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Hydraulische Maulpresse für Leder, Gummi u. dgl. mit auf der abgerundeten
Kolbenfläche schwingbar gelagerter Tischplatte Die Erfindung betrifft hydraulische
Pressen, insbesondere für Leder, Gummi u. dgl., bei denen der mit Hilfe eines Preßstempels
angehobene Preßtisch innerhalb eines mit einer Maulöffnung versehenen Gestells bewegt
wird, wobei der obere Teil des Pressenmauls als Widerlager für den hydraulisch angepreßten
Tisch dient. Diese Maulpressen, die infolge ihrer dreiseitigen Zugänglichkeit sehr
beliebt sind, haben aber gegenüber den teueren Säulenpressen den Nachteil., daß
sich das Maul infolge des hohen Preßdruckes etwas aufbiegt, wodurch der Preßdruck
sich ungleichmäßig über das Preßgut verteilt bzw. das zu pressende Gut ungleich
dick wird.
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Bekannt ist es, bei hydraulischen Pressen gemäß Abb, r der beiliegenden
Zeichnung den Preßtisch 3 über eine Kugelkalotteufläche 9 auf dem Preßstempel5 abzustützen.
Es soll damit erreicht werden, daß bei einer Schiefstellung des oberen Maulteils
z, z. B. in Richtung der Linie 7, der in dem Druckraum 6 nach .oben bewegte Kolben
5 dem Preßtisch 3 so viel Freiheit gibt, daß er sich entsprechend der Linie 7 schräg
einstellen kann.
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Infolge der hohen Drücke, die mit den hydraulischen Pressen ausgeübt
werden müssen, um Leder und Gummi zu behandeln, ergibt sich zwischen dem Preßtisch
8 und dem Stempel 5 in der Kalottenfläche 9 eine sehr hohe Reibung, die den Preßtisch
3 in der selbsttätigen Einstellung stark behindert. Diese Behinderung ist um so
nachteiliger, als die Verbiegung des :oberen Maulteils z nur verhältnismäßig gering
ist und daher die Unterschiede in äer Dicke des Preßgutes meist klein sind.
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Gemäß der Erfindung ist von einer größeren Anzahl die Tischplatte
tragender Kolben nur einer oder einige wenige in die Tischplatte mit voller Berührung
der abgerundeten Druckfläche eingreifend gestaltet, damit bei hohem Pressungsdruck
und Schrägstellung der Tischplatte die Reibung zwischen der Tischplatte und dem
Kolben vermindert wird.
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Hierdurch wird die Reibung besitzende Berührungsfläche zwischen dem
Kolben und der Tischplatte ganz wesentlich gegenüber der bekannten Ausführung nach
Abb. r verringert.
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Beispielsweise kann in dem Schnittpunkt der Diagonalen einer rechteckigen
Tiscliplatte ein einziger Druckkolben mit sehr kleiner Fläche kalottenförmig in
den Tisch hineingreifen, um den bei schräger Tischeinstellung sich ergebenden Schub
aufzunehmen, während die anderen Kolben unmittelbar auf dieuntene Fläche des Tisches
pressen.
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Desgleichen ist es auch möglich, die Tischplatte um die eine oder
um beide Mittellinien in dieser Weise schwingbar zu lagern, um die Beweglichkeit
der Tischplatte trotz guter Verankerung gegenüber dem seitlichen Schub zu erreichen.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens.
Bei der Ausführung nach Abb. z sind zwei
Preßstempel.oder zwei Preßstempelreihen
io und i i vorgesehen, von denen der Preßstempel io wieder mit .einer kugelförmigen
Abrundung 9 in einer kugelförmigen Abrundung 8 der Tischplatte 3 hineingreift, während
der Preßkolben i i mit einer kugelförmigen Abrundung 12 lediglich auf mit großer
Ausrundung versehene Flächen des Tisches 3 aufliegt. Infolgedessen schwingt der
Tisch 3 scharniergelenkartig um die Ausrundungen 8, 9 des Preßstempels io, so daß
sich der Tisch der Aufbiegung des Pressenmaules 2 anschmiegen kann, wozu es auch
wünschenswert ist, die Tischplatte 3 so zu gestalten, daß sie eine gewisse geringfügige
Formänderung vertragen kann, um den Preßdruck der Stempel io und i i der Biegungslinie
7 des Pressenmaules 2 anschmiegen zu können. Naturgemäß müssen die beiden Preßkolben
io und i i in, einen gemeinsamen Druckraum 6 einmünden, damit sie selbst unter ,gleichem
Preßdruck gehalten werden.
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In Abb. 3 ist der Preßtisch 3 einerseits durch die Kolben 13 in der
quer zum Pressenmau12 verlaufenden Mittellinie durch Kugelausrundung 8 und 9 festgehalten,
aber schwingbar gelagert. Die parallel zu den Preßkolben 13 verlaufenden beiden
Reihen 14 und 15 der Preßkolben pressen nur mit abgerundeten Köpfen gegen große
Ausrundungen 16 der Tischplatte 3.
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In Abb. q. ist im Blick von unten gegen die Tischplatte eine kugelförmige
Ausrundung 8 im Schnittpunkt der Mittellinie 17, 18 bzw. i9, zo angeordnet. In dieser
kugelförmigen Ausrundung 8 liegt die obere Fläche des Kolbens 13 mit allseitiger
Berührung an und sichert die Tischplatte gegen seitliche Verschiebung. Der Krümmungsradius
der kugelförmigen Fläche 8 ist der Bewegungsmittelpunkt für die Tischplatte. Die
übrigen Kolben können beliebig über die Platte verteilt sein und werden vorteilhaft
so ausgebildet, daß sie mit der Tischplatte nur eine kleine Berührungsfläche haben,
und zwar auch dann, wenn sie in die Tischplatte eingreifen.
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Die Anordnung der kugelförmigen Ausrundung 8 im Schnittpunkt der Mittellinie
der Tischplatte hat gegenüber einer Anordnung dieser kugelförmigen Verteilung an
einer beliebigen anderen Stellen den Vorteil, daß der Bewegungsweg der Tischplatte
bei der Einstellung im Mittel am kleinsten wird.
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Falls es nicht erforderlich ist, eine nach allen Seiten gleich gut
bewegliche Tischplatte zu haben, beispielsweise wenn die Tischplatte nur um die
Mittelachse 17, 18 schwingbar zu sein braucht, können gemäß Abb. 5 diese kugelförmigen
Aussparungen 8 in größerer Zahl über die Mittelliniei 17,18
verteilt werden.
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Sinngemäß kann die Verteilung dieser kugelförmigen Aussparungen auch
über die Mittellinie i9, 2o erfolgen.
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An sich steht nichts im Wege, an Stelle von kugelförmigen Abrundungen
auch anders gestaltete Abrundungen zu benutzen, doch ist es nicht zweckmäßig, diese
Abrundungen mit verschiedener Krümmung auszuführen, so daß ein Spalt zwischen beiden
entsteht, um der Tischplatte 3 Bewegungsfreiheit zu geben, da in diesem Falle die
Tischplatte i3 keinen Halt gegen die Bewegungskomponente hat, die bei schräger Einstellung
der Tischplatte die Tischplatte aus dem Pressemmaul herauszuschieben sucht.