DE1580867C - Bahnanlage zum Einschleusen eines Schienenzuges - Google Patents
Bahnanlage zum Einschleusen eines SchienenzugesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bahnanlage zum Einschleusen eines Schienenzuges in die Lücke zwischen
zwei auf einem Schnellbahngleis mit gleicher Geschwindigkeit in etwa doppeltem Bremsabstand
hintereinanderfahrenden Zügen, beistehend aus einem Anfahrgleis und demselben zugeordneten elektronischen
Steuerungs- und Zugbeeinflussungseinrichtungen, wobei die Einschleusgeschwindigkeit geringer
als die Fahrgeschwindigkeit ist.
Im Schnellverkehr auf besonderen Schnellbahnen müssen sich bei einem Stoßbetrieb die Züge in
kürzestem Abstand folgen, d. h. in einem Abstand, der nicht größer ist als der Bremsweg zusätzlich
einem gewissen Sicherheitszuschlag. Nimmt man einen Verkehr mit einer Geschwindigkeit von
250 km/h und eine Bremsverzögerung derartiger Züge von 1,0 m/sec2 an, dann kann man mit einem
zeitlichen Abstand der Züge von einer Minute rechnen.
Der Betrieb spielt sich bei einer solchen Schnellbahn so ab, daß bei den in großer Entfernung voneinander befindlichen. Bahnhöfen nur diejenigen
Züge die Hauptstrecke verlassen und m die Bannhofsgleise
einmünden, die diese Bahnhöfe als Reiseziel haben, während die anderen Züge mit voller Geschwindigkeit
vorbeifahren. Durch Ausscheren von solchen Zügen oder auch aus anderen Gründen entstehen
im Fahrplangerippe gewisse Zuglücken, die andererseits aber wieder benötigt werden, um z. B.
von Zwischenbahnhöfen oder sonstigen Gleisen aus neu einzusetzende Züge in diese Lücken einfahren zu
lassen.
Diese Einsetzzüge müssen so eingeschleust werden, daß sie sich dann, wenn der Betrieb des vorausfahrenden
und des nachfolgenden Zuges nicht gestört werden soll, genau in der Mitte zwischen beiden
mit voller Geschwindigkeit befinden. Dies konnte bisher nur dann erreicht werden, wenn der einzuschleusende
Einsetzzug außerhalb der Hauptstrecke der Schnellbahngleise ein solches Anfahr- und Beschleunigungsgleis
benutzen kann, dessen erhebliche Länge es ermöglicht, diese hohe volle Geschwindigkeit
zu erreichen. Bei dem obigen Beispiel einer Zuggeschwindigkeit von 250 km/h und einer Beschleunigung
von 0,35 m/sec2 muß dieses Anfahr- und Beschleunigungsgleis
bis zur Einmündungsstelle in das Hauptgleis eine Länge von etwa 7000 m haben. Da
z.B. im Fall von Bahnhofsanlagen bei jedem Bahnhof nach jeder Seite ein solch langes Einschleusgleis
vorhanden sein muß, ist ersichtlich, daß dadurch die Kosten der Bahnanlage erheblich verteuert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, beim Einfädeln von den üblichen langen Beschleunigungsgleisen abzukommen
und ein wirtschaftlicheres Einschleusen der Züge, d. h. eine wesentliche Verkürzung des Beschleunigungsgleises
zu erreichen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Bahnanlage der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Länge des Anfahrgleises für den einzuschleusenden Schienenzug bestimmt ist durch die
niedrigst mögliche Einschleusgeschwindigkeit und einen Abstand hinter dem vorausfahrenden Schienenzug,
der nur etwa seinem Bremsweg zu dieser Zeit entspricht.
Nur auf diese Weise kann die Länge der Beschleunigungsgleise am wirkungsvollsten verringert
werden.
Obwohl di$ Erfindung hauptsächlich für Bahnanlagen bestimmt ist, bei welchen die Anfahr- und
ίο Beschleunigungsgleise für die einzuschleusenden
Züge von Haltestellen, z. B. Bahnhöfen, ausgehen, ist die Erfindung auf derartige Anlagen nicht beschränkt.
Eine sinngemäße Anwendung der erfindungsgemäßen Lösung ist ohne weiteres auch für andersartig aufgebaute
Bahnanlagen möglich, bei denen z. B. die erfindungsgemäß ausgebildete Länge der Anfahr- und
Beschleunigungsgleise die Fortsetzung von vorangehenden Zufahrt- oder Rangiergleisen bildet.
Bei dem eingangs genannten Beispiel könnte man dann den einzuschleusenden Zug mit einer Geschwind digkeit von nur etwa 70 m/h einfahren lassen, wodurch das Anfahr- und Beschleunigungsgleis, eine Länge von nur etwa 550 m an Stelle von 7000 m haben müßte. Nach einer weiteren Fahrstrecke von
Bei dem eingangs genannten Beispiel könnte man dann den einzuschleusenden Zug mit einer Geschwind digkeit von nur etwa 70 m/h einfahren lassen, wodurch das Anfahr- und Beschleunigungsgleis, eine Länge von nur etwa 550 m an Stelle von 7000 m haben müßte. Nach einer weiteren Fahrstrecke von
as etwa 6450 m von der Einmündung dieses Gleises in
das Hauptgleis ab hat der eingeschleuste Zug dann bereits seine volle Geschwindigkeit erreicht und befindet
sich genau in der Mitte zwischen den 'beiden im Abstand von 2 Minuten hintereinanderfahrenden
Zügen der Hauptstrecke.
Die bekannten Zugbeeinflussungsmittel in Verbindung mit ebenfalls bekannten elektronischen Steuerungsmitteln
(Computer usw.) ermöglichen es, den Zeitpunkt der Abfahrt des Einsetzzuges auf dem Anfahr-
und Beschleunigungsgleis in Abhängigkeit vom vorausfahrenden Zug und dessen Geschwindigkeit
sowie seine eigene Beschleunigung in bekannter Weise zu bestimmen bzw. zu steuern, wie auch
— wenn dies notwendig ist — auf den Nachfolgezug einzuwirken, falls dieser nicht genau in der ihm zugeordneten
Fahrplantrasse verkehren und sich der Einmündungsstelle unzulässig genähert haben sollte.
Claims (1)
- Patentanspruch:Bahnanlage zum Einschleusen eines Schienenzuges in die Lücke zwischen zwei auf einem Schnellbahngleis mit gleicher Geschwindigkeit in etwa doppeltem Bremsabstand hintereinanderfahrenden Zügen, bestehend aus einem Änfahrgleis und demselben zugeordneten elektronischen Steuerungs- und Zugbeeinflussungseinrichtungen, wobei die Einschleusgeschwindigkeit geringer als die Fahrgeschwindigkeit ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Anfahrgleises für den einzuschleusenden Schienenzug bestimmt ist durch die niedrigst mögliche Einschleusgeschwindigkeit und einen Abstand hinter dem vorausfahrenden Schienenzug, der nur etwa seinem Bremsweg zu dieser Zeit entspricht.
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