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Einrichtung bei Stellwerken mit elektrischen Zierschlüssen In dem
Hauptpatent 967 078 ist eine Einrichtung beschrieben, wie sie im besonderen für
Stellwerke, mit elektrischen Verschlüssen zur Anwendung kommen soll und bei welcher
die Gleise eines Bahnhofes aufgeteilt sind in Teilfahrstraßen, die ihrerseits wieder
zu Gruppen zusammengefaßt werden können. Für die einzelnen Fahrten setzt man nun
jeweils einzelne Teilfahrstraßen bzw. Gruppen aneinander. Hierbei müssen die einzelnen
Teilfahrstraßen entsprechend kurz gehalten sein, damit für irgendeine Fahrt nicht
ein unnützerweise zu lang bemessenes Gleisstück gesperrt wird. Die Erfindung beruht
auf der Erkenntnis, daß man zu einer noch vollkommeneren Ausführung gelangt, ohne
nennenswerten Mehraufwand und sogar mit Ersparnis an Mitteln, wenn man für Rangierfahrten
oder Zugfahrten die Teilfahrstraßen zu beiden Seiten einer Spaltungsweiche bzw.
eines Kreuzungspunktes zu einer Gruppe zusammenfaßt, wobei also auch eine solche
Gruppe wieder irgendwelche Relais für alle zu der Gruppe gehörigen Teilfahrstraßen
bzw. Teilfahrstraßenbündel gemeinsam hat, z. B. Richtungsrelais oder den Festleger
oder auch beides. Da ein und dieselbe Fahrstraße zu zwei verschiedenen Bündeln oder
Gruppen gehören kann, ergibt sich unter Umständen eine Überlappung der einzelnen
Teilfahrstraßen und damit also für gewisse Kontakte eine Verdoppelung, dafür aber
werden diese Teilfahrstraßen so lang bemessen, wie sie jeweils entsprechend der
längsten Zuglänge gebraucht werden. Durch diese Verlängerung der Teilfahrstraßen
ergibt sich also eine Verringerung der Anzahl der Teilfahrstraßen, wodurch die Überlappung
wieder
ausgeglichen wird, so daß also die Anzahl der notwendigen Relais bzw. Kontakte gar
nicht oder nur geringfügig erhöht wird. Es wird aber immer nur so viel von den Gleisteilen
festgelegt und damit gesperrt, wie für eine Zugfahrt erforderlich ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in den Zeichnungen beispielsweise erläutert,
wobei zur klaren und unterschiedlichen Kennzeichnung gegenüber dem Inhalt des Hauptpatents
in Fig.2 dasselbe Gleisbild verwendet ist wie in dem Hauptpatent. Die Fig. i und
3 bis 5 dagegen zeigen andere Ausführungen, die aus Fig. 2 nicht so leicht erkennbar
wären. Angenommen Wz und W2 in Fig. 2 seien Spaltungsweichen. An ihnen sind die
Gleissperrsignale S i und S:2 angeordnet. Für eine Rangierfahrt z. B. von Gleis
i nach Gleis 4 würde das Bündel B i diesseits der Spaltungsweiche
W i mit der Teilfahrstraße B2 jenseits der Spaltungsweiche Wi zu einer Gruppe
vereinigt werden, für die man z. B. ein gemeinsames Richtungsrelais vorsehen kann.
Entsprechend der Zuglänge kann die Teilfahrstraße B 2 hier z. B. bis zum Punkt K
reichen. Eine Zugfahrt über die Spaltungsweiche W2 nach Gleis 6 würde erfordern,
daß B i zusammengesetzt wird mit einem Bündel bzw. einer Teilfahrstraße B
3, die nun z. B. bis zum Punkt K i reicht, entsprechend der in Frage kommenden Zuglängen
bzw. der Rangierabteilungen.
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Man kann jedoch auch das Bündel B3 noch unterteilen in zwei Teile
B 31 von S i bis S:2, also ungefähr bis zum Punkt K:2, und ein Bündel
B 32 von S2 bis K i.
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Wie aus dem Bild ersichtlich, überlappen sich hier zwar die Bündel
B 2 und B 31, j edoch wird dafür die Zugfahrt z. B. bei der Rangierfahrt
von i nach 4 nur bis zu dem Punkt K ausgedehnt, der für die längste Rangierabteilung
erforderlich ist. In Fig. i ist gezeigt, wie an einem Kreuzungspunkt, der aus zwei
Weichen Pil4 und W5 besteht, nun eine Bündelung der Gleisteile erfolgt. Man würde
hier also das Bündel aus den Gleisen i i bis 14 mit den Bündeln aus den Gleisen
15 bis 18 zu einer Gruppe zusammenfassen, für welche gemeinsame Relais, z. B. ein
gemeinsamer Festleger, verwendet werden können.
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Fig. 3 zeigt ein weiteres Beispiel, wo der Kreuzungspunkt aus einer
doppelten Kreuzungsweiche W6 besteht und wobei wieder die Gleisteile ig bis 24 zu
einem Bündel zusammengefaßt werden können, für das z. B. ein gemeinsamer Festleger
vorgesehen sein kann. Da aber ohnehin alle oder der größte Teil der in einem solchen
Bündel vorgesehenen Teilfahrstraßen sich gegenseitig ausschließt, kann man dieselbe
Bündelung auch für Zugfahrten verwenden und würde dann also für eine durchgehende
Zugfahrt die einzelnen aneinandergrenzenden Bündel bzw. deren Festleger zusammennehmen
für die Festlegung der gewünschten Fahrstraße.
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In Fig. 4 und 5 sind zwei weitere Beispiele für eine Gleislage im
Zusammenhang mit einer doppelten Kreuzungsweiche gezeigt. Hierbei können entsprechend
den vorkommenden Zugfahrten oder Rangierfahrten die Teilfahrstraßen zu Gruppen zusammengefaßt
werden, wie dies durch verschiedene Strichelung und Strichpunktierung dargestellt
ist. Man sieht daraus, daß die doppelte Kreuzungsweiche W6 mit den Weichen
W7, W8 zu einem Bündel bzw. zu einer Gruppe zusammengeschlossen sein kann,
wobei wieder die Weiche W8 zusammen mit der Weiche W9 einer weiteren Gruppe angehören
kann und ebenso die Weiche W7 mit der Weiche Wio einer dritten Gruppe. Man
kann jedoch auch die Weiche W9 in die Gruppe W6, W7, W8 mit einbeziehen und
trotzdem W9 und W8 zu einer besonderen Gruppe zusammenschließen. Es bilden dann
also die Fahrwege 41, 42 eine Gruppe. Eine weitere Gruppe wird gebildet von den
Fahrwegen 5 i, 52, 53 und 54 und noch eine weitere von 61, 62. Andererseits kann
je nach den Betriebsverhältnissen die Anordnung auch so getroffen werden, wie in
Fig. 5 dargestellt, wo eine Gruppe aus den Fahrwegen 41, 42, 43 zusammengesetzt
ist, eine weitere aus den Fahrwegen 51, 52, 53 und noch eine weitere aus den Fahrwegen
61, 62. Man kann nun für eine solche Gruppe, z. B. 51 bis 54, z. B. ein gemeinsames
Richtungsrelais vorsehen, dagegen die Festleger für jede Teilfahrstraße einzeln,
so daß man also den befahrenen Teil bereits auflösen kann, ehe noch der Rest der
Gruppe geräumt ist.
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Andererseits ist aus Fig.4 ersichtlich, daß die Kreuzungsweiche als
Ganzes den Teil einer Gruppe bildet. Wählt man z. B. für die Gruppe 51, 52, 53,
54 in Fig.4 einen gemeinsamen Festleger, so würden bei einer Fahrt von Gleis
9 7 nach Gleis g8 die Fahrwege 61, 62 unberührt bleiben, da der Festleger
nur die Weichen festlegt, deren Steller in Tätigkeit getreten sind, also nur die
Weichen auf dem Wege von 9 7 nach g8.
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Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen werden, wie in Fig.3 durch
Strichelung angedeutet, wo der Teil auf der einen Seite des Kreuzungspunktes W6
einem Bündel angehört und der Teil auf der anderen Seite des Kreuzungspunktes W6
einem zweiten Bündel oder auch so wie in Fig.5 dargestellt, wo die doppelte Kreuzungsweiche
in anderer Weise auf zwei Bündel verteilt ist.
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Wie bereits oben erwähnt, kann man für ein solches Bündel bzw. eine
Gruppe entweder mehrere Relais gemeinsam haben, oder man kann nur ein Relais, z.
B. ein Richtungsrelais, für die ganze Gruppe haben, dagegen Festleger für jeden
einzelnen Teil der Gruppe gesondert. Man kann aber auch z. B. für eine Gruppe einen
gemeinsamen Festleger haben und ein Richtungsrelais für zwei oder drei Gruppen.
Wichtig ist, daß alle zu einer Gruppe zusammengefügten Teilfahrstraßen bereits aufgelöst
werden, während die anderen noch nicht befahren sind, d. h. also der Verschluß der
Teilfahrstraßen je für sich erfolgt, die Festlegung dagegen für das ganze Bündel,
wobei aber die Festlegung bereits wieder aufgelöst werden kann, sobald die erste
oder erste und zweite Teilfahrstraße
befahren sind. Da die Festlegung
nur möglich ist, wenn bereits der Verschluß sämtlicher Teilfahrstraßen eingetreten
war, kann man die Festlegung nach Befahren des ersten Teiles beseitigen, da die
Gewißheit besteht, daß die übrigen Teilfahrstraßen noch verschlossen sind.