ganze Röhren- und Meßanordnung sowie die Zuleitungen von den Spannungsteilern zu ihr gegen elektrostatische und elektromagnetische Einflüsse in bekannter Weise abzuschirmen.
Die ganze Anordnung muß so abgeglichen sein, @daß im Wattmeter A keine unerwünschten Phasenverschiebungen zwischen den zu messenden Strömen und Spannungen auftreten. Falls erwünscht, kann durch beliebige Mittel in dem Anodenstromkreis der Röhren der Anodenruhestrom von der überlagerten Wechselstromkomponente getrennt werden, um beide unabhängig voneinander messen zu können.

Claims

PATENTANSPRUCH: Einrichtung zum Messen oder Überwachen der vom Dielektrikum von Isolatoren aufgenommenen Wirkleistung mittels eines Wattmeters, dadurch gekennzeichnet, daß der in einem mit dem zu prüfenden Isolator in Reihe liegenden hochohmigen Widerstand durch den Isolatorstrom entstehende Spannungsabfall dem Gitter einer Elektronenröhre (R,) zugeführt ist, in deren Anodenkreis die Stromspule des Wattmeters (a) liegt, und daß eine Teilspannung eines praktisch unter der Isolatorspannung stehenden Spannungsteilers dem Gitter einer zweiten Elektronenröhre (R_) zugeführt ist, in ,deren Anodenkreis die Spannungsspule des Wattmeters (a) liegt.