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Schrittschaltwerk für Kraftfahrzeuge Die Erfindung .bezieht sich auf
eine Vorrichtung zum Schalten des Wechselgetriebes von Kraftfahrzeugen nach Zusatzpatent
496 872. Während nun bei diesem Patent ein Leerlaufhebel vorgesehen ist,
der von Hand ausgerückt und durch die von der Lenkstange aus bewirkte Schaltung
zum ersten Getriebegang wieder eingerückt wird, besteht die vorliegende Erfindung
darin, der Getriebeschaltvorrichtung eine solche Ausbildung zu geben, daß der Leerlaufhebel
ebenfalls mittels der zur Gangschaltung dienenden Organe ausgerückt und durch Schaltung
sowohl auf den ersten als auch auf den zweiten Gang eingerückt werden kann und gleichzeitig
zur Sicherung des Schalthebels in der Leerlaufstellung dient.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Schalthebel mit
einem zweiten Arm bzw. einem an diesem angebrachten Anschlag in die Bahn von Nocken
an den zur Bewegung des Schaltrades dienenden Schaltklinkenhebeln ragt und von diesen
bei jeder Schaltbewegung verschwenkt wird, wobei eine am Leerlaufhebel angebrachte
Verzahnung einen Ansatz am Schaltradhebel freigibt, so daß dieser in die entsprechende
Gangstellung bewegt werden kann. Ist die Schaltung beendet, so kehren die Schaltklinkenhebel
in ihre ursprüngliche Stellung zurück und geben dabei den Leerlaufhebel frei, damit
dieser ebenfalls wieder- in seine Anfangslage zurückkehren kann, wobei er, wenn
auf Leerlauf geschaltet ist, mit seiner Verzahnung einen Ansatz des Schaltradhebels
erfaßt und in der Leerlaufstellung festhält. Um den zur Erreichung der Leerlaufstellung
vom ersten oder zweiten Gang aus erforderlichen verkürzten Schaltweg zu begrenzen,
sind an .den zur Betätigung der Schaltklinkenhebel dienenden 'Handhebeln verschwenkbare
Anschläge vorgesehen, die nach Bedarf eingerückt und durch Federwirkung selbsttätig
wieder ,ausgerückt werden.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in beispielsweiser Ausführungsform
dargestellt. Abb-. r und 2 zeigen je eine Ansicht der Schaltvorrichtung bei entfernter
Vorderplatine, wobei sich der Schaltradhebel in der ersten bzw. zweiten Gangstellung
befindet, während .
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Abb.3 eine gleiche Ansicht zeigt, bei welcher der Schaltradhebel die
Ieerlaufstellung einnimmt.
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Abb.4 ist eine Seitenansicht der Schaltvorrichtung.
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Alb. 5 zeigt einen der Handhebel an. der Lenkstange in der Ruhestellung
und bei voller Gangschaltung, während Abb. 6 den gleichen Hebel mit eingerücktem
Anschlag in der Leerlaufstellung zeigt, wobei die Ruhelage strichpunktiert angegeben
ist.
Abb. 7 zeigt den Leerlaufhebel allein, wobei der Schaltradhebel
in der Stellung zum ersten Gang angegeben ist.
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Abb. 8 ist eine gleiche Darstellung zu Beginn der Schaltbewegung zum
Leerlauf. Abb. 9 ist eine weitere Darstellung bei fortgesetzter Schaltbewegung,
während Abb. io den Leerlaufhebel und den Schaltra(Ihebel nach Beendigung der Leerlaufschaltbewegung
und Abb. i i die beiden Teile in der Leerdaufstellung zeigt.
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Die Schaltvorrichtung besteht aus den Gehäuseplatten 2o und 21, zwischen
welchen auf einem Zapfen 22 das Schaltrad 23 rnit rlem Schaltradhebel24 drehbar
gelagert ist. Der Schaltradhebel24 ragt mittels eines abgewinkelten Arms 25 (Abb.
4) durch einen Schlitz 26 der Rückplatte 2i hindurch und trägt einen diesen Schlitz
staubdicht verschließenden Schieber 27. Der Schaltradhebel 24 ist durch ein nichtgezeichnetes
Gestänge mit dem Getriebehebel verbunden. Zur Betätigung des Schaltrades 23 dienen
Hebel 28 und 29, die um die Achse 22 lose drehbar gelagert sind und durch Federn
3o in ihrer Ruhelage zurückgehalten werden. Die Hebel 28, 29 sind je mit einem Bowdenzug
31 bzw. 32 verbunden, die zu an der Lenkstange befestigten Handhebeln führen, von
denen einer in den Abh. 5 und 6 :dargestellt - ist. Die Hebel 2,8, 29 tragen
drehbar gelagerte und unter Federwirkung stehende Schaltklinken 33 bzw. 34, die
in entsprechende Zahnungen 35 b'zw. 36 am Schaltrad 23 greifen. Die Schaltklinken
sind über ihre Drehpunkte hinaus durch Ansätze 37 bzw. 38 verlängert, de
sich gegen feste Anschläge 39 bzw. 4o am Gehäuse legen, wenn die Schaltklinkenhebel
28, 29 sich in Ruhelage befinden, und so die Schaltklinken 33 bzw. 34 aus den Verzahnungen
des Schaltrades 23 heben, damit dieses sich im einen oder andern Sinne drehen kann.
Zur Sperrung des Schaltrades 23 in den Gangstellungen dient eine unter Federwirkung
stehende Sperrklinke 41, die mit ihrer Nase 42 in Rasten 43 am Schaltrad 23 greift,
wenn dieses in den Stellungen für Iden ersten, zweiten oder dritten Gang angelangt
ist. Die Sperrklinke 4i , trägt außerdem einen Querstift 44, der als Anschlag für
Mitnehmer 45 hzw. 46 dient, die verschwenkbar und federnd an den Schaltldirikenhebelri
28, 29 angebracht sind und dazu dienen, die Sperrklinke 4i zu Beginn einer Schaltbewegung
auszulösen. An den' Schaltklinkenhebeln 28 bzw. 29 sind weiterhin Nocken 47 bzw.
_i8 vorgesehen, die zur Betätigung des Kupplungshebels 5o, 5i dienen, der um einen
Zapfen 4.9 drehbar zwischen den Platten 2o und 21 gelagert und als zweiarmiger Hebel
ausgebildet ist. Der eine Hebelarm So steht finit der Motorkupplung in kraftschlüssiger
Verbindung, während der ,zweite Hebelarm 51 eine Anschlagrolle 52 trägt, die in
den Weg der Nocken 47 und 48 ragt, so daB der Kupplungshebel während jeder Schaltbewegung
durch einen der Nocken 47 oder 48 ausgerückt und erst nach Rückkehr des betätigten
Schaltklinkenhebels in seine Ruhelage durch den Zug der Kupplungsfeder wieder eingerückt
wird.
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Der Leerlaufhebel ist nun mittels eines Zapfens 53 drehbar zwischen
den Gehäuseplatten 2o und 2i gelagert. Er bildet einen Winkelhebel, dessen einer
Arm 54 (Abb.7 und ii) ungefähr parallel zum Weg eines Querstiftes 55 verläuft, der
am Schaltradhebel 24. befestigt ist und in der Leerlaufstellung in einer Rast 56
des. Leerlaufhebelarms 54 liegt. Die Rast 56 ist zu beiden Seiten ihres Eingangs
von Höckern 57 flankiert, die mit zu ihren Spitzen weisenden Anlaufflächen versehen
sind. Der zweite Arm 58 des Leerlaufhebels ist nach unten gerichtet, so daß ein
auf ihm befestigter Querstift 59 in die Bahn von Nocken 6o bzw. 61 ragt, die an
Keil Schaltklinkenhebeln 28 bzw. 29 angebracht sind. Eine Feder 62, die bei 63 an
der Rückplatte 2i befestigt ist, sucht den Leerlaufhebelarm 54 stets nach oben,
d. h. gegen rlen Querstift 55 des Schaltradhebels 24 zu drücken.
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Die zur Betätigung der Bowdenzüge 31, 32 dienenden Zugvorrichtungen
sind vorteilhaft an der Lenkstange angebracht. Sie bestehen. wie die Abb. 5 und
6 zeigen, aus einer Grundplatte 64, die mit einer Schelle 65 an der Lenkstange 66
befestigt ist. An der Grundplatte 64 befindet sich ein blockartiger Ansatz 67, der
eine Führung 68 für das Drahtseil 31 des Bowdenzuges bildet und einen Anschlag 69
trägt. Das Drahtseil 31 ist in bekannter Weise an einem Handhebel 7o befestigt,
der um einen Schraubenbolzen 71 drehbar gelagert ist. An dem Handhiebel7o ist eine
Platte 72 befestigt, deren bogenförmiger Rand 73 eine Führung für das Drahtseil
31 bildet. Auf der Platte 72 ist um die Schraube 74. ein Winkelhebel 75 drehbar
gelagert, der durch eine. Feder 76 gegen einen Anschlag 77 in Ruhelage gehalten
wird. Ein zweiter Anschlag 78 begrenzt die Stellung des Winkelhebels 75, -wenn dieser
mittels des Fingergriffs 79 um seinen Drehpunkt 74 verschwenkt wird. Am freien Ende
des Winkelhebels 7 5 ist ein hakenförmiger Ansatz 8o, der als Mutter für eine Stellschraube
81 dient.
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Wie aus Abb. 5 ersichtlich ist, läßt sich der Handhebel 7o ganz gegen
die Lenkstange in die strichpun.ktiertgezeichnete Lage bewegen, wenn der Begrenzungshebel
7 5 sich
in der dort dargestellten Ruhelage befindet, weil das hakenartige
Ende So des Begrenzungshebels -75 frei an dem Anschlag 69 der Grundplatte
vorbeigeht. Es wird alsdann eine volle Schaltbewegung des Schaltrades z. B. vom
zweiten zum ersten Gang erzielt. Wird jedoch der Begrenzungshebe175 durch Druck
auf den Fingergriff ; 9 gegen den Handhebel 7overschwenkt (punktierteStellung in
Abb. 6), so legt sich der Kopf der Stellschraube 81 bei Betätigung des Handhebels
70 gegen den Anschlag 69 (ganz ausgezogene Stellung der Abb. 6) und begrenzt
die Schaltbewegung derart, daß nur eine halbe Schaltbewegung erfolgt und das Schaltrad
in die Leerlaufstellung gebracht wird.
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Die entsprechenden Vorgänge in der Schaltvorrichtung sind folgende.
Der Schaltradhebel 24 sei in der Stellung, in der der zweite Gang eingeschaltet
ist ( Abb. 2), dann ist die Sperrklinke 4i in die mit -2 bezeichnete Rast 43 des
Schaltrades 23 eingefallen, und der Querstift 55 am Schaltradhebel 24 steht vor
,lein linken Höcker 57 der Rast 56 am Leer-Iaufhebe154 (Abb.7). Es soll auf Leerlauf
geschaltet werden. Der Fahrer rückt zuerst den Begrenzungshebel 75 für den
Handhebel o ein und drückt letzteren in üblicher Weise gegen die Lenkstange 66 (Abb.
6). Der somit bewegte Bowdenzug 31 setzt den .mit ihm verbundenen Schaltklinkenhebel28
in Tätig-]zeit und verschwenkt ihn um den Drehzapfen 22. Bei dieser Bewegung gelangt
zunächst der Nocken 47 zum Angriff auf die Anschlagrolle 52 des Kupplungshebels
So, 51 und rückt die Kupplung aus (Abb. 2). Weiterhin hebt der Mitnehme, 45 am Schaltklinkenhebel
28 die Sperrklinke 41 aus der Rast 43 des Schaltrates 23, das nunmehr frei drehbar
ist. Die Schaltklinke 33 wird von dem Anschlag 39 frei und gelangt zum Eingriff
in die Verzahnung 35 des Schaltrades 23. Gleichzeitig -hängt der 'Nocken 6o am Schaltklinkenhebel
28 den Querstift 59 am Arm 58 des Leerlaufhebels 54, 58 zur Seite, so dafä sich
dessen Arm 54 senkt (Abb.8). Der Querstift 55 am Schaltradhebel 24 steht nun in
Höhe der linken Anlauffläche des linken Höckers 57 und wird durch die nun einsetzende
Drehung des Schaltrades 23 und Schaltradhebels 24 auf diese Anlauffläche hinaufgedrängt,
wobei der Querstift 59 am Arm 58 des Leerlaufhebels von dem -Nocken 6o abgehoben
wird (Abb. 9). Bei weiterer Drehung des Schaltrades 23 gelangt der Querstift 55
am Schaltradhebel 24 über den linken Höcker 57 hinweg in die Rast 56 des Leerlaufhebels
54, 58, der sich unter dem Einfluß .der Feder 62 wieder so weit hebt, als der sich
wieder atif den Nocken 6o senkende Querstift 59 an seinem Arm 58 gestattet (Abb.
io). Sollte die Bewegung jetzt zum ersten Gang fortgesetzt werden, so -würde der
Querstift 55 am Schaltradliebel 24. in gleicher Weise über den rechten Höcker 57
am Leerlaufhehel hinwegbewegt werden, bis die erste Gangstellung (Abb. i ) erreicht
ist, d. h. es wird zunächst der nach dem Freigeben des Handgriffs in seine Ruhestellung
(Abb. 3) zurückgekehrte Schaltklinke,-_hebel 28 wieder so weit verschwenkt,
dafa sein 1\i ocken 6o wiederum den Querstift 59 an dem Arm 58 des Leerlaufhebels
zur Seite bewegt. Damit wird der Arm 54 des L eerlaufhebels so weit gesenkt, daß
:ler Querstift 55 am Schaltradhebel 24 wieder die Lage nach Abb. io einnimmt, d.
h. daß der Onerstift 55 nicht mehr im Grund der Rast 56 liegt, sondern der Anlauffläche
des Höckers 57 gegenübersteht, über den er ,lurch die erst jetzt einsetzende Bewegung
des Schaltrades leicht hinwegbeii-egt wird. Da jedoch für den Leerlauf die Schaltbewegung
des Handhebels 70 durch den Degrenzungshebel 75 und Anschlag 69 begrenzt
ist, so wird der Fahrer den Handhebel 70 freigeben. Damit kehrt aber auch
der Schaltklinkenhebel 28 unter dem. Zug der Feder 30 in seine Ruhelage zurück,
wobei sein Nocken 6o den Querstift 59 am Leerlaufhebelarm 58 freigibt, so daß auch
der Arm 54 des Leerlaufhebels unter dem Einfluß der Feder 62 sich so weit heben
kann, dar der Querstift 55 am Schaltr.adhebel 24 ganz in der Rast 56 des Leerlaufhebels
54 liegt und von dieser festgehalten wird (Abb. i i). Während der Rückwärtsbewegung
des Schaltklink enhebels 28 in seine Ruhelage ist, wie Abb. io zeigt, der Schaltradhebel
24 und damit auch das Schaltrad 23 gegen jede unbeabsichtigte Verdrehung gesichert,
indem die Höcker 57 am Leerlaufhebel 54 den Querstift 55 des Schaltradhebels 24
bereits ergriffen haben und festhalten.
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Die neue Vorrichtung gestattet also von der Lenkstange aus durch einfache
Betätigung von Handhebeln sowohl vom ersten zum zweiten und dritten Gang Lind umgekehrt
als auch vom ersten oder zweiten Gang zum Leerlauf und umgekehrt vorn Leerlauf zu
einem der nächstliegenden Gänge zu schalten.