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Wand aus Glashohlsteinen Die Erfindung betrifft eine Glaswand, die
in an sich bekannter Weise aus: Glashohlsteinen zusammengesetzt ist. Durch. die
Verwendung der Glashohlsteine ist gewissermaßen eine Glasdoppelwand geschaffen,
deren Hohlräume mit Luft gefüllt sind, welche die Wärme schlechter leiten, so daß
die Wärmieisolierung der Glaswand größer ist als bei. Verwendung voller Glassteine.
Bei. den bisherigen Glashohlsteinwänden, bei denen die Hohlraume allseitig abgeschlossen
sind, hat sich nun herausgestellt, daß, namentlich inn Sommer, Spannungen einerseits
in den Glassteinen auftreten, die leicht zum Springen der Glassteine führen, und
anderseits: in der Glaswand selbst, wodurch sich die en.zelnen Glassteine lockern,
so daß sie herausfallen können. Das ganze Bauwerk ist dadurch gefährdet. Diese Spannungen
sind darauf zurückzuführen, daß sich die Glassteine bei einseitiger bzw. ungleichmäßiger
Sonnenbestrahlung nicht gleichmäßig ausdehnen, da. Glas ein schlechter Wärmeleiter
ist. Man hatte sich bisher damit begnügt, die Steine so auszubilden, daß sie leicht
ausgewechselt wmden können.
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Nach der Erfindung ist das Auftreten gefährlicher Spannungen in der
Glaswand dadurch vermieden, daß die Glashoblsteine an im Innern der Wand liegenden.
Flächen durch Öffnungen, miteinander in Verbindung stehen und die unteren. und'
oberen. Steinschichtien der Wand mit öffnungen zum Eintritt bzw. Austritt vbn Luft
versehen sind. Beim Aufbau der Glaswand aus derartig ausgebildeten Glashohlsteinen
stehen die Hohlräume aller Glashohlsteine miteinander in Verbindung, und infolge
des Anschlusses au Luftzu- und -abführungsleitungen kann die Luft am einen Ende
der Glashohlwand eintreten, diese durchströmen und anl anderen Ende austreten..
Es. wird. also die erwärmte Luft aus dem Innern. der Glashohlwand abgeführt und
durch kühlere Frischluft ersetzt. Dadurch wird die Temperatur der Glaswand bei starker
Sonnenbestrahlung so herabgesetzt, daß gefährliche Spannungen in der Wand nicht
mehr auftreten. Insbesondere aber wird die Sonnenwärme durch die Luftzirkulation
auf die ganze Glaswund gleichmäßig verteilt. Wird nur ein Teil der Wand von den
Sonnenstrahlen getroffen, während ein anderer Teil im Schatten liegt, so sorgt der
an dem erwärmten. Teil der Wand mit Wärme beladene Luftstrom für den Ausgleich der
Spannungen in der Wand, indem er die Wärme an die kühleren Stellen bringt und dort
abgibt. Sowohl das Springen der Steine als auch eine Lockerung des Gefüges der Wand:
ist dadurch auf ein Mindestmaß gebracht.
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Bei Hohlwänden aus keramischen Stoffen, also Wänden aus Ziegelsteinen,
Zement oder Beton, hat man. bereits vorgeschlagen, die Hohlräume der Steine an im
Innern der Wand liegenden Flachen durch öffnungen miteinander in Verbindung zu setzen
und die beiden Endsteinschichten der Wand mit Öffnungen zum Eintritt bzw. Austritt
der Luft
zu versehen. Die neue und fortschrittliche Wirkung, welche
gemäß der Erfindung bei Anwendung dieser Belüftung für Glashohlsteinwände .erzielt
wird; liegt in der obererwähnten Vermeidung gefährlicher Spannungen infolge starker
einseitiger Sonnenbestrahlung, wodurch die Lebensdauer der erhöht wird.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Glashohlwand nasch
der Erfindung dargestellt.
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Die Abb. i zeigt eine zum Teil im Schnitt gezeichnete schaubildliche
Darstellung einer senkrechten Glashohlwand. Die Abb.2 zeigt im teilweisen Längsschnitt
einen Glashohlstem der obersten Steinschicht in größerem Maßstabe. Die Abb.3 zeigt
einen Stein der mittleren Schichten. Die Abb. q. ist ein Querschnitt nach der Linie
A-B der Abb. 3. Die Abb. 5 zeigt im teilweisen Längsschnitt einen Teil der untersten
Schicht. Die Abb. 6 zeigt eine Glashohlwand bei Zusammensetzung aus zweiteiligen.
Glashohlsteinen, und die Abb.7 zeigt einen Schnitt nach der Linie C-D der Abb. 6
in größerem Maßstabe.
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Der Zusammenbau der in Abb, i dargestellten senkrechten Glashohlwand
.erfolgt mittels der drei Glassteinarten nach den Abb. 2 bis, 5. Die mittleren Schichten
bestehen aus Glas; steinen a, die an der Unterseite offen sind; so daß ihr Hohlrauen
b: nach unten frtiliegt. Oben sind die Glassteine mit zwei: rechteckigen, symmetrisch
zur senkrechten Längsniittelebene des Glassteins angeordneten öffnun.-gen bx versehen.
Diese Öffnungen sind von Ringleisten .c umgeben, die über die Oberkante des Glassteins
vorspringen und zwischen sich .eine Nut d frei. lassen; die breiter als die doppelte
Wandstärke des Glassteins a an seiner Unterkante ist.
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- Die unterste Glassteinschicht besteht aus Glassteinene, die sich
von den Glassteinena nur dadurch unterscheiden, daß sie an denn nach außen. liegenden
Längsseiten an der Unterkante mit Aussparungen f versehen sind.
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Für die oberste Steinschicht finden Glassteine g Verwendung, ähnlich
den Glassteinen a, mit dem Unterschiede, dlaß die Ringlenlsten c an einer oder beiden
nach außen liegenden Längsseiten des Glassteins mit Durchbrechungen k versehen sind.
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Auf das Mauerwerk i (Abb. i) wird zuerst eine Schicht aus den Glassteinen
e aufgesetzt, wobei durch die Aussparungen f nach außen freiliegende Öffnungen gebildet
werden, die mit den Hohlräumen b der Glassteinee in Verbindung stehen.
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Die Glassteine a können nun im Verband auf die aus den Glassteinen
e gebildete Steinschicht aufgemauert werden, indem ihre einander gegenüberliegenden
Endkanten finit der Nut d in Eingriff gebracht werden. Auf die oberste Schicht,
die aus den Glamteineelg gebildet ist, wird das Mauerwerk i aufgelegt, wobei durch
die Aussparungenh nach außen liegende Öffnungen ,entstehen, die mixt den Hohlräumen
b der Glassteine g in Verbindung stehen.
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Wird die Wand durch die Sonne stark bestrahlt, so steigt die erwärmte
Luft durch die Glassteine e, a, g, deren Hohlräume b
alle durch die
öffnunge. b1 miteinander in Verbindung stehen, auf und tritt durch die Öffnungen
h aus, während durch die öffnungen f unten kühle Frischluft in die Wand eintritt.
Diese Strömung der Luft :findet dauernd selbsttätig so lange statt, als die Glaswand
erwärmt wird. Diese Erwärmung bleibt aber in sehr mäßigen Grenzen, da durch die
eintretende kältere Luft stets eine Kühlung der Glaswand hervorgerufen wird. Der
von der Glaswand begrenzte Raum bleibt daher im Sommer erheblich kühler als bei
den bisher gebräuchlichen Glashohlwänden. Um im Winter ,die Kühlwirkung aufzuheben,
brauchen nur die Öffnungen. f und h irgendwie verschlossen zu werden.
Zugleich können so hohe Spannungen in der Glaswand nicht auftreten, daß ein Springen
der Glassteine eintritt.
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An die Stelle der Lufteintritts;- und -austrittsöffnungen
f bzw. h können auch in dem Mauerwerk i Kanäle vorgesehen sein, die
in die offenen Unterseiten der Glashohlsteine e bzw. in die Aussparungen b der Glashohlsteine
g
münden und zur Außenluft führen oder an ein Gebläse angeschlossen sind,
welches die Luft durch die Wand hindurchtreibt.
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Bei der Ausführungsform der Glashohlwand nach den Abb. 6 und: 7 sind
zweiteilige Glashohlsteine, z. B. quadratischer Form, benutzt, deren beide Hälftete
k1, k2 so. ausgebildet sind, daß bei ihrer Zusammensetzung der Hohlraum m entsteht.
Die Zusammensetzung der Glashohlwand aus diesen Steinen erfolgt z. B. in an sich
bekannter Weise dadurch, daß die Teile von einem Kranz n (Abb. 7) aus Beton o. dgl.
am äußeren Umfange umgeben sind, wobei die Fugen zwischen. den Glassteinen mit Beton
o ausgefüllt werden.
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Die Hohlräume m der zweiteiligen Glashohlsteine k1, k2 werden beim
Aufbau der Wand durch Röhrchen p, zwecknnäßig aus Glas oder Blech, miteinander in
Verbindung gesetzt, die durch die B;etonfülluag o und die Kränze n sowie durch Aussparungen
r in den Glassteirihälften kr- und k2 hindurchgeführt sind, so daß sie mit ihren
Stirnenden in die Hohlräume x münden.
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An der untersten Steinschicht sind z. B. die beiden Endglashohisteines
mit Löchern t
für den Eintritt der Luft und ebenso an der obersten
Steinschicht die Glassteine u mit Löchern v für den Austritt der Luft versehen.
Es strömt auch hier bei Bestrahlung der Glashohlwand durch die Sonne die Luft selbsttätig
durch, wobei sie infolge der Verbindung der Hohlnäumem durch die Röhrchen p die
verschiedensten Wege einschlagen kann.
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Die Erfindung eignet sich nicht nur für senkrecht stehende Glashohlwände,
sondern auch für Glasdecken und -böden.