DE50136C - Maschine zum Leimen, Schlichten, Trocknen und Aufbäumen der Webkette - Google Patents
Maschine zum Leimen, Schlichten, Trocknen und Aufbäumen der WebketteInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Bei den Maschinen zum Leimen, Trocknen und Aufbäumen der Webketten, wie solche
bisher in den verschiedensten Constructionen gebaut werden, hat sich gezeigt, dafs dieselben
fast immer nur für eine bestimmte Waarengattung verwendbar sind.
Es liegt dies insbesondere in dem Mangel jeglicher Vorrichtung, durch welche die Spannung
der Kettenfäden, je nach Stärke und Qualität derselben, in den verschiedenen Stadien
der Trocknung beliebig regulirt werden kann, und ferner in dem Mangel einer Regulirungsvorrichtung
für die Wärmevertheilung in der Trockenkammer.
Dabei haben diese Maschinen den Uebelstand, dafs der Leimtrog zum Erhitzen des
Leimes oder der Schlichte nicht auswechselbar ist.
Bei der nachstehend dargestellten Maschine sind diese Mängel beseitigt und dadurch eine
Maschine hergestellt, welche für die verschiedenartigsten Waaren gleich vortheilhaft verwendbar
ist.
Auf den beiliegenden Zeichnungen stellt Fig. i, Blatt I, die Ansicht einer derartigen Maschine
dar;
Fig. 2, Blatt I, zeigt den Querschnitt durch die Trockenkammer,
Fig. 3, Blatt I, den Schnitt durch den Leimtrog und
Fig. 4, Blatt I, eine Spannvorrichtung.
Fig. 5 bis 15 auf Blatt II und III stellen Einzelheiten der Maschine in gröfserem Mafsstabe
dar.
Die Einrichtung der Maschine erhellt am besten aus der Wirkungsweise derselben.
Die gescheerte oder gezettelte Kette wird auf ■ einem Vorbaum oder auf mehreren Zettelbäumen
in entsprechenden Lagern der Leimmaschine, Fig. i, Blatt I, vorgelegt und geht
zunächst in ganzer Webebreite über eine Leitwalze und um eine verstellbare Eintauchwalze
durch den Leim im Leimtrog A, worauf sie dann zwischen den Quetschwalzen G ausgedrückt
wird.
. Den Leimtrog A führen wir je nach dem zur Verwendung kommenden Leimmaterial verschieden
aus.
Bei Verwendung von Kartoffelmehl, welches, mit Surrogaten gemischt, sehr heifs und stets
gleichmäfsig dickflüssig angewendet werden soll, benutzen wir einen Einsatz a, Fig. 1 und 15,
und füllen den Zwischenraum zwischen diesem und dem Trog mit Wasser; durch ein mit
Löchern versehenes Rohr b wird Dampf zugeführt, welcher das Wasser erhitzt, während
das sich ausdehnende und durch die Condensation des Dampfes sich vermehrende Wasser
bei c frei durch ein Rohr abfliefsen kann.
Hierbei kommt das dickflüssige Leimmaterial nur mit durch Wasser erhitzten Flächen in
Berührung und wird das lästige Anbacken, wie dies bei directer Dampfheizung unvermeidlich
ist, verhindert.
Der Einsatz α kann mit Auflageflantsch am oberen Rande versehen sein, so dafs er in den
Trog lose eingehängt ist und aus demselben herausgenommen werden kann; er kann aber
auch, wie Fig. 15 zeigt, festgelöthet sein.
Bei Benutzung eines Leimmaterials, welches nicht backt (meist dünn gehaltener Hornleim),
legen wir in den Trog A, Fig. 3, Blatt I, und
Fig. 14, Blatt III, ein flaches Rohr a1 ein, in
welchem durch eingenietete Schienen bl — die zugleich zur Verstärkung dienen — schlangenförmige
Kanäle gebildet werden. Damit der Leim auch an der unteren Seite des flachen Rohres a1 circuliren kann, sind an
demselben einige Füfse befestigt.
Durch diese Anordnung wird mit einer aufsen geraden Rohrlänge, welche sich leicht
reinigen läfst, eine verhältnifsmäfsig grofse Heizfläche und durch die innere schlangenförmige
Führung des Dampfes eine lebhafte Circulation und rationelle Ausnutzung desselben
erzielt.
Der Leimtrog ist an der Maschine leicht auswechselbar angeordnet, so dafs stets der
dem jedesmal zur Verwendung kommenden Leimmaterial entsprechende Trog in die Maschine
gebracht werden kann.
Von den Quetschwalzen G aus wird die Kette über die Leitwalze F der Vortrocknung B
und um eine Trommel E geführt, deren Seitenkränze nur durch eiserne Stäbe verbunden
sind; in dieser Trommel befindet sich ein Ventilator, durch dessen unerwärmten Luftzug
(Zimmerluft) der Leim vortheilhaft langsam in den Fäden vortrocknet.
Hierauf geht die Kette oben in die durch verschiebbare Fenster übersichtliche und ringsum
leicht zugängliche Trockenkammer C, Fig. ι, Blatt I. Dieselbe ist durch einen eingelegten
Boden in einen oberen und einen unteren Raum getheilt und verhindert dieser Boden, dafs die aus dem unteren Raum aufsteigende
Wärme von dem auf der Trockenkammer befindlichen Exhaustor abgesaugt wird, noch ehe dieselbe vollständig ausgenutzt ist.
In diesem Zwischenboden bringen wir, auf die ganze Fläche vertheilt, eine Anzahl Schlitze χ
an, welche durch mit einander verbundene Deckleisten y (Schieber) mittelst eines Handhebels
\ gleichzeitig mehr oder weniger geschlossen werden können, um so die Temperatur
des oberen Theiles der Kammer für die noch feuchte Kette jederzeit nach Erfordern
reguliren zu können und zugleich die von unten nach oben strömende heifse Luft, über
die ganze Fläche vertheilt, auszunutzen.
Die noch feuchte Kette kommt oben in die Kammer, wo der Exhaustor die Feuchtigkeit
absaugt, und wird dann über die Leitwalzen H nach dem wärmeren unteren Theil der Kammer
und hier um eine zweite Trommel E mit Ventilator geführt.
Dieser Ventilator saugt an seinen Enden durch dort anschliefsende Kanäle, Fig. 2, Blatt I,
die von den Heizrohren erhitzte frische Luft an und treibt dieselbe durch die um die Trommel
E herum und weiter über Leitwalzen H geführte Webkette hindurch und bewirkt so
die vollständige Trocknung.
Der Antrieb der Trommeln E und der Leitwalzen F, Fig. i, Blatt I, erfolgt von der mit
positivem Antrieb versehenen unteren Leimwalze G aus durch Kette, Riemen oder Welle
auf die Räder d, welche lose auf den Achsen e der Zahnräder/, Fig. 5 bis 8, Blatt II, oder
der Leitwalzenwellen e, Fig. 9 und 10, Blatt III,
sitzen und zwischen den Frictionsscheiben g g — denen Filz- oder Lederscheiben beigelegt
sind — mittelst Handräder h und Federn i mehr oder weniger festgeklemmt werden.
Auf Blatt II zeigen Fig. 5 und 6 diese Anordnung bei einer Trommel mit Zahnkranz, in
Rollen laufend; Fig. 7 und 8 zeigen eine Trommel mit Naben, in Lagern sich drehend,
während in Fig. 9 und 10, Blatt III, die Frictionsvorrichtung
an einer einzelnen Leitwalze F dargestellt ist.
Die Uebertragung der Geschwindigkeit ist derart vorgesehen, dafs bei vollständig festgeklemmten
Frictionsscheiben der Trommeloder Walzenumfang einige Procente mehr Garn ziehen würde, als die Leimwalzen G zuführen,
so dafs in diesem Falle die Kettenfäden reifsen oder doch zu sehr angespannt würden.
Durch Einstellen der Federspannung an den Frictionsscheiben g g mittelst der Handräder h
kann man sowohl jede Trommel, als auch jede der Leitwalzen unabhängig von einander
mehr oder weniger leicht antreiben und jede Spannung der Kettenfäden vermeiden,· so dafs
dieselben gewissermafsen durch die Maschine hindurchgetragen werden. Andererseits aber
kann man auch den Fäden je nach Stärke und Qualität und entsprechend den Anforderungen
der zu erzeugenden Waare jede beliebige Spannung in den verschiedenen Stadien
der Trocknung geben.
In der Trockenkammer C, Fig. 1 und 2, Blatt I, betreiben wir die Leitwalzen H oder
einige derselben gemeinschaftlich von der Trommel E aus mittelst eines Seiles h1, während
die übrigen Leitwalzen oder einige derselben in der vorbeschriebenen Weise mit Friction
versehen und von der Leimwalze G aus getrieben werden können.
Zu diesem Zweck ist in dem Trommelkranz E eine Seilnuth e1, Fig. 2, Blatt I, eingedreht
und die= Leitwalzen H ebenfalls mit
U-förmigen Seilnuthen derartig versehen, dafs eine lose aufgelegte Schnur h1 sich nicht festklemmt,
sondern gleiten kann, und erst, wenn sie angespannt wird, die Walzen mitnimmt.
Der Umfang der Walzen H ist so bemessen, dafs dieselben wiederum gegen die
Trommeln E Voreilung (Zug) haben. Die lose eingelegte Schnur h1 wird durch Spannrollen
k k, welche an einem zweiarmigen Hebel um die Welle / drehbar sind, durch Drehen
derselben mehr oder weniger angespannt.
Bei der in Fig. ι, Blatt I, und Fig. 11 und 12,
Blatt III, dargestellten Anordnung ist der die Spannrollen k tragende Hebel mit einem Zahnrad
m versehen, in welches ein Segmenthebel η eingreift, dessen freier Arm durch ein Gewicht
oder durch Federdruck belastet ist und dadurch die Spannrollen gegen die Schnur andrückt.
Bei der Ausführungsform, Fig. 13, Blatt III,
ist auf der Welle des die Rollen k tragenden Hebels eine Riemscheibe ο befestigt, um welche
ein Band ρ gelegt ist, das durch eine sich auf eine Führung r stützende Feder q gespannt
wird.
Durch gröfsere oder geringere Belastung der Spannrollen k k werden die mit der Schnur h}
belegten Leitwalzen H gleichmä'fsig mit mehr oder weniger starkem Zug angetrieben und die
für die verschiedenen Waaren wünschenswerthe Spannung der Kettenfäden in der Trockenkammer
jederzeit regulirt.
Um nun die fertig getrocknete Kette beim Aufbäumen auf den Webebaum unabhängig
von der Spannung der noch feuchten Kette in der Maschine je nach Erfordern auch fest genug
anspannen zu können, bringen wir zunächst am Ausgang aus der Trockenkammer C, Fig. 1,
Blatt I, eiserne Walzen JJ an, welche entweder lose drehbar bleiben oder durch Stifte 2'
und z2 festgestellt werden und als, Schleifriegel
dienen.
Ferner sind am Aufbäumapparat D Schleifriegel s s1 und s2 in der Weise angeordnet,
dafs zwischen je zwei feststehenden Riegeln s1 und s2 ein verstellbarer Riegel s angebracht ist.
Durch ein Verstellen des losen Riegels s in der Führung t kann jederzeit die für die verschiedenen
Waaren wünschenswerthe Schleiffläche vergröfsert oder verringert und regulirt
werden.
Für sehr breite Maschinen, welche besonders dicht eingestellte Ketten sehr fest aufbäumen
sollen, wo die hölzernen Schleifriegel 5 sich durchbiegen könnten, führen wir die variable
Schleiffläche mit festen eisernen Röhren u u, bei denen ein Durchbiegen nicht vorkommt,
aus, wie dies Fig. 4, Blatt I, in drei verschiedenen Stellungen KL und M zeigt.
Die Röhren u u sind mit ihren eingesetzten Böden zwischen doppelarmigen Hebeln fest
verschraubt; letztere sind um- Zapfen ν drehbar,
welche Sperrräder w tragen, die durch Klinken »>Ί arretirt werden.
Bei Fig. 4, K, gehen die Fäden ohne Reibung zwischen den Röhren u durch, bei L
wird ein Theil des Umfanges und bei M eine gröfsere Umfangsflä'che der Röhren u u zur
Schleiffläche benutzt.
Es wird also auch hier durch Drehen der Sperrräder w die Schleiffläche verringert oder
vergröfsert.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:ι . Eine Maschine zum Leimen, Trocknen und Aufbäumen der Web ketten, bei welcher die Kettenfäden, nachdem sie den Leimtrog verlassen haben, in den einzelnen Stadien der Trocknung eine verschieden einstellbare Spannung erhalten, dadurch, dafs die Umdrehung der Trommeln und Leitwalzen, über welche die Kettenfäden kufen, durch zwischen den Walzen und Trommeln angeordnete directe Transmission und eingeschaltete, verstellbare Reibungsscheiben (g) in der Weise veranlafst wird, dafs die getriebenen Trommeln oder Walzen der zugeführten Webkette etwas Voreilung (Zug) ertheilen, wobei sämmtliche oder einige der. in der Trockenkammer belegenen Walzen gemeinschaftlich durch ein Treibseil verbunden sind, dessen Zugkraft durch einstellbare Spannrollen verändert werden kann.
- 2. An der im Anspruch- 1. gekennzeichneten Maschine hinter der Trockenkammer die Anordnung feststellbarer Walzen und in Führungen verstellbarer Schleifriegel oder Schleifröhren zur Erzielung einer veränderlichen Schleiffläche zum Anspannen der getrockneten Kettenfäden während des Aufbäumens auf den Webebaum, unabhängig von der Spannung der noch feuchten Kette in der Maschine.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE50136C true DE50136C (de) |
Family
ID=325016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT50136D Expired - Lifetime DE50136C (de) | Maschine zum Leimen, Schlichten, Trocknen und Aufbäumen der Webkette |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE50136C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5297440A (en) * | 1992-10-09 | 1994-03-29 | United States Surgical Corporation | Method and apparatus for testing the bending characteristics of surgical needles |
-
0
- DE DENDAT50136D patent/DE50136C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5297440A (en) * | 1992-10-09 | 1994-03-29 | United States Surgical Corporation | Method and apparatus for testing the bending characteristics of surgical needles |
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