DE503499C - Kugelventil fuer Entwaesserungsleitungen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Kugelventil für Entwässerungsleitungen mit zwei einander gegenüberliegenden Sitzen, bei der die Kugel ohne Druck auf dein Gehäuseboden liegt, bei Druck gegen den einen Sitz, bei Unterdruck gegen den anderen Sitz gepreßt wird. Gemäß der Erfindung ist bei solchen Ventilen eine Abstoßvorrichtung vorgesehen, durch die die Kugel am Schließen der nach der Kondensabflußseite zu liegenden Öffnung gehindert und von dieser Öffnung entfernt wird. Vermöge dieser Anordnung wird die Möglichkeit geschaffen, das Ventil unabhängig von dem in dem Zylinder herrschenden

»5 Druck zu betätigen, so daß nicht nur 'lie Zylinder nach Belieben ausgeblasen werden können, sondern auch das Ventil, falls es aus irgendeinem Grunde in geschlossener Lage festsitzen sollte, von seinem Sitz entfernt

ao werden kann.

Die Zeichnung veranschaulicht drei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes in Anwendung auf Lokomotivzylinderhähne. Abb. ι zeigt das Schaubild einer Lokomotive, an deren Zylindern die gemäß der Erfindung ausgebildeten Entwässerungsventile angeordnet sind.

Abb. 2 veranschaulicht die Verbindung der Ventilbetätigungsvorrichtungen mit den Zylindern auf jeder Seite der Lokomotive.

Abb. 3 ist ein senkrechter Schnitt durch die eine Ausführungsform des Zylinderentwässerungsventils oder -hahns.

Abb. 4 ist ein Querschnitt nach Linie 4-4 der Abb. 3.

Abb. 5, 6 und 7 stellen den Grundriß, die Seitenansicht und die Endansicht einer anderen Ausführungsform des Hahns dar, und

Abb. 8 ist die Seitenansicht einer dritten Ausführungsform des Hahns.

In Abb. ι und 2 ist die Anordnung der Entwässerungsventile bei einer Lokomotive schematisch veranschaulicht. Die Ventile bzw. Hähne 10 können in beliebiger Anzahl an der Unterseite der Zylinder 11 angeordnet werden.

Diese Zylinderhähne 10 werden durch ein Druckmittel gesteuert, welches entweder vom Kessel kommender Dampf oder Druckluft ist. Das Druckmittel wird den Hähnen durch ein Rohr 12 zugeführt, welches sie mit einem im Handbereich des Lokomotivführers liegenden Dreiwegeventil 14 verbindet.

Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und 4 weist der Zylinderhahn 10 einen Körper 15 auf, der mit einem Fortsatz 16 versehen ist. Letzterer enthält Gewinde zur Befestigung am Zylinder. In dem Körper 15 ist ein Kanal 17 angeordnet, der mit in der Büchse 19 ausgebildeten Durchlässen 18 in Verbindung steht. Die Büchse 19 enthält eine Kammer 20 sowie einen Kanal 20", der in einen Ventilsitz 21 ausmündet. Letzterer liegt einem Ventilsitz 22 gegenüber, der im Körper 15 des Gehäuses am Rande des Kanals 23 ausgebildet ist. Der Kanal 23 liegt mit dem

Kanal 20^ö in gleicher Linie und steht mit einer Kammer 24 in Verbindung, welche, wie aus Abb. 4 ersichtlich, einen seitlichen Entwässerungsabfluß 24« aufweist. Die Büchse 19 und der Körper 15 bilden einen Käfig für das Kugelventil 27 und sind mit symmetrischen, ringförmigen, erweiterten Öffnungen 25 und 26 von im allgemeinen kegelstumpfförmiger Gestalt versehen, damit das Kugelventil 27, welches abwechselnd auf die in der Büchse und dem Körper ausgebildeten Sitze 21 bzw. 22 zu gelangen vermag, in der in punktierten Linien angedeuteten Lage verbleiben kann, solange es nicht unter IS dem Einfluß eines Druckmittels steht.

Wie bei 29 angedeutet, ist die Büchse 19 zweckmäßig in den Körper 15 eingeschraubt, damit sie zwecks Reinigens der Ventilkammer 28, Erneuerns oder Neueinschleifens des Ventilsitzes oder der Ventilsitze, Erneuerns des Kugelventils oder aus irgendeinem anderen Grunde schnell entfernt werden kann.

Zur zwangsweisen Entfernung des Ventils 27 von seinem Sitz 22 dient ein Kolben 30, der in einer Kammer 31 des Gehäuses 15 angeordnet ist. Dieser Kolben wird in der Kammer 31 mittels einer in das Gehäuse eingeschraubten Kappe 32 gehalten. Eine Verbindung für das ein Druckmittel zuführende Rohr 12 ist bei 33 angedeutet.

Der Kolben 30 trägt an einer Seite einen Fortsatz 34, der in einer Führung 35 des Körpers des Gehäuses 15 gleitet. Das äußere Ende 36 des Kolbenansatzes kann mit der Kugel 27 in Berührung kommen und sie von dem Sitze 22 abdrängen, sobald der Kolben 30, von der in Abb. 3 dargestellten Lage ausgehend, einen vollständigen Hub nach links ausführt. Auf diese Weise wird die Verbindung zwischen dem Kanal 17 und dem Entwässerungsauslaß 24° geschaffen und damit eine Entwässerung der Zylinder 11 entgegen irgendeinem darin aufgespeicherten Druck oder ein Ausblasen des Gehäuses 15 sichergestellt.

Eine an einem Ende an der inneren Oberfläche 38 des Kolbens ruhende und am ,anderen Ende in einer Ausnehmung 39 des Gehäuses liegende Spiralfeder 37 dient dem dreifachen Zwecke, die Bewegung des Kolbens 30 nach links elastisch abzufangen, seine Bewegung gegen den Ventilsitz 21 zu begrenzen und ihn in die gezeigte Ausgangslage zurückzuführen.

Zur Begrenzung des Hubes des Kolbens 30 nach rechts und um zu verhindern, daß dieser den Einlaßkanal 40 abdeckt, ist an ihm ein Anschlag 41 vorgesehen, der gegen eine Anschlagfläche 42 des Verschlußstückes 32 trifft.

Vermöge der Gewindeverbindungen zwischen der Büchse 19 und dem Körper 15 sowie zwischen dem Verschlußstück 32 und dem Körper 15 und endlich vermöge der mit Gewinde versehenen Gehäuseansätze 43 und 44 können die Beziehung, zwischen den Ventilsitzen 21 und 22 sowie der Grad der Zusammendrückung der Feder 37 nach Belieben verändert werden.

Die Ausführungsform nach Abb. 5 bis 7 unterscheidet sich von derjenigen nach Abb. 3 dadurch, daß bei ihr der in Abb. 3 bei 21 angedeutete Ventilsitz fortgelassen worden ist. Diese Ausführungsform und ebenso die Ausführungsform nach Abb. 8 unterscheiden sich ferner von derjenigen nach Abb. 3 und 4 dadurch, daß die Rast oder die Hülse für die Kugel 27 gänzlich in dem Körper 15 und nicht wie bei jener Ausführungsform in der Büchse 19 ausgebildet ist, obgleich indessen bei der Ausführungsform nach Abb. 8 der Ventilsitz 21 nicht in Fortfall kommt.

Es ist ersichtlich, daß bei der in Abb. 3 punktiert veranschaulichten Lage des Ventils 27, bei welcher sich also letzteres auf keinem der Sitze befindet, jede gewöhnliche Wasseransammlung in den Zylindern 11 durch das Gehäuse 15 und alsdann durch den Auslaß 24° nach außen fließen kann, ohne daß dadurch die Kugel 27 beeinflußt oder gegen den Sitz 22 bewegt wird, daß jedoch, wenn sich irgendeine größere Dampfmenge durch das Gehäuse bewegt, die Kugel auf den Sitz 22 gelangen und dadurch den mit dem Entleerungsstutzen 24° in Verbindung stehenden Kanal 23 sperren wird.

Die im vorstehenden gemachte Ausführung, daß das Kugelventil 27 auf ein Druckmittel anspricht, jedoch nicht auf Flüssigkeit, soll besagen, daß eine Druckmittelmenge nötig ist, die ausreicht, um die Trägheit des Ventils zu überwinden, sowie daß ein normales Fließen von Flüssigkeit, z. B. Kondenswasser, nicht ausreicht, um das Ventil aus der Hülse heraus gegen den Sitz 22 zu bewegen und es dort festzuhalten.

Ein leichtes Fließen von Dampf, wie es bei der Verwendung von Schmiervorrichtungen eintreten kann, bewegt die Kugel nicht. Im Falle eines außergewöhnlich starken Vorbeiströmens von Wasser, in solcher Menge oder unter so hohem Druck, daß die Kugel aus der Hülse heraus und gegen den Sitz 22 getrieben wird, wird die Kugel in ihre normale Ruhelage, in der sie sich nicht auf einem der Sitze befindet, mit Hilfe eines Druckmittels zurückgebracht, welches auf die Fläche des Kolbens 30 einwirkt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Kugelventil für Entwässerungsleitungen mit zwei einander gegenüberliegenden

   Sitzen, bei der die Kugel ohne Druck auf dem Gehäuseboden liegt, bei Druck gegen den einen Sitz, bei Unterdruck gegen den anderen Sitz gepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Ab- I stoßvorrichtung (30, 34) die Kugel (2") am Schließen der nach 'der Kondensabflußseite zu liegenden öffnung (23) gehindert und von dieser öffnung entfernt wird.

   10

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen