DE492125C - Verfahren zur Umwandlung von Nachmehlen in backfaehige Mehle - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von Nachmehlen in backfaehige Mehle

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DE492125C
DE492125C DEB138155D DEB0138155D DE492125C DE 492125 C DE492125 C DE 492125C DE B138155 D DEB138155 D DE B138155D DE B0138155 D DEB0138155 D DE B0138155D DE 492125 C DE492125 C DE 492125C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D6/00Other treatment of flour or dough before baking, e.g. cooling, irradiating, heating

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  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Umwandlung von Nachmehlen in backfähige fehle Bekanntlich sind die schalen- und aschenreichen Nachmehle oder Hintermehle der Gietreidemüllerei, selbst wenn sie aus Getreide von höchster Backfähigkeit ermahlen sind, von so geringer Backfähigkeit und außerdem schlechter Farbe, daß sie als Brotmehle überhaupt nicht oder nur in ganz begrenztem Umfange zu benutzen sind. Die üblichen Methoden zur Verbesserung der Backfähigkeit versagen bei solchen Mehlen vollkommen.
  • Es wurde nun erkannt, daß die geringe Backfähigkeit der Nachmehle nicht auf der Qualität der Eiweißstoffe beruht, sondern durch die Gegenwart von Lipoiden, besonders Phosphatiden, bedingt ist, die im Keim und den Aleuronzellen des Getreidekornes sitzen und in den Nachmehlen infolge ihres größeren Schalenanteils besonders reichlich vorhanden sind.
  • Auf diese Erkenntnis wurde die vorliegende Erfindung zur Verbesserung von Nachmehlen gegründet. Es zeigte sich nämlich, daß die Nachmehle so backfähig wie gewöhnliche Mehle werden, wenn man die lipoidhaltigen Schalenteile durch Aufschlämmung in Flüssigkeiten von geeignetem spezifischem Gewicht entfernt. Solche Flüssigkeiten müssen ein über 1,3 liegendes spezifisches Gewicht haben. Die Schalenteile gelangen in ihnen zum Aufschwimmen, während der Mehfkörperzu Boden sinkt. Man schöpft die Schalenteile mit geeigneten Vorrichtungen ab, filtriert die schalenfreie Mehlinasse von der Flüssigkeit ab und befreit sie dann durch Trocknung von den Resten der Behandlungsflüssigkeit.
  • Für diesen Zweck haben sich besonders die chlorierten Paraffine bewährt, z. B. Trichloräthylen oder auch Tetrachlorkohlenstoff, mit dem angenehmer zu arbeiten ist als mit dem gleichfalls sonst brauchbaren Chloroform, weil es weniger flüchtig ist als dieses.
  • Man verfährt z. B. in der Weise, daß man einen Teil Mehl mit drei Teilen Trichloräthylen verrührt. Dabei steigen die Schalenbestandteile an die Oberfläche, die abge,-schöpft und der Kleie zugesetzt werden können. Zurück bleibt bei dieser Behandlung ein helles und haltbares Mehl von normaler Backfähigkeit. Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin,- daß sich in den, chlorierten Paraffinen. bei häufigerem Gebrauch die Lipoide anreichern. Sie können durch Abdampfen rein dargestellt werden und sind, da sie die Vorstufe des Vitamins D enthalten, nach Belichtung mit ultraviolettem Licht als Mittel gegen Rhachitis verwendbar.
  • Man erhält aber auch helle Mehle mit guter Backfähigkeit, wenn man nicht die Schalenbestandteile als Ganzes entfernt, sondern, nur mit einem geeigneten Fettlösungsmittel von unter 1,3 liegendem spezifischem Gewicht, z. B. mit Aceton, die Nachmehle behandelt. Bei dieser Extraktion werden nicht nur die Lipoide ausgezogen, sondern auch die gelben: Farbstoffe, so daß die die dunkler Stippen im Mehl verursachenden Schalenteile bedeutend aufgehellt werden.
  • Das Verfahren kommt in erster Linie für Weizenmehl .in Frage, kann; aber auch für Roggen- und Hafermehl Verwendung finden, sowie für solche Weizenmehle, bei denen nicht von vornherein besondere Verfahren zur Abtrennung der Schalen. in Anwendung gebracht sind.
  • Die Bedeutung des Verfahrens liegt darin, daß ein großer Teil der Nachmehlproduktion der Mühlenindustrie durch die beschriebene Veredelung in vollwertige Backmehle verwandelt und der menschlichen Ernährung zugängig gemacht werden kann. Bisher gelangten die Hintermehle nur als billige Abfallprodukte der Müllerei für die tierische Ernährung in den Handel.
  • Die Entfernung der zur Umwandlung der Nachmehle in backfähige Mehle benutzten organischen Flüssigkeiten erfolgt in der für die Fettextraktion, z. B. von Ölsaaten, bekannten Weise durch Abpressen und Verdunstung des zurückbleibenden Lösungsmittels unter gelinder Erwärmung, nötigenfalls im Vakuum, zweckmäßig unter Rückgewinnung der organischen Flüssigkeit.
  • Für 'analytische Zwecke hat man schon dem gewöhnlichen, leicht gelblichen Backmehl das Fett und damit auch das Carotin entzogen, dieses Verfahren aber nie in der Technik zur Bleichung der Backmehle benutzt - die Bleichung wird mit Chlor und Nitrosylchlorid vorgenommen -, geschweige denn erkannt, daß die sonst nicht für Backzwecke geeigneten Nachmehle durch Befreiung von den Lipoiden backfähig werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Umwandlung von Nachmehlen in backfähige Mehle, dadurch gekennzeichnet, daß die lipoidhaltigen, Schalen bzw. die Lipoide allein mit Hilfe flüssiger organischer Mittel aus dem Nachmehl entfernt werden. a. Ausbildung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. die Nachmehle in organischen Stoffen, von einem über 43 liegenden spezifischen Gewicht aufgeschlämmt und die Schalenbestandteile abgeschöpft werden. 3. Ausbildung des Verfahrens nach An; sprach a, dadurch gekennzeichnet, daß chlorierte Paraffine, insbesondere Trichloräthylen undTetrachlorkohlenstofF, zum Aufschlämmen Verwendung finden. q.. Ausbildung des Verfahrens nach Ansprach i, dadurch gekennzeichnet, daß den Nachmehlen die Lipoide und gelben Farbstoffe mit organischen Fettlösungsmitteln von einem unter 1,3 liegenden spiezifischen Gewicht, z. B. mit Aceton, entzogen werden.
DEB138155D 1927-07-02 1928-07-01 Verfahren zur Umwandlung von Nachmehlen in backfaehige Mehle Expired DE492125C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE960331C (de) * 1952-02-01 1957-03-21 Bahlsen Werner Verfahren zur Gewinnung von nativem, pflanzlichem Eiweiss

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE960331C (de) * 1952-02-01 1957-03-21 Bahlsen Werner Verfahren zur Gewinnung von nativem, pflanzlichem Eiweiss

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