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Aufrollbare Buchstaben, Ziffern oder Zeichen, die von einem Luftfahrzeug
mitgeführt werden Die Erfindung hat zum Gegenstande, aufrollbare Buchstaben, Ziffern
oder Zeichen (im nachfolgenden nur noch Buchstaben genannt), die von einem Luftfahrzeug
mitgeführt werden, während eines Fluges zu beliebigen Zeiten und in beliebigen Höhen
sichtbar zu machen, um zur Nachrichtenübermittlung in möglichst kurzer Zeit an -
große Menschenmassen oder bestimmte Personenkreise zu dienen.
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Bisher sind unter anderen folgende Formen der Luftreklame bekannt:
i. Beschriftung oder Anstrahlung von Flugzeugteilen, z. Verwendung chemischer Produkte
zur Erzeugung von Nebelbuchstaben, 3. Heraushängen von bemalten Fahnen und Zeugstreifen.
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Bei diesen Ausführungsformen bestehen Nachteile, die darauf beruhen,
daß nur ganz kurze Mitteilungen, die über die Länge eines Wortes nicht hinauskommen,
vom Luftfahrzeug aus gezeigt werden können.
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Um Reklame oder sonstige wichtige Mitteilungen besser verständlich
und damit wirksamer zu gestalten, ist es erforderlich, längere Sätze zu bilden.
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Außerdem ist man bei den unter i genannten Formen an die Höhe und
Breite der zur Verfügung stehenden Flächen gebunden. Dies bedingt die Flughöhe und
damit wieder den Gesichtskreis; beides ist gering. Auch bei der nächtlichen Lichtreklame
an der Unterseite der Tragflächen gelten dieselben Gründe. Man wird ferner die Schrift
nur dann einwandfrei lesen können, wenn man sich etwa senkrecht unter dem Luftfahrzeug
befindet. Außerdem hat diese nächtliche Reklame nur Sinn über größeren Städten;
da hier jedoch die dein Auge viel näher gelegenen, meist starkenLichtquellen der
Schaufenster- und Straßenbeleuchtung die Aufmerksamkeit vom Himmel abziehen, mußte
man zur Unterstützung der Flugzeuglichtreklame zu akustischen Signalen greifen.
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Bei der unter 2 erwähnten, sogenannten Himmelsschrift ist es selbst
bei völlig windstillem Wetter unmöglich, ein Wort mit einer größeren Zahl von gut
leserlichen Buchstaben erscheinen zu lassen, da zur Ausführung des einzelnen Buchstabens
eine gewisse Zeit benötigt wird. Während dieser Zeit verwischen sich aber die vorher
geflogenen Zeichen mehr und mehr, so daß man das Wort in allseitig klarer Schrift
nie zu sehen bekommt.
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Ferner ist wolkenleerer oder fast wolkenleerer Himmel bei wenig bewegtem
Winde sehr selten. Die Unkosten des Nebelverfahrens sind hoch, die Verwendungsmöglichkeit
auch dadurch herabgemindert. Die leichte Lesbarkeit der Schrift ist außerdem von
der Geschicklichkeit des Fliegers abhängig.
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Da bei der unter 3 genannten Fahnenreklame die Buchstaben dem Flugzeug
nicht
waagerecht folgen, ist die Entfernung zwischen dem einzelnen
Buchstaben und dem Beschauer verschieden, die Buchstaben erscheinen daher auch verschieden
groß; die Lesbarkeit ist herabgemindert. Die Fläche jedes einzelnen Buchstabens
ist, da sie nicht irgendwie geführt wird, sondern nur als Fahne im Winde flattert,
ganz unregelmäßig gekrümmt. Aber auch wenn diese Fläche gerade wäre, liegt sie im
allgemeinen zur Fläche der anderen Buchstaben nicht in derselben Ebene. Die Winkel
zwischen jeder einzelnen Fläche und dem Beschauer sind daher verschieden und ändern
sich auch noch in jedem einzelnen Zeitpunkt. Die Buchstaben erscheinen daher nicht
nur verschieden groß, sondern auch noch verschieden breit, so daß die Lesbarkeit
sehr herabgemindert ist.
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Auch bei einer anderen Fahnenreklame, bei welcher eine Zeugstreifenfläche
waagerecht vom Flugzeug nachgeschleppt wird, ist das Entziffern der Schrift schwer,
da die nachgeschleppte Fahne nur in ihrem ersten Teile genau demFlugzeug folgt,
bei größererLänge aber infolge des Eigengewichtes in einer nach dem Erdboden zu
gekrümmten Kurve verläuft und daher die Buchstaben nicht -gleich breit erscheinen.
Schon beim Beschauen aus einem gewissen Winkel macht sich dieser Umstand unangenehm
bemerkbar und mindert die Lesbarkeit herab.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Schriftzeilen waagerecht,
die Buchstabenflächen - bei Silhouettenwirkung des einzelnen Buchstabens - lotrecht
liegen, die Buchstaben in gleicher Größe und Breite, unabhängig von der Größe des
Luftfahrzeuges, erscheinen und daß die Anzahl der Wörter fast unbeschränkt ist.
Durch diese Vorteile ergibt sich, daß Mitteilungen mit mehreren Wörtern für große
Menschenmassen sofort klar und deutlich lesbar sind.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch Anstrahlung die Schrift
infolge ihrer großen Fläche auch in der Nachtgut lesbar ist und claß sich ein Umbau
des Flugzeuges für den Nachtdienst erübrigt. Außerdem wird durch schnelle Auswechselbarkeit
der Mitteilung und dadurch, daß bei zweizeiliger Schrift die eine Zeile als Spiegelschrift
der anderen gestellt werden kann, das Interesse dauernd wach gehalten. Durch alle
diese Vorteile wird das eigentliche Gebiet der Reklame überschritten und das Gebiet
der militärischen Zeichengebung und der Ankündigung von Behörden und Organisationen
miterfaßt.
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Diese Vorteile der Erfindung wenden auf folgende Weise erreicht: Es
wird ein Spannwerk von zwei oder mehreren Drahtseilen gebildet, welches von einem
Luftfahrzeug nachgeschleppt wird. An diesen Drahtseilen werden mit Hilfe besonderer
Klemmvorrichtungen die Buchstaben befestigt, und zwar werden sie als Silhouette
in gewünschter Reihenfolge nacheinander aufgereiht und stehen als Buchstabenflächen
entweder senkrecht oder liegen waagerecht in der Luft und folgen einander in der
Luftfahrzeuglängsachse oder parallel zu ihr. Auf diese Weise entstehen eine oder
mehrere Zeilen nach Art der Buchzeilen, die auf eine Rolle aufgewickelt und in diesem
Zustande im oder am Luftfahrzeug untergebracht werden. Zum Schutze gegen Witterungseinflüsse
wird diejenige Rolle, welche außerhalb der Luftfahrzeugkabine angeordnet ist, mit
einem stromlinig ausgebildeten Schutzmantel umgeben.
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Bei den Buchstaben ist charakteristisch, daß ihr Gewicht einschließlich
des Gewichtes der Aufhängevorrichtung durch Auftriebsmittel ausgeglichen wird, so
daß die waagerechte Lage der Zeilen bis zum letzten Buchstaben gewährleistet ist.
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Eine der möglichen Ausführungsformen wird nachstehend beschrieben,
bei welcher Flächen als Auftriebsmittel Verwendung finden (Abb. i).
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Die Auftriebsflächen a sind entweder unmittelbar an den Buchstaben
b befestigt oder bilden oberhalb der Buchstaben ein Auftriebsmittel für sich (Abb.
2). Bei der Auftriebseinrichtung, welche oberhalb der Buchstabenzeile c angeordnet
wird, so daß die Buchstaben als glatte Fläche hängen, handelt es sich um eine Zusammenfassung
einer Reihe hintereinander angeordneter Auftriebsflächen.
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Die Auftriebsfläche a besteht aus Stoff und ist im allgemeinen sichelförmig
gestaltet, wobei der Sichelrücken zum Teil eine gerade Linie bilden kann. In ihren
Konturen ist sie so begrenzt, daß sie auch in aufgeblähtem Zustand die Silhouette
des Buchstabens nicht beeinträchtigt. In ihrem freien, dem Winde zugekehrten, vorderen
Rand ist Bindfaden d o. dgl. eingenäht, dessen Länge die Größe der Öffnung der Auftriebsfläche
in aufgeblähtem Zustande begrenzt. Die Auftriebsfläche wird, in Fahrtrichtung gesehen,
rechts und links am Buchstaben in gleicher :Größe so angeordnet, daß die vordere-
Kante, d. h. die Sichelschneide, sich beize Hineinkommen in den Fahrtwind öffnet,-
die hintere Kante, d. h. der Sichelrücken, mit dem Stoff der Buchstabenfläche fest
verbunden wird. Am Sichelrücken können dabei Öffnungen e vorgesehen werden, welche
das Abströmen der unter der Auftriebsfläche angestautenLuft ermöglichen.
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Die Anordnung -der Auftriebsflächen an den Buchstaben kann in mehrfacher
Form erfolgen; für alle Möglichkeiten gemeinsam ist,
daß die Flächen,
welche den Auftrieb erzeugen sollen, gegen den Fahrtwind angestellt werden. Die
Zahl der Sichelflächen pro Buchstabe richtet sich nach der Größe der notwendigen
Auftriebskraft.
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Der einzelne Buchstabe ist aus einem leichten, dabei aber festen Stoff
ausgeschnitten, dessen Farbe so gewählt wird, daß er sich während der Tagesstunden
vom Himmel abhebt und in der- Nacht bei Anstrahlung gut sichtbar ist. In alle Ränder
eines solchen Buchstabens sind Bindfäden d o. dgl. eingenäht. Diese Fäden oder Seile
ragen bei den in lotrechter oder schräger Richtung verlaufenden äußeren Umrißlinien
nach beiden Seiten über den Stoff hinaus. Bei Bögen oder Krümmungen der Außenkonturen
verlassen beim übergang von der Waagerechten bzw. Lotrechten zur Krümmung die Fäden
oder Seile den Stoff; am Schnittpunkt der lotrecht, waagerecht oder schräg herauskommenden
Fäden sind diese auf der dem Flugzeug abgewendeten Seite fest miteinander verbunden
und laufen dann als verdrillte Doppelschnur f schräg nach hinten zu dem oberen bzw.
unteren Drahtseil c weiter, derartig, daß sie eine Straffung der Buchstabenfläche
hervorrufen.
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Die Größe der Buchstaben ist um einige Zentimeter geringer als der
Abstand der beiden äußersten waagerechten Halteseile r, c.
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Mindestens eine Kante, und zwar im allgemeinen die in Fahrtrichtung
vorn liegende lotrechte Buchstabenkante, wird durch einen Stab g oder ein dünnes
Rohr versteift, dessen oberes und unteres Ende an den waagerechten Drahtseilen befestigt
ist. Waagerecht verlaufende Konturenbindfäden werden um diesen lotrechten Versteifungsstab
geschlungen.
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Das Aneinanderreihen der Buchstaben geschieht durch Befestigung auf
zwei oder mehr, parallel im Abstande der Buchstabenhöhe verlaufenden Drahtseilen
c, c. Diese Drahtseile tragen an dem einen Ende einen Halsen, welcher in eine Öse
h (Abb. 3), die unlöslich mit der Hohlwelle i (Abb. 3) der Aufwickelrolle verbunden
ist, eingehakt wird.
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Zur Parallelführung des obersten und untersten Drahtseiles dienen:
r . lotrecht verlaufende, dünne Stäbe g oder Rohre, welche in bestimmten Abständen
voneinander angeordnet sind, die jedoch im allgemeinen durch die Buchstabenversteifungsst:il:e
ersetzt werden, und z. je ein Paar Führungszahnradrollen k (Abb. 3 und 7), welche
im Innern des Schutzmantels l oben und unten im Abstande des obersten vom untersten
Drahtseil c sitzen. Hierbei ist je eine Zahnradrolle oben und je eine Zahnradrolle
unten an der linken und an der rechten Schutzmantelhälfte angebracht. Die einzelne
Zahnradrolle ist in ihrer einen Hälfte als Zahnrad ausgebildet (Abb. 7 :=rd 8),
während die andere, im Querschnitt gesehen, sich kurvenförmig zur Nabe hin verjüngt.
Von den beiden ineinandergreifenden Zahnradrollen besitzt das eine Rad Metallzähne,
das andere Zähne aus Gummi.
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Bei den beiden Zahnradpaaren liegen die verjüngten Teile nach den
Wellenenden der Aufwickelrolle zu und bilden nach Ineinandergreifen der Zahnräder
an der Zahneingriffsstelle eine Nut, welche zur Aufnahme des Drahtseils c (Abb.
7) dient. Die Verschiedenartigkeit des Zahnradmaterials bezweckt, die beim Auf-
bzw. Abrollen in gewissen Abständen ankommenden bzw. abgehenden lotrechten Stäbe
ohne Klemmung hindurchzulassen.
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Das Verbindungsmittel in zwischen den Buchstaben und den Drahtzeilen
(Abb. 5 und 6) befindet sich an den Enden der lotrechten Stäbe g bzw. der verdrillten
Bindfäden f; es stellt einen Metallkopf dar mit einer Nut, die zur Aufnahme des
Drahtseiles c dient. Als Auflagefläche für das Seil ist im unteren Teil der Nut
eine Gummipolsterung n angeordnet. Nach Hineinlegen des Drahtseiles wird der obere
Teil der Nut durch einen klappbaren Deckel o verschlossen, der ebenfalls gegen das
Seil hin eine Gummipolsterung p trägt. Auf diesen Deckel wird durch eine Blattfeder
in Richtung auf das Seil ein Druck ausgeübt, so daß damit das Seil zwischen den
Gummipolstern fest eingepreßt ist und eine Verschiebung des Kopfes in Längsrichtung
des Seiles verhindert wird. Die Blattfeder legt sich hierbei an den Schaft des Kopfes
an und wird durch einen über das Blattfederende und den Schaft hinübergeschobenen
Ring q am selbsttätigen Öffnen gehindert. Dieser Kopf wird entweder auf die lotrechten
Versteifungsstäbe g aufgeschraubt, oder er erhält eine Öse zur Befestigung des Bindfadens
f.
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Für die Erfindung ist weiterhin charakteristisch, daß die ganze bisher
beschriebene Anordnung - bestehend aus den Drahtzeilen mit den daran befestigten
Buchstaben - auf eine Rolle aufgewickelt wird. Diese Rolle besteht aus einer Hohlwelle
i (Abb. 3), an welcher an beiden Enden konzentrisch ein kreisförmiger Flansch r
mit nach außen abgebogenen Rändern angebracht ist. Die Jeweilige Höhe der Buchstaben
bedingt den Abstand der Flansche. Der Durchmesser der Flansche ist so bemessen,
daß er etwas größer ist als der Außendurchmesser der um die Hohlwelle i aufgewickelten
Buchstabenzeile c, c.
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Die Hohlwelle i ist an ihren beiden Enden gelagert, und zwar sind
die Wellenenden
konisch viereckig ausgebildet und passen in entsprechende
Aussparungen des Hals- bzw. Spurlagers s, s'; jedoch ist bei einem dieser beiden
Lager eine Seitenwand des Vierecks fortgenommen und wird durch einen Keil t ersetzt.
Um die Rolle gegen eine andere Nachrichtenrolle auswechseln zu können, löst man
den Keil t; dadurch wird das Wellenende an dieser Stelle frei, und man kann dann
die Rolle aus der anderen Lagerung herausziehen.
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Die Aufrollvorrichtungen werden nach der Art ihrer Unterbringung im
bzw. am Luftfahrzeug in folgende Gruppen unterteilt: r. Die senkrecht stehende Rolle
oder Rollen a) bei Flugzeugen meist im Schwanzende oder zwischen bzw. an den Tragflächen
(Abb. 9) ; b) für sehr große Buchstaben bzw. für mehrzeilige Bekanntmachungen wird
eine Rolle von entsprechender Länge hinter dem Schwanzende bis zur Erreichung der
erforderlichen Höhe in waagerechter Richtung mitgeführt (Abb. io), um während des
Fluges entweder in dieser Lage zu verbleiben oder in die Lotrechte geschwenkt zu
werden (Abb. i i) ; c) bei Luftschiffen im bzw. am Gondelende. 2. Als Rolle, welche
beim Start im oder am Rumpf bzw. in, an oder unter den Tragflächen sich in beliebiger
Lage befindet, um vor dem Abrollen der Buchstaben durch ein Gestänge in den Fahrtwind
gebracht zu werden, so daß dann die Welle der Rolle senkrecht steht (Abb. i z) .
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Die Rollen zu i und z können bei einigen Ausführungsmöglichkeiten
während eines Fluges ausgetauscht werden, so daß man ohne Zwischenlandung wechselnde
Mitteilungen ergehen lassen kann.
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3. Eine Anordnung von zwei oder mehr Rollen, deren Achsen parallel
in möglichst großem Abstande voneinander im oder am Rumpf waagerecht oder lotrecht
angeordnet sind und über welche die beschriebene Drahtzeile bandartig läuft; hierbei
sind bereits vor dem Fluge die Buchstaben in der gedachten Zusammenstellung aneinandergereiht,
so daß mindestens zwei Rollen ein Drahtzeilenwerk bilden; sind mehrere derartige
Zeilen vorhanden, so werden sie nacheinander ab- und wieder aufgerollt. Die Buchstaben
können während des Fluges von dem Drahtzeilenwerk heruntergenommen und durch andere
ausgewechselt werden, so daß eine neue Mitteilung entsteht (Abb. 13 und i4).
Auch hier besteht die Möglichkeit, daß die Zeilenfläche mit den Buchstaben entweder
waagerecht oder lotrecht angeordnet wird.
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Die Rolle i ist allseitig mit einem Mantel l
umgeben,
dessen Querschnitt annähernd Stromlinienform besitzt. Er ist in der Symmetrieebene
geteilt; beide Hälften sind in Scharnieren um eine gemeinsame Achse u drehbar, so
daß der Mantel so weit geöffnet werden kann, daß er die Rolle mit der zusammengewickelten
Zeile freigibt. Während der Fahrt ist der Mantel geschlossen, und die beiden Mantelhälften
sind miteinander verriegelt. An der Abwindseite, an welcher die Buchstabenzeile
den Mantel verläßt oder wieder betritt, ist das Mantelblech nach innen derartig
umgebogen, daß die entstehende Rundung eine seitliche Führung der Buchstabenzeile
darstellt; außerdem dient die Rundung zur Versteifung der Mantelhälften.
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Um dem Flugzeugführer in Fällen dringender Gefahr die Möglichkeit
zu geben, sein Luftfahrzeug sofort von der nachgeschleppten Zeile zu befreien, ist
eine Abschneidevorrichtung v im Schutzmantel eingebaut.
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Um zu verhindern, daß die Drahtseile C, c sich zu schnell abwickeln,
so daß die Gefahr einer plötzlichen ruckweisen Beanspruchung .der Seile auf Zug
eintritt, ist eine Bremse vorgesehen.
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Die Drehbewegung der Rolle wird entweder maschinell oder von Hand
erzeugt; bei maschinellem Antrieb kann sowohl eine Kupplung mit dem Motor als auch
Sonderantrieb durch eine kleine Luftschraube (als Windmotor) benutzt werden.
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Das Zusammenarbeiten der oben beschriebenen Einzelteile wird nun an
einem Ausführungsbeispiel (Abb. i2) noch näher erläutert: Die einzelnen Buchstaben
b werden in der gewünschten Reihenfolge mit Hilfe der Klemmvorrichtungen m an den
ausgespannten Drahtseilen c, c befestigt und dann die so entstandene Buchstabenzeile
über die Rolle i gewickelt. Mehrere derartig mit verschiedenen Nachrichten fertiggestellte
Rollen werden in der Kabine des Luftfahrzeugs untergebracht. Eine dieser Rollen
wird nach Öffnung des Schutzmantels L in ihre Lager s, s' eingesetzt und dann der
Mantel wieder geschlossen und verriegelt, wobei zu beachten ist, daß der letzte
Buchstabe der Zeile aus dem Schutzmantel heraushängen muß.
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Nunmehr erfolgt der Start; hat das Luftfahrzeug die gewünschte Höhe
erreicht, so wird der Schutzmantel mit der Rolle mit Hilfe der Schwenkvorrichtung
aus der Kabine heraus unter das Flugzeug in den Windstrom gebracht. Der bereits
heraushängende letzte Buchstabe öffnet damit seine Auftriebsflächen a, und der dadurch
entstehende Zug versucht nun die Buchstabenzeile abzurollen. Die Geschwindigkeit
der Abrollbewegung wird durch Betätigung einer Kupplung zwischen Rolle und Motor
geregelt. Mit Hilfe der Auftriebsflächen wird das Ganze in
waagerechter
Lage vom Flugzeug durch die Luft geschleppt.
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Nachdem die auf die geschilderte Art sichtbar gemachte Mitteilung
die vorgeschriebene Zeit herausgehangen hat, wird nach Umschaltung der Antriebsvorrichtung
die Buchstabenzeile wieder aufgerollt. Tritt hierbei der einzelne Buchstabe in den
Windschatten oder in das Innere des Schutzmantels und fällt damit der aufblähende
Windstrom fort. so legen sich die Auftriebsflächen a, an die Buchstabenfläche b
an, so daß dann ein Aufwickeln über die Rolle möglich ist.
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Alsdann schwenkt man den Schutzmantel mit der Rolle wieder in die
Kabine zurück; der Schutzmantel wird geöffnet, die Rolle herausgenommen und gegen
eine andere ausgetauscht; dann beginnt der geschilderte Vorgang von neuem.