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Schleifen von Volantkratzenblättern mittels umlaufender Schleifscheiben
Das Schleifen der für den Volant der Spinnkrempel bestimmten Kratzenblätter erfolgt,
wenn es in den Kratzenfabriken durchgeführt wird, indem man die Volantblätter auf
eine umlaufende Trommel aufspannt, welche parallel zu einer ebenfalls umlaufenden
Schleifscheibe angeordnet ist. Die Schleifscheibe wird in Richtung ihrer Drehachse
längs der Trommel hin und her bewegt. Bei dieser Anordnung findet ein Schleifen
nur an der Berührungsstelle zwischen Schleifscheibenumfang und Trommelumfang statt,
so daß die Zahl der Zähne, welche gleichzeitig von der Schleifscheibe bearbeitet
werden, verhältnismäßig sehr gering ist, wodurch das Schleifen auf der Trommel eine
erheblich lange Zeit in Anspruch nimmt. Da überdies das Aufspannen der Volantblätter
auf der Trommel sehr umständlich und zeitraubend ist, und die Blätter nachher wieder
von der Trommel abgenommen werden müssen, findet in den Kratzenfabriken bisher meistens
nur ein Vorschleifen von Hand statt, während das Hauptschleifen in den Spinnereien
durchgeführt wird.
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Beim Vorschleifen in den Kratzenfabriken wird ein Volantblatt auf
einen Tisch aufgespannt und -dann der Grat an den Zahnspitzen mit einem Schleifbolz
(Holzklotz mit Schleifpapierbelag) abgezogen. In der Spinnerei werden alsdann die
Volantblätter, nachdem sie auf dem Volant befestigt sind (es werden je fünf Blätter
in der Achsrichtung auf der Volantwalze durch Aufnageln befestigt), - geschliffen.
Zu diesem Zwecke wird die Volantwalze in eine Schleifvorrichtung gebracht, in welcher
sie in Umdrehung versetzt wird. Das Schleifen erfolgt hierbei dadurch, daß man ein
sogenanntes Schleifbrett gegen die rotierende Walze hält, oder durch eine parallel
zur Volantachse angeordnete, ebenfalls umlaufende Schleifwalze. Beim Schleifen von
Raühwalzen hat man schon vorgeschlagen, einen auf einer Führungsspindel sitzenden
Schleifklotz mit konkav gewölbter Schleiffläche an der zu schleifenden Walze in
Achsrichtung vorbeizuführen. Diese Anordnung entspricht im wesentlichen: der Arbeit
mit Schleifbrett. Nachdem dieser Schliff beendet ist und die VolantwaIze in die
Krempel umgelegt ist, läßt man die Krempel einige Zeit leer laufen, damit durch
die gegenseitige Einwirkung der Zähne von Tambour und Volant aufeinander etwa. noch
an den Zähnen befindlicher Grat beseit%gt und die Zähne des Volants geschliffen
werden. Dieses Schleifverfahren ist umständlich und zeitraubend, da das Schleifen
eines Volants mindestens 3 Stunden erfordert.
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Die genannten Übelstände der bekannten Maschine werden durch die Erfindung
beseitigt, gemäß welcher zum Zwecke, die Kratzenstifte eines Blattes über 'ihre
ganze Querausdehnung hin schleifen zu können, das
Blatt zum Schleifen
konkav nach dem Radius der Schleifscheibe gekrümmt ist und in dieser Form, in einer
entsprechend gekrümmten Mulde liegend, in Richtung der Schleifspindel längs der
Schleifscheibe bewegt wird.
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Zum Halten des Blattes auf dem Boden der Führungsmulde ist erfindungsgemäß
innerhalb dieser im Abstand der Blatthöhe über ihr eine zweite Mulde mit Unterbrechung
an der Schleifscheibe angeordnet.
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Bei der Erfindung werden alle Zähne der unter der Schleifscheibe liegenden
Blattlänge gleichzeitig bearbeitet, so daß eine viel größere Anzahl von Zähnen gleichzeitig
bearbeitet wird und jeder dieser Zähne eine bedeutend längere Zeit mit der Schleifscheibe
in Berührung ist wie bei den bekannten Maschinen. Infolgedessen wird die für das
Schleifen erforderliche Zeit bedeutend herabgesetzt. Diese wird weiter noch dadurch
verringert, daß das Aufspannen in Fortfall kommt. Auch kann das Schleifen gemäß
der Erfindung von jedem ungelernten Arbeiter ausgeführt werden.
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Auf der Zeichnung ist eine Schleifmaschine gemäß der Erfindung in
einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt, und zwar in Abb. i im Querschnitt
und in Abb. 2 im Längsschnitt.
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Die Schleifscheibe a, bestehend aus einzelnen in Abstand voneinander
stellenden Schleifblättern mit Ausschnitten am Anfang, ist in einer Mulde b umlaufend
angeordnet. Die Schleifscheibe kann auch jede andere geeignete Ausbildung haben.
Die Mulde b erstreckt sich quer zur Umlaufrichtung der Schleifscheibe a und parallel
zu deren Drehachse. Sie ist konzentrisch zum Schleifscheibenunzfang gekrümmt und
steht in. einem geeigneten Abstand von der Schleifscheibe, welcher sich nach der
Zahnhöhe richtet, zu welchem Zwecke sie einstellbar angeordnet sein kann. Durch
diese Mulde b wird das Volantkratzenblatt c in der Längsrichtung der Mulde und quer
zu seiner Umlaufrichtung auf dem Volant unter die Schleifscheihe a hindurchgeführt.
Dies erfolgt gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch ein in eines der am Ende
des Blattes vorhandenen Öffnungen eingesetztes Zugorgan d. Die Bewegung des Blattes
kann jedoch auch durch in der Führungsmulde b angeordnete, das Blatt beiderseitig
erfassende Relbungsförderrollen, durch Verschieben der Fülmungsmuldeb !i selbst
oder in sonstiger geeigneter Weise erfolgen. Zur Führung des Blattes in der Mulde
dienen in dieser angeordnete, die -Längsseiten des Blattes ergreifende und auf verschiedene
Blattbreiten .einstellbare Führungsleisten f. Die Einstellung der Leisten wird durch
Schlitze in der Mulde b ermöglicht und die Feststellung durch. Flügelmuttern f bewirkt.
Bei der Durchführung unter die Schleifscheibe bzw. durch die Mulde b wird das Blatt
durch eine zweite Mulde g mit seiner Rückseite auf dem Boden der Mulde b gehalten.
Diese Mulde g ist konzentrisch zur Mulde b gekrümmt und im Abstand der Blatthöhe
(Zahnhöhe) von dieser innerhalb derselben angeordnet. Sie kann verstellbar zur Mulde
b angeordnet sein. Die Mulde g hat eine der Schleifscheibenbreite entsprechende
Unterbrechung hdurch welche die Schleifscheibe a hindurchgreift. Statt der Mulde
g die gleiche Länge zu geben wie die Mulde b, kann sie auch nur die durch die strichpunktierten
Linien g' angedeutete Länge haben. Statt der Haltemulde g können auch andere Halteorgane
vorgesehen sein, welche geeignet sind, das Blatt beim Durchgang unter die Schleifscheibe
auf dem Boden der Mulde b zu halten. An den Enden der Mulde b
sind
Zuführungs- und Abnahmetische i angeordnet. Die Maschine kann auch so eingerichtet
werden, daß mehrere Kratzenblätter nebeneinander unter die Schleffscheibe hindurchgeführt
werden können.