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Nlehrwegeweiche Die Erfindung betrifft eine neue, zweckmäßige Art
der Anordnung und Entwicklung von Mehrwege-weichen, ein wichtiges Anwendungsgebiet
von Mehrwegew eichen bieten die Ablaufberge von Rangierbahnhöfen, bei denen zwischen
dem Gleis des Ablaufberges und den zahlreichen Gleisen des Rangierbahnhofes auf
einer kurzen Längsstrecke eine große Zahl von Verzweigungen notwendig sind, um die
ablaufenden Wagen in die für ihre Aufstellung nach Richtung und Station benötigtela
Gleise vornehmen zu können. Dabei ergibt sich die :Notwendigkeit, mittels einer
Verteilungsweiche, die im allgemeinen ungefähr 15 in vom Brechpunkt des Ablaufberges
entfernt beginnt, die ablaufenden Wagen auf die verschiedenen Gleisbündel zu verteilen.
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Bei französischen Bahnen hat man die Entwicklung aus dieser einzigen
Verteilungsweiche heraus durch Anwendung einer Dreiwegeweiche erreicht, derart,
daß alle Zungen unmittelbar nebeneinander angeordnet sind; diese Anordnung hat den
Nachteil, daß nur eine geringe Zahl von Verzweigungen gegeben ist und die Weichen,
weil sie unmittelbar zusammenliegen, stark verschmutzt werden. Zwar ist theoretisch
die Steigerung der Zungenzahl .möglich; es ist aber dann damit im Hinblick auf die
rasche Folge der ablaufenden Wagen und den ununterbrochenen, angestrengten Tag-
und Nachtbetrieb eine Herabsetzung der Betriebssicherheit und eine Gefährdung des
Rangierverkehrs verknüpft. Aus den gleichen Gründen sind auch Schleppweichen mit
drei- oder mehrfacher Abzweigung unzulässig.
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Der technische Nutzen und wirtschaftliche Fortschritt der Erfindung
besteht nun darin, daß unter Aufrechterhaltung voller Betriebssicherheit und Anwendung
nur normaler, erprobter Zungenvorrichtungen eine Weichenentwicklung geschaffen wird,
die es ermöglicht die Gleisbündelweichen sehr nahe an den Ablaufberg heranzuschieben,
die Gefahrzone, welche die ablaufenden Wagen .durchschreiten müssen, stark zu verkürzen
und große Strecken für die Anordnung der Aufstellgleise zu gewinnen; dabei beträgt
für eine Sechswegeweiche die Länge von Weichenanfang bis zu der Stelle, an welcher
die abgezweigten Gleise mit ihren Gleismittellinien bereits die vorgeschriebene
Entfernung von 3500 mm aufweisen, nur 59 m und nur 6z m bis zu der Stelle,
an welcher sich die Parallelgleise an die Sechswegeweichen anschließen. Die erfolgsbegründenden
Mittel bestehen darin, daß die Weichenentwicklung aus der symmetrischen oder unsymmetrischen
Zweibogenweiche als Grundweiche erfolgt, an welche die folgenden, der Abzweigung
dienenden Zungenvorrichtungen tangential angeschlossen sind. Durch die Weichenentwicklung
ist eine separate Anordnung der einzelnen Normalzungenvorrichtungen hintereinander
in ausreichend kurzen Abständen ermöglicht und eine klare, übersichtliche Lage der
Zungenvorrichtungen und Herzstücke gegeben.
Auf der Zeichnung sind
mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zur Darstellung gebracht,
und zwar zeigt Abb. i den Lageplan einer Sechswegeweiche als erste Verteilungsweiche,
Abb. a eine zweite Ausführungsform der Sechswegeweiche als Gleisbündelweiche unter
Benutzung von Gleismittellinien als Darstellungsmittel der Einzelgleise, Abb. 3
eine Gleisentwicklung aus einer Sechswegeweiche, bei welcher 36 Parallelgleise zur
Ent«>icklung gelangen, und Abb..I das Längsprofil eines Ablaufberges.
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Der Ablaufberg a besitzt, ungefähr i5 m vom Bergrücken b entfernt,
den Knickpunkt c, an welchem die Grundweiche dl als symmetrische Zweibogenweiche
die entsprechend stark gekrümmten Gleise e und f abzweigt. In einem
durch die Weichenausgestaltung entsprechenden Abstand schließen sich tangential
die beiden Zungenvorrichtungen d2,., d21 an, und wiederum in dem erforderlichen
Abstand von diesem Weichenpaar zweigt sich tangential ein drittes Weichenpaar ds,
und d31 ab. Es ergibt sich auf diese Weise eine Sechswegeweiche mit den weiter oben
geschilderten Vorteilen; an sich besteht natürlich die Möglichkeit, noch weitere
Abzweigungen aus der Zweibogenweiche zu entnehmen. Bei der Ausführung gemäß Abb.
z ist das Gleisbündel mit den Gleisen I bis VI durch seine Mittellinien dargestellt
und die Abzweigungen aus dem Ablaufgleis mit der Grundweiche d' durch die Mittellinien
A, B, C, A", B1, C1 veranschaulicht. Bei der Ausführung gemäß Abb. 3 ist
aus der Sechswegeweichemit den Zweiggleisen I bis IV aus jedem Zweiggleis eine weitere
sechsfache Abzweigung Z, Zli, ZIIi usw. getroffen, so daß 36 Parallelgleise
zur Entwicklung gelangen. Die einzelnen Ausführungsbeispiele sollen nur angeben,
wie verschiedenartig aus der symmetrischen oder unsymmetrischen Zweibogenweiche
mit tangentialem Anschluß der nächstfolgenden Zungenvorrichtungen die Entwicklung
gestaltet werden kann, ohne daß natürlich die Entwicklungsmöglichkeiten erschöpft
sind.