DE5017C - Neuerungen an Cylinder-Papiermaschtnen - Google Patents
Neuerungen an Cylinder-PapiermaschtnenInfo
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Classifications
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- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
- D21F9/00—Complete machines for making continuous webs of paper
- D21F9/04—Complete machines for making continuous webs of paper of the cylinder type
Description
1878.
PATENTSCHRIFT
JONATHAN HATCH und GEORGE HATCH in SOUTH-WINDHAM (V.S.A.). Neuerungen an Cy I i η der-Papiermaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Juli 1878 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf diejenige Klasse von Papiermaschinen, bei welchen
ein aus Drahttuch geformter Cylinder in einem Trog sich um seine Axe dreht, indem er zum
Theil in die im Trog enthaltene flüssige Papiermasse eintaucht. Der Boden des Troges, der
sich dem Cylinder sehr nahe anschmiegt, läfst zwischen sich und der unteren Cylinderfläche
einen schmalen Kanal entstehen, durch welchen der mit Wasser und Leim gemischte Papierbrei
von einem höher gelegenen Behälter aus hindurchläuft, wobei er nahezu oder ganz die Geschwindigkeit
besitzen soll, welche der sich drehende Drahttuchcylinder am Umfang hat. Der solcher Art mit dem Cylinderumfang in
Berührung kommende Papierbrei setzt sich, indem derselbe das Bestreben hat, durch die
Maschen des Drahttuches in das Innere des Cylinders zu dringen, was aber nur dem Wasser
und einigen kleineren Fibern gelingt, als eine verfilzte Schicht an dem Drahttuch an. Während
diese Schicht durch eine Vorrichtung an einer Seite der Maschine abgelöst wird, um
weiter ausgetrocknet, verdichtet zu werden, hebt eine Pumpe das ins Innere des Cylinders
gedrungene Wasser nebst den etwa beigemengten Zeugfibern zurück in das Breireservoir.
Während der Papierbrei mit oder nahezu mit der Geschwindigkeit des Cylinders den
Kanal zwischen letzterem und dem Trog durchläuft, erhält derselbe eine seitliche, der Längenrichtung
des Cylinders entsprechende Hin- und Herbewegung. Dadurch wird verhindert, dafs sich, wie bei den gewöhnlichen Papiermaschinen,
die Fasern und Fibern des Papierzeuges hauptsächlich nach der Stromesrichtung ordnen;
die seitliche Hin- und Herbewegung des Breies bewirkt vielmehr, dafs die sich an den Cylinder
ansetzenden Fibern nach allen Richtungen hingewendet sind. Daraus erfolgt ein Papier,
welches, gleichviel nach welcher Richtung, dem Zerreifsen gleichmäfsigen Widerstand entgegensetzt.
Die vorliegende Erfindung besteht nun nicht sowohl in der allgemeinen Disposition der Maschine,
als hauptsächlich in der Art und Weise, wie die einzelnen Bestandteile construirt und
ocmbinirt sind. ,
Zum besseren Verständnifs ist in der beiliegenden Zeichnung eine solche Maschine, nach
den Grundsätzen des Erfinders construirt, dargestellt in den Fig. 1 bis 6.
Die Fig. 7 zeigt die Zusammensetzung des wesentlichsten Theils des Drahttuchcylinders,
und die Fig 8 bis 11 zeigen, wie das Princip der Maschine in einer anderen Weise verwirklicht
werden kann.
A, Fig. ι bis 6, ist das Untergestell der Maschine,
B der feststehende, daran befestigte Theil des Troges, und C der darin um seine
Axe sich drehende Cylinder.
In der Maschine ist alles weggelassen, was als bekannt vorauszusetzen ist, und alles, worauf
sich die Verbesserungen nicht beziehen.
Die Drehungsrichtung des Cylinders und der Lauf der Flüssigkeit in den verschiedenen
Theilen der Maschine ist durch Pfeile dargestellt.
J ist der Brei-' und Wasserbehälter, und E1
stellt den Auslafs oder Ablauf des Troges vor, von welchem das Leimwasser mit den etwa
beigemischten Papierfasern zurück in den Breibehälter gepumpt werden, wie später beschrieben
werden wird.
Das Brei- und Wasserreservoir ist um ein wenig höher als der allgemeine Flüssigkeitsstand
gestellt, damit ein Gefalle entsteht, welches den Brei veranlafst, von dem Breibehälter
durch den oben erwähnten schmalen Zwischenraum zwischen Cylinder und Trog hindurch zu
fliefsen, und zwar mit einer Geschwindigkeit, welche der des Cylinderumfanges gleich oder
nahezu gleichkommt.
Der Trog hat einen beweglichen Boden E, der auf irgend eine Weise seitlich" hin- und
herzuschwingen gezwungen wird, z. B. durch einen Kurbelmechanismus, der von der Welle
des Cylinders seine Umdrehung erhält.
Mit jenem beweglichen Boden sind gekrümmte Seitentheile B\ Fig. 2, verbunden,
deren Form mit dem Querschnitt des Kanals zwischen dem Boden und dem Cylinder übereinstimmt.
Die seitliche Hin- und Herschwingung der genannten Seitentheile mit dem Boden des Troges unterstützt das Ansetzen der Papierfasern,
in den verschiedensten Richtungen geordnet; denn es wird dadurch die ganze unter
dem Cylinder hinfliefsende Papiermasse gleichzeitig seitlich hin- und herbewegt.
Der schwingende Boden oder Uritertheil des Troges ist in der Zeichnung auf Schwingpfeilern
F gelagert, die an ihren oberen und unteren Enden G und G' in Spitzen oder
Körnern gehen. Statt dieser Pfeiler könnten auch hängende Schwingen oder sonst beliebige
Schwingungslager angewendet werden. Der in der Zeichnung dargestellte Mechanismus scheint
indessen, als am wenigsten Reibung verursachend, vorzuziehen zu sein.
Der schwingende Boden E und die feststehenden Seitentheile B' des Troges sind durch
ein biegsames Verbindungsstück F', Fig. 2, 3 und 4, mit einander vereinigt. Dieses besteht
aus Gummi oder wasserdichtem Tuch, und ist wasserdicht mit den beweglichen und unbeweglichen
Theilen des Troges verbunden. Die horizontalen Theile dieses Verbindungsstückes,
Fig. 3, sind gefaltet oder gewellt, damit bei der horizontalen Schwingung des Troges dessen
Beweglichkeit nicht gehindert und der biegsame Stoff nicht zerrissen oder gesperrt wird.
H ist eine verstellbare Regulirplatte, welche nach dem Radius des Cylinders, unter welchem
sie liegt, gebogen ist. Sie ist durch Schrauben / an dem schwingenden Boden befestigt;
sie kann, da ihre Flantsche k mit länglichen Löchern /, wodurch die Schrauben / gehen,
versehen ist, dem Cylinder mehr oder weniger genähert werden.
Es ist selbstverständlich, dafs man sich nicht auf diese Verstellvorrichtung beschränkt, wichtig
ist nur die Verstellbarkeit der Regulirplatte, wodurch der Querschnitt des Kanals zwischen
Cylinder und dieser Platte verändert werden kann. Dies ist für die Erzeugung dickerer oder
dünnerer Papiere wesentlich.
Der Brei- und Wasserbehälter ist in fünf Abtheilungen KK' K1 K3 und K" gesondert. Die
Flüssigkeit, welche aUs dem Innern des Cylinders in ein nicht im Zusammenhang dargestelltes
Reservoir gepumpt wird, fliefst in die erste dieser Abtheilungen, in K, von wo aus sie
nach einander durch die anderen Abtheilungen in den erwähnten Brei- und Wasserbehälter gelangt,
um schliefslich in den Trog zu laufen. In dem Brei- und Wasserbehälter wird der
Flüssigkeit so viel Papiermasse, Wasser und Leim zugesetzt, als nöthig ist, um eine unaufhörliche,
gleichmäfsige Wirkungsweise der Maschine zu erzielen.
Zwischen den Abtheilungen K und K1 ist
eine Scheidewand /' in deren Boden eine Oeffnung m, Fig. 5, geschnitten ist, durch welche
die Flüssigkeit in die Kammer K' gelangt.
Diese Kammer ist von K3 durch die Seitenwand des Troges B und der Abtheilung K1
getrennt. Zwischen K1 und K- ist die Verbindung
durch eine Oeffnung m' unterhalten, wie mit punktirten Linien in Fig. 5 angezeigt ist;
ferner ist Verbindung zwischen K'1 und K3
durch den durchlöcherten Boden N der Kammer K3. Diese Einrichtung gestattet die freie
Circulation der Flüssigkeit durch die■'Abtheilungen,
wobei aller Schaum vermieden wird. Denn nur die schweren Theile gehen durch die unten
liegenden Oeffmingen, der Schaum schwimmt oben auf und gelangt nicht in den Trog, da
hieraus ein schlechtes, schwammiges Papier resultiren würde.
Die Abtheilung K3 hat eine Oeffnung m"1 in
ihrem Boden, durch welche hineingelangende Flüssigkeit abfliefsen kann. Verbindung zwischen
K* und K% ist erlaubt, aber sie kann durch
einen Schieber oder durch eine Thür O regulirt werden. Wenn diese Thür richtig gestellt ist,
so erhält sich das Niveau des Papierbreies in der Abtheilung K3 auf einer bestimmten Höhe,
und der Ueberflufs fliefst durch den Ueberlauf
m 2.
Beim Gebrauch einer Pumpe, am besten einer rotirenden, um das Ueberlaufende von
dem Auslafs £' zurück nach dem Siebkasten zu schaffen (von wo aus es mit einem Zusatz
von Papierbrei nach dem Trog durch die Abtheilung K3 und in die Kammer J gelangt),
wird nothwendiger Weise Schaum gebildet, welcher Schaum ein schlechtes Papier zur Folge
haben würde.
Um diese Schwierigkeit zu heben, wird der Ueberflufs vom Auslauf E' in einen Behälter /',
Fig. 6, gesammelt, der in zwei Abtheilungen R und R1 abgetheilt ist. Diese stehen durch
eine Oeffnung Px in der Scheidewand s mit
einander in Verbindung.
T stellt die Pumpe vor, welche aus der Abtheilung R' saugt. Der Schaum sammelt sich
oben auf der Abtheilung R, es fliefst nur schaumfreie Flüssigkeit durch die Oeffnung F1
in die Abtheilung R'.
Von da aus gelangt dieselbe in die Pumpe, welche die Flüssigkeit in schaumfreiem Zustand
in den Siebkasten fördert. Da durch den eingeschalteten Behälter /' keine Luft in das
Innere der Pumpe kommen kann, so wird sich Schaum in der Pumpe nicht bilden können.
Hiermit ist die Schaumbildung in den Behältern J und J1 auf ein Minimum heruntergebracht
und der etwa sich bildende Schaum kann auch nicht in die Abtheilung K3 kommen, von wo
aus der Papierbrei in den Trog gelangt.
Plan und Endansicht der neueren Construction des Cylinders sind in Fig. 7 dargestellt.
Anstatt die Unterlage des Drahttuches aus Rundstäben zu bilden, welche den Durchgang
des Wassers ■ durch die Maschen mehr oder weniger hemmen, und welche dem Cylinder die
erforderliche Festigkeit nicht zu geben vermögen (es sei denn, dafs man sie übermäfsig dick
nimmt), so werden statt derselben flache Stäbe angewendet. Die längere Seite des Stabquerschnittes
ist radial zur Cylinderaxe gerichtet und giebt dadurch dem Cylinder nicht nur die erforderliche Festigkeit, sondern bietet dem
Wasser eine gröfsere Durchgangsfläche. Sie dienen zugleich als Schaufeln, die das Wasser
im Innern des Cylinders mit der gleichen Geschwindigkeit (oder annähernd derselben) wie
die des äufseren Stromes mitnehmen. Hierdurch ist die Wirkung der Wirbel in der Nähe
der Fläche, wo sich das Papier bildet, vermieden und eine gleichmäfsigere Ablagerung des
Papiergefilzes herbeigeführt.
In Fig. 7 stellt S' die Welle dar, auf welcher
die Radscheiben T1 befestigt sind.
Auf den Umfangen dieser Scheiben sind die Flacheisenstäbe V1 parallel mit der Welle befestigt.
Ueber die Stäbe Vx wird eine Drahtunterlage
U1 in parallelen Windungen gewickelt, welche ungefähr um die Hälfte des Drahtdurchmessers
auf den Aufsenkanten der Stäbe eingelassen ist. Das ganze ist dann mit einem Drahttuch umspannt, welches den Umfang des
Cylinders bildet.
Diese Construction des Cylinders erleichtert auch beträchtlich das Reinigen desselben durch
Ausblasen mit Dampf, welches beim Betrieb des Cylinders erforderlich wird.
Die Wirkung der so weit beschriebenen Maschine ist folgende:
Nach dem Sieben des Breies wird derselbe in die Abtheilung JP des Kastens J gebracht,
wo er mit der Flüssigkeit verdünnt wird, welche durch die im Boden der gedachten Abtheilung
befindlichen Bohrungen heraufkommt. Alsdann gelangt er mit einer Geschwindigkeit
in den Trog, welche der des Cylinders an seinem Umfang möglichst nahe kommt. Dadurch
befindet sich der Brei in Beziehung auf den Umfang des Cylinders in oder fast in Ruhe.
Ein grofser Theil des Breies setzt sich auf dem Cylinder in Form eines Papierfilzes ab.
Anstatt, dafs die Fasern sich hauptsächlich nach einer Richtung hin anlegen, wie bei gewöhnlichen
Cylindern, liegen dieselben hier nach allen beliebigen Richtungen durch einander
verfilzt. Die Flüssigkeit, welche ins Innere des Cylinders gelangt, wird in die Abtheilung K
des Behälters J zurückgepumpt, während diejenige, welche bei E' ausfliefst und welche
noch Papierbrei enthalten könnte, in den Siebkasten zurückgebracht wird. Beide Massen der
Flüssigkeit werden immer und immer wieder verwendet.
In der in den Fig. 8, 9, 10 und 11 dargestellten
Modification dieser Erfindung ist der Brei- und Wasserbehälter, welcher höher als
der allgemeine Flüssigkeitsstand im Trog steht, beibehalten jedoch ohne die hier eben beschriebenen
Abtheilungen zum Entschäumen. Die oscillirenden Seitenstücke sind auch hier benutzt; in diesem Falle aber sind dieselben in
anderer Weise mit einander verbunden und bewegen sich unabhängig vom Boden, welcher
ein Stück des feststehenden Theiles des Troges bildet.
Die biegsamen Verbindungsstücke zur Vereinigung der Seitenstücke mit dem feststehenden
Theil des Troges sind ebenso angewendet. Da aber in diesem Falle keine horizontalen
Theile dieser Verbindungsstücke vorhanden
■J U Ί f
sind, so sind die wellenförmigen Autbiegungen ünnöthig.
Anstatt der Regulirplatte zum Verändern des Kanalquerschnittes zwischen dem Cylinder und
dem Boden des Troges kommt ein aufrollbarer Boden von biegsamem Stoff in Anwendung.
Bei dieser Modification sind auch Vorrichtungen
angebracht, zum Zweck, den Brei nicht eher mit dem Cylinder in Berührung kommen zu lassen, bis der Strom im erwähnten Kanal
seine richtige Geschwindigkeit angenommen hat. Aufserdem verhüten noch diese Vorrichtungen
das Ablösen des Papierfilzes vom Cylinder durch die Wirkung des von demselben an dieser
Stelle herabfliefsenden Wassers.
Diese Vorrichtungen können aber auch bei der eingangs beschriebenen Modification Anwendung
finden, wie überhaupt Bestandteile der beiden Maschinen in beliebiger Weise mit
einander combinirt werden können, um ähnliche Wirkungsweisen zu erzielen. Die Maschinen
sind in ihrer Wirkung gleich, so weit es die Papierherstellung aus Papierzeug betrifft,
dessen Fasern nach allen Richtungen hin verfilzt liegen.
Nachstehender Theil dieser Beschreibung bezieht sich ausschliefslich auf die Fig. 8, 9, 10
und 11.
Fig. 8 ist ein verticaler Längsschnitt durch die Mitte einer Maschine, welche der oben erwähnten
Modification der Erfindung gemäfs construirt ist, welche aber einen Cylinder nach
der bekannten, gewöhnlichen Construction besitzt. Nur solche Theile der Maschine sind
angegeben, welche zur Erklärung der Erfindung erforderlich sind.
Fig. 9 ist ein Grundrifs und
Fig. 10 eine Seitenansicht derselben.
Fig. 11 ein Querschnitt nach der Linie χ - χ
in Fig. 9.
In den Figuren von 8 bis 11 stellt A den
Trog, B den Cylinder und α den Auslafs dar, durch welchen das Wasser aus dem Innern des
Cylinders herausgepumpt wird.
Dieser Auslafs steht mit einer Abtheilung C in Verbindung, welche sich an der Aufsenseite
des Troges befindet. Von da aus wird das Wasser mittelst einer geeigneten Pumpe in den
Brei- und Wasserbehälter zurückgebracht.
D ist ein Brei- und Wasserbehälter, welcher in zwei Abtheilungen durch die unten mit Bohrungen
e versehenen Scheidewände E getheilt ist. Die vom Cylinder am weitesten entfernte
Abtheilung nimmt den Papierbrei auf. Von da aus gelangt er durch die Bohrungen e in die,
dem Cylinder am nächsten liegende Abtheilung und dann in den Trog. Durch die im unteren
Theil der Scheidewand befindlichen Bohrungen wird die Papiermasse gleichförmig dem Trog
zugeführt. Die beiden Abtheilungen des Behälters dienen zum Entschäumen bis zu einem
gewissen Grade, welches hier jedoch nicht so vollkommen erreicht wird, wie in den Abtheilungen
des vorher beschriebenen Behälters.
G ist eine quer durch den Trog gehende, durchlöcherte Platte, welche sich zwischen der
Abtheilung D und dem Cylinder befindet und an einer Stange aufgehängt ist. Diese Platte
endigt ein wenig unterhalb der Mündung der Abtheilung D, und da sie bei der Thätigkeit
der Maschine gegen den Cylinder hingezogen wird, so verhindert sie eine zu frühe Ablagerung
des Breies auf den Cylinder, ehe der Strom des Breies die Geschwindigkeit des Cylinderumfänges
angenommen hat.
Der Cylinder liegt hier excentrisch im Trog, wodurch der Querschnitt des Kanales von D
nach dem Ueberlauf der Maschine hin abnimmt. Das nach dem Innern des Cylinders
abfliefsende Wasser vermindert das Breivolumen im Kanal und würde bei gleichbleibendem Kanalquerschnitt
die Abnahme der Geschwindigkeit des Stromes zur Folge haben. Diese Abnahme soll durch die Excentricität ausgeglichen
werden. Zur Erreichung dieses Zweckes dient noch der aufrollbare Boden H, welcher an
oder nahe bei der Abtheilung D befestigt ist und, über den Boden des Troges gehend, am
entgegengesetzten Ende auf einer unrunden Walze J befestigt ist. Beim Drehen dieser
Walze wird dieser Boden H aufgewickelt und verändert so den Querschnitt des Kanals in
der erforderlichen Weise, so dafs derselbe von der Abtheilung D aus bis zum Ueberlauf abnimmt.
Derjenige Theil der Flüssigkeit, welcher die ganze Bodenlänge des Trogs passirt hat,
fällt beim Auslauf / in die Abtheilung L ein und wird von da aus (am besten mittelst einer
Centrifugalpumpe) in den Brei- oder Wasserbehälter D zurückgebracht. Nachdem dieser
Flüssigkeit Papierzeug, Wasser und Papierleim in nöthigem Mafse zugefügt worden ist, strömt
sie wieder durch den Trog, wie hier oben beschrieben.
K, Fig. 8 und 9, stellt eine quer durch den Trog gehende Scheidewand dar, welche sich
zwischen dem Cylinder und dem Auslauf des Trogs befindet.
Dieselbe reicht in den vom Cylinder und dem Auslauf gebildeten Kanal und ist in einer
geeigneten Weise an dem feststehenden Theil des Trogs befestigt. Die untere Kante dieser
Scheidewand ist am besten abgeschrägt, damit sie den Strom so wenig als möglich in seiner
Bewegung hemmt.
Die Scheidewand K hat den Zweck, die flüssige Masse zwischen dieser Wand und dem
Cylinder in Ruhe zu halten und das durch die Wirkung des Stromes erfolgende Abreifsen des
Papierfilzes vom Cylinder zu verhüten. Ohne Anordnung dieser Scheidewand würde ein Loslösen
des Papierfilzes an dieser Stelle des Trogs nicht zu vermeiden sein.
M stellt die beweglichen, verjüngt zulaufenden, gekrümmten Seitenstücke dar. Jedes dieser
Seitenstücke ist mittelst biegsamer Stücke aus Gummi, TucJi oder anderem geeigneten Material
an eier Seite des Trogs befestigt und in seiner Lage gehalten. Vorzuziehen ist die Befestigung
dieser Kautschukbänder an die Innenseiten des Trogs und der beweglichen Seitenstücke.
Aufsen an den Seitenstücken befinden sich Arme O, welche mittelst einer unter dem halb^
runden Boden des Trogs hindurchgehenden Welle P mit einander verbunden sind.
Durch irgend eine Kraft wird die Stange P und hiermit den Seitenstücken eine seitlich hin-
und herschwingende Bewegung ertheilt, die sich wiederum dem zwischen Cylinder und Boden
des Trogs hinfliefsenden Papierbrei mittheilt, zum Zweck wie oben beschrieben.
Die hier oben beschriebene Cylinder-Papierm aschine ist in den Zeichnungen durch zwei
Beispiele der Realisirung des Princips dargestellt.
Aufser diesem Beispiele sind noch eine Menge Combinationen und Dispositionen der einzelnen
Bestandtheile möglich, welche alle durch Zeichnung darzustellen unthunlich ist. Es seien daher
in nachfolgendem die Punkte aufgezählt, welche die charakteristischen Eigenthümlichkeiten
dieser Maschine ausmachen.
Diese sind:
1. Der Papierbehälter, in welchem der Flüssigkeitsstand durch eine Vorrichtung um
ein gewisses höher gehalten wird als im Trog, um die Flüssigkeit mit der richtigen Geschwindigkeit
unter dem Papiercylinder durchzuführen.
2. Der aufrollbare Boden zur beliebigen Veränderung des Kanalquerschnittes für den Durchgang
des Papierbreies durch den Trog, zum Zweck, die Geschwindigkeit zu reguliren. Statt
diesem aufrollbaren Boden kann zu demselben Zweck eine, der inneren Form des Trogs entsprechend
gebogene Regulirplatte Anwendung finden, welche so eingerichtet ist, dafs sie dem
Cylinderumfang genähert oder davon entfernt werden kann.
3. Die durchlöcherte Scheidewand vor dem Papiercylinder, zum Zweck, den Papierbrei
gleichmäfsig und mit gleichmäfsiger Geschwindigkeit auf den Cylinder fliefsen zu lassen und
einen zu schnellen Zuflufs desselben auf den Cylinder zu verhindern.
4. Die zwischen dem Breibehälter und dem Papiercylinder eingeschaltete biegsame Platte,
um. eine zu frühe Ablagerung des Papierbreies auf dem Cylinder zu verhüten, ehe der Strom
die Geschwindigkeit des Cylinderumfanges erlangt hat.
5. Die hinter dem Cylinder befindliche Scheidewand, um dort die Flüssigkeit in Ruhe
zu halten und das Ablösen des Papierfilzes an dieser Stelle zu verhindern.
6. Die an der inneren Seite des Trogs angebrachten Seitenstücke, um dem Papierbrei
eine seitliche hin- und hergehende Bewegung unter dem Cylinder zu geben, wodurch die
Fasern des Papierbreies sich nach allen Richtungen hin an den Drahttuchcylinder anlegen
und so dem Papier eine nach allen Seiten hin gleichmäfsige Festigkeit gegeben wird. Es kann
entweder der ganze Trog eine seitliche hin- und hergehende Bewegung erhalten, oder derselbe
ist feststehend, und der in demselben eingelegte Boden wird hin- und herbewegt.
Claims (11)
1. Die Combination des an die Seitenstücke
befestigten oscillirenden Bodens E, des feststehenden Theiles des Trogs, des darin
sich drehenden Cylinders und der schwingenden Seitenstücken B\ im wesentlichen
und für den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. ι bis 5 beschrieben.
2. Die Combination des oscillirenden Bodens E, der daran befestigten Seitenstücke B' und
des feststehenden Theiles einer Cylinder-Papierbereitungsmaschine mit den schwingenden
Trägern für den gedachten Boden, im wesentlichen und für den Zweck wie hier oben beschrieben.
3. Die Combination des oscillirenden Bodens E, der daran befestigten Seitenstücke B1 und
des feststehenden Theils des Trogs mit dem biegsamen Verbindungsstück F\ im
wesentlichen wie hier oben beschrieben.
4. Die Combination des Auslaufes einer Cylinder-Papierbereitungsmaschine
und einer Pumpe, um die überlaufende Flüssigkeit vom Trog in einen Behälter zurückzubringen,
mit einem Kasten _/', welcher die durch die Oeffnung /" in Verbindung gesetzten
Abtheilungen £ und Ji1 enthält,
wovon die Abtheilung R' mit der Pumpe verbunden ist, im wesentlichen und für
den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. i, 2 und 6 beschrieben.
5. Der für die Mischung von Wasser, Brei und Papierleim bestimmte Behälter, welcher
höher steht als der allgemeine Flüssigkeitsstand im Trog, um eine bestimmte Druckhöhe
in diesem Behälter zu erhalten, im wesentlichen und für den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. 1 bis 5 und 8
bis 11 beschrieben.
6. Der Behälter zur Aufnahme des in den Trog der Maschine, wie hier oben be-
• schrieben, gebrachten Breies, Wassers und Papierleimes, mit den Abtheihmgen KK 1K2,
den Oeffnungen vi m' und dem durchlöcherten
Boden oder der Scheidewand N, im wesentlichen und für den Zweck wie mit Hülfe der Fig. 1, 2, 3, 4 und 5 dargethan.
7. Ein Cylinder für eine Papierbereitungsmaschine, bestehend aus einer Welle S1,
den Radscheiben T1, den Stäben V1, letztere entweder auf die Radkränze befestigt
oder in dieselben eingelassen, und einer über die äufseren Kanten der Stäbe V1
gewickelten Drahtunterlage, worüber das Drahttuch des Cylinders gespannt wird, im wesentlichen und für den Zweck, wie
hier oben mit Hülfe der Fig. 7 beschrieben.
8. Die Combination des aufrollbaren Bodens H und der unrunden Walze J, zum Zwecke,
eine gleichförmige Geschwindigkeit des Stromes im Kanal herzustellen bezw. die Geschwindigkeit desselben zu reguliren,
im wesentlichen und für den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. 8 und 9
beschrieben.
9. Die Combination des Trogs A und des Cylinders B mit der durchlöcherten Platte G,
um die Breiablagerung und die Papierbildung auf dem Cylinder zu verhüten, ehe
die richtige Geschwindigkeit des Stromes des Papierbreies hergestellt ist, im wesentlichen
und für den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. 8 und 9 beschrieben.
10. Die Combination des Trogs und des Cylinders mit der Scheidewand K, um die
Ablösung des Papierfilzes vom eingetauchten Theil des Cylinders zu verhüten, im
wesentlichen und für den Zweck wie hier oben mit Hülfe der Fig. 8 und 9 beschrieben.
11. Die Combination des Trogs einer Cylinder-Papiermaschine,
mit einem oder mehreren an den Innenseiten des Trogs angebrachten schwingenden Seitenstücken, um eine ,seitliche
hin- und hergehende Bewegung des Papierbreies in dem gedachten Trog hervorzubringen,
im wesentlichen und für den Zweck wie hier oben mit. Hülfe der Fig. 2,
5, 8 und 10 beschrieben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE5017C true DE5017C (de) |
Family
ID=283610
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT5017D Active DE5017C (de) | Neuerungen an Cylinder-Papiermaschtnen |
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DE (1) | DE5017C (de) |
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