DE495528C - Verfahren zum Bleichen bzw. Oxydieren, insbesondere von Faserstoffen - Google Patents

Verfahren zum Bleichen bzw. Oxydieren, insbesondere von Faserstoffen

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DE495528C
DE495528C DEA53658D DEA0053658D DE495528C DE 495528 C DE495528 C DE 495528C DE A53658 D DEA53658 D DE A53658D DE A0053658 D DEA0053658 D DE A0053658D DE 495528 C DE495528 C DE 495528C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L4/00Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs
    • D06L4/50Bleaching fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods; Bleaching leather or furs by irradiation or ozonisation

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
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Description

Verfahren zum Bleichen und Behandeln der verschiedensten Faserstoffe und Gewebe mit Ozon sind bekannt. Sie haben jedoch, bisher trotz der Vorteile gegenüber anderen Bleich- und Oxydationsmitteln nur in beschränktem Maße Eingang in die Technik gefunden. Dies ist auf den Umstand zurückzuführen, daß die Art und Weise der bisherigen Behandlung der Waren sehr kostspielig ist, teure Einrichtungen erfordert und nur schwer regelbar ist. Die bekannten Verfahren der Textilbleiche u. dgl. mit Ozon wurden in der Technik hauptsächlich derart ausgeführt, daß die Darstellung des Ozons im Ozonisator und die Behandlung der Ware im Bleich- bzw. Oxydationsraum voneinander getrennt stattfinden.
Bei dem bisherigen
Verfahren wurde die im Ozonisator gebildete ozonisierte Luft mittels Ventilatoren, Pumpen u. dgl. über oder durch die im Bleichoder Oxydationsraum lagernde Ware geleitet. Es müssen daher große Luftmengen in Bewegung gesetzt werden, was nicht nur einen großen Energieaufwand erforderte, sondern auch mit großen Ozonverlusten verbunden war, so daß der Nutzeffekt des Ozons ein verhältnismäßig geringer war.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem bekannten Verfahren grundsätzlich darin, daß die Behandlung des Stoffes in einen Ozonisator mit stillen elektrischen Entladungen, Glimmentladungen u. dgl. verlegt wird, wobei unter Einwirkung der Entladungen Ozon bzw. daneben auch atomistischer Sauerstoff entsteht, die unter gewissen Umständen auch zum Überschuß gelangen kann, und die Ware zwischen den Elektroden oder um dieselbe gelagert oder durchgeführt wird und wobei das ozonisierte Gas (Luft) nicht in Bewegung gesetzt zu werden braucht. Dieses Verfahren bietet ganz außerordentliche Vorteile. In erster Linie wird erreicht, daß das Ozon bzw. das aktivierte Gas am Ort seiner Entstehung und daher in kräftigster Weise auf die Ware einwirkt. Umfangreiche Gabläsevorrichtungen zur Förderung des Gases und zur Erhöhung des Druckes werden überflüssig. Nachdem sich im Ozonisator eine dem Wesen nach ruhende Luftsäule befindet, kann in diesem ein viel höherer Ozongehalt erreicht werden, als wenn man große Luftmengen durch den Ozonisator zwischen den verhältnismäßig kleinen Elektrodenfiächen durchtreiben muß, und die Ozonkonzentration kann nach Belieben durch die Änderung der Spannung und der Zeitdauer der Ozonerzeugung geregelt werden. Da die Ozonkonzentration ständig unter Kontrolle steht und geregelt werden kann, sind Schädigungen der Ware beim
Bleichen von Faserstoffen ausgeschlossen, wie durch Versuche, die mit Hilfe der Kauf mannschen. Abkochzahlmethode (vgl. M e 1 h i a η d, Textilberichte, 1925, S. 591) durchgeführt wurden, erwiesen wurde, so daß jede unbeabsichtigte Schädigung durch entsprechende Regelung des Prozesses vermieden werden kann. Z. B. beim Behandeln von angefeuchteter Ware 15 Minuten lang !bei einer ganz bedeutenden Bleichwirkung stieg die Abkochzahl von 4 nur auf 8. Je nach den Bedingungen kann das Verfahren z. B. dazu verwendet werden, Cellulose vollkommen in Oxycelulose überzuführen. Falls zum Zwecke der Erhöhung des Druckes oder einer gewissen Zirkulation im Ozonisator ein Gebläse angeordnet wird, was jedoch in den meisten Fällen zu vermeiden sein wird, würde es sich nur um ganz kleine Hilfseinrichtungen von
ao nur unwesentlichem Kraftbedarf handeln.
Zur Ausführung des Verfahrens wird z. B. für lose Faser am zweckmäßigsten ein etagenförmig ausgebildeter Ozonisator verwendet, zwischen dessen z. B. zur Erhöhung der Oberfläche netzförmigen Magnetitelektroden dieWare schlangenförmig durchgeleitet wird. Handelt es sich um lose Faserstoffe, so verwendet man hierzu die bekannten Transportbänder, Transportschnecken o. dgl., die am Ende einer Etage das Gut auf die nachfolgende Fördervorrichtung fallen lassen, während bei Verwendung von Stückgut dieses in flachem, ausgespanntem Zustand über Walzen durch die Vorrichtung geführt werden kann.
3S Die Entladungen finden durch die Ware selbst statt, wodurch die beste Ausnutzung des Ozons bzw. des durch die Entladungen aktivierten Gases gewährleistet wird. Unter Umständen kann aber die Ware, obwohl mit geringerem Nutzeffekt, auch um die Elektrodenpaare angeordnet oder geführt werden. Die Fördereinrichtungen sind regelbar, um die Zeitdauer der Einwirkung nach Belieben einstellen zu können. Im Bedarfsfalle kann die Behandlung auch wiederholt werden.
Soll die Behandlung der Ware mit auf elektrolytischem Wege erzeugtem Ozon vorgenommen werden, so erfolgt diese im obigen Sinne unmittelbar im Anodenraum selbst.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll in der Hauptsache zum Zwecke der Oxydation bzw. des Bleichens von festen Stoffen, insbesondere von Faserstoffen, Verwendung finden. Jedoch lassen sich auch mit Vorteil z. B.
Wachse (Kerzen) und Medikamente, Nahrungsmittel, Öle u. dgl. behandeln. Endlich kann das Verfahren auch dort verwendet werden, wo Ozon nicht als Oxydationsmittel auf die Faser wirkt, z. B. um Faserstoffen Glanz zu verleihen oder diese griffig zu machen.
In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren an Hand von drei zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtungen veranschaulicht.
Fig. ι und 2 zeigen in schematischer Darstellung im senkrechten Schnitt je eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform im Grundriß.
Bei der Vorrichtung nach Fig. 1 wird Stückware über Führungsrollen 5, 6, 7 in gespanntem Zustande zwischen den im Ozonisatorgehäuse ι angeordneten Elektroden 3 durchgeführt. Die Stromzuführung geschieht durch die Leitungen 4 und die Anschlüsse 2.
Die Vorrichtung nach Fig. 2 zeigt einen Ozonisator zur Behandlung von loser Ware, z. B. von losem Fasermaterial. Die mit 17 bezeichnete Ware wird durch einen Trichter 13 in das Ozonisatorgehäuse 11, 12 eingebracht, in dem die Ware auf das über Rollen 15 laufende Förderband 16 fällt, das die Ware in Schlangenlinien zwischen den Elektroden 3 durchführt. Die Ware gelangt der Reihe nach auf die in der Fig. 2 ersichtlichen, untereinander angeordneten sechs Transportbänder und fällt zum Schlüsse auf den nach abwärts geneigten Gehäuseboden und damit in die Entleerungsstutzen 14.
Fig. 3 veranschaulicht eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Behandlung von Kopse, Stränge usw. Im Ozonisatorgehäuse 20 läuft zwischen den Elektroden^ in Form von Schlangenlinien die Förderkette 21. Die Führungen der Kette sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. An den einzelnen Gliedern der Kette sind mit 22, 23 bezeichnete Stifte, Bolzen o. dgl. angeordnet, auf welche die Kopse, Stränge o. dgl. angehängt werden, bevor die Kette in das Gehäuse eintritt. Beim Austritt aus dem Gehäuse wird die Ware von der Transportkette abgenommen.
In allen drei Figuren ist die Bewegungsrichtung der Ware durch die eingezeichneten Pfeile veranschaulicht.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Bleichen bzw. Oxydieren, insbesondere von Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das zu oxydierende bzw. zu bleichende Gut umnit-
• telbar elektrischen Entladungen aus gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Gut, zwischen oder um die Elektroden eines Ozonisators geführt, den Entladungen ausgesetzt wird oder im Falle der Verwendung von elektrolytisch erzeug-
tem Ozon die Behandlung unmittelbar im Anodenraum vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung des Gutes mit oder ohne Druckerhöhung in feuchtem oder trocknem Zustand mit oder ohne Temperaturänderung, mit oder ohne Bewegung des Gases stattfindet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung von Faserstoffen unter anderen Bedingungen so durchgeführt wird, daß Cellulose vollständig in Oxycellulose umgewandelt wird.
5. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder den Unteransprüchen, zum Zwecke der Entwicklung in Färbereien und Druckereien.
6. Ozonisator, insbesondere zur Ausführung der Verfahren gemäß der Ansprüche ι bis 5, gekennzeichnet durch die Verwendung von netzförmigen Elektroden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEA53658D 1927-03-29 1928-03-23 Verfahren zum Bleichen bzw. Oxydieren, insbesondere von Faserstoffen Expired DE495528C (de)

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FR (1) FR651640A (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1118569B (de) * 1955-06-07 1961-11-30 Escher Wyss Gmbh Verfahren zum Entfetten von aus Metallen oder Textilien bestehenden Gegenstaenden
US6147327A (en) * 1997-07-03 2000-11-14 Winn; William E. Hot shelf tower dryer for a cotton gin using heating elements

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1118569B (de) * 1955-06-07 1961-11-30 Escher Wyss Gmbh Verfahren zum Entfetten von aus Metallen oder Textilien bestehenden Gegenstaenden
US6147327A (en) * 1997-07-03 2000-11-14 Winn; William E. Hot shelf tower dryer for a cotton gin using heating elements
US6236022B1 (en) 1997-07-03 2001-05-22 William E. Winn Hot shelf tower dryer for a cotton gin using electrical heating elements

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FR651640A (fr) 1929-02-21

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